Es wendet aber dieser Gang der untern Aorte viel mehr Blut zu, als ihm das linke Herz gegeben; nämlich gedoppelt so viel, oder dreimal mehr zu; denn ich habe gesehen, daß die Aorte, welche oberhalb mit der Lungen- schlagader eins wird, 576 gewesen, da der Schlagader- gang 1024 und 121, und da der Schlagadergang 371 war.
Endlich muß man die Oefnung des Schlagader- ganges mit dem eirunden Loche in Vergleichung stellen. Es ist dieses sehr schwer. Es würde leicht seyn, die ganze Spur auszumessen, doch würde es ohne Nuzzen seyn. Jch habe mich daran so viel gewagt, als ich gekonnt. Die Strasse ist überzwerch angelegt; ihre größte Tiefe sey 15, und die größte Breite 24 Hunderttheile (l), denn ich habe diese Maasse mehrmals, theils 15 und 13, und höchstens 22 und 20 befunden. Wenn man daher die elliptische Mündung, auf einen Zirkel reducirt, und den mittlern Durchmesser theils 14, theils 21 sezzt, so kommen auf dem allgemeinen Bau etwa 114 Zehntausend- theil Zoll, und für die grösfere Mündung 249. Es muß aber der Schlagadergang, dessen Durchmesser 37 (m), und bei einer ganz kleinen Frucht 19 sei nicht klei- ner, genommen werden, als 30, dessen Oefnung, jedoch nicht quadrirt, gleich 525 (n) seyn wird. Wollte man nämlich die Durchmesser des eirunden Loches grösser ma- chen, und den Durchmesser des Schlagaderganges ver- mindern, so wird doch diese Oefnung allezeit grösser, als die Strasse des eirunden Loches seyn. Auf andere Art habe ich gefunden, daß die Oefnung der ausgedehnten untern Holader, gleich 1681, der obern = 1269, und
der
(l)[Spaltenumbruch]
Es sezzt 20. ROUHAULT reponse p. 163.
(m)PETIT Mem. de l'Acad. 1733 p. 4. Unrecht, so gros, als die Aorte macht es MERY cir- culat. p. 15. blos in den ersten [Spaltenumbruch]
Zeiten LEMERY Mem. de 1739. p. 110. Niemals, da die Aorten- öffnung allezeit den Jnnhalt der eirunden Grube übertrift.
(n)Oper. min. II. p. 34. et- was anders, gleich 36.
Die Frucht. XXIX. B.
Es wendet aber dieſer Gang der untern Aorte viel mehr Blut zu, als ihm das linke Herz gegeben; naͤmlich gedoppelt ſo viel, oder dreimal mehr zu; denn ich habe geſehen, daß die Aorte, welche oberhalb mit der Lungen- ſchlagader eins wird, 576 geweſen, da der Schlagader- gang 1024 und 121, und da der Schlagadergang 371 war.
Endlich muß man die Oefnung des Schlagader- ganges mit dem eirunden Loche in Vergleichung ſtellen. Es iſt dieſes ſehr ſchwer. Es wuͤrde leicht ſeyn, die ganze Spur auszumeſſen, doch wuͤrde es ohne Nuzzen ſeyn. Jch habe mich daran ſo viel gewagt, als ich gekonnt. Die Straſſe iſt uͤberzwerch angelegt; ihre groͤßte Tiefe ſey 15, und die groͤßte Breite 24 Hunderttheile (l), denn ich habe dieſe Maaſſe mehrmals, theils 15 und 13, und hoͤchſtens 22 und 20 befunden. Wenn man daher die elliptiſche Muͤndung, auf einen Zirkel reducirt, und den mittlern Durchmeſſer theils 14, theils 21 ſezzt, ſo kommen auf dem allgemeinen Bau etwa 114 Zehntauſend- theil Zoll, und fuͤr die groͤſfere Muͤndung 249. Es muß aber der Schlagadergang, deſſen Durchmeſſer 37 (m), und bei einer ganz kleinen Frucht 19 ſei nicht klei- ner, genommen werden, als 30, deſſen Oefnung, jedoch nicht quadrirt, gleich 525 (n) ſeyn wird. Wollte man naͤmlich die Durchmeſſer des eirunden Loches groͤſſer ma- chen, und den Durchmeſſer des Schlagaderganges ver- mindern, ſo wird doch dieſe Oefnung allezeit groͤſſer, als die Straſſe des eirunden Loches ſeyn. Auf andere Art habe ich gefunden, daß die Oefnung der ausgedehnten untern Holader, gleich 1681, der obern = 1269, und
der
(l)[Spaltenumbruch]
Es ſezzt 20. ROUHAULT reponſe p. 163.
