Clauren, Heinrich: Liebe und Irrthum. Nordhausen, 1827."Da liegt mein Haus," sagte der aus seinem Das war kein Haus, das war ein Palast; 2
„Da liegt mein Haus,“ ſagte der aus ſeinem Das war kein Haus, das war ein Palaſt; 2
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„Da liegt mein Haus,“ ſagte der aus ſeinem
Schlummer erwachende Graf, und zeigte mit einer
gewiſſen Freude daruͤber, eine ſolche Beſitzung
ſein nennen zu koͤnnen, nach der nahen Heimath
hin, und nach wenigen Minuten rollte der Wagen
in einer Bogenwendung, welche die andere Seite
der Gegend freundlich ſehn ließ, durch die lange,
breitaͤſtige Allee in den geraