zigen Stamme her. So redet ein Ungenannter (d), fast von einem eben dergleichen Thierchen mit acht Hör- nern, so eine peristaltische Bewegung hatte, und dessen mit Warzen besezzte Beine sich, bis zum Bewundern ausstrekken, und wieder zusammenziehen konnten; noch erwähnt er dabei, es komme ein junges Thierchen aus der Seite herausgewachsen, dieses bringe erst vier und hierauf wieder vier Hörner hervor, hierauf trenne es sich von der Mutter. So scheinet mir auch noch ein anderes Thier, so an der Wurzel der Wasserlinsen sizzt, zweiköpfig ist, sich wie ein Rad herumdreht, bei eben dem Leeuwenhök(e) eine Verwandtschaft der Polipen zu seyn (f). Joblot(g) scheinet ferner, wenn er eine neue Familie, so aus der Seite der Mutter heraus- wächst, abzeichnet, nichts anders, als die Polipen da- durch gemeint zu haben. Endlich sahe Peter Lyon- net(h) ein Jnsekt, so völlig wie der fedrige Saamen der bekannten Butterblume gebildet ist, dessen Junge aus der Seite herauskeimen, und sich allmählich von der Mutter ablösen. Er fand, daß es sich durch das Zerschneiden, wieder ergänzet. So gar muthmaßte ehedem Leibniz, Kraft seines ausserordentlichen Wizzes, daß es irgendwo Polipen geben müsse (i).
Bei dem allen hat dennoch der glückliche Fleis des Abraham Trembley die Geschichte dieser Polipen zu einer Geschichte gemacht, und dieselbe dergestalt be- reichert, daß ohne Zweifel der Name dieses Jnsekts, mit dem Namen seines Geschichtschreibers auf die Nachwelt kommen wird. Es sahe derselbe mehr, und umständ-
licher
(d)[Spaltenumbruch]Phil. trans. n. 288.
(e)p. 283. 295. dieses sahe auch dieser Ungenannte. Dies hat HILL microsc. ess. p. 333. das radschla- gende Thier.
(f)[Spaltenumbruch]
Diese Muthmaaßung lese ich auch beim NEEDHAMIO p. 102.
(g)P. II. c. 32. tab. 12.
(h)Theologie des Insectes p. 74. f. 28. 29. 30. 31.
(i)BONNET II. p. 219.
S 5
II. Abſ. Anfaͤnge des Thieres.
zigen Stamme her. So redet ein Ungenannter (d), faſt von einem eben dergleichen Thierchen mit acht Hoͤr- nern, ſo eine periſtaltiſche Bewegung hatte, und deſſen mit Warzen beſezzte Beine ſich, bis zum Bewundern ausſtrekken, und wieder zuſammenziehen konnten; noch erwaͤhnt er dabei, es komme ein junges Thierchen aus der Seite herausgewachſen, dieſes bringe erſt vier und hierauf wieder vier Hoͤrner hervor, hierauf trenne es ſich von der Mutter. So ſcheinet mir auch noch ein anderes Thier, ſo an der Wurzel der Waſſerlinſen ſizzt, zweikoͤpfig iſt, ſich wie ein Rad herumdreht, bei eben dem Leeuwenhoͤk(e) eine Verwandtſchaft der Polipen zu ſeyn (f). Joblot(g) ſcheinet ferner, wenn er eine neue Familie, ſo aus der Seite der Mutter heraus- waͤchſt, abzeichnet, nichts anders, als die Polipen da- durch gemeint zu haben. Endlich ſahe Peter Lyon- net(h) ein Jnſekt, ſo voͤllig wie der fedrige Saamen der bekannten Butterblume gebildet iſt, deſſen Junge aus der Seite herauskeimen, und ſich allmaͤhlich von der Mutter abloͤſen. Er fand, daß es ſich durch das Zerſchneiden, wieder ergaͤnzet. So gar muthmaßte ehedem Leibniz, Kraft ſeines auſſerordentlichen Wizzes, daß es irgendwo Polipen geben muͤſſe (i).
Bei dem allen hat dennoch der gluͤckliche Fleis des Abraham Trembley die Geſchichte dieſer Polipen zu einer Geſchichte gemacht, und dieſelbe dergeſtalt be- reichert, daß ohne Zweifel der Name dieſes Jnſekts, mit dem Namen ſeines Geſchichtſchreibers auf die Nachwelt kommen wird. Es ſahe derſelbe mehr, und umſtaͤnd-
licher
(d)[Spaltenumbruch]Phil. tranſ. n. 288.
(e)p. 283. 295. dieſes ſahe auch dieſer Ungenannte. Dies hat HILL microſc. eſſ. p. 333. das radſchla- gende Thier.
(f)[Spaltenumbruch]
Dieſe Muthmaaßung leſe ich auch beim NEEDHAMIO p. 102.
(g)P. II. c. 32. tab. 12.
(h)Theologie des Inſectes p. 74. f. 28. 29. 30. 31.
(i)BONNET II. p. 219.
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II. Abſ. Anfaͤnge des Thieres.
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nern, ſo eine periſtaltiſche Bewegung hatte, und deſſen
mit Warzen beſezzte Beine ſich, bis zum Bewundern
ausſtrekken, und wieder zuſammenziehen konnten; noch
erwaͤhnt er dabei, es komme ein junges Thierchen aus
der Seite herausgewachſen, dieſes bringe erſt vier und
hierauf wieder vier Hoͤrner hervor, hierauf trenne es
ſich von der Mutter. So ſcheinet mir auch noch ein
anderes Thier, ſo an der Wurzel der Waſſerlinſen ſizzt,
zweikoͤpfig iſt, ſich wie ein Rad herumdreht, bei eben
dem Leeuwenhoͤk (e) eine Verwandtſchaft der Polipen
zu ſeyn (f). Joblot (g) ſcheinet ferner, wenn er eine
neue Familie, ſo aus der Seite der Mutter heraus-
waͤchſt, abzeichnet, nichts anders, als die Polipen da-
durch gemeint zu haben. Endlich ſahe Peter Lyon-
net (h) ein Jnſekt, ſo voͤllig wie der fedrige Saamen
der bekannten Butterblume gebildet iſt, deſſen Junge
aus der Seite herauskeimen, und ſich allmaͤhlich von
der Mutter abloͤſen. Er fand, daß es ſich durch das
Zerſchneiden, wieder ergaͤnzet. So gar muthmaßte
ehedem Leibniz, Kraft ſeines auſſerordentlichen Wizzes,
daß es irgendwo Polipen geben muͤſſe (i).
Bei dem allen hat dennoch der gluͤckliche Fleis des
Abraham Trembley die Geſchichte dieſer Polipen zu
einer Geſchichte gemacht, und dieſelbe dergeſtalt be-
reichert, daß ohne Zweifel der Name dieſes Jnſekts, mit
dem Namen ſeines Geſchichtſchreibers auf die Nachwelt
kommen wird. Es ſahe derſelbe mehr, und umſtaͤnd-
licher
(d)
Phil. tranſ. n. 288.
(e) p. 283. 295. dieſes ſahe auch
dieſer Ungenannte. Dies hat HILL
microſc. eſſ. p. 333. das radſchla-
gende Thier.
(f)
Dieſe Muthmaaßung leſe
ich auch beim NEEDHAMIO p.
102.
(g) P. II. c. 32. tab. 12.
(h) Theologie des Inſectes p. 74.
f. 28. 29. 30. 31.
(i) BONNET II. p. 219.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 281. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/333>, abgerufen am 23.11.2024.
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