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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776.

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IV. Abs. Das Leben der Frucht.
den Knochenansazz durchboren, den ein und zwanzigsten
Tag, oder nach dessen Ablaufe (s), dringen nun auch
die äussere Gefässe in den Ansazz hinein (t): an eben die-
sem Tage erscheinet auch zu allererst der Knochenkern (v)
an dem Ansazze, und es erfolgt ein anderer dergleichen
in einigen Tagen, so oft als ein solches Glied mit zween
Kernen versehen ist; diese ganze Kerne sind nun mit Ge-
fässen durchdrungen, die sie sowohl weiter schikken, als
in sich aufnehmen (x).

Doch es bildet sich auch zugleich das ausgehölte We-
sen des Kernes selbst mit aus (y), und eben dieser Kern
nimmt, nachdem sich der Knorpel des Ansazzes verzehrt
hat, nach und nach diesen Ansazz ein (z).

Eben dieses ist auch die Regel für den callus, und
es braucht derselbe beinahe eben so viel Tage zu seiner
Bildung (a). Es ergiesset sich zwar den Augenblikk aus
einem zerbrochnen Knochen ein Leim, welcher sich von
starkem Weingeiste zum Gerinnen bringen läst, und zwar
je älter die Frucht ist (b). Er war in der funfzigsten
Stunde als ein zittrender Gallert anzusehen. Er war
hierauf ein geronnenes Wesen, oder wie eine Haut an-
zusehen (c), und schon fester, er wurde den sechsten oder
siebenten Tag weis (d), und verwandelte sich in einen
elastischen Knorpel (e) den neunten Tag (f), am zehn-
ten Tage (g), am eilften (h), und wiederum wie an der
Hüfte und dem Schienenknochen des Hühnchens.

Die
(s) [Spaltenumbruch] Obs. 105.
(t) Ibid.
(v) Ibid.
(x) Obs. 109.
(y) Obs. 110. &c.
(z) Ibid.
(a) Stunde 24. p. 20. 21. add.
p.
23. am Hunde. Stunde 8. p.
29. Tag 15. ad. 25. am Menschen
RAVATON Mercure de France
[Spaltenumbruch] 1758. sebr. besiehe noch davon DE-
LIUM &c.
siehe p. 316.
(b) p. 21. add. p. 28. 29.
(c) p. 30. 31. &c.
(d) p. 21.
(e) Exp. 16. f. 18. am Hunde.
Tag 54. exp. 15. DELIUS &c.
(f) p. 22.
(g) p. 27.
(h) Hunde p. 31.

IV. Abſ. Das Leben der Frucht.
den Knochenanſazz durchboren, den ein und zwanzigſten
Tag, oder nach deſſen Ablaufe (s), dringen nun auch
die aͤuſſere Gefaͤſſe in den Anſazz hinein (t): an eben die-
ſem Tage erſcheinet auch zu allererſt der Knochenkern (v)
an dem Anſazze, und es erfolgt ein anderer dergleichen
in einigen Tagen, ſo oft als ein ſolches Glied mit zween
Kernen verſehen iſt; dieſe ganze Kerne ſind nun mit Ge-
faͤſſen durchdrungen, die ſie ſowohl weiter ſchikken, als
in ſich aufnehmen (x).

Doch es bildet ſich auch zugleich das ausgehoͤlte We-
ſen des Kernes ſelbſt mit aus (y), und eben dieſer Kern
nimmt, nachdem ſich der Knorpel des Anſazzes verzehrt
hat, nach und nach dieſen Anſazz ein (z).

