ohne Gallert angetroffen wird, so ist die Meinung eini- ger berühmten Männer, und die fast allgemeine Schul- sprache nicht ohne Wahrscheinlichkeit, Kraft der man das gerinnbare Salzwasser des Blutes für das thierische Nahrungsmittel hält. Eben dieses behauptet Hieronimus Barbatus(y), nebst vielen andern. Jch lese, daß ein Hund, dem man nichts als Blutklümpe gegeben, ohne Nahrung geblieben (z).
Hierbei wird es auch nicht an einer irrdischen, oder hartwerdenden Materie fehlen; denn diese fehlet weder der Limphe, noch dem Blute, noch dem Oele, wie wir oben gezeigt haben (zz).
Folglich muß der Nahrungssaft alles enthalten, wel- ches zur Ergänzung der festen und flüßigen Theile einer Frucht erforderlich ist.
§. 3. Wie sich die flüßigen Theile der Frucht aus dem Nahrungssafte bilden.
Es bestehet ein grosser Theil derselben aus Gallert oder Leim: und es ist glaublich, daß derselbe blos einer Aufname nöthig habe, um in der Frucht zu erscheinen.
Rothes Blut zeiget sich in der zarten Frucht nicht (a), doch erzeugt es sich zuverläßig im Ey, und zwar schon frühzeitig (a). Offenbar rühret dessen Materie von dem Eydotter her: indem in dem uranfänglichen Ge-
fässen
(y)[Spaltenumbruch]Eorm. fet. & de sero san- guinis Tom. I. G. de BERGER de natur. hom. p. 169. J. BOHN circul. p. 111. F. BAYLE corps anim. p. 396. Phil. VERHEYEN L. II. p. 282. G. E. STAHL de nutrit. & atroph. p. 10. &c. J. LIEUTAUD physiol. p. 183. s. SENAC. iEss. de physique p. 653. [Spaltenumbruch]
659 ed. 1. C. AUG. a BERGEN de polyp. p. 17. und soviel andre.
(z)Gal. di Minerv. T. V. p. 16. starb von dieser Nahrung.
(zz)L. V. L. XXVII. p. 364.
(a) Der erste unter allen HAR- VEI Exerc. 50.
(a) Der erste unter allen HAR- VEI Exerc. 50.
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IV. Abſ. Das Leben der Frucht.
ohne Gallert angetroffen wird, ſo iſt die Meinung eini- ger beruͤhmten Maͤnner, und die faſt allgemeine Schul- ſprache nicht ohne Wahrſcheinlichkeit, Kraft der man das gerinnbare Salzwaſſer des Blutes fuͤr das thieriſche Nahrungsmittel haͤlt. Eben dieſes behauptet Hieronimus Barbatus(y), nebſt vielen andern. Jch leſe, daß ein Hund, dem man nichts als Blutkluͤmpe gegeben, ohne Nahrung geblieben (z).
Hierbei wird es auch nicht an einer irrdiſchen, oder hartwerdenden Materie fehlen; denn dieſe fehlet weder der Limphe, noch dem Blute, noch dem Oele, wie wir oben gezeigt haben (zz).
Folglich muß der Nahrungsſaft alles enthalten, wel- ches zur Ergaͤnzung der feſten und fluͤßigen Theile einer Frucht erforderlich iſt.
§. 3. Wie ſich die fluͤßigen Theile der Frucht aus dem Nahrungsſafte bilden.
Es beſtehet ein groſſer Theil derſelben aus Gallert oder Leim: und es iſt glaublich, daß derſelbe blos einer Aufname noͤthig habe, um in der Frucht zu erſcheinen.
Rothes Blut zeiget ſich in der zarten Frucht nicht (a), doch erzeugt es ſich zuverlaͤßig im Ey, und zwar ſchon fruͤhzeitig (a). Offenbar ruͤhret deſſen Materie von dem Eydotter her: indem in dem uranfaͤnglichen Ge-
faͤſſen
(y)[Spaltenumbruch]Eorm. fet. & de ſero ſan- guinis Tom. I. G. de BERGER de natur. hom. p. 169. J. BOHN circul. p. 111. F. BAYLE corps anim. p. 396. Phil. VERHEYEN L. II. p. 282. G. E. STAHL de nutrit. & atroph. p. 10. &c. J. LIEUTAUD phyſiol. p. 183. ſ. SENAC. iEſſ. de phyſique p. 653. [Spaltenumbruch]
659 ed. 1. C. AUG. a BERGEN de polyp. p. 17. und ſoviel andre.
(z)Gal. di Minerv. T. V. p. 16. ſtarb von dieſer Nahrung.
(zz)L. V. L. XXVII. p. 364.
(a) Der erſte unter allen HAR- VEI Exerc. 50.
(a) Der erſte unter allen HAR- VEI Exerc. 50.
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IV. Abſ. Das Leben der Frucht.
ohne Gallert angetroffen wird, ſo iſt die Meinung eini-
ger beruͤhmten Maͤnner, und die faſt allgemeine Schul-
ſprache nicht ohne Wahrſcheinlichkeit, Kraft der man
das gerinnbare Salzwaſſer des Blutes fuͤr das thieriſche
Nahrungsmittel haͤlt. Eben dieſes behauptet Hieronimus
Barbatus (y), nebſt vielen andern. Jch leſe, daß ein
Hund, dem man nichts als Blutkluͤmpe gegeben, ohne
Nahrung geblieben (z).
Hierbei wird es auch nicht an einer irrdiſchen, oder
hartwerdenden Materie fehlen; denn dieſe fehlet weder
der Limphe, noch dem Blute, noch dem Oele, wie wir
oben gezeigt haben (zz).
Folglich muß der Nahrungsſaft alles enthalten, wel-
ches zur Ergaͤnzung der feſten und fluͤßigen Theile einer
Frucht erforderlich iſt.
§. 3.
Wie ſich die fluͤßigen Theile der Frucht aus dem
Nahrungsſafte bilden.
Es beſtehet ein groſſer Theil derſelben aus Gallert
oder Leim: und es iſt glaublich, daß derſelbe blos einer
Aufname noͤthig habe, um in der Frucht zu erſcheinen.
Rothes Blut zeiget ſich in der zarten Frucht nicht
(a), doch erzeugt es ſich zuverlaͤßig im Ey, und zwar
ſchon fruͤhzeitig (a). Offenbar ruͤhret deſſen Materie von
dem Eydotter her: indem in dem uranfaͤnglichen Ge-
faͤſſen
(y)
Eorm. fet. & de ſero ſan-
guinis Tom. I. G. de BERGER
de natur. hom. p. 169. J. BOHN
circul. p. 111. F. BAYLE corps
anim. p. 396. Phil. VERHEYEN
L. II. p. 282. G. E. STAHL de
nutrit. & atroph. p. 10. &c. J.
LIEUTAUD phyſiol. p. 183. ſ.
SENAC. iEſſ. de phyſique p. 653.
659 ed. 1. C. AUG. a BERGEN
de polyp. p. 17. und ſoviel andre.
(z) Gal. di Minerv. T. V. p. 16.
ſtarb von dieſer Nahrung.
(zz) L. V. L. XXVII. p. 364.
(a) Der erſte unter allen HAR-
VEI Exerc. 50.
(a) Der erſte unter allen HAR-
VEI Exerc. 50.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 433[435]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/487>, abgerufen am 23.11.2024.
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