Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Fontane, Theodor: Gedichte. Berlin, 1851.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>
Dann schlug er um die Schultern sich
Den Mantel schwarz und roth,
Als zög' er in die Ritterschlacht
Zum Siege oder Tod. --
Die Stadt hindurch, auf hartem Stein,
Da schien der Renner faul;
John Gilpin sprach: "Du scheinst mir auch
Ein alter Karrengaul."
Doch plötzlich, draußen vor dem Thor,
Verging ihm aller Spott,
Der Braune schnob und wieherte
Und setzte sich in Trott.
"Still, still, mein Thierchen", ächzte John,
"So wirf mich doch nicht ab!"
Doch, wie er auch am Zügel riß,
Gallop ward aus dem Trab.
Dann ſchlug er um die Schultern ſich
Den Mantel ſchwarz und roth,
Als zög’ er in die Ritterſchlacht
Zum Siege oder Tod. —
Die Stadt hindurch, auf hartem Stein,
Da ſchien der Renner faul;
John Gilpin ſprach: „Du ſcheinſt mir auch
Ein alter Karrengaul.“
Doch plötzlich, draußen vor dem Thor,
Verging ihm aller Spott,
Der Braune ſchnob und wieherte
Und ſetzte ſich in Trott.
„Still, ſtill, mein Thierchen“, ächzte John,
„So wirf mich doch nicht ab!“
Doch, wie er auch am Zügel riß,
Gallop ward aus dem Trab.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <l>
              <pb facs="#f0195" n="181"/>
            </l>
            <lg n="19">
              <l>Dann &#x017F;chlug er um die Schultern &#x017F;ich</l><lb/>
              <l>Den Mantel &#x017F;chwarz und roth,</l><lb/>
              <l>Als zög&#x2019; er in die Ritter&#x017F;chlacht</l><lb/>
              <l>Zum Siege oder Tod. &#x2014;</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="20">
              <l>Die Stadt hindurch, auf hartem Stein,</l><lb/>
              <l>Da &#x017F;chien der Renner faul;</l><lb/>
              <l>John Gilpin &#x017F;prach: &#x201E;Du &#x017F;chein&#x017F;t mir auch</l><lb/>
              <l>Ein alter Karrengaul.&#x201C;</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="21">
              <l>Doch plötzlich, draußen vor dem Thor,</l><lb/>
              <l>Verging ihm aller Spott,</l><lb/>
              <l>Der Braune &#x017F;chnob und wieherte</l><lb/>
              <l>Und &#x017F;etzte &#x017F;ich in Trott.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="22">
              <l>&#x201E;Still, &#x017F;till, mein Thierchen&#x201C;, ächzte John,</l><lb/>
              <l>&#x201E;So wirf mich doch nicht ab!&#x201C;</l><lb/>
              <l>Doch, wie er auch am Zügel riß,</l><lb/>
              <l>Gallop ward aus dem Trab.</l>
            </lg><lb/>
            <l>
</l>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[181/0195] Dann ſchlug er um die Schultern ſich Den Mantel ſchwarz und roth, Als zög’ er in die Ritterſchlacht Zum Siege oder Tod. — Die Stadt hindurch, auf hartem Stein, Da ſchien der Renner faul; John Gilpin ſprach: „Du ſcheinſt mir auch Ein alter Karrengaul.“ Doch plötzlich, draußen vor dem Thor, Verging ihm aller Spott, Der Braune ſchnob und wieherte Und ſetzte ſich in Trott. „Still, ſtill, mein Thierchen“, ächzte John, „So wirf mich doch nicht ab!“ Doch, wie er auch am Zügel riß, Gallop ward aus dem Trab.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_gedichte_1851
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_gedichte_1851/195
Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Gedichte. Berlin, 1851, S. 181. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_gedichte_1851/195>, abgerufen am 08.05.2024.