Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Fontane, Theodor: Gedichte. Berlin, 1851.

Bild:
<< vorherige Seite
Schnell springt er ab. -- Noch steht und schwankt
Der Handel mit den Drein,
Da stürzt ihm Betty in den Weg:
"Hier Herr, ist noch der Wein!"
"Gut -- spricht er -- doch nun bring mir auch
Das Lederfutteral,
Darinnen bei Paraden steckt
Mein jungfräulicher Stahl."
John Gilpin nahm die Flaschen beid',
Sie waren voll Likör,
Und hatten oben an dem Hals
Ein weites Henkelöhr.
Durch beide zog er jetzt hindurch
Die Scheide seines Schwerdt's, --
Sie hingen, wie Pistolen schier,
Am Sattel seines Pferd's.
Schnell ſpringt er ab. — Noch ſteht und ſchwankt
Der Handel mit den Drein,
Da ſtürzt ihm Betty in den Weg:
„Hier Herr, iſt noch der Wein!“
„Gut — ſpricht er — doch nun bring mir auch
Das Lederfutteral,
Darinnen bei Paraden ſteckt
Mein jungfräulicher Stahl.“
John Gilpin nahm die Flaſchen beid’,
Sie waren voll Likör,
Und hatten oben an dem Hals
Ein weites Henkelöhr.
Durch beide zog er jetzt hindurch
Die Scheide ſeines Schwerdt’s, —
Sie hingen, wie Piſtolen ſchier,
Am Sattel ſeines Pferd’s.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <l>
              <pb facs="#f0194" n="180"/>
            </l>
            <lg n="15">
              <l>Schnell &#x017F;pringt er ab. &#x2014; Noch &#x017F;teht und &#x017F;chwankt</l><lb/>
              <l>Der Handel mit den Drein,</l><lb/>
              <l>Da &#x017F;türzt ihm Betty in den Weg:</l><lb/>
              <l>&#x201E;Hier Herr, i&#x017F;t noch der Wein!&#x201C;</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="16">
              <l>&#x201E;Gut &#x2014; &#x017F;pricht er &#x2014; doch nun bring mir auch</l><lb/>
              <l>Das Lederfutteral,</l><lb/>
              <l>Darinnen bei Paraden &#x017F;teckt</l><lb/>
              <l>Mein jungfräulicher Stahl.&#x201C;</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="17">
              <l>John Gilpin nahm die Fla&#x017F;chen beid&#x2019;,</l><lb/>
              <l>Sie waren voll Likör,</l><lb/>
              <l>Und hatten oben an dem Hals</l><lb/>
              <l>Ein weites Henkelöhr.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="18">
              <l>Durch beide zog er jetzt hindurch</l><lb/>
              <l>Die Scheide &#x017F;eines Schwerdt&#x2019;s, &#x2014;</l><lb/>
              <l>Sie hingen, wie Pi&#x017F;tolen &#x017F;chier,</l><lb/>
              <l>Am Sattel &#x017F;eines Pferd&#x2019;s.</l>
            </lg><lb/>
            <l>
</l>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[180/0194] Schnell ſpringt er ab. — Noch ſteht und ſchwankt Der Handel mit den Drein, Da ſtürzt ihm Betty in den Weg: „Hier Herr, iſt noch der Wein!“ „Gut — ſpricht er — doch nun bring mir auch Das Lederfutteral, Darinnen bei Paraden ſteckt Mein jungfräulicher Stahl.“ John Gilpin nahm die Flaſchen beid’, Sie waren voll Likör, Und hatten oben an dem Hals Ein weites Henkelöhr. Durch beide zog er jetzt hindurch Die Scheide ſeines Schwerdt’s, — Sie hingen, wie Piſtolen ſchier, Am Sattel ſeines Pferd’s.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_gedichte_1851
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_gedichte_1851/194
Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Gedichte. Berlin, 1851, S. 180. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_gedichte_1851/194>, abgerufen am 08.05.2024.