gen Flokken mit hervor; die Schriftsteller erinnern aber, daß kein Blut mit heraus fliesse (g); indessen haben andere doch auch rote Punkte (h) und Blut gesehen.
Hingegen fliesse ein Saft, womit beide Arten von Drüsen ganz durchnezzt sind, als eine schleimige (i) ey- weisartige (k) Flüßigkeit, ohne Geschmakk, welche einer Milch nicht unähnlich (m), etwa aus jeder Taschendrüse ein Löffel voll.
Die Würzelchen der Taschendrüsen entwikkeln sich, wenn man sie ins Wasser legt, in Flokken, und ästigen Aesten, wie am Menschenkuchen, und endlich zerästeln sie sich in haarfeine Fäden (n).
Es sprizzte der berühmte Roederer in die Gefässe der Gebärmutter von einer Kuh, einen Saft, er füllte ein Stükk der Gebärmutter an, denn ich vermute, daß er dar- unter seinen rindigen Theil verstanden haben müsse; so, daß dasjenige Stükk welches dem der Frucht zugehörigen Theil berühret, so wie eine schön ausgesprizzit flokkige Haut des Gedärms aussahe. Etwas Saft floß in die Rizzen (o) des der Frucht zugehörigen Stükkes, in das Stükk aber, oder in das chorion ging, so wenig als am Menschen, etwas mit herüber. Doch bekannte Mon- roo, daß der Mutterkuchen der Thiere, die Farbentheil- chen fahren lasse (p).
(l)
Folg-
(g)[Spaltenumbruch]HARVEI p. 241. STAL- PAART nutrit. fet. p. 561. HAR- DER apiar. obs. 8. NEEDHAM p. 184. WHARTON p. 235. HO- BOKEN vitul. p. 32. G. LANG- LEY ann. 1673. Eph. Nat. Cur. Dec. II. ann. 1. obs. 154. ALDES 94. VIEUSSENS nov. system. va- sor p. 41.
(h)FABRIC. P. II. c. 3. p. 123. im Schafe. Jn der Kuh HO- BOKEN p. 30. f. 16. 17.
(i)VESAL p. 669.
(k) So nennt es HARVEI p. 240. gekocht, sei es wie gekochtes [Spaltenumbruch]
Eyweis anzusehen MALPIGH. posth. p. 162.
(m) Es sei wirkliche Milch VIEUSSENS nov. vas. system. p. 41. eine milchige Flüßigkeit NEED- HAM p. 184. ROEDERER fet- perfect. n. 8.
(n)DUVERNEY II. p. 410. MALPIGHI epist. ad SPON p. 29. HARVEI p. 240.
(o)Fet. perfect. n. 11.
(p)T. II. ed. 4. p. 109.
(l)TILING. placent. p. 337.
Die Frucht. XXIX. B.
gen Flokken mit hervor; die Schriftſteller erinnern aber, daß kein Blut mit heraus flieſſe (g); indeſſen haben andere doch auch rote Punkte (h) und Blut geſehen.
Hingegen flieſſe ein Saft, womit beide Arten von Druͤſen ganz durchnezzt ſind, als eine ſchleimige (i) ey- weisartige (k) Fluͤßigkeit, ohne Geſchmakk, welche einer Milch nicht unaͤhnlich (m), etwa aus jeder Taſchendruͤſe ein Loͤffel voll.
Die Wuͤrzelchen der Taſchendruͤſen entwikkeln ſich, wenn man ſie ins Waſſer legt, in Flokken, und aͤſtigen Aeſten, wie am Menſchenkuchen, und endlich zeraͤſteln ſie ſich in haarfeine Faͤden (n).
Es ſprizzte der beruͤhmte Roederer in die Gefaͤſſe der Gebaͤrmutter von einer Kuh, einen Saft, er fuͤllte ein Stuͤkk der Gebaͤrmutter an, denn ich vermute, daß er dar- unter ſeinen rindigen Theil verſtanden haben muͤſſe; ſo, daß dasjenige Stuͤkk welches dem der Frucht zugehoͤrigen Theil beruͤhret, ſo wie eine ſchoͤn ausgeſprizzit flokkige Haut des Gedaͤrms ausſahe. Etwas Saft floß in die Rizzen (o) des der Frucht zugehoͤrigen Stuͤkkes, in das Stuͤkk aber, oder in das chorion ging, ſo wenig als am Menſchen, etwas mit heruͤber. Doch bekannte Mon- roo, daß der Mutterkuchen der Thiere, die Farbentheil- chen fahren laſſe (p).
