Lange haben wir beim vorigen Theile verweilt, aber nicht zu lange. Arbeiteten wir ja am Funda- ment; das mußte, wo es sich um einen Bau handelt, der in die Ewigkeit hineinragt, sicher und fest sein. "Christlich" muß der Vater sein, darauf kommt Alles an. Auf den Familien - darüber sind alle Einsichtigen einverstanden - ruhet - zumal in un- sern Tagen - nächst Gott das Heil der Welt, auf der Mutter, auf dem Vater. Wird aber gefragt, welche Eigenschaften den Vätern, wie den Müttern vor allem Noth thun, damit sie das Heil anbahnen, so werden alle Erleuchteten sagen: So wichtig auch für den guten und rechten Fortgang der Erziehung manche andere Eigenschaften sind, die erste, höchste, wichtigste und nothwendigste ist, daß wie die Mutter, so auch der Vater wahrhaft christlich sei.
Und ist es uns gelungen, es in etwa gebührend zum Bewußtsein zu bringen, welche Bedeutung für den rechten Fortgang der Erziehung insbesondere die echt "christliche" Gesinnung des Vaters habe, so wird man es der Sache durchaus entsprechend finden, daß wir so eingehend darauf hingearbeitet haben, die Väter dahin zu vermögen, daß sie wahrhaft christliche Väter seien. Es reichte nicht hin, ihnen blos zu sagen, wie wichtig das sei und sie dazu zu ermuntern; es mußte bestimmt und im Einzelnen dargelegt werden, was zu meiden, was zu thun sei, um im rechten christlichen Geiste zu bestehen und fortzuschreiten.
Die Thätigkeit des christlichen Vaters.
Lange haben wir beim vorigen Theile verweilt, aber nicht zu lange. Arbeiteten wir ja am Funda- ment; das mußte, wo es sich um einen Bau handelt, der in die Ewigkeit hineinragt, sicher und fest sein. „Christlich“ muß der Vater sein, darauf kommt Alles an. Auf den Familien – darüber sind alle Einsichtigen einverstanden – ruhet – zumal in un- sern Tagen – nächst Gott das Heil der Welt, auf der Mutter, auf dem Vater. Wird aber gefragt, welche Eigenschaften den Vätern, wie den Müttern vor allem Noth thun, damit sie das Heil anbahnen, so werden alle Erleuchteten sagen: So wichtig auch für den guten und rechten Fortgang der Erziehung manche andere Eigenschaften sind, die erste, höchste, wichtigste und nothwendigste ist, daß wie die Mutter, so auch der Vater wahrhaft christlich sei.
Und ist es uns gelungen, es in etwa gebührend zum Bewußtsein zu bringen, welche Bedeutung für den rechten Fortgang der Erziehung insbesondere die echt „christliche“ Gesinnung des Vaters habe, so wird man es der Sache durchaus entsprechend finden, daß wir so eingehend darauf hingearbeitet haben, die Väter dahin zu vermögen, daß sie wahrhaft christliche Väter seien. Es reichte nicht hin, ihnen blos zu sagen, wie wichtig das sei und sie dazu zu ermuntern; es mußte bestimmt und im Einzelnen dargelegt werden, was zu meiden, was zu thun sei, um im rechten christlichen Geiste zu bestehen und fortzuschreiten.
<TEI><text><body><div><pbfacs="#f0087"xml:id="C889V3_001_1874_pb0084_0001"n="84"/><headrendition="#c">Die Thätigkeit des christlichen Vaters.</head><lb/><p>Lange haben wir beim vorigen Theile verweilt,<lb/>
aber nicht zu lange. Arbeiteten wir ja am Funda-<lb/>
ment; das mußte, wo es sich um einen Bau handelt,<lb/>
der in die Ewigkeit hineinragt, sicher und fest sein.<lb/><q>„<hirendition="#g">Christlich</hi>“</q> muß der Vater sein, darauf kommt<lb/>
Alles an. Auf den Familien – darüber sind alle<lb/>
Einsichtigen einverstanden – ruhet – zumal in un-<lb/>
sern Tagen – nächst Gott das Heil der Welt, auf<lb/>
der Mutter, auf dem Vater. Wird aber gefragt,<lb/>
welche Eigenschaften den Vätern, wie den Müttern<lb/>
vor allem Noth thun, damit sie das Heil anbahnen,<lb/>
so werden alle Erleuchteten sagen: So wichtig auch<lb/>
für den guten und rechten Fortgang der Erziehung<lb/>
manche andere Eigenschaften sind, die erste, höchste,<lb/>
wichtigste und nothwendigste ist, daß wie die Mutter,<lb/>
so auch der Vater wahrhaft <hirendition="#g">christlich</hi> sei.</p><p>Und ist es uns gelungen, es in etwa gebührend<lb/>
zum Bewußtsein zu bringen, welche Bedeutung für<lb/>
den rechten Fortgang der Erziehung insbesondere die<lb/>
echt <q>„christliche“</q> Gesinnung des Vaters habe, so wird<lb/>
man es der Sache durchaus entsprechend finden, daß<lb/>
wir so eingehend darauf hingearbeitet haben, die Väter<lb/>
dahin zu vermögen, daß sie wahrhaft christliche Väter<lb/>
seien. Es reichte nicht hin, ihnen blos zu sagen, wie<lb/>
wichtig das sei und sie dazu zu ermuntern; es mußte<lb/>
bestimmt und im Einzelnen dargelegt werden, was<lb/>
zu meiden, was zu thun sei, um im rechten christlichen<lb/>
Geiste zu bestehen und fortzuschreiten.</p></div></body></text></TEI>
[84/0087]
Die Thätigkeit des christlichen Vaters.
Lange haben wir beim vorigen Theile verweilt,
aber nicht zu lange. Arbeiteten wir ja am Funda-
ment; das mußte, wo es sich um einen Bau handelt,
der in die Ewigkeit hineinragt, sicher und fest sein.
„Christlich“ muß der Vater sein, darauf kommt
Alles an. Auf den Familien – darüber sind alle
Einsichtigen einverstanden – ruhet – zumal in un-
sern Tagen – nächst Gott das Heil der Welt, auf
der Mutter, auf dem Vater. Wird aber gefragt,
welche Eigenschaften den Vätern, wie den Müttern
vor allem Noth thun, damit sie das Heil anbahnen,
so werden alle Erleuchteten sagen: So wichtig auch
für den guten und rechten Fortgang der Erziehung
manche andere Eigenschaften sind, die erste, höchste,
wichtigste und nothwendigste ist, daß wie die Mutter,
so auch der Vater wahrhaft christlich sei.
Und ist es uns gelungen, es in etwa gebührend
zum Bewußtsein zu bringen, welche Bedeutung für
den rechten Fortgang der Erziehung insbesondere die
echt „christliche“ Gesinnung des Vaters habe, so wird
man es der Sache durchaus entsprechend finden, daß
wir so eingehend darauf hingearbeitet haben, die Väter
dahin zu vermögen, daß sie wahrhaft christliche Väter
seien. Es reichte nicht hin, ihnen blos zu sagen, wie
wichtig das sei und sie dazu zu ermuntern; es mußte
bestimmt und im Einzelnen dargelegt werden, was
zu meiden, was zu thun sei, um im rechten christlichen
Geiste zu bestehen und fortzuschreiten.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Cramer, Wilhelm: Der christliche Vater wie er sein und was er thun soll. Nebst einem Anhange von Gebeten für denselben. Dülmen, 1874, S. 84. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_mutter_1874/87>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.