(m)PETIT Mem. de l’Acad. 1733 p. 4. Unrecht, ſo gros, als die Aorte macht es MERY cir- culat. p. 15. blos in den erſten [Spaltenumbruch]
Zeiten LEMERY Mem. de 1739. p. 110. Niemals, da die Aorten- oͤffnung allezeit den Jnnhalt der eirunden Grube uͤbertrift.
(n)Oper. min. II. p. 34. et- was anders, gleich 36.
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[656[658]/0710]
Die Frucht. XXIX. B.
Es wendet aber dieſer Gang der untern Aorte viel
mehr Blut zu, als ihm das linke Herz gegeben; naͤmlich
gedoppelt ſo viel, oder dreimal mehr zu; denn ich habe
geſehen, daß die Aorte, welche oberhalb mit der Lungen-
ſchlagader eins wird, 576 geweſen, da der Schlagader-
gang 1024 und 121, und da der Schlagadergang 371
war.
Endlich muß man die Oefnung des Schlagader-
ganges mit dem eirunden Loche in Vergleichung ſtellen.
Es iſt dieſes ſehr ſchwer. Es wuͤrde leicht ſeyn, die ganze
Spur auszumeſſen, doch wuͤrde es ohne Nuzzen ſeyn.
Jch habe mich daran ſo viel gewagt, als ich gekonnt.
Die Straſſe iſt uͤberzwerch angelegt; ihre groͤßte Tiefe
ſey 15, und die groͤßte Breite 24 Hunderttheile (l), denn
ich habe dieſe Maaſſe mehrmals, theils 15 und 13, und
hoͤchſtens 22 und 20 befunden. Wenn man daher die
elliptiſche Muͤndung, auf einen Zirkel reducirt, und
den mittlern Durchmeſſer theils 14, theils 21 ſezzt, ſo
kommen auf dem allgemeinen Bau etwa 114 Zehntauſend-
theil Zoll, und fuͤr die groͤſfere Muͤndung 249. Es
muß aber der Schlagadergang, deſſen Durchmeſſer 37
(m), und bei einer ganz kleinen Frucht 19 ſei nicht klei-
ner, genommen werden, als 30, deſſen Oefnung, jedoch
nicht quadrirt, gleich 525 (n) ſeyn wird. Wollte man
naͤmlich die Durchmeſſer des eirunden Loches groͤſſer ma-
chen, und den Durchmeſſer des Schlagaderganges ver-
mindern, ſo wird doch dieſe Oefnung allezeit groͤſſer, als
die Straſſe des eirunden Loches ſeyn. Auf andere Art
habe ich gefunden, daß die Oefnung der ausgedehnten
untern Holader, gleich 1681, der obern = 1269, und
der
(l)
Es ſezzt 20. ROUHAULT
reponſe p. 163.
(m) PETIT Mem. de l’Acad.
1733 p. 4. Unrecht, ſo gros, als
die Aorte macht es MERY cir-
culat. p. 15. blos in den erſten
Zeiten LEMERY Mem. de 1739.
p. 110. Niemals, da die Aorten-
oͤffnung allezeit den Jnnhalt der
eirunden Grube uͤbertrift.
(n) Oper. min. II. p. 34. et-
was anders, gleich 36.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 656[658]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/710>, abgerufen am 22.11.2024.
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