(l)
Folg-
(g)[Spaltenumbruch]HARVEI p. 241. STAL- PAART nutrit. fet. p. 561. HAR- DER apiar. obſ. 8. NEEDHAM p. 184. WHARTON p. 235. HO- BOKEN vitul. p. 32. G. LANG- LEY ann. 1673. Eph. Nat. Cur. Dec. II. ann. 1. obſ. 154. ALDES 94. VIEUSSENS nov. ſyſtem. va- ſor p. 41.
(h)FABRIC. P. II. c. 3. p. 123. im Schafe. Jn der Kuh HO- BOKEN p. 30. f. 16. 17.
(i)VESAL p. 669.
(k) So nennt es HARVEI p. 240. gekocht, ſei es wie gekochtes [Spaltenumbruch]
Eyweis anzuſehen MALPIGH. poſth. p. 162.
(m) Es ſei wirkliche Milch VIEUSSENS nov. vaſ. ſyſtem. p. 41. eine milchige Fluͤßigkeit NEED- HAM p. 184. ROEDERER fet- perfect. n. 8.
(n)DUVERNEY II. p. 410. MALPIGHI epiſt. ad SPON p. 29. HARVEI p. 240.
(o)Fet. perfect. n. 11.
(p)T. II. ed. 4. p. 109.
(l)TILING. placent. p. 337.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0454"n="400[402]"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Die Frucht. <hirendition="#aq">XXIX.</hi> B.</hi></fw><lb/>
gen Flokken mit hervor; die Schriftſteller erinnern aber,<lb/>
daß kein Blut mit heraus flieſſe <noteplace="foot"n="(g)"><cb/><hirendition="#aq">HARVEI p. 241. STAL-<lb/>
PAART nutrit. fet. p. 561. HAR-<lb/>
DER apiar. obſ. 8. NEEDHAM<lb/>
p. 184. WHARTON p. 235. HO-<lb/>
BOKEN vitul. p. 32. G. LANG-<lb/>
LEY ann. 1673. Eph. Nat. Cur.<lb/>
Dec. II. ann. 1. obſ. 154. ALDES<lb/>
94. VIEUSSENS nov. ſyſtem. va-<lb/>ſor p.</hi> 41.</note>; indeſſen haben andere<lb/>
doch auch rote Punkte <noteplace="foot"n="(h)"><hirendition="#aq">FABRIC. P. II. c. 3. p.</hi> 123.<lb/>
im Schafe. Jn der Kuh <hirendition="#aq">HO-<lb/>
BOKEN p. 30. f.</hi> 16. 17.</note> und Blut geſehen.</p><lb/><p>Hingegen flieſſe ein Saft, womit beide Arten von<lb/>
Druͤſen ganz durchnezzt ſind, als eine ſchleimige <noteplace="foot"n="(i)"><hirendition="#aq">VESAL p.</hi> 669.</note> ey-<lb/>
weisartige <noteplace="foot"n="(k)">So nennt es <hirendition="#aq">HARVEI p.</hi><lb/>
240. gekocht, ſei es wie gekochtes<lb/><cb/>
Eyweis anzuſehen <hirendition="#aq"><hirendition="#g">MALPIGH.</hi><lb/>
poſth. p.</hi> 162.</note> Fluͤßigkeit, ohne Geſchmakk, welche einer<lb/>
Milch nicht unaͤhnlich <noteplace="foot"n="(m)">Es ſei wirkliche Milch<lb/><hirendition="#aq">VIEUSSENS nov. vaſ. ſyſtem. p.</hi><lb/>
41. eine milchige Fluͤßigkeit <hirendition="#aq">NEED-<lb/>
HAM p. 184. ROEDERER fet-<lb/>
perfect. n.</hi> 8.</note>, etwa aus jeder Taſchendruͤſe<lb/>
ein Loͤffel voll.</p><lb/><p>Die Wuͤrzelchen der Taſchendruͤſen entwikkeln ſich,<lb/>
wenn man ſie ins Waſſer legt, in Flokken, und aͤſtigen<lb/>
Aeſten, wie am Menſchenkuchen, und endlich zeraͤſteln ſie<lb/>ſich in haarfeine Faͤden <noteplace="foot"n="(n)"><hirendition="#aq">DUVERNEY II. p. 410.<lb/>
MALPIGHI epiſt. ad SPON p. 29.<lb/>
HARVEI p.</hi> 240.</note>.</p><lb/><p>Es ſprizzte der beruͤhmte <hirendition="#fr">Roederer</hi> in die Gefaͤſſe<lb/>
der Gebaͤrmutter von einer Kuh, einen Saft, er fuͤllte ein<lb/>
Stuͤkk der Gebaͤrmutter an, denn ich vermute, daß er dar-<lb/>
unter ſeinen rindigen Theil verſtanden haben muͤſſe; ſo,<lb/>
