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Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hofmannswaldau und andrer Deutschen auserlesene und bißher ungedruckte Gedichte. Bd. 5. Leipzig, 1710.

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Vermischte Gedichte.
Jn traurigkeit schenckt er mir tröstung ein,
Und wenn der rauhe sturm ein ungewitter dräuet,
So will sein hertz in meinem hertzen seyn,
Das sich zugleich betrübt, und keinen hagel scheuet,
Sein treuer fuß besucht mein armes hauß,
Wenn alles aus.
Wenn alles aus, so ist der freund mit mir,
Der seine redligkeit in keine seide bindet;
Ein deutsches wort das bleibet seine zier,
Darauf die tugend sich in ihren thaten gründet.
Drum danck ich auch dem himmel vor den Freund,
Der es so meynt.
Der es so meynt, dem geh es immer wohl!
Es müß' in seiner schoos das glücke selber liegen!
Der weg sey gut, worauf er gehen soll,
Damit der schenckel kan, was andre fällt, besiegen!
Kurtz: Alles heyl becröne haupt und haar,
Noch manches jahr!
Noch manches jahr erscheine dieses licht,
Bis daß des alters schnee auf seinem schädel gläntzet:
Bis daß das volck zu ihm Herr Pastor spricht:
Und ihn ein keusches weib mit neuen freuden cräntzet:
Bis daß ein sohn der mutter hertz erfreut,
Und Vater! schreyt.


Auf denselben.
D. M. B.
BRich, winter!
Zerschmeltze schnee und eiß,
Auf daß der erden-kreiß
Sich nicht bey rauhen tagen
Darff über dich beklagen.
Brich, winter!
Lacht,
Vermiſchte Gedichte.
Jn traurigkeit ſchenckt er mir troͤſtung ein,
Und wenn der rauhe ſturm ein ungewitter draͤuet,
So will ſein hertz in meinem hertzen ſeyn,
Das ſich zugleich betruͤbt, und keinen hagel ſcheuet,
Sein treuer fuß beſucht mein armes hauß,
Wenn alles aus.
Wenn alles aus, ſo iſt der freund mit mir,
Der ſeine redligkeit in keine ſeide bindet;
Ein deutſches wort das bleibet ſeine zier,
Darauf die tugend ſich in ihren thaten gruͤndet.
Drum danck ich auch dem himmel vor den Freund,
Der es ſo meynt.
Der es ſo meynt, dem geh es immer wohl!
Es muͤß’ in ſeiner ſchoos das gluͤcke ſelber liegen!
Der weg ſey gut, worauf er gehen ſoll,
Damit der ſchenckel kan, was andre faͤllt, beſiegen!
Kurtz: Alles heyl becroͤne haupt und haar,
Noch manches jahr!
Noch manches jahr erſcheine dieſes licht,
Bis daß des alters ſchnee auf ſeinem ſchaͤdel glaͤntzet:
Bis daß das volck zu ihm Herr Paſtor ſpricht:
Und ihn ein keuſches weib mit neuen freuden craͤntzet:
Bis daß ein ſohn der mutter hertz erfreut,
Und Vater! ſchreyt.


Auf denſelben.
D. M. B.
BRich, winter!
Zerſchmeltze ſchnee und eiß,
Auf daß der erden-kreiß
Sich nicht bey rauhen tagen
Darff uͤber dich beklagen.
Brich, winter!
Lacht,
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[173/0175] Vermiſchte Gedichte. Jn traurigkeit ſchenckt er mir troͤſtung ein, Und wenn der rauhe ſturm ein ungewitter draͤuet, So will ſein hertz in meinem hertzen ſeyn, Das ſich zugleich betruͤbt, und keinen hagel ſcheuet, Sein treuer fuß beſucht mein armes hauß, Wenn alles aus. Wenn alles aus, ſo iſt der freund mit mir, Der ſeine redligkeit in keine ſeide bindet; Ein deutſches wort das bleibet ſeine zier, Darauf die tugend ſich in ihren thaten gruͤndet. Drum danck ich auch dem himmel vor den Freund, Der es ſo meynt. Der es ſo meynt, dem geh es immer wohl! Es muͤß’ in ſeiner ſchoos das gluͤcke ſelber liegen! Der weg ſey gut, worauf er gehen ſoll, Damit der ſchenckel kan, was andre faͤllt, beſiegen! Kurtz: Alles heyl becroͤne haupt und haar, Noch manches jahr! Noch manches jahr erſcheine dieſes licht, Bis daß des alters ſchnee auf ſeinem ſchaͤdel glaͤntzet: Bis daß das volck zu ihm Herr Paſtor ſpricht: Und ihn ein keuſches weib mit neuen freuden craͤntzet: Bis daß ein ſohn der mutter hertz erfreut, Und Vater! ſchreyt. Auf denſelben. D. M. B. BRich, winter! Zerſchmeltze ſchnee und eiß, Auf daß der erden-kreiß Sich nicht bey rauhen tagen Darff uͤber dich beklagen. Brich, winter! Lacht,

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Zitationshilfe: Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hofmannswaldau und andrer Deutschen auserlesene und bißher ungedruckte Gedichte. Bd. 5. Leipzig, 1710, S. 173. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte05_1710/175>, abgerufen am 23.11.2024.