Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen, mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 1. Altenburg, 1787.und den europäischen insbesondere. in Curia Romana protectione sub praes. Joh. Gottl.Boehmii. Lips. 1763. 4. Chr. Gottl. Bieners Abhandlung von der kaiserlichen Advocatie über den Stuhl zu Rom, päpstliche Heilig- keit und christliche Kirche, zur Erläuterung der kaiserli- chen Wahl C. Art. I. §. 1. 10. und 11. Art. XIV. und anderer Reichsgesetze, auch Bestimmung der Rechte und Pflichten, welche nach der Staatsverfassung des teutschen Reichs, und dem heutigen europäischen Völ- kerrechte daher erwachsen. Leipzig 1783. 8. c] Nachbarliches Staatsrecht, Z. B. 16. K. bes. §. 15. *] Dergleichen Schutzbündnisse waren unter den ältesten Völ- kern, besonders auch bey den Römern sehr gewönlich. Die Formel, womit diese einige von ihnen besiegte Könige und Völker zu Bundsgenossen aufzunehmen pflegten, war: imperium majestatemque populi Romani comiter con- servet. Die Bedeutung derselben erklärt Cicero in Orat. pro L. Corn. Balbo c. 3. Sie verband zu Ehrerbietung und Beistand im Kriege von Seiten des Beschützten. Aber auch die römischen Rechtsgelehrten erklärten diese Verbün- deten billig für frey. Liber populus est is, sagt Procu- lus l. 7. p. de captiv. et postlim. rev., qui nullius alte- rius populi potestati est subiectus sive is foederatus est: item sive aequo foedere in amicitiam venit, sive soe- dere comprehensum est, ut is populus, alterius populi maiestatem comiter conservaret: hoc enim adjicitur, ut intelligatur alterum populum superiorem eße: non ut intelligatur alterum non eße liberum. Et quemad- modum clientes nostros intelligimus liberos eße, etiam- si neque auctoritate neque dignitate neque viribus no- bis pares sunt, sic eos, qui maiestatem nostram comi- ter conservare debent, liberos eße intelligendum est. Man sehe auch Grot. L. I. c. III. §. 21. §. 37. J 3
und den europaͤiſchen insbeſondere. in Curia Romana protectione ſub praeſ. Joh. Gottl.Boehmii. Lipſ. 1763. 4. Chr. Gottl. Bieners Abhandlung von der kaiſerlichen Advocatie uͤber den Stuhl zu Rom, paͤpſtliche Heilig- keit und chriſtliche Kirche, zur Erlaͤuterung der kaiſerli- chen Wahl C. Art. I. §. 1. 10. und 11. Art. XIV. und anderer Reichsgeſetze, auch Beſtimmung der Rechte und Pflichten, welche nach der Staatsverfaſſung des teutſchen Reichs, und dem heutigen europaͤiſchen Voͤl- kerrechte daher erwachſen. Leipzig 1783. 8. c] Nachbarliches Staatsrecht, Z. B. 16. K. beſ. §. 15. *] Dergleichen Schutzbuͤndniſſe waren unter den aͤlteſten Voͤl- kern, beſonders auch bey den Roͤmern ſehr gewoͤnlich. Die Formel, womit dieſe einige von ihnen beſiegte Koͤnige und Voͤlker zu Bundsgenoſſen aufzunehmen pflegten, war: imperium majeſtatemque populi Romani comiter con- ſervet. Die Bedeutung derſelben erklaͤrt Cicero in Orat. pro L. Corn. Balbo c. 3. Sie verband zu Ehrerbietung und Beiſtand im Kriege von Seiten des Beſchuͤtzten. Aber auch die roͤmiſchen Rechtsgelehrten erklaͤrten dieſe Verbuͤn- deten billig fuͤr frey. Liber populus eſt is, ſagt Procu- lus l. 7. π. de captiv. et poſtlim. rev., qui nullius alte- rius populi poteſtati eſt ſubiectus ſive is foederatus eſt: item ſive aequo foedere in amicitiam venit, ſive ſoe- dere comprehenſum eſt, ut is populus, alterius populi maieſtatem comiter conſervaret: hoc enim adjicitur, ut intelligatur alterum populum ſuperiorem eße: non ut intelligatur alterum non eße liberum. Et quemad- modum clientes noſtros intelligimus liberos eße, etiam- ſi neque auctoritate neque dignitate neque viribus no- bis pares ſunt, ſic eos, qui maieſtatem noſtram comi- ter conſervare debent, liberos eße intelligendum eſt. Man ſehe auch Grot. L. I. c. III. §. 21. §. 37. J 3
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und den europaͤiſchen insbeſondere.
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Boehmii. Lipſ. 1763. 4.
Chr. Gottl. Bieners Abhandlung von der kaiſerlichen
Advocatie uͤber den Stuhl zu Rom, paͤpſtliche Heilig-
keit und chriſtliche Kirche, zur Erlaͤuterung der kaiſerli-
chen Wahl C. Art. I. §. 1. 10. und 11. Art. XIV. und
anderer Reichsgeſetze, auch Beſtimmung der Rechte
und Pflichten, welche nach der Staatsverfaſſung des
teutſchen Reichs, und dem heutigen europaͤiſchen Voͤl-
kerrechte daher erwachſen. Leipzig 1783. 8.
c] Nachbarliches Staatsrecht, Z. B. 16. K. beſ. §. 15.
*] Dergleichen Schutzbuͤndniſſe waren unter den aͤlteſten Voͤl-
kern, beſonders auch bey den Roͤmern ſehr gewoͤnlich. Die
Formel, womit dieſe einige von ihnen beſiegte Koͤnige und
Voͤlker zu Bundsgenoſſen aufzunehmen pflegten, war:
imperium majeſtatemque populi Romani comiter con-
ſervet. Die Bedeutung derſelben erklaͤrt Cicero in Orat.
pro L. Corn. Balbo c. 3. Sie verband zu Ehrerbietung
und Beiſtand im Kriege von Seiten des Beſchuͤtzten. Aber
auch die roͤmiſchen Rechtsgelehrten erklaͤrten dieſe Verbuͤn-
deten billig fuͤr frey. Liber populus eſt is, ſagt Procu-
lus l. 7. π. de captiv. et poſtlim. rev., qui nullius alte-
rius populi poteſtati eſt ſubiectus ſive is foederatus eſt:
item ſive aequo foedere in amicitiam venit, ſive ſoe-
dere comprehenſum eſt, ut is populus, alterius populi
maieſtatem comiter conſervaret: hoc enim adjicitur,
ut intelligatur alterum populum ſuperiorem eße: non
ut intelligatur alterum non eße liberum. Et quemad-
modum clientes noſtros intelligimus liberos eße, etiam-
ſi neque auctoritate neque dignitate neque viribus no-
bis pares ſunt, ſic eos, qui maieſtatem noſtram comi-
ter conſervare debent, liberos eße intelligendum eſt.
Man ſehe auch Grot. L. I. c. III. §. 21.
§. 37.
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