keit, daß der Keim eines neuen Thieres vom Vater her- komme, daß man ihn auch deutlich, und von der Grösse einer Bohne, in dem Saamen eines Pferdes sehen kön- ne: es sind die Früchte im männlichen Saamen der übrigen vierfüßigen Thiere flüßig, und werden sogleich in der Mutterscheide einer Frau hart: es werde zum Le- ben weiter nichts erfordert, als daß sich nur die Frucht in der Mutter anhängen dürfe.
Sogar hat er im Menschensaamen die Frucht gese- hen, und sie durch ein Kupfer vorgestellt (d). Die Ei- dechse befruchte ihre eigne Eyer mit ihrem männlichen Safte (e), und in den Männchen der Frösche (f) zeig- ten sich die Früchte. Man hat aber gezeigt, daß die männliche Kröte zwar Eyer trage (g), und daß die Su- rimannische den Eyerstokk voller befruchteten Eyer habe, woraus junge Frösche kriechen (h); daß aber übrigens die Weibchen dieser Art einen wirklichen Eyerstokk ha- ben, und auf ihre Art gebären, nur daß nach der Ge- burt die Früchte dem Vater auf dem Rükken kriechen (i).
Nach der Hipothese eines andern Mannes befinden sich in den Hoden cilindrische ätherische Geister, nebst fünf spizzen Erhabenheiten, als Grundstoffe zu dem Menschen (k).
Doch es gehöret infonderheit die sehr berühmte Theo- rie des Leeuwenhöcks an diesen Ort. Wir haben be- reits gemeldet (l), daß man im Saamen aller, oder doch der mehresten männlichen Thiere, ganz kleine und sehr bewegliche Thierchen antreffe.
Diese
(d)[Spaltenumbruch]
Dieses zierte LAUNAI. DAUBENTON zeichnet die männ- liche Kröte pipa mit Jungen auf dem Rükken, das Weib ist klein und matt.
(e)GAUTIER. ibid.
(f)Ibid.
(g)DUVERNEY II. p. 396.
(h)[Spaltenumbruch]JACOBAEUS p. 20. VA- LISNER. oper. T. II. p. 444.
(i)Verhand. der Holl. Maat- schapp. T. VI. p. 273.
(k)SANTANELLI lucubra[t]. III. p. 54.
(l)L. XXVIII. p. 520. &c.
II. Abſ. Anfaͤnge des Thieres.
keit, daß der Keim eines neuen Thieres vom Vater her- komme, daß man ihn auch deutlich, und von der Groͤſſe einer Bohne, in dem Saamen eines Pferdes ſehen koͤn- ne: es ſind die Fruͤchte im maͤnnlichen Saamen der uͤbrigen vierfuͤßigen Thiere fluͤßig, und werden ſogleich in der Mutterſcheide einer Frau hart: es werde zum Le- ben weiter nichts erfordert, als daß ſich nur die Frucht in der Mutter anhaͤngen duͤrfe.
Sogar hat er im Menſchenſaamen die Frucht geſe- hen, und ſie durch ein Kupfer vorgeſtellt (d). Die Ei- dechſe befruchte ihre eigne Eyer mit ihrem maͤnnlichen Safte (e), und in den Maͤnnchen der Froͤſche (f) zeig- ten ſich die Fruͤchte. Man hat aber gezeigt, daß die maͤnnliche Kroͤte zwar Eyer trage (g), und daß die Su- rimanniſche den Eyerſtokk voller befruchteten Eyer habe, woraus junge Froͤſche kriechen (h); daß aber uͤbrigens die Weibchen dieſer Art einen wirklichen Eyerſtokk ha- ben, und auf ihre Art gebaͤren, nur daß nach der Ge- burt die Fruͤchte dem Vater auf dem Ruͤkken kriechen (i).
Nach der Hipotheſe eines andern Mannes befinden ſich in den Hoden cilindriſche aͤtheriſche Geiſter, nebſt fuͤnf ſpizzen Erhabenheiten, als Grundſtoffe zu dem Menſchen (k).
Doch es gehoͤret infonderheit die ſehr beruͤhmte Theo- rie des Leeuwenhoͤcks an dieſen Ort. Wir haben be- reits gemeldet (l), daß man im Saamen aller, oder doch der mehreſten maͤnnlichen Thiere, ganz kleine und ſehr bewegliche Thierchen antreffe.
Dieſe
(d)[Spaltenumbruch]
Dieſes zierte LAUNAI. DAUBENTON zeichnet die maͤnn- liche Kroͤte pipa mit Jungen auf dem Ruͤkken, das Weib iſt klein und matt.
(e)GAUTIER. ibid.
(f)Ibid.
(g)DUVERNEY II. p. 396.
(h)[Spaltenumbruch]JACOBAEUS p. 20. VA- LISNER. oper. T. II. p. 444.
(i)Verhand. der Holl. Maat- ſchapp. T. VI. p. 273.
(k)SANTANELLI lucubra[t]. III. p. 54.
(l)L. XXVIII. p. 520. &c.
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II. Abſ. Anfaͤnge des Thieres.
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komme, daß man ihn auch deutlich, und von der Groͤſſe
einer Bohne, in dem Saamen eines Pferdes ſehen koͤn-
ne: es ſind die Fruͤchte im maͤnnlichen Saamen der
uͤbrigen vierfuͤßigen Thiere fluͤßig, und werden ſogleich
in der Mutterſcheide einer Frau hart: es werde zum Le-
ben weiter nichts erfordert, als daß ſich nur die Frucht
in der Mutter anhaͤngen duͤrfe.
Sogar hat er im Menſchenſaamen die Frucht geſe-
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dechſe befruchte ihre eigne Eyer mit ihrem maͤnnlichen
Safte (e), und in den Maͤnnchen der Froͤſche (f) zeig-
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maͤnnliche Kroͤte zwar Eyer trage (g), und daß die Su-
rimanniſche den Eyerſtokk voller befruchteten Eyer habe,
woraus junge Froͤſche kriechen (h); daß aber uͤbrigens
die Weibchen dieſer Art einen wirklichen Eyerſtokk ha-
ben, und auf ihre Art gebaͤren, nur daß nach der Ge-
burt die Fruͤchte dem Vater auf dem Ruͤkken kriechen (i).
Nach der Hipotheſe eines andern Mannes befinden
ſich in den Hoden cilindriſche aͤtheriſche Geiſter, nebſt
fuͤnf ſpizzen Erhabenheiten, als Grundſtoffe zu dem
Menſchen (k).
Doch es gehoͤret infonderheit die ſehr beruͤhmte Theo-
rie des Leeuwenhoͤcks an dieſen Ort. Wir haben be-
reits gemeldet (l), daß man im Saamen aller, oder doch
der mehreſten maͤnnlichen Thiere, ganz kleine und ſehr
bewegliche Thierchen antreffe.
Dieſe
(d)
Dieſes zierte LAUNAI.
DAUBENTON zeichnet die maͤnn-
liche Kroͤte pipa mit Jungen auf
dem Ruͤkken, das Weib iſt klein
und matt.
(e) GAUTIER. ibid.
(f) Ibid.
(g) DUVERNEY II. p. 396.
(h)
JACOBAEUS p. 20. VA-
LISNER. oper. T. II. p. 444.
(i) Verhand. der Holl. Maat-
ſchapp. T. VI. p. 273.
(k) SANTANELLI lucubrat.
III. p. 54.
(l) L. XXVIII. p. 520. &c.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 139. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/191>, abgerufen am 05.12.2024.
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