Mutter (e) gehabt habe. So sagt, J. Loke(f), daß ein vom Kater und einer Ratte entstandenes Thier, ei- ne Mischung von beyderlei Geschlechtern gewesen.
Kaninchen, der Mann, und die Kazze, Weib, sollen ein Thier erzeugt haben, so von vorne her dem Kater, von hinten dem Kaninchen gleich gewesen (g), ich kann dieses aber schwerlich begreifen.
Sowohl alte, als neuere Bücher behaupten, daß graue Kaninchen, von Müttern aus allerlei Farben, graue Jungen (h) bekommen, und daß in den mehre- sten Exempeln die Farbe des Haares vom Vater auf die Jungen fortgepflanzet werde (i).
Jch übergehe einige verdächtige Misgeburten, viel- leicht, weil sie blos unförmlich oder häßlich gebaut ge- wesen, und nicht von verschiedenen Aeltern abgestam- met, z. E. eine Mißgeburt, so vom Hunde und Schweine (k) gefallen, deren Kopf und Zähne vom Hunde waren, sie hatte keine Borsten, sondern gleich- sam einen Elephantenrüssel, der aus der Knochenwurzel des Stirnknochens herausgekommen war: die Mischun- gen vom Fuchs und Hasen (l), von Kazze und Ka- ninchen (m), von Hund und Hase; ein Thier, halb Kalb (n), und halb Wolf, die abscheuliche Mährchen, von einer Kazze, so an den Schenkel eines Kindes ge- hangen (o): von einem Menschen, welcher einige Glie- der von den Ziegen an sich gehabt (p), von Kindern,
so
(e)[Spaltenumbruch]VERALTI galer. minerv. T. VII. p. 67 ein Augenzeuge.
(f)De l'entendement. L. III. c. 6.
(g)BIRCH. T. I. p. 393.
(h)LEEUWENHOECK. anat. et Contempl. p. 54. 55.
(i)COLUMELLA L. VI. c. 37. man sehe nach BUFFON T. VI. p. 301.
(k)[Spaltenumbruch]Hamburg. Magaz. T. X. n. 4.
(l)KALM Wästgotha resa. p. 236. wenn ich nicht irre.
(m)MORTON. anat. hist. of Northamptonshire p. 444. es war aber eine wirkliche Kazze.
(n)VALISNER. T. III. p. 451.
(o)LICET monstr. L. II. p. 191.
(p)SCHURIG. muliebr. p. 384.
Die Frucht. XXIX. B.
Mutter (e) gehabt habe. So ſagt, J. Loke(f), daß ein vom Kater und einer Ratte entſtandenes Thier, ei- ne Miſchung von beyderlei Geſchlechtern geweſen.
Kaninchen, der Mann, und die Kazze, Weib, ſollen ein Thier erzeugt haben, ſo von vorne her dem Kater, von hinten dem Kaninchen gleich geweſen (g), ich kann dieſes aber ſchwerlich begreifen.
Sowohl alte, als neuere Buͤcher behaupten, daß graue Kaninchen, von Muͤttern aus allerlei Farben, graue Jungen (h) bekommen, und daß in den mehre- ſten Exempeln die Farbe des Haares vom Vater auf die Jungen fortgepflanzet werde (i).
Jch uͤbergehe einige verdaͤchtige Misgeburten, viel- leicht, weil ſie blos unfoͤrmlich oder haͤßlich gebaut ge- weſen, und nicht von verſchiedenen Aeltern abgeſtam- met, z. E. eine Mißgeburt, ſo vom Hunde und Schweine (k) gefallen, deren Kopf und Zaͤhne vom Hunde waren, ſie hatte keine Borſten, ſondern gleich- ſam einen Elephantenruͤſſel, der aus der Knochenwurzel des Stirnknochens herausgekommen war: die Miſchun- gen vom Fuchs und Haſen (l), von Kazze und Ka- ninchen (m), von Hund und Haſe; ein Thier, halb Kalb (n), und halb Wolf, die abſcheuliche Maͤhrchen, von einer Kazze, ſo an den Schenkel eines Kindes ge- hangen (o): von einem Menſchen, welcher einige Glie- der von den Ziegen an ſich gehabt (p), von Kindern,
ſo
(e)[Spaltenumbruch]VERALTI galer. minerv. T. VII. p. 67 ein Augenzeuge.
