geber dar, und gewann alle Herzen. Jeder- mann griff muthig zur Arbeit, und die entwor- fene Verbesserung rückte mit Riesenschritten vor. Der Weinbau wurde ganz auf die Hügel be- schränkt, dort aber um so sorgfältiger betrieben. Es wurden für die Kelter nur gleichzeitig rei- fende Gewächse von verwandten Eigenschaften gepflanzt. Der Oelbaum wurde nur sparsam zwischen den Reben geduldet, und bekränzte meist nur den Rücken der Höhen und die nördliche Seite. Die Ebenen wurden mit Wei- zen besäet, und sorgfältig von den schattenden Bäumen und dem wuchernden Gesträuche gerei- nigt. Die sumpfigen Wiesen und Triften, längs dem Flusse, wurden durch zweckmäßige Gräben trocken gelegt und, durch Ausrottungen ein sehr großer Theil Acker für den fast unbekannten Kartoffelbau gewonnen. Auf dem magersten Theil des Landes wurden Maulbeer-Pflanzungen angelegt, und Pommeranzen, Zitronen und alle übrigen Obstarten in den Gärten mit großer Sorgfalt gezogen. So wurde durch kluge Son- derung dieses mannigfaltigen, sonst durch ein- ander geworfenen Anbaues derselben Grund-
geber dar, und gewann alle Herzen. Jeder- mann griff muthig zur Arbeit, und die entwor- fene Verbeſſerung ruͤckte mit Rieſenſchritten vor. Der Weinbau wurde ganz auf die Huͤgel be- ſchraͤnkt, dort aber um ſo ſorgfaͤltiger betrieben. Es wurden fuͤr die Kelter nur gleichzeitig rei- fende Gewaͤchſe von verwandten Eigenſchaften gepflanzt. Der Oelbaum wurde nur ſparſam zwiſchen den Reben geduldet, und bekraͤnzte meiſt nur den Ruͤcken der Hoͤhen und die noͤrdliche Seite. Die Ebenen wurden mit Wei- zen beſaͤet, und ſorgfaͤltig von den ſchattenden Baͤumen und dem wuchernden Geſtraͤuche gerei- nigt. Die ſumpfigen Wieſen und Triften, laͤngs dem Fluſſe, wurden durch zweckmaͤßige Graͤben trocken gelegt und, durch Ausrottungen ein ſehr großer Theil Acker fuͤr den faſt unbekannten Kartoffelbau gewonnen. Auf dem magerſten Theil des Landes wurden Maulbeer-Pflanzungen angelegt, und Pommeranzen, Zitronen und alle uͤbrigen Obſtarten in den Gaͤrten mit großer Sorgfalt gezogen. So wurde durch kluge Son- derung dieſes mannigfaltigen, ſonſt durch ein- ander geworfenen Anbaues derſelben Grund-
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[25/0033]
geber dar, und gewann alle Herzen. Jeder-
mann griff muthig zur Arbeit, und die entwor-
fene Verbeſſerung ruͤckte mit Rieſenſchritten vor.
Der Weinbau wurde ganz auf die Huͤgel be-
ſchraͤnkt, dort aber um ſo ſorgfaͤltiger betrieben.
Es wurden fuͤr die Kelter nur gleichzeitig rei-
fende Gewaͤchſe von verwandten Eigenſchaften
gepflanzt. Der Oelbaum wurde nur ſparſam
zwiſchen den Reben geduldet, und bekraͤnzte
meiſt nur den Ruͤcken der Hoͤhen und die
noͤrdliche Seite. Die Ebenen wurden mit Wei-
zen beſaͤet, und ſorgfaͤltig von den ſchattenden
Baͤumen und dem wuchernden Geſtraͤuche gerei-
nigt. Die ſumpfigen Wieſen und Triften, laͤngs
dem Fluſſe, wurden durch zweckmaͤßige Graͤben
trocken gelegt und, durch Ausrottungen ein ſehr
großer Theil Acker fuͤr den faſt unbekannten
Kartoffelbau gewonnen. Auf dem magerſten
Theil des Landes wurden Maulbeer-Pflanzungen
angelegt, und Pommeranzen, Zitronen und alle
uͤbrigen Obſtarten in den Gaͤrten mit großer
Sorgfalt gezogen. So wurde durch kluge Son-
derung dieſes mannigfaltigen, ſonſt durch ein-
ander geworfenen Anbaues derſelben Grund-
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Frölich, Henriette: Virginia oder die Kolonie von Kentucky. Bd. 1. Hrsg. v. Jerta. Berlin, 1820, S. 25. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/froelich_virginia01_1820/33>, abgerufen am 16.02.2025.
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