Eben dieſes iſt auch die Regel fuͤr den callus, und
es braucht derſelbe beinahe eben ſo viel Tage zu ſeiner
Bildung (a). Es ergieſſet ſich zwar den Augenblikk aus
einem zerbrochnen Knochen ein Leim, welcher ſich von
ſtarkem Weingeiſte zum Gerinnen bringen laͤſt, und zwar
je aͤlter die Frucht iſt (b). Er war in der funfzigſten
Stunde als ein zittrender Gallert anzuſehen. Er war
hierauf ein geronnenes Weſen, oder wie eine Haut an-
zuſehen (c), und ſchon feſter, er wurde den ſechſten oder
ſiebenten Tag weis (d), und verwandelte ſich in einen
elaſtiſchen Knorpel (e) den neunten Tag (f), am zehn-
ten Tage (g), am eilften (h), und wiederum wie an der
Huͤfte und dem Schienenknochen des Huͤhnchens.

Die
(s) [Spaltenumbruch] Obſ. 105.
(t) Ibid.
(v) Ibid.
(x) Obſ. 109.
(y) Obſ. 110. &c.
(z) Ibid.
(a) Stunde 24. p. 20. 21. add.
p.
23. am Hunde. Stunde 8. p.
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RAVATON Mercure de France
[Spaltenumbruch] 1758. ſebr. beſiehe noch davon DE-
LIUM &c.
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(b) p. 21. add. p. 28. 29.
(c) p. 30. 31. &c.
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(e) Exp. 16. f. 18. am Hunde.
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[541[543]/0595] IV. Abſ. Das Leben der Frucht. den Knochenanſazz durchboren, den ein und zwanzigſten Tag, oder nach deſſen Ablaufe (s), dringen nun auch die aͤuſſere Gefaͤſſe in den Anſazz hinein (t): an eben die- ſem Tage erſcheinet auch zu allererſt der Knochenkern (v) an dem Anſazze, und es erfolgt ein anderer dergleichen in einigen Tagen, ſo oft als ein ſolches Glied mit zween Kernen verſehen iſt; dieſe ganze Kerne ſind nun mit Ge- faͤſſen durchdrungen, die ſie ſowohl weiter ſchikken, als in ſich aufnehmen (x). Doch es bildet ſich auch zugleich das ausgehoͤlte We- ſen des Kernes ſelbſt mit aus (y), und eben dieſer Kern nimmt, nachdem ſich der Knorpel des Anſazzes verzehrt hat, nach und nach dieſen Anſazz ein (z). Eben dieſes iſt auch die Regel fuͤr den callus, und es braucht derſelbe beinahe eben ſo viel Tage zu ſeiner Bildung (a). Es ergieſſet ſich zwar den Augenblikk aus einem zerbrochnen Knochen ein Leim, welcher ſich von ſtarkem Weingeiſte zum Gerinnen bringen laͤſt, und zwar je aͤlter die Frucht iſt (b). Er war in der funfzigſten Stunde als ein zittrender Gallert anzuſehen. Er war hierauf ein geronnenes Weſen, oder wie eine Haut an- zuſehen (c), und ſchon feſter, er wurde den ſechſten oder ſiebenten Tag weis (d), und verwandelte ſich in einen elaſtiſchen Knorpel (e) den neunten Tag (f), am zehn- ten Tage (g), am eilften (h), und wiederum wie an der Huͤfte und dem Schienenknochen des Huͤhnchens. Die (s) Obſ. 105. (t) Ibid. (v) Ibid. (x) Obſ. 109. (y) Obſ. 110. &c. (z) Ibid. (a) Stunde 24. p. 20. 21. add. p. 23. am Hunde. Stunde 8. p. 29. Tag 15. ad. 25. am Menſchen RAVATON Mercure de France 1758. ſebr. beſiehe noch davon DE- LIUM &c. ſiehe p. 316. (b) p. 21. add. p. 28. 29. (c) p. 30. 31. &c. (d) p. 21. (e) Exp. 16. f. 18. am Hunde. Tag 54. exp. 15. DELIUS &c. (f) p. 22. (g) p. 27. (h) Hunde p. 31.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 541[543]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/595>, abgerufen am 05.06.2024.