Clauren, Heinrich: Liebe und Irrthum. Nordhausen, 1827.einer Stunde angekommen, welcher ihn, als Blauenstein war erschrocken; er dachte an einer Stunde angekommen, welcher ihn, als Blauenſtein war erſchrocken; er dachte an <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0081" n="75"/> einer Stunde angekommen, welcher ihn, als<lb/> Blauenſtein, dringend zu ſprechen verlange. „Der<lb/> arme Teufel,“ ſagte Heinrich und faßte Blauen¬<lb/> ſteins Hand, „der arme Teufel war ſehr ermuͤdet,<lb/> und haͤtte ich ein Wort von einem fremden Boten<lb/> fallen gelaſſen, ſo waͤre mein Schiffchen ſammt<lb/> dem ganzen Feuerwerke verloren geweſen. Der<lb/> Henker weiß, ob Sie etwas gemerkt haben, Sie<lb/> thaten kaum auf meine Kunſtſachen einen Blick,<lb/> und nun ziehen Sie hin in Frieden zu dem eili¬<lb/> gen Manne, der beſtimmt gute Bothſchaft bringt!“</p><lb/> <p>Blauenſtein war erſchrocken; er dachte an<lb/> ſeinen Vater, an ſeine Heimath. Gott, wenn<lb/> der erſtere ploͤtzlich geſtorben, wenn irgend ein<lb/> anderes Ungluͤck vorgefallen waͤre! Er lief in<lb/> aller Eile nach dem Schloſſe zuruͤck, und ſuchte<lb/> nach einem Domeſtiken, der ihn zu dem Fremden<lb/> fuͤhre. Aber das Feuerwerk hatte die geſammte<lb/> Dienerſchaft hinaus in's Freie gelockt, nur des<lb/> Fraͤuleins Kammermaͤdchen war zuruͤckgeblieben,<lb/> und verſicherte ganz unaufgefordert, ſie koͤnne das<lb/> infame Schießen nicht vertragen und das ewige<lb/> Knallen der Feuerraͤder, da waͤre ſie noch im<lb/> Hauſe, und wolle eben dem fremden Herrn eine<lb/> Erfriſchung holen.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [75/0081]
einer Stunde angekommen, welcher ihn, als
Blauenſtein, dringend zu ſprechen verlange. „Der
arme Teufel,“ ſagte Heinrich und faßte Blauen¬
ſteins Hand, „der arme Teufel war ſehr ermuͤdet,
und haͤtte ich ein Wort von einem fremden Boten
fallen gelaſſen, ſo waͤre mein Schiffchen ſammt
dem ganzen Feuerwerke verloren geweſen. Der
Henker weiß, ob Sie etwas gemerkt haben, Sie
thaten kaum auf meine Kunſtſachen einen Blick,
und nun ziehen Sie hin in Frieden zu dem eili¬
gen Manne, der beſtimmt gute Bothſchaft bringt!“
Blauenſtein war erſchrocken; er dachte an
ſeinen Vater, an ſeine Heimath. Gott, wenn
der erſtere ploͤtzlich geſtorben, wenn irgend ein
anderes Ungluͤck vorgefallen waͤre! Er lief in
aller Eile nach dem Schloſſe zuruͤck, und ſuchte
nach einem Domeſtiken, der ihn zu dem Fremden
fuͤhre. Aber das Feuerwerk hatte die geſammte
Dienerſchaft hinaus in's Freie gelockt, nur des
Fraͤuleins Kammermaͤdchen war zuruͤckgeblieben,
und verſicherte ganz unaufgefordert, ſie koͤnne das
infame Schießen nicht vertragen und das ewige
Knallen der Feuerraͤder, da waͤre ſie noch im
Hauſe, und wolle eben dem fremden Herrn eine
Erfriſchung holen.
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