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Fontane, Theodor: Gedichte. Berlin, 1851.

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Die Hunde bellten Dorf um Dorf,
Die Kinder lärmten mit,
Und alles schrie: "das nenn' ich brav,
Das nenn' ich einen Ritt!"
Die Nachbarweiber klatschten sich
Bereits die Mäuler wund;
Die eine wußt' es ganz genau:
Es gölte tausend Pfund.
Die Zolleinnehmer hielten's auch
Für Wetteritt und Lauf,
Und rissen mit geschäftger Hand
Die Gitterthore auf.
John Gilpin schlüpfte heil hindurch,
Nicht so das Flaschenpaar,
Die eine ließ den Kork zurück,
Den Hals die andre gar.
Die Hunde bellten Dorf um Dorf,
Die Kinder lärmten mit,
Und alles ſchrie: „das nenn’ ich brav,
Das nenn’ ich einen Ritt!“
Die Nachbarweiber klatſchten ſich
Bereits die Mäuler wund;
Die eine wußt’ es ganz genau:
Es gölte tauſend Pfund.
Die Zolleinnehmer hielten’s auch
Für Wetteritt und Lauf,
Und riſſen mit geſchäftger Hand
Die Gitterthore auf.
John Gilpin ſchlüpfte heil hindurch,
Nicht ſo das Flaſchenpaar,
Die eine ließ den Kork zurück,
Den Hals die andre gar.
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[183/0197] Die Hunde bellten Dorf um Dorf, Die Kinder lärmten mit, Und alles ſchrie: „das nenn’ ich brav, Das nenn’ ich einen Ritt!“ Die Nachbarweiber klatſchten ſich Bereits die Mäuler wund; Die eine wußt’ es ganz genau: Es gölte tauſend Pfund. Die Zolleinnehmer hielten’s auch Für Wetteritt und Lauf, Und riſſen mit geſchäftger Hand Die Gitterthore auf. John Gilpin ſchlüpfte heil hindurch, Nicht ſo das Flaſchenpaar, Die eine ließ den Kork zurück, Den Hals die andre gar.

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Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Gedichte. Berlin, 1851, S. 183. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_gedichte_1851/197>, abgerufen am 08.05.2024.