nennen, dessen Aeste (k) nebst dem Sisteme, der orga- nischen Stoffe, zusammengewikkelt sind (l).
Er suchet ebenfalls, wie Buffon, die der Vegeta- tion widerstehende Ursache in den Salzen (m), welche ebenfalls die mikroskopischen Thiere tödten (n).
Folglich stimmen seine vornehmste Meinungen, was die Bildung der Thiere betrift, mit dem Buffon über- ein, ob er gleich, wie ich an einem andern Orte sagen werde, ein anderes Principium zur Bildung der Frucht vorträgt.
So unternahm auch ein Buchhändler (o), der nicht ohne Wizz war, die Buffonische Hipothese zu verthei- digen, und es folgte der berühmte van der Monde derselben (p).
§. 5. Bildet der Mann allein die Frucht?
Daß die Frucht blos aus dem Saamen des männ- lichen Geschlechtes entstehe, behauptete Diogenes(a), Hippon, und die Sekte der Stoiker.
Nachgehends, da die Schulen gemeiniglich die Mi- schung der Saamen behaupteten, so waren dennoch hin und wieder einige dem Vater günstig, und sie lehrten, daß der Saame des Mannes ebenfalls wie ein Pflan- zensaamen, in der Frau, als in einer fruchtbaren Erde, Wurzeln treibe (b).
Ein neuerer Maler (c), welcher sich auf die Erkennt- nis der Natur gelegt, behauptete mit solcher Zuverläßig-
keit,
(k)[Spaltenumbruch]p. 425.
(l)DIDELOT. Interpret. de la Natur. p. 158.
(m)p. 278. p. 230. 280.
(n)p. 280. PARSONS. of ge- ner. p. 150. von den fixen Salzen.
(o)PANCOUKE de la produ- ction.
(p)[Spaltenumbruch]De l'art de perfectionner. l'espece humaine I. p. 126.
(a)CENSORINUS de die na- tali c. 5.
(b)FABRI gener. anim. p. 1576. So auch Phil. trans. n. 145.
(c)GAUTIER observat. pe- riod. ann. 1756. m. Nov.
Die Frucht. XXIX. B.
nennen, deſſen Aeſte (k) nebſt dem Siſteme, der orga- niſchen Stoffe, zuſammengewikkelt ſind (l).
Er ſuchet ebenfalls, wie Buffon, die der Vegeta- tion widerſtehende Urſache in den Salzen (m), welche ebenfalls die mikroskopiſchen Thiere toͤdten (n).
Folglich ſtimmen ſeine vornehmſte Meinungen, was die Bildung der Thiere betrift, mit dem Buffon uͤber- ein, ob er gleich, wie ich an einem andern Orte ſagen werde, ein anderes Principium zur Bildung der Frucht vortraͤgt.
So unternahm auch ein Buchhaͤndler (o), der nicht ohne Wizz war, die Buffoniſche Hipotheſe zu verthei- digen, und es folgte der beruͤhmte van der Monde derſelben (p).
§. 5. Bildet der Mann allein die Frucht?
Daß die Frucht blos aus dem Saamen des maͤnn- lichen Geſchlechtes entſtehe, behauptete Diogenes(a), Hippon, und die Sekte der Stoiker.
Nachgehends, da die Schulen gemeiniglich die Mi- ſchung der Saamen behaupteten, ſo waren dennoch hin und wieder einige dem Vater guͤnſtig, und ſie lehrten, daß der Saame des Mannes ebenfalls wie ein Pflan- zenſaamen, in der Frau, als in einer fruchtbaren Erde, Wurzeln treibe (b).
Ein neuerer Maler (c), welcher ſich auf die Erkennt- nis der Natur gelegt, behauptete mit ſolcher Zuverlaͤßig-
keit,
(k)[Spaltenumbruch]p. 425.
(l)DIDELOT. Interpret. de la Natur. p. 158.
(m)p. 278. p. 230. 280.
(n)p. 280. PARSONS. of ge- ner. p. 150. von den fixen Salzen.
(o)PANCOUKE de la produ- ction.
(p)[Spaltenumbruch]De l’art de perfectionner. l’eſpéce humaine I. p. 126.
(a)CENSORINUS de die na- tali c. 5.
(b)FABRI gener. anim. p. 1576. So auch Phil. tranſ. n. 145.