(f)De l’entendement. L. III. c. 6.
(g)BIRCH. T. I. p. 393.
(h)LEEUWENHOECK. anat. et Contempl. p. 54. 55.
(i)COLUMELLA L. VI. c. 37. man ſehe nach BUFFON T. VI. p. 301.
(k)[Spaltenumbruch]Hamburg. Magaz. T. X. n. 4.
(l)KALM Wäſtgotha reſa. p. 236. wenn ich nicht irre.
(m)MORTON. anat. hiſt. of Northamptonshire p. 444. es war aber eine wirkliche Kazze.
(n)VALISNER. T. III. p. 451.
(o)LICET monſtr. L. II. p. 191.
(p)SCHURIG. muliebr. p. 384.
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Die Frucht. XXIX. B.
Mutter (e) gehabt habe. So ſagt, J. Loke (f), daß
ein vom Kater und einer Ratte entſtandenes Thier, ei-
ne Miſchung von beyderlei Geſchlechtern geweſen.
Kaninchen, der Mann, und die Kazze, Weib,
ſollen ein Thier erzeugt haben, ſo von vorne her dem
Kater, von hinten dem Kaninchen gleich geweſen (g),
ich kann dieſes aber ſchwerlich begreifen.
Sowohl alte, als neuere Buͤcher behaupten, daß
graue Kaninchen, von Muͤttern aus allerlei Farben,
graue Jungen (h) bekommen, und daß in den mehre-
ſten Exempeln die Farbe des Haares vom Vater auf
die Jungen fortgepflanzet werde (i).
Jch uͤbergehe einige verdaͤchtige Misgeburten, viel-
leicht, weil ſie blos unfoͤrmlich oder haͤßlich gebaut ge-
weſen, und nicht von verſchiedenen Aeltern abgeſtam-
met, z. E. eine Mißgeburt, ſo vom Hunde und
Schweine (k) gefallen, deren Kopf und Zaͤhne vom
Hunde waren, ſie hatte keine Borſten, ſondern gleich-
ſam einen Elephantenruͤſſel, der aus der Knochenwurzel
des Stirnknochens herausgekommen war: die Miſchun-
gen vom Fuchs und Haſen (l), von Kazze und Ka-
ninchen (m), von Hund und Haſe; ein Thier, halb
Kalb (n), und halb Wolf, die abſcheuliche Maͤhrchen,
von einer Kazze, ſo an den Schenkel eines Kindes ge-
hangen (o): von einem Menſchen, welcher einige Glie-
der von den Ziegen an ſich gehabt (p), von Kindern,
ſo
(e)
VERALTI galer. minerv.
T. VII. p. 67 ein Augenzeuge.
(f) De l’entendement. L. III.
c. 6.
(g) BIRCH. T. I. p. 393.
(h) LEEUWENHOECK. anat.
et Contempl. p. 54. 55.
(i) COLUMELLA L. VI. c. 37.
man ſehe nach BUFFON T. VI.
p. 301.
(k)
Hamburg. Magaz. T. X. n. 4.
(l) KALM Wäſtgotha reſa. p.
236. wenn ich nicht irre.
(m) MORTON. anat. hiſt. of
Northamptonshire p. 444. es war
aber eine wirkliche Kazze.
(n) VALISNER. T. III. p. 451.
(o) LICET monſtr. L. II. p. 191.
(p) SCHURIG. muliebr. p. 384.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 168. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/220>, abgerufen am 29.11.2024.
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