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Frölich, Henriette: Virginia oder die Kolonie von Kentucky. Bd. 1. Hrsg. v. Jerta. Berlin, 1820.

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Rückmarsch geschrieben war. Mucius meldete
uns, daß er eine zufällige Unterredung mit dem
Kaiser gehabt habe, in welcher er ihm über sich
und seinen verwundeten Freund, in der Kürze,
Auskunft gegeben. Der Kaiser habe sich meines
Vaters erinnert, und ihm eigenhändig für
Emil das Kreutz der Ehrenlegion und den Ab-
schied als Kapitän zugestellt. Was sie junger
Mann betrifft, hatte er hinzugefügt, sie kön-
nen jetzt gehen wohin das Herz sie ruft, ich bin
ihrer gewiß; wenn ich und das Vaterland ih-
rer bedürfen, so kehren sie zum zweiten Mahle
freiwillig unter meine Fahnen zurück.

Goldne Worte! welchen fröhlichen Rausch
verbreiteten sie über unser ganzes Haus! Emil
schrieb auch, seine Wunde war noch nicht heil,
aber er achtete ihrer nicht, sein liebendes Herz
und die Sehnsucht seines Freundes, trieben ihn
zur Heimath. Sein schönes Herz sprach sich
so liebevoll in jeder Zeile aus, er freute sich
kindlich über die empfangenen Ehrenzeichen,
aber mehr um seiner Aeltern, als um seinetwil-
len, wohl auch um Deinetwillen, denn er fügte
triumphirend hinzu: die Aegide, Virginia, hat

Ruͤckmarſch geſchrieben war. Mucius meldete
uns, daß er eine zufaͤllige Unterredung mit dem
Kaiſer gehabt habe, in welcher er ihm uͤber ſich
und ſeinen verwundeten Freund, in der Kuͤrze,
Auskunft gegeben. Der Kaiſer habe ſich meines
Vaters erinnert, und ihm eigenhaͤndig fuͤr
Emil das Kreutz der Ehrenlegion und den Ab-
ſchied als Kapitaͤn zugeſtellt. Was ſie junger
Mann betrifft, hatte er hinzugefuͤgt, ſie koͤn-
nen jetzt gehen wohin das Herz ſie ruft, ich bin
ihrer gewiß; wenn ich und das Vaterland ih-
rer beduͤrfen, ſo kehren ſie zum zweiten Mahle
freiwillig unter meine Fahnen zuruͤck.

Goldne Worte! welchen froͤhlichen Rauſch
verbreiteten ſie uͤber unſer ganzes Haus! Emil
ſchrieb auch, ſeine Wunde war noch nicht heil,
aber er achtete ihrer nicht, ſein liebendes Herz
und die Sehnſucht ſeines Freundes, trieben ihn
zur Heimath. Sein ſchoͤnes Herz ſprach ſich
ſo liebevoll in jeder Zeile aus, er freute ſich
kindlich uͤber die empfangenen Ehrenzeichen,
aber mehr um ſeiner Aeltern, als um ſeinetwil-
len, wohl auch um Deinetwillen, denn er fuͤgte
triumphirend hinzu: die Aegide, Virginia, hat

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[127/0137] Ruͤckmarſch geſchrieben war. Mucius meldete uns, daß er eine zufaͤllige Unterredung mit dem Kaiſer gehabt habe, in welcher er ihm uͤber ſich und ſeinen verwundeten Freund, in der Kuͤrze, Auskunft gegeben. Der Kaiſer habe ſich meines Vaters erinnert, und ihm eigenhaͤndig fuͤr Emil das Kreutz der Ehrenlegion und den Ab- ſchied als Kapitaͤn zugeſtellt. Was ſie junger Mann betrifft, hatte er hinzugefuͤgt, ſie koͤn- nen jetzt gehen wohin das Herz ſie ruft, ich bin ihrer gewiß; wenn ich und das Vaterland ih- rer beduͤrfen, ſo kehren ſie zum zweiten Mahle freiwillig unter meine Fahnen zuruͤck. Goldne Worte! welchen froͤhlichen Rauſch verbreiteten ſie uͤber unſer ganzes Haus! Emil ſchrieb auch, ſeine Wunde war noch nicht heil, aber er achtete ihrer nicht, ſein liebendes Herz und die Sehnſucht ſeines Freundes, trieben ihn zur Heimath. Sein ſchoͤnes Herz ſprach ſich ſo liebevoll in jeder Zeile aus, er freute ſich kindlich uͤber die empfangenen Ehrenzeichen, aber mehr um ſeiner Aeltern, als um ſeinetwil- len, wohl auch um Deinetwillen, denn er fuͤgte triumphirend hinzu: die Aegide, Virginia, hat

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Zitationshilfe: Frölich, Henriette: Virginia oder die Kolonie von Kentucky. Bd. 1. Hrsg. v. Jerta. Berlin, 1820, S. 127. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/froelich_virginia01_1820/137>, abgerufen am 24.11.2024.