(c)GAUTIER obſervat. pe- riod. ann. 1756. m. Nov.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0190"n="138"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Die Frucht. <hirendition="#aq">XXIX.</hi> B.</hi></fw><lb/>
nennen, deſſen Aeſte <noteplace="foot"n="(k)"><cb/><hirendition="#aq">p.</hi> 425.</note> nebſt dem Siſteme, der orga-<lb/>
niſchen Stoffe, zuſammengewikkelt ſind <noteplace="foot"n="(l)"><hirendition="#aq">DIDELOT. Interpret. de la<lb/>
Natur. p.</hi> 158.</note>.</p><lb/><p>Er ſuchet ebenfalls, wie <hirendition="#fr">Buffon,</hi> die der Vegeta-<lb/>
tion widerſtehende Urſache in den Salzen <noteplace="foot"n="(m)"><hirendition="#aq">p. 278. p.</hi> 230. 280.</note>, welche<lb/>
ebenfalls die mikroskopiſchen Thiere toͤdten <noteplace="foot"n="(n)"><hirendition="#aq">p. 280. PARSONS. of ge-<lb/>
ner. p.</hi> 150. von den fixen Salzen.</note>.</p><lb/><p>Folglich ſtimmen ſeine vornehmſte Meinungen, was<lb/>
die Bildung der Thiere betrift, mit dem <hirendition="#fr">Buffon</hi> uͤber-<lb/>
ein, ob er gleich, wie ich an einem andern Orte ſagen<lb/>
werde, ein anderes Principium zur Bildung der Frucht<lb/>
vortraͤgt.</p><lb/><p>So unternahm auch ein Buchhaͤndler <noteplace="foot"n="(o)"><hirendition="#aq">PANCOUKE de la produ-<lb/>
ction.</hi></note>, der nicht<lb/>
ohne Wizz war, die <hirendition="#fr">Buffoniſche</hi> Hipotheſe zu verthei-<lb/>
digen, und es folgte der beruͤhmte <hirendition="#fr">van der Monde</hi><lb/>
derſelben <noteplace="foot"n="(p)"><cb/><hirendition="#aq">De l’art de perfectionner.<lb/>
l’eſpéce humaine I. p.</hi> 126.</note>.</p></div><lb/><divn="4"><head>§. 5.<lb/><hirendition="#b">Bildet der Mann allein die Frucht?</hi></head><lb/><p>Daß die Frucht blos aus dem Saamen des maͤnn-<lb/>
lichen Geſchlechtes entſtehe, behauptete <hirendition="#fr">Diogenes</hi><noteplace="foot"n="(a)"><hirendition="#aq">CENSORINUS de die na-<lb/>
tali c.</hi> 5.</note>,<lb/><hirendition="#fr">Hippon,</hi> und die Sekte der Stoiker.</p><lb/><p>Nachgehends, da die Schulen gemeiniglich die Mi-<lb/>ſchung der Saamen behaupteten, ſo waren dennoch hin<lb/>
und wieder einige dem Vater guͤnſtig, und ſie lehrten,<lb/>
daß der Saame des Mannes ebenfalls wie ein Pflan-<lb/>
zenſaamen, in der Frau, als in einer fruchtbaren Erde,<lb/>
Wurzeln treibe <noteplace="foot"n="(b)"><hirendition="#aq">FABRI gener. anim. p.</hi> 1576.<lb/>
So auch <hirendition="#aq">Phil. tranſ. n.</hi> 145.</note>.</p><lb/><p>Ein neuerer Maler <noteplace="foot"n="(c)"><hirendition="#aq">GAUTIER obſervat. pe-<lb/>
riod. ann. 1756. m. Nov.</hi></note>, welcher ſich auf die Erkennt-<lb/>
nis der Natur gelegt, behauptete mit ſolcher Zuverlaͤßig-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">keit,</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[138/0190]
Die Frucht. XXIX. B.
nennen, deſſen Aeſte (k) nebſt dem Siſteme, der orga-
niſchen Stoffe, zuſammengewikkelt ſind (l).
Er ſuchet ebenfalls, wie Buffon, die der Vegeta-
tion widerſtehende Urſache in den Salzen (m), welche
ebenfalls die mikroskopiſchen Thiere toͤdten (n).
Folglich ſtimmen ſeine vornehmſte Meinungen, was
die Bildung der Thiere betrift, mit dem Buffon uͤber-
ein, ob er gleich, wie ich an einem andern Orte ſagen
werde, ein anderes Principium zur Bildung der Frucht
vortraͤgt.
So unternahm auch ein Buchhaͤndler (o), der nicht
ohne Wizz war, die Buffoniſche Hipotheſe zu verthei-
digen, und es folgte der beruͤhmte van der Monde
derſelben (p).
§. 5.
Bildet der Mann allein die Frucht?
Daß die Frucht blos aus dem Saamen des maͤnn-
lichen Geſchlechtes entſtehe, behauptete Diogenes (a),
Hippon, und die Sekte der Stoiker.
Nachgehends, da die Schulen gemeiniglich die Mi-
ſchung der Saamen behaupteten, ſo waren dennoch hin
und wieder einige dem Vater guͤnſtig, und ſie lehrten,
daß der Saame des Mannes ebenfalls wie ein Pflan-
zenſaamen, in der Frau, als in einer fruchtbaren Erde,
Wurzeln treibe (b).
Ein neuerer Maler (c), welcher ſich auf die Erkennt-
nis der Natur gelegt, behauptete mit ſolcher Zuverlaͤßig-
keit,
(k)
p. 425.
(l) DIDELOT. Interpret. de la
Natur. p. 158.
(m) p. 278. p. 230. 280.
(n) p. 280. PARSONS. of ge-
ner. p. 150. von den fixen Salzen.
(o) PANCOUKE de la produ-
ction.
(p)
De l’art de perfectionner.
l’eſpéce humaine I. p. 126.
(a) CENSORINUS de die na-
tali c. 5.
(b) FABRI gener. anim. p. 1576.
So auch Phil. tranſ. n. 145.
(c) GAUTIER obſervat. pe-
riod. ann. 1756. m. Nov.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 138. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/190>, abgerufen am 05.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.