Schnekke, es erfolgt die langsame Ergiessung des sehr trägen Saamens erst nach langer Zeit (d), und dieser fliesset in die am Halse liegende Gebärmutter (e). Eben diese Schnekken, oder auch wenigstens einige derselben er- muntern sich durch besondre Kupidonische Pfeile zu dem Werke der Liebe (f). Beide Liebhaber schwängern sich einander und empfangen zugleich.
Alle Jnsekten bringen ihr männlich Glied in das weibliche, oder fangen wenigstens doch die ihnen vorge- haltene weibliche Schaam mit ihrer männlichen Ruthe auf (h), sie wissen sich an dieselbe anzuschliessen, ob gleich der Mann seine Ruthe an einer andern Stelle, als das Weib die Gebärmutter trägt (i). Bei einigen dauret die Paarung nur eine kurze Zeit (k), bei andern hinge- gen länger.
Die kriechende Thiere von kaltem Blute senken ihre gedoppelte Ruthe, in die gedoppelte weibliche Schaam ein (l), z. E. die Nattern.
Die vierfüßige männliche Thiere von kaltem Blute sizzen dabei auf ihren Weibchen (m), und es drükken ei- nige derselben, vermittelst des schwammigen Fleisches, so gegen die Begattungszeit an ihren Däumen (n) her-
vorwächst,
(d)[Spaltenumbruch]
Zwölf Stunden lang an der Schnekke ohne Haus Hist. de l'Acad. 1708. p. 50.
(e)HARDER. bei dem FELICE p. 35.
(f) Die Wespenweibchen lokken die Männchen mit zwo Zangen REAUMUR. Mem. de 1719. t. 1. f. 17. 18.
(h) Milbe SWAMMERDAM. p. 719.
(i) Von den Wasserjungfern p. 12. SWAMMERDAM. bloedel. diertj. p. 91. GEOFROI Insect. des environs de Paris II. p. 220. von den Spinnen CLERCQ p. 9 65. 69.
(k) An den Spinnen, wie ich [Spaltenumbruch]
glaube, aus wechselsweiser Frucht GEOFROI l. c.
(n)ROESEL ad T. I. Wenn dieser Geschwulst weggenommen wird, so können sie das weib nicht feste halten SWAMMERD. bloedel. diertjes. p. 37. MENZ. p. 14 15. f. 2. die Eyer werden in der Ge- bärmutter selbst gedrükkt MENZ. p. 17. oder laufe von der Mutter ein Gang in die Gegend des Ar- mes KRUGER. Betracht. p. 41. beides scheint ubertrieben zu seyn.
Die Frucht. XXIX. Buch.
Schnekke, es erfolgt die langſame Ergieſſung des ſehr traͤgen Saamens erſt nach langer Zeit (d), und dieſer flieſſet in die am Halſe liegende Gebaͤrmutter (e). Eben dieſe Schnekken, oder auch wenigſtens einige derſelben er- muntern ſich durch beſondre Kupidoniſche Pfeile zu dem Werke der Liebe (f). Beide Liebhaber ſchwaͤngern ſich einander und empfangen zugleich.
Alle Jnſekten bringen ihr maͤnnlich Glied in das weibliche, oder fangen wenigſtens doch die ihnen vorge- haltene weibliche Schaam mit ihrer maͤnnlichen Ruthe auf (h), ſie wiſſen ſich an dieſelbe anzuſchlieſſen, ob gleich der Mann ſeine Ruthe an einer andern Stelle, als das Weib die Gebaͤrmutter traͤgt (i). Bei einigen dauret die Paarung nur eine kurze Zeit (k), bei andern hinge- gen laͤnger.
Die kriechende Thiere von kaltem Blute ſenken ihre gedoppelte Ruthe, in die gedoppelte weibliche Schaam ein (l), z. E. die Nattern.
Die vierfuͤßige maͤnnliche Thiere von kaltem Blute ſizzen dabei auf ihren Weibchen (m), und es druͤkken ei- nige derſelben, vermittelſt des ſchwammigen Fleiſches, ſo gegen die Begattungszeit an ihren Daͤumen (n) her-
vorwaͤchſt,
(d)[Spaltenumbruch]
Zwoͤlf Stunden lang an der Schnekke ohne Haus Hiſt. de l’Acad. 1708. p. 50.
