Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

Leben u. Tod der Menschen. XXX. B.
che ein Seculum überlebt hatten (c), und unter diesen
befand sich ein Greis von hundert funfzehn Jahren.

Zu Wien sollen viel alte Leute leben (c*).

Holland ist eine ungesunde Gegend, worinnen die
Leute nicht lange leben, denn es berechnet es Strucyk,
daß sich hier die Lebendigen zu den Verstorbenen wie 24
zu 1 verhalten, und es sind also nach ihm die Todesfälle
nirgends so gemein.

England und Jrrland enthalten entweder in der
That eine Anzahl von Greisen (d), oder es sind wenig-
stens daselbst die Menschen genauer in der Bestimmung
der bejahrten Personen, beide Länder scheinen fast alle
übrige in der Anzahl der Alten zu übertreffen, so daß
auch Verulamius (e) unter den Vorrechten der Jnseln
dieses mit erwähnt, daß daselbst die Männer lange leben.

Man wird leicht in den Kirchenregistern von London
zwei hundert Personen aus unserm Jahrhunderte antref-
fen, welche ein Jahrhundert hinter sich gelassen. Plot
erwähnt eine Familie von hundert vier, und hundert sie-
ben Jahren (f), Greise von hundert zwölf, von hundert
vierzehn, von hundert zwanzig Jahren in Oxfordshire
(f*); eine Frau von 115 Jahren, und zwo andere von
120 Jahren; Mannspersonen von hundert sieben und
zwanzig, von 130 und 140 Jahren in Staffordshire (g),
und es gelangte El. Stuart bis zu 123 Jahren (g*).
Jch finde von eben dieser Nation einen armen Mann
von 128 Jahren (h), und den Baylies von 130 Jahren,
dessen Zergliederung man in den Philosophikal. Transac-
tions beschrieben hat (i).

Um
(c) [Spaltenumbruch] SVSSMILCH II. p. 357.
(c*) Bresl. Samml. 1721.
(d) Ehedem sagte PLUTAR-
CHUS,
die Britten leben wegen
der Kälte 120 Jahr. placit phi-
los. L. V. c.
3.
(e) p. 160.
(f) [Spaltenumbruch] Phil. trans. n. 337.
(f*) PLOT. 216.
(g) p. 326. u. s. w.
(g*) Bresl. Samml. 1723. m. Jan.
(h) BAYNARD p. 415.
(i) n 306.

Leben u. Tod der Menſchen. XXX. B.
che ein Seculum uͤberlebt hatten (c), und unter dieſen
befand ſich ein Greis von hundert funfzehn Jahren.

Zu Wien ſollen viel alte Leute leben (c*).

Holland iſt eine ungeſunde Gegend, worinnen die
Leute nicht lange leben, denn es berechnet es Strucyk,
daß ſich hier die Lebendigen zu den Verſtorbenen wie 24
zu 1 verhalten, und es ſind alſo nach ihm die Todesfaͤlle
nirgends ſo gemein.

England und Jrrland enthalten entweder in der
That eine Anzahl von Greiſen (d), oder es ſind wenig-
ſtens daſelbſt die Menſchen genauer in der Beſtimmung
der bejahrten Perſonen, beide Laͤnder ſcheinen faſt alle
uͤbrige in der Anzahl der Alten zu uͤbertreffen, ſo daß
auch Verulamius (e) unter den Vorrechten der Jnſeln
dieſes mit erwaͤhnt, daß daſelbſt die Maͤnner lange leben.

Man wird leicht in den Kirchenregiſtern von London
zwei hundert Perſonen aus unſerm Jahrhunderte antref-
fen, welche ein Jahrhundert hinter ſich gelaſſen. Plot
erwaͤhnt eine Familie von hundert vier, und hundert ſie-
ben Jahren (f), Greiſe von hundert zwoͤlf, von hundert
vierzehn, von hundert zwanzig Jahren in Oxfordshire
(f*); eine Frau von 115 Jahren, und zwo andere von
120 Jahren; Mannsperſonen von hundert ſieben und
zwanzig, von 130 und 140 Jahren in Staffordshire (g),
und es gelangte El. Stuart bis zu 123 Jahren (g*).
Jch finde von eben dieſer Nation einen armen Mann
von 128 Jahren (h), und den Baylies von 130 Jahren,
deſſen Zergliederung man in den Philoſophikal. Tranſac-
tions beſchrieben hat (i).