daß dasjenige Stuͤkk welches dem der Frucht zugehoͤrigen<lb/>
Theil beruͤhret, ſo wie eine ſchoͤn ausgeſprizzit flokkige<lb/>
Haut des Gedaͤrms ausſahe. Etwas Saft floß in die<lb/>
Rizzen <noteplace="foot"n="(o)"><hirendition="#aq">Fet. perfect. n.</hi> 11.</note> des der Frucht zugehoͤrigen Stuͤkkes, in das<lb/>
Stuͤkk aber, oder in das <hirendition="#aq">chorion</hi> ging, ſo wenig als am<lb/>
Menſchen, etwas mit heruͤber. Doch bekannte <hirendition="#fr">Mon-<lb/>
roo,</hi> daß der Mutterkuchen der Thiere, die Farbentheil-<lb/>
chen fahren laſſe <noteplace="foot"n="(p)"><hirendition="#aq">T. II. ed. 4. p.</hi> 109.</note>.</p><lb/><fwplace="bottom"type="catch">Folg-</fw><lb/><noteplace="foot"n="(l)"><hirendition="#aq">TILING. placent. p.</hi> 337.</note><lb/></div></div></div></div></body></text></TEI>
[400[402]/0454]
Die Frucht. XXIX. B.
gen Flokken mit hervor; die Schriftſteller erinnern aber,
daß kein Blut mit heraus flieſſe (g); indeſſen haben andere
doch auch rote Punkte (h) und Blut geſehen.
Hingegen flieſſe ein Saft, womit beide Arten von
Druͤſen ganz durchnezzt ſind, als eine ſchleimige (i) ey-
weisartige (k) Fluͤßigkeit, ohne Geſchmakk, welche einer
Milch nicht unaͤhnlich (m), etwa aus jeder Taſchendruͤſe
ein Loͤffel voll.
Die Wuͤrzelchen der Taſchendruͤſen entwikkeln ſich,
wenn man ſie ins Waſſer legt, in Flokken, und aͤſtigen
Aeſten, wie am Menſchenkuchen, und endlich zeraͤſteln ſie
ſich in haarfeine Faͤden (n).
Es ſprizzte der beruͤhmte Roederer in die Gefaͤſſe
der Gebaͤrmutter von einer Kuh, einen Saft, er fuͤllte ein
Stuͤkk der Gebaͤrmutter an, denn ich vermute, daß er dar-
unter ſeinen rindigen Theil verſtanden haben muͤſſe; ſo,
daß dasjenige Stuͤkk welches dem der Frucht zugehoͤrigen
Theil beruͤhret, ſo wie eine ſchoͤn ausgeſprizzit flokkige
Haut des Gedaͤrms ausſahe. Etwas Saft floß in die
Rizzen (o) des der Frucht zugehoͤrigen Stuͤkkes, in das
Stuͤkk aber, oder in das chorion ging, ſo wenig als am
Menſchen, etwas mit heruͤber. Doch bekannte Mon-
roo, daß der Mutterkuchen der Thiere, die Farbentheil-
chen fahren laſſe (p).
Folg-
(l)
(g)
HARVEI p. 241. STAL-
PAART nutrit. fet. p. 561. HAR-
DER apiar. obſ. 8. NEEDHAM
p. 184. WHARTON p. 235. HO-
BOKEN vitul. p. 32. G. LANG-
LEY ann. 1673. Eph. Nat. Cur.
Dec. II. ann. 1. obſ. 154. ALDES
94. VIEUSSENS nov. ſyſtem. va-
ſor p. 41.
(h) FABRIC. P. II. c. 3. p. 123.
im Schafe. Jn der Kuh HO-
BOKEN p. 30. f. 16. 17.
(i) VESAL p. 669.
(k) So nennt es HARVEI p.
240. gekocht, ſei es wie gekochtes
Eyweis anzuſehen MALPIGH.
poſth. p. 162.
(m) Es ſei wirkliche Milch
VIEUSSENS nov. vaſ. ſyſtem. p.
41. eine milchige Fluͤßigkeit NEED-
HAM p. 184. ROEDERER fet-
perfect. n. 8.
(n) DUVERNEY II. p. 410.
MALPIGHI epiſt. ad SPON p. 29.
HARVEI p. 240.
(o) Fet. perfect. n. 11.
(p) T. II. ed. 4. p. 109.
(l) TILING. placent. p. 337.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 400[402]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/454>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.