(e)HARDER. bei dem FELICE p. 35.
(f) Die Weſpenweibchen lokken die Maͤnnchen mit zwo Zangen REAUMUR. Mém. de 1719. t. 1. f. 17. 18.
(h) Milbe SWAMMERDAM. p. 719.
(i) Von den Waſſerjungfern p. 12. SWAMMERDAM. bloedel. diertj. p. 91. GEOFROI Inſect. des environs de Paris II. p. 220. von den Spinnen CLERCQ p. 9 65. 69.
(k) An den Spinnen, wie ich [Spaltenumbruch]
glaube, aus wechſelsweiſer Frucht GEOFROI l. c.
(n)ROESEL ad T. I. Wenn dieſer Geſchwulſt weggenommen wird, ſo koͤnnen ſie das weib nicht feſte halten SWAMMERD. bloedel. diertjeſ. p. 37. MENZ. p. 14 15. f. 2. die Eyer werden in der Ge- baͤrmutter ſelbſt gedruͤkkt MENZ. p. 17. oder laufe von der Mutter ein Gang in die Gegend des Ar- mes KRUGER. Betracht. p. 41. beides ſcheint ubertrieben zu ſeyn.
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Die Frucht. XXIX. Buch.
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flieſſet in die am Halſe liegende Gebaͤrmutter (e). Eben
dieſe Schnekken, oder auch wenigſtens einige derſelben er-
muntern ſich durch beſondre Kupidoniſche Pfeile zu dem
Werke der Liebe (f). Beide Liebhaber ſchwaͤngern ſich
einander und empfangen zugleich.
Alle Jnſekten bringen ihr maͤnnlich Glied in das
weibliche, oder fangen wenigſtens doch die ihnen vorge-
haltene weibliche Schaam mit ihrer maͤnnlichen Ruthe
auf (h), ſie wiſſen ſich an dieſelbe anzuſchlieſſen, ob gleich
der Mann ſeine Ruthe an einer andern Stelle, als das
Weib die Gebaͤrmutter traͤgt (i). Bei einigen dauret
die Paarung nur eine kurze Zeit (k), bei andern hinge-
gen laͤnger.
Die kriechende Thiere von kaltem Blute ſenken ihre
gedoppelte Ruthe, in die gedoppelte weibliche Schaam
ein (l), z. E. die Nattern.
Die vierfuͤßige maͤnnliche Thiere von kaltem Blute
ſizzen dabei auf ihren Weibchen (m), und es druͤkken ei-
nige derſelben, vermittelſt des ſchwammigen Fleiſches,
ſo gegen die Begattungszeit an ihren Daͤumen (n) her-
vorwaͤchſt,
(d)
Zwoͤlf Stunden lang an der
Schnekke ohne Haus Hiſt. de
l’Acad. 1708. p. 50.
(e) HARDER. bei dem FELICE
p. 35.
(f) Die Weſpenweibchen lokken
die Maͤnnchen mit zwo Zangen
REAUMUR. Mém. de 1719. t. 1.
f. 17. 18.
(h) Milbe SWAMMERDAM.
p. 719.
(i) Von den Waſſerjungfern
p. 12. SWAMMERDAM. bloedel.
diertj. p. 91. GEOFROI Inſect.
des environs de Paris II. p. 220.
von den Spinnen CLERCQ p. 9
65. 69.
(k) An den Spinnen, wie ich
glaube, aus wechſelsweiſer Frucht
GEOFROI l. c.
(l) CITES. abſtinent. confo-
lent. p. 72. SEVERIN. viper. pyth.
CHARAS &c
(m) Schilikroͤte DAMPIER. I.
p. 108.
(n) ROESEL ad T. I. Wenn
dieſer Geſchwulſt weggenommen
wird, ſo koͤnnen ſie das weib nicht
feſte halten SWAMMERD. bloedel.
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baͤrmutter ſelbſt gedruͤkkt MENZ.
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ein Gang in die Gegend des Ar-
mes KRUGER. Betracht. p. 41.
beides ſcheint ubertrieben zu ſeyn.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 30. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/82>, abgerufen am 25.11.2024.
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