Um
(c) [Spaltenumbruch] SVSSMILCH II. p. 357.
(c*) Bresl. Samml. 1721.
(d) Ehedem ſagte PLUTAR-
CHUS,
die Britten leben wegen
der Kaͤlte 120 Jahr. placit phi-
loſ. L. V. c.
3.
(e) p. 160.
(f) [Spaltenumbruch] Phil. tranſ. n. 337.
(f*) PLOT. 216.
(g) p. 326. u. ſ. w.
(g*) Bresl. Samml. 1723. m. Jan.
(h) BAYNARD p. 415.
(i) n 306.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f1010" n="956[958]"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Leben u. Tod der Men&#x017F;chen. <hi rendition="#aq">XXX.</hi> B.</hi></fw><lb/>
che ein Seculum u&#x0364;berlebt hatten <note place="foot" n="(c)"><cb/><hi rendition="#aq">SVSSMILCH II. p.</hi> 357.</note>, und unter die&#x017F;en<lb/>
befand &#x017F;ich ein Greis von hundert funfzehn Jahren.</p><lb/>
              <p>Zu Wien &#x017F;ollen viel alte Leute leben <note place="foot" n="(c*)"><hi rendition="#aq">Bresl. Samml.</hi> 1721.</note>.</p><lb/>
              <p>Holland i&#x017F;t eine unge&#x017F;unde Gegend, worinnen die<lb/>
Leute nicht lange leben, denn es berechnet es <hi rendition="#fr">Strucyk,</hi><lb/>
daß &#x017F;ich hier die Lebendigen zu den Ver&#x017F;torbenen wie 24<lb/>
zu 1 verhalten, und es &#x017F;ind al&#x017F;o nach ihm die Todesfa&#x0364;lle<lb/>
nirgends &#x017F;o gemein.</p><lb/>
              <p>England und Jrrland enthalten entweder in der<lb/>
That eine Anzahl von Grei&#x017F;en <note place="foot" n="(d)">Ehedem &#x017F;agte <hi rendition="#aq">PLUTAR-<lb/>
CHUS,</hi> die Britten leben wegen<lb/>
der Ka&#x0364;lte 120 Jahr. <hi rendition="#aq">placit phi-<lb/>
lo&#x017F;. L. V. c.</hi> 3.</note>, oder es &#x017F;ind wenig-<lb/>
&#x017F;tens da&#x017F;elb&#x017F;t die Men&#x017F;chen genauer in der Be&#x017F;timmung<lb/>
der bejahrten Per&#x017F;onen, beide La&#x0364;nder &#x017F;cheinen fa&#x017F;t alle<lb/>
u&#x0364;brige in der Anzahl der Alten zu u&#x0364;bertreffen, &#x017F;o daß<lb/>
auch <hi rendition="#fr">Verulamius</hi> <note place="foot" n="(e)"><hi rendition="#aq">p.</hi> 160.</note> unter den Vorrechten der Jn&#x017F;eln<lb/>
die&#x017F;es mit erwa&#x0364;hnt, daß da&#x017F;elb&#x017F;t die Ma&#x0364;nner lange leben.</p><lb/>
              <p>Man wird leicht in den Kirchenregi&#x017F;tern von London<lb/>
zwei hundert Per&#x017F;onen aus un&#x017F;erm Jahrhunderte antref-<lb/>
fen, welche ein Jahrhundert hinter &#x017F;ich gela&#x017F;&#x017F;en. <hi rendition="#fr">Plot</hi><lb/>
erwa&#x0364;hnt eine Familie von hundert vier, und hundert &#x017F;ie-<lb/>
ben Jahren <note place="foot" n="(f)"><cb/><hi rendition="#aq">Phil. tran&#x017F;. n.</hi> 337.</note>, Grei&#x017F;e von hundert zwo&#x0364;lf, von hundert<lb/>
vierzehn, von hundert zwanzig Jahren in Oxfordshire<lb/><note place="foot" n="(f*)"><hi rendition="#aq">PLOT.</hi> 216.</note>; eine Frau von 115 Jahren, und zwo andere von<lb/>
120 Jahren; Mannsper&#x017F;onen von hundert &#x017F;ieben und<lb/>
