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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776.

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III. Abs. Der Zustand des Menschen.
Leute von einem hohen Alter, und einen Preussen (s)
von 130 Jahren angeführt.

Unter den Raizen des Kramers giebt es Leute von
130, 190 (t), von 117, 140 (t*), von 164, 172, 175,
185 Jahren aus dem Temeswarer Banat (u), welche ich
aber mich nicht, wie bereits erinnert worden, aufzufüh-
ren getraue.

Die Kalmukken leben lange (v).

Da ich noch in Deutschland lebte, so schien mir die-
ses Land nicht zu einem langen Leben geschikkt zu seyn.
Es erreichten wenige Gelehrte das achtzigste Jahr. Se-
biz,
der Vater (x), erreichte aber doch das sechs und
achtzigste Jahr, der Sohn das fünf und neunzigste, und
es gelangte selbst der Enkel zu einem sehr hohen Alter.
Jch habe von einem vollkommen gesunden und verliebten
Greise von sechs und neunzig Jahren Erwähnung ge-
than; und es nennet Lehmann einen Bräutigam von
101 Jahre (y), so wie einen Menschen, welcher bis zum
hundert ersten und hundert zweiten Jahre von seiner
Händearbeit lebte (z).

Jndessen liefert doch Bekkmann (a) ein Verzeich-
niß von Greisen, die von hundert bis hundert zwanzig
Jahr alt geworden, und darunter einige gesund, bei
völligem Gebrauche der Sinne, und wiederum andere
kindisch waren. Stöller nennt einen Mann, von hun-
dert vierzehn Jahren (b), und von gesunden Sinnen.
Jn Pommern fanden sich ihrer fünf und zwanzig, wel-

che
(s) [Spaltenumbruch] L. c.
(t) De scorbuto.
(t*) DELIUS hat einen Mann,
Colozzanus, von 140 Jahren, der
eine Frau von 100 Jahren hat.
(u) HANOV.
(v) FISCHER p. 23. 24.
(x) BAYER longav. med. Eph.
Nat. Cur. Vol. X. obs.
102.
(y) [Spaltenumbruch] p. 762.
(z) Ibid.
(a) Märk. hist. p. 266. Zwei
von 121 und 125 Jahren alte Greise
hat der berühmte SVSSMILCH l. c.
Alte Aerzte erwähnet BAYER in
propria disp.
(b) Wachsthum p. 37.

III. Abſ. Der Zuſtand des Menſchen.
Leute von einem hohen Alter, und einen Preuſſen (s)
von 130 Jahren angefuͤhrt.

Unter den Raizen des Kramers giebt es Leute von
130, 190 (t), von 117, 140 (t*), von 164, 172, 175,
185 Jahren aus dem Temeswarer Banat (u), welche ich
aber mich nicht, wie bereits erinnert worden, aufzufuͤh-
ren getraue.

Die Kalmukken leben lange (v).

Da ich noch in Deutſchland lebte, ſo ſchien mir die-
ſes Land nicht zu einem langen Leben geſchikkt zu ſeyn.
Es erreichten wenige Gelehrte das achtzigſte Jahr. Se-
biz,
der Vater (x), erreichte aber doch das ſechs und
achtzigſte Jahr, der Sohn das fuͤnf und neunzigſte, und
es gelangte ſelbſt der Enkel zu einem ſehr hohen Alter.
Jch habe von einem vollkommen geſunden und verliebten
Greiſe von ſechs und neunzig Jahren Erwaͤhnung ge-
than; und es nennet Lehmann einen Braͤutigam von
101 Jahre (y), ſo wie einen Menſchen, welcher bis zum
hundert erſten und hundert zweiten Jahre von ſeiner
Haͤndearbeit lebte (z).

Jndeſſen liefert doch Bekkmann (a) ein Verzeich-
niß von Greiſen, die von hundert bis hundert zwanzig
Jahr alt geworden, und darunter einige geſund, bei
voͤlligem Gebrauche der Sinne, und wiederum andere
kindiſch waren. Stoͤller nennt einen Mann, von hun-
dert vierzehn Jahren (b), und von geſunden Sinnen.
Jn Pommern fanden ſich ihrer fuͤnf und zwanzig, wel-

che
(s) [Spaltenumbruch] L. c.
(t) De ſcorbuto.
(t*) DELIUS hat einen Mann,
Colozzanus, von 140 Jahren, der
eine Frau von 100 Jahren hat.
(u) HANOV.
(v) FISCHER p. 23. 24.
(x) BAYER longav. med. Eph.
Nat. Cur. Vol. X. obſ.
102.
(y) [Spaltenumbruch] p. 762.
(z) Ibid.
(a) Märk. hiſt. p. 266. Zwei
von 121 und 125 Jahren alte Greiſe
hat der beruͤhmte SVSSMILCH l. c.
Alte Aerzte erwaͤhnet BAYER in
propria diſp.
(b) Wachsthum p. 37.
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[955[957]/1009] III. Abſ. Der Zuſtand des Menſchen. Leute von einem hohen Alter, und einen Preuſſen (s) von 130 Jahren angefuͤhrt. Unter den Raizen des Kramers giebt es Leute von 130, 190 (t), von 117, 140 (t*), von 164, 172, 175, 185 Jahren aus dem Temeswarer Banat (u), welche ich aber mich nicht, wie bereits erinnert worden, aufzufuͤh- ren getraue. Die Kalmukken leben lange (v). Da ich noch in Deutſchland lebte, ſo ſchien mir die- ſes Land nicht zu einem langen Leben geſchikkt zu ſeyn. Es erreichten wenige Gelehrte das achtzigſte Jahr. Se- biz, der Vater (x), erreichte aber doch das ſechs und achtzigſte Jahr, der Sohn das fuͤnf und neunzigſte, und es gelangte ſelbſt der Enkel zu einem ſehr hohen Alter. Jch habe von einem vollkommen geſunden und verliebten Greiſe von ſechs und neunzig Jahren Erwaͤhnung ge- than; und es nennet Lehmann einen Braͤutigam von 101 Jahre (y), ſo wie einen Menſchen, welcher bis zum hundert erſten und hundert zweiten Jahre von ſeiner Haͤndearbeit lebte (z). Jndeſſen liefert doch Bekkmann (a) ein Verzeich- niß von Greiſen, die von hundert bis hundert zwanzig Jahr alt geworden, und darunter einige geſund, bei voͤlligem Gebrauche der Sinne, und wiederum andere kindiſch waren. Stoͤller nennt einen Mann, von hun- dert vierzehn Jahren (b), und von geſunden Sinnen. Jn Pommern fanden ſich ihrer fuͤnf und zwanzig, wel- che (s) L. c. (t) De ſcorbuto. (t*) DELIUS hat einen Mann, Colozzanus, von 140 Jahren, der eine Frau von 100 Jahren hat. (u) HANOV. (v) FISCHER p. 23. 24. (x) BAYER longav. med. Eph. Nat. Cur. Vol. X. obſ. 102. (y) p. 762. (z) Ibid. (a) Märk. hiſt. p. 266. Zwei von 121 und 125 Jahren alte Greiſe hat der beruͤhmte SVSSMILCH l. c. Alte Aerzte erwaͤhnet BAYER in propria diſp. (b) Wachsthum p. 37.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 955[957]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/1009>, abgerufen am 19.05.2024.