so halb Kühe (q), oder halb Wölfe (r) gewesen seyn sollen. Wenigstens fand ein Weltweiser, welcher ei- nen Halbwolf und Halbkalb untersuchte, daß dieses Thier weiter nichts, als ein ungestaltes Kalb war (s).
Jch glaube auch nicht, daß Thiere (t), deren gan- zer Bau von einander abweicht, unter sich eine Be- gattung vertragen, oder Jungen bringen: ja es sind in dem, über diesen Punkt so berufenen Afrika selbst die Mißgeburten, und die gemischten Thiere, eine Sel- tenheit (u). Jch halte daher von dem Berichte nichts, da ein Hund den Saamen von einem indianischen Hah- ne verschlukkt, und Hunde mit einem Hünerschnabel zur Welt gebracht haben soll (x).
Ein Mann von Ansehn will, daß bei den Vögeln die Weibchen der Mutter, die Männchen dem Vater ähnlich seyn sollen (y). Die Fasanhühner, ein sehr verliebtes Thier, paaren sich mit den Haushennen (z). Die junge Zucht bekömmt von der Henne die Farbe, vom Vater, die Gestalt (a), und die Gleichheit; und wenn sich ein auf solche Art gezeugtes Thier, wieder mit dem Fasan begattet, so werden die Junge vollkommene Fasanen (b).
Von einem weissen Fasan und dem gemeinen fallen geflekkte Jungen (c).
Oft begattet sich und erzeugt der Hänfling mit dem Weibchen der Kanarienvögel, und es blieb der dikkere
Hänf-
(q)[Spaltenumbruch]
Fast mit einem Menschen- kopfe FRITSCH. selts. händel III. p. 339.
(r)De FIEU p. 228. 229.
(s)VALISNER. l. c.
(t)FRITSCH. l. c.
(u)SHAW. p. 394.
(x)ELLER. Mem. de Berlin. t. 12. p. 18.
(y)GMELIN. Orat. inaug. p. 74.
(z)[Spaltenumbruch]Hist. de animaux T. III. p. 449. CARDAN. var. p. 212.
(a)HARVEI p. 142. FABER p. 772. habe etwas vom Geschmak- ke und Geruche an sich CARDA- NUS keinen Kamm. Habe einen vortreflichen Geschmakk BRADLEY farmers direct. p. 70.
(b)Hist de animaux l. c.
(c)BRADLEY farm. direct. p. 74.
L 5
II. Abſ. Anfaͤnge des Thieres.
ſo halb Kuͤhe (q), oder halb Woͤlfe (r) geweſen ſeyn ſollen. Wenigſtens fand ein Weltweiſer, welcher ei- nen Halbwolf und Halbkalb unterſuchte, daß dieſes Thier weiter nichts, als ein ungeſtaltes Kalb war (s).
Jch glaube auch nicht, daß Thiere (t), deren gan- zer Bau von einander abweicht, unter ſich eine Be- gattung vertragen, oder Jungen bringen: ja es ſind in dem, uͤber dieſen Punkt ſo berufenen Afrika ſelbſt die Mißgeburten, und die gemiſchten Thiere, eine Sel- tenheit (u). Jch halte daher von dem Berichte nichts, da ein Hund den Saamen von einem indianiſchen Hah- ne verſchlukkt, und Hunde mit einem Huͤnerſchnabel zur Welt gebracht haben ſoll (x).
Ein Mann von Anſehn will, daß bei den Voͤgeln die Weibchen der Mutter, die Maͤnnchen dem Vater aͤhnlich ſeyn ſollen (y). Die Faſanhuͤhner, ein ſehr verliebtes Thier, paaren ſich mit den Haushennen (z). Die junge Zucht bekoͤmmt von der Henne die Farbe, vom Vater, die Geſtalt (a), und die Gleichheit; und wenn ſich ein auf ſolche Art gezeugtes Thier, wieder mit dem Faſan begattet, ſo werden die Junge vollkommene Faſanen (b).
