Drüschen, die scirhös oder verhärtet waren, in grosser Menge gefunden (r).
Ausser dem jedermann bekannten Bezirke des Zell- gewebes, fürt man auch noch in andern Theilen des menschlichen Körpers änliche Geschwülste an, da wo selbst die Gegner keine Bläschen suchen werden, derglei- chen die Hornhaut im Auge (s), der Sehnerve (t), die Membrane der Ohrtrummel (u), die Gliedmaaßen (x), die Lunge ist (y). Jch habe selbst gleichsam Hagel, der mit einer weissen Materie erfüllt war, und eine runde Figur hatte, an der Lunge eines Knaben gesehen (z).
Ferner, weil die berümten Gegner (a) in den seler- haft erweiterten Behältnissen einen anerschaffnen Saft uns entgegen sezzen, so mus man sagen, daß dergleichen gar nicht statt findet, indem sehr oft in die Zwischen- räumchen des Zellgewebes Blut hindurchschwizzt, und warum sollte nicht eben so wohl in einer verstopften Le- ber, Galle, die doch so durchdringend ist, entweder selbst ausdünsten, oder wenigstens den in den Zellhölchen enthaltnen Saft grünlich färben, da sie doch so oft- mals sowohl die Gedärme, als das Darmfell mit dieser Farbe überzieht.
§. 12. Beantwortung des Einwurfs von den Wasserbläschen.
Wasserbläschen (hydatides), deren Figur rund, und abgemessen ist, und deren eigne Ueberkleidung ein Was-
ser
(r)[Spaltenumbruch]bvrchart de gland. fcir- rhos.
(s)ruysch de fabric. glandul. S. 77. Jn einem Vorfalle der Tranbenhaut durch ein fressendes Geschwür, über die Hornhaut (staphvloma).
(t) Ebendas.
(u) Ebenders. Thes. anat. IV. n. 24.
(x)[Spaltenumbruch]
Hieher gehören die zufällige Drüsen am Arme und der Hüfte, beim Thom. wharton Adeno- graph. S. 273.
(y)mauchart de appellatione glandul. bvrchart de glandul. scirrhos.
(a) Vorhergehend. §. 7.
Siebendes Buch. Die Abſonderung.
Druͤschen, die ſcirhoͤs oder verhaͤrtet waren, in groſſer Menge gefunden (r).
Auſſer dem jedermann bekannten Bezirke des Zell- gewebes, fuͤrt man auch noch in andern Theilen des menſchlichen Koͤrpers aͤnliche Geſchwuͤlſte an, da wo ſelbſt die Gegner keine Blaͤschen ſuchen werden, derglei- chen die Hornhaut im Auge (s), der Sehnerve (t), die Membrane der Ohrtrummel (u), die Gliedmaaßen (x), die Lunge iſt (y). Jch habe ſelbſt gleichſam Hagel, der mit einer weiſſen Materie erfuͤllt war, und eine runde Figur hatte, an der Lunge eines Knaben geſehen (z).
Ferner, weil die beruͤmten Gegner (a) in den ſeler- haft erweiterten Behaͤltniſſen einen anerſchaffnen Saft uns entgegen ſezzen, ſo mus man ſagen, daß dergleichen gar nicht ſtatt findet, indem ſehr oft in die Zwiſchen- raͤumchen des Zellgewebes Blut hindurchſchwizzt, und warum ſollte nicht eben ſo wohl in einer verſtopften Le- ber, Galle, die doch ſo durchdringend iſt, entweder ſelbſt ausduͤnſten, oder wenigſtens den in den Zellhoͤlchen enthaltnen Saft gruͤnlich faͤrben, da ſie doch ſo oft- mals ſowohl die Gedaͤrme, als das Darmfell mit dieſer Farbe uͤberzieht.
§. 12. Beantwortung des Einwurfs von den Waſſerblaͤschen.
Waſſerblaͤschen (hydatides), deren Figur rund, und abgemeſſen iſt, und deren eigne Ueberkleidung ein Waſ-
ſer
(r)[Spaltenumbruch]bvrchart de gland. fcir- rhos.
(s)ruyſch de fabric. glandul. S. 77. Jn einem Vorfalle der Tranbenhaut durch ein freſſendes Geſchwuͤr, uͤber die Hornhaut (ſtaphvloma).
(t) Ebendaſ.
(u) Ebenderſ. Theſ. anat. IV. n. 24.
(x)[Spaltenumbruch]
Hieher gehoͤren die zufaͤllige Druͤſen am Arme und der Huͤfte, beim Thom. wharton Adeno- graph. S. 273.
(y)mauchart de appellatione glandul. bvrchart de glandul. ſcirrhos.
(a) Vorhergehend. §. 7.
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Siebendes Buch. Die Abſonderung.
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Auſſer dem jedermann bekannten Bezirke des Zell-
gewebes, fuͤrt man auch noch in andern Theilen des
menſchlichen Koͤrpers aͤnliche Geſchwuͤlſte an, da wo
ſelbſt die Gegner keine Blaͤschen ſuchen werden, derglei-
chen die Hornhaut im Auge (s), der Sehnerve (t), die
Membrane der Ohrtrummel (u), die Gliedmaaßen (x), die
Lunge iſt (y). Jch habe ſelbſt gleichſam Hagel, der mit
einer weiſſen Materie erfuͤllt war, und eine runde Figur
hatte, an der Lunge eines Knaben geſehen (z).
Ferner, weil die beruͤmten Gegner (a) in den ſeler-
haft erweiterten Behaͤltniſſen einen anerſchaffnen Saft
uns entgegen ſezzen, ſo mus man ſagen, daß dergleichen
gar nicht ſtatt findet, indem ſehr oft in die Zwiſchen-
raͤumchen des Zellgewebes Blut hindurchſchwizzt, und
warum ſollte nicht eben ſo wohl in einer verſtopften Le-
ber, Galle, die doch ſo durchdringend iſt, entweder ſelbſt
ausduͤnſten, oder wenigſtens den in den Zellhoͤlchen
enthaltnen Saft gruͤnlich faͤrben, da ſie doch ſo oft-
mals ſowohl die Gedaͤrme, als das Darmfell mit dieſer
Farbe uͤberzieht.
§. 12.
Beantwortung des Einwurfs von den
Waſſerblaͤschen.
Waſſerblaͤschen (hydatides), deren Figur rund, und
abgemeſſen iſt, und deren eigne Ueberkleidung ein Waſ-
ſer
(r)
bvrchart de gland. fcir-
rhos.
(s) ruyſch de fabric. glandul.
S. 77. Jn einem Vorfalle der
Tranbenhaut durch ein freſſendes
Geſchwuͤr, uͤber die Hornhaut
(ſtaphvloma).
(t) Ebendaſ.
(u) Ebenderſ. Theſ. anat. IV. n. 24.
(x)
Hieher gehoͤren die zufaͤllige
Druͤſen am Arme und der Huͤfte,
beim Thom. wharton Adeno-
graph. S. 273.
(y) mauchart de appellatione
glandul. bvrchart de glandul.
ſcirrhos.
(a) Vorhergehend. §. 7.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 2. Berlin, 1762, S. 632. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende02_1762/652>, abgerufen am 22.11.2024.
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