Und warum denn nicht? Warum denn nur so selten zur h. Communion gehen? Ist es euch viel- leicht nicht möglich, öfter hinzuzutreten? O, bekennt es nur, es liegt fast immer einzig an euerm guten Willen. Wer ernst will und es sich angelegen sein lässet, der findet sicher nach Verlauf von etlichen Wochen oder höchstens einigen Monaten die Zeit, welche zur h. Beicht und Communion in Anspruch genommen wird. Recht besehen und aufrichtig ge- sprochen liegt der eigentliche Grund jener Seltenheit stets in einem Mangel an Liebe zum Herrn, an Eifer für das Seelenheil, welcher dann durch die Seltenheit der Communionen noch ärger wird.
Also auch hier werde und sei es h. Regel, daß, wie die Mutter, auch der Vater recht oft, immer von Neuem die h. Speise empfange. Das wird den Geist christlicher Frömmigkeit immer von Neuem wieder in ihm nähren und kräftigen und denselben immer höher fördern; das wird ihm Schutz und Kraft bieten in den Gefahren und Schwierigkeiten, die seine Le- bensverhältnisse für das christliche Leben mit sich füh- ren; das wird vor Allem dazu beitragen, ihn zu einem wahrhaft christlichen Vater zu machen.
Und warum denn nicht? Warum denn nur so selten zur h. Communion gehen? Ist es euch viel- leicht nicht möglich, öfter hinzuzutreten? O, bekennt es nur, es liegt fast immer einzig an euerm guten Willen. Wer ernst will und es sich angelegen sein lässet, der findet sicher nach Verlauf von etlichen Wochen oder höchstens einigen Monaten die Zeit, welche zur h. Beicht und Communion in Anspruch genommen wird. Recht besehen und aufrichtig ge- sprochen liegt der eigentliche Grund jener Seltenheit stets in einem Mangel an Liebe zum Herrn, an Eifer für das Seelenheil, welcher dann durch die Seltenheit der Communionen noch ärger wird.
Also auch hier werde und sei es h. Regel, daß, wie die Mutter, auch der Vater recht oft, immer von Neuem die h. Speise empfange. Das wird den Geist christlicher Frömmigkeit immer von Neuem wieder in ihm nähren und kräftigen und denselben immer höher fördern; das wird ihm Schutz und Kraft bieten in den Gefahren und Schwierigkeiten, die seine Le- bensverhältnisse für das christliche Leben mit sich füh- ren; das wird vor Allem dazu beitragen, ihn zu einem wahrhaft christlichen Vater zu machen.
<TEI><text><body><div><div><div><pbfacs="#f0086"xml:id="C889V3_001_1874_pb0083_0001"n="83"/><p>Und warum denn nicht? Warum denn nur so<lb/>
selten zur h. Communion gehen? Ist es euch viel-<lb/>
leicht nicht möglich, öfter hinzuzutreten? O, bekennt<lb/>
es nur, es liegt fast immer einzig an euerm guten<lb/>
Willen. Wer ernst will und es sich angelegen sein<lb/>
lässet, der findet sicher nach Verlauf von etlichen<lb/>
Wochen oder höchstens einigen Monaten die Zeit,<lb/>
welche zur h. Beicht und Communion in Anspruch<lb/>
genommen wird. Recht besehen und aufrichtig ge-<lb/>
sprochen liegt der eigentliche Grund jener Seltenheit<lb/>
stets in einem Mangel an Liebe zum Herrn, an Eifer<lb/>
für das Seelenheil, welcher dann durch die Seltenheit<lb/>
der Communionen noch ärger wird.</p><p>Also auch hier werde und sei es h. Regel, daß,<lb/>
wie die Mutter, auch der Vater recht oft, immer von<lb/>
Neuem die h. Speise empfange. Das wird den Geist<lb/>
christlicher Frömmigkeit immer von Neuem wieder<lb/>
in ihm nähren und kräftigen und denselben immer<lb/>
höher fördern; das wird ihm Schutz und Kraft bieten<lb/>
in den Gefahren und Schwierigkeiten, die seine Le-<lb/>
bensverhältnisse für das christliche Leben mit sich füh-<lb/>
ren; das wird vor Allem dazu beitragen, ihn zu einem<lb/>
wahrhaft christlichen Vater zu machen.</p></div></div></div><div></div></body></text></TEI>
[83/0086]
Und warum denn nicht? Warum denn nur so
selten zur h. Communion gehen? Ist es euch viel-
leicht nicht möglich, öfter hinzuzutreten? O, bekennt
es nur, es liegt fast immer einzig an euerm guten
Willen. Wer ernst will und es sich angelegen sein
lässet, der findet sicher nach Verlauf von etlichen
Wochen oder höchstens einigen Monaten die Zeit,
welche zur h. Beicht und Communion in Anspruch
genommen wird. Recht besehen und aufrichtig ge-
sprochen liegt der eigentliche Grund jener Seltenheit
stets in einem Mangel an Liebe zum Herrn, an Eifer
für das Seelenheil, welcher dann durch die Seltenheit
der Communionen noch ärger wird.
Also auch hier werde und sei es h. Regel, daß,
wie die Mutter, auch der Vater recht oft, immer von
Neuem die h. Speise empfange. Das wird den Geist
christlicher Frömmigkeit immer von Neuem wieder
in ihm nähren und kräftigen und denselben immer
höher fördern; das wird ihm Schutz und Kraft bieten
in den Gefahren und Schwierigkeiten, die seine Le-
bensverhältnisse für das christliche Leben mit sich füh-
ren; das wird vor Allem dazu beitragen, ihn zu einem
wahrhaft christlichen Vater zu machen.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Cramer, Wilhelm: Der christliche Vater wie er sein und was er thun soll. Nebst einem Anhange von Gebeten für denselben. Dülmen, 1874, S. 83. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_mutter_1874/86>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.