Von einem weiſſen Faſan und dem gemeinen fallen geflekkte Jungen (c).
Oft begattet ſich und erzeugt der Haͤnfling mit dem Weibchen der Kanarienvoͤgel, und es blieb der dikkere
Haͤnf-
(q)[Spaltenumbruch]
Faſt mit einem Menſchen- kopfe FRITSCH. ſeltſ. händel III. p. 339.
(r)De FIEU p. 228. 229.
(s)VALISNER. l. c.
(t)FRITSCH. l. c.
(u)SHAW. p. 394.
(x)ELLER. Mém. de Berlin. t. 12. p. 18.
(y)GMELIN. Orat. inaug. p. 74.
(z)[Spaltenumbruch]Hiſt. de animaux T. III. p. 449. CARDAN. var. p. 212.
(a)HARVEI p. 142. FABER p. 772. habe etwas vom Geſchmak- ke und Geruche an ſich CARDA- NUS keinen Kamm. Habe einen vortreflichen Geſchmakk BRADLEY farmers direct. p. 70.
(b)Hiſt de animaux l. c.
(c)BRADLEY farm. direct. p. 74.
L 5
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II. Abſ. Anfaͤnge des Thieres.
ſo halb Kuͤhe (q), oder halb Woͤlfe (r) geweſen ſeyn
ſollen. Wenigſtens fand ein Weltweiſer, welcher ei-
nen Halbwolf und Halbkalb unterſuchte, daß dieſes
Thier weiter nichts, als ein ungeſtaltes Kalb war (s).
Jch glaube auch nicht, daß Thiere (t), deren gan-
zer Bau von einander abweicht, unter ſich eine Be-
gattung vertragen, oder Jungen bringen: ja es ſind
in dem, uͤber dieſen Punkt ſo berufenen Afrika ſelbſt
die Mißgeburten, und die gemiſchten Thiere, eine Sel-
tenheit (u). Jch halte daher von dem Berichte nichts,
da ein Hund den Saamen von einem indianiſchen Hah-
ne verſchlukkt, und Hunde mit einem Huͤnerſchnabel
zur Welt gebracht haben ſoll (x).
Ein Mann von Anſehn will, daß bei den Voͤgeln
die Weibchen der Mutter, die Maͤnnchen dem Vater
aͤhnlich ſeyn ſollen (y). Die Faſanhuͤhner, ein ſehr
verliebtes Thier, paaren ſich mit den Haushennen (z).
Die junge Zucht bekoͤmmt von der Henne die Farbe,
vom Vater, die Geſtalt (a), und die Gleichheit; und
wenn ſich ein auf ſolche Art gezeugtes Thier, wieder mit
dem Faſan begattet, ſo werden die Junge vollkommene
Faſanen (b).
Von einem weiſſen Faſan und dem gemeinen fallen
geflekkte Jungen (c).
Oft begattet ſich und erzeugt der Haͤnfling mit dem
Weibchen der Kanarienvoͤgel, und es blieb der dikkere
Haͤnf-
(q)
Faſt mit einem Menſchen-
kopfe FRITSCH. ſeltſ. händel III.
p. 339.
(r) De FIEU p. 228. 229.
(s) VALISNER. l. c.
(t) FRITSCH. l. c.
(u) SHAW. p. 394.
(x) ELLER. Mém. de Berlin.
t. 12. p. 18.
(y) GMELIN. Orat. inaug.
p. 74.
(z)
Hiſt. de animaux T. III. p.
449. CARDAN. var. p. 212.
(a) HARVEI p. 142. FABER
p. 772. habe etwas vom Geſchmak-
ke und Geruche an ſich CARDA-
NUS keinen Kamm. Habe einen
vortreflichen Geſchmakk BRADLEY
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(b) Hiſt de animaux l. c.
(c) BRADLEY farm. direct.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 169. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/221>, abgerufen am 29.11.2024.
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