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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 2. Berlin, 1762.

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des Blutes, durch die Schlagadern.
vier ganzer Monate vor dem Tode ein höchst unmerk-
licher Puls warzunehmen (n), welches in einem andern
Falle blos von einer Wassersucht herrührte (o). Bei
einem Kinde blib vierzig Tage, ehe es starb, der Puls
aus, da die Lunge desselben mit Lungengeschwüren verei-
tert war (p). Bei einem grossen Aortensakke, der mit
fast sehnartigen Fleische angefüllet war, war an der
einen Seite gar kein Pulsschlag zu fülen (q). Jn einem
Gelbsüchtigen, bei dem fast aller Puls verschwunden
war, befand sich im Herzen ein Fasergewächse, und ein
geronnenes Blut (r). Als die Herzkammer gleichsam
voll Fett war, so war etliche Tage vor dem Tode ein ganz
unmerklicher Pulsschlag der Vorbote (r*). So oft
aber der Puls an der einen Seite aussenbleibt (s), so ist er
doch noch an der andern übrig, wo er allein das Geschäfte
hat die Schlagader dieser Seite zu bearbeiten. An de-
nen, wo der Puls auf beiden Seiten zugleich erlischt (t),
glaube ich, mus ein Feler in den Schlagadern und eine
knochige Ausartung statt haben, welche sich, ohne deut-
liche Feler in den natürlichen Verrichtungen, lange Zeit
ausstehen läst.

§. 16.
Die Anzal der Pulsschläge nach dem verschiede-
nen Alter.

Da es in der ganzen Naturgeschichte überall von
gutem Nuzzen ist, die Maaße und Zalen fest zu sezzen,

so
(n) [Spaltenumbruch] bartholin Cent. II. Hist. 7.
Ein änliches Exempel lieset man
in der Hist. de l' Academ. 1753.
S. 130.
(o) Der berümte Donald mön-
roo,
Alex.
Sohn, on Dropsy
S. 99.
(p) spindler Obs. 29.
(q) marcot Memoi. de l' Acad.
des scienc.
1724.
(r) [Spaltenumbruch] valisner. Oper. omn. T. III.
S. 198.
(r*) welsch Episagm. obs. 34.
riolan Animadvers. ad C. bav-
hin
S. 104.
(s) Recherch. sur le pouls S.
318. 319.
(t) Mauchart angef. Ort.
n. 19.
v. Hall. Phis. II. Th. D d

des Blutes, durch die Schlagadern.
vier ganzer Monate vor dem Tode ein hoͤchſt unmerk-
licher Puls warzunehmen (n), welches in einem andern
Falle blos von einer Waſſerſucht herruͤhrte (o). Bei
einem Kinde blib vierzig Tage, ehe es ſtarb, der Puls
aus, da die Lunge deſſelben mit Lungengeſchwuͤren verei-
tert war (p). Bei einem groſſen Aortenſakke, der mit
faſt ſehnartigen Fleiſche angefuͤllet war, war an der
einen Seite gar kein Pulsſchlag zu fuͤlen (q). Jn einem
Gelbſuͤchtigen, bei dem faſt aller Puls verſchwunden
war, befand ſich im Herzen ein Faſergewaͤchſe, und ein
geronnenes Blut (r). Als die Herzkammer gleichſam
voll Fett war, ſo war etliche Tage vor dem Tode ein ganz
unmerklicher Pulsſchlag der Vorbote (r*). So oft
aber der Puls an der einen Seite auſſenbleibt (s), ſo iſt er
doch noch an der andern uͤbrig, wo er allein das Geſchaͤfte
hat die Schlagader dieſer Seite zu bearbeiten. An de-
nen, wo der Puls auf beiden Seiten zugleich erliſcht (t),
glaube ich, mus ein Feler in den Schlagadern und eine
knochige Ausartung ſtatt haben, welche ſich, ohne deut-
liche Feler in den natuͤrlichen Verrichtungen, lange Zeit
ausſtehen laͤſt.

§. 16.
Die Anzal der Pulsſchlaͤge nach dem verſchiede-
nen Alter.

Da es in der ganzen Naturgeſchichte uͤberall von
gutem Nuzzen iſt, die Maaße und Zalen feſt zu ſezzen,

ſo
(n) [Spaltenumbruch] bartholin Cent. II. Hiſt. 7.
Ein aͤnliches Exempel lieſet man
in der Hiſt. de l’ Academ. 1753.
S. 130.
(o) Der beruͤmte Donald mön-
roo,
Alex.
Sohn, on Dropſy
S. 99.
(p) ſpindler Obſ. 29.
(q) marcot Memoi. de l’ Acad.
des ſcienc.
1724.
(r) [Spaltenumbruch] valiſner. Oper. omn. T. III.
S. 198.
(r*) welſch Epiſagm. obſ. 34.
riolan Animadverſ. ad C. bav-
hin
S. 104.
(s) Recherch. ſur le pouls S.
318. 319.
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[417/0437] des Blutes, durch die Schlagadern. vier ganzer Monate vor dem Tode ein hoͤchſt unmerk- licher Puls warzunehmen (n), welches in einem andern Falle blos von einer Waſſerſucht herruͤhrte (o). Bei einem Kinde blib vierzig Tage, ehe es ſtarb, der Puls aus, da die Lunge deſſelben mit Lungengeſchwuͤren verei- tert war (p). Bei einem groſſen Aortenſakke, der mit faſt ſehnartigen Fleiſche angefuͤllet war, war an der einen Seite gar kein Pulsſchlag zu fuͤlen (q). Jn einem Gelbſuͤchtigen, bei dem faſt aller Puls verſchwunden war, befand ſich im Herzen ein Faſergewaͤchſe, und ein geronnenes Blut (r). Als die Herzkammer gleichſam voll Fett war, ſo war etliche Tage vor dem Tode ein ganz unmerklicher Pulsſchlag der Vorbote (r*). So oft aber der Puls an der einen Seite auſſenbleibt (s), ſo iſt er doch noch an der andern uͤbrig, wo er allein das Geſchaͤfte hat die Schlagader dieſer Seite zu bearbeiten. An de- nen, wo der Puls auf beiden Seiten zugleich erliſcht (t), glaube ich, mus ein Feler in den Schlagadern und eine knochige Ausartung ſtatt haben, welche ſich, ohne deut- liche Feler in den natuͤrlichen Verrichtungen, lange Zeit ausſtehen laͤſt. §. 16. Die Anzal der Pulsſchlaͤge nach dem verſchiede- nen Alter. Da es in der ganzen Naturgeſchichte uͤberall von gutem Nuzzen iſt, die Maaße und Zalen feſt zu ſezzen, ſo (n) bartholin Cent. II. Hiſt. 7. Ein aͤnliches Exempel lieſet man in der Hiſt. de l’ Academ. 1753. S. 130. (o) Der beruͤmte Donald mön- roo, Alex. Sohn, on Dropſy S. 99. (p) ſpindler Obſ. 29. (q) marcot Memoi. de l’ Acad. des ſcienc. 1724. (r) valiſner. Oper. omn. T. III. S. 198. (r*) welſch Epiſagm. obſ. 34. riolan Animadverſ. ad C. bav- hin S. 104. (s) Recherch. ſur le pouls S. 318. 319. (t) Mauchart angef. Ort. n. 19. v. Hall. Phiſ. II. Th. D d

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 2. Berlin, 1762, S. 417. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende02_1762/437>, abgerufen am 22.11.2024.