zwanzig, von 130 und 140 Jahren in Staffordshire <note place="foot" n="(g)"><hi rendition="#aq">p.</hi> 326. u. &#x017F;. w.</note>,<lb/>
und es gelangte El. <hi rendition="#fr">Stuart</hi> bis zu 123 Jahren <note place="foot" n="(g*)"><hi rendition="#aq">Bresl. Samml. 1723. m. Jan.</hi></note>.<lb/>
Jch finde von eben die&#x017F;er Nation einen armen Mann<lb/>
von 128 Jahren <note place="foot" n="(h)"><hi rendition="#aq">BAYNARD p.</hi> 415.</note>, und den <hi rendition="#fr">Baylies</hi> von 130 Jahren,<lb/>
de&#x017F;&#x017F;en Zergliederung man in den Philo&#x017F;ophikal. Tran&#x017F;ac-<lb/>
tions be&#x017F;chrieben hat <note place="foot" n="(i)"><hi rendition="#aq">n</hi> 306.</note>.</p><lb/>
              <fw place="bottom" type="catch">Um</fw><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[956[958]/1010] Leben u. Tod der Menſchen. XXX. B. che ein Seculum uͤberlebt hatten (c), und unter dieſen befand ſich ein Greis von hundert funfzehn Jahren. Zu Wien ſollen viel alte Leute leben (c*). Holland iſt eine ungeſunde Gegend, worinnen die Leute nicht lange leben, denn es berechnet es Strucyk, daß ſich hier die Lebendigen zu den Verſtorbenen wie 24 zu 1 verhalten, und es ſind alſo nach ihm die Todesfaͤlle nirgends ſo gemein. England und Jrrland enthalten entweder in der That eine Anzahl von Greiſen (d), oder es ſind wenig- ſtens daſelbſt die Menſchen genauer in der Beſtimmung der bejahrten Perſonen, beide Laͤnder ſcheinen faſt alle uͤbrige in der Anzahl der Alten zu uͤbertreffen, ſo daß auch Verulamius (e) unter den Vorrechten der Jnſeln dieſes mit erwaͤhnt, daß daſelbſt die Maͤnner lange leben. Man wird leicht in den Kirchenregiſtern von London zwei hundert Perſonen aus unſerm Jahrhunderte antref- fen, welche ein Jahrhundert hinter ſich gelaſſen. Plot erwaͤhnt eine Familie von hundert vier, und hundert ſie- ben Jahren (f), Greiſe von hundert zwoͤlf, von hundert vierzehn, von hundert zwanzig Jahren in Oxfordshire (f*); eine Frau von 115 Jahren, und zwo andere von 120 Jahren; Mannsperſonen von hundert ſieben und zwanzig, von 130 und 140 Jahren in Staffordshire (g), und es gelangte El. Stuart bis zu 123 Jahren (g*). Jch finde von eben dieſer Nation einen armen Mann von 128 Jahren (h), und den Baylies von 130 Jahren, deſſen Zergliederung man in den Philoſophikal. Tranſac- tions beſchrieben hat (i). Um (c) SVSSMILCH II. p. 357. (c*) Bresl. Samml. 1721. (d) Ehedem ſagte PLUTAR- CHUS, die Britten leben wegen der Kaͤlte 120 Jahr. placit phi- loſ. L. V. c. 3. (e) p. 160. (f) Phil. tranſ. n. 337. (f*) PLOT. 216. (g) p. 326. u. ſ. w. (g*) Bresl. Samml. 1723. m. Jan. (h) BAYNARD p. 415. (i) n 306.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/1010
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 956[958]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/1010>, abgerufen am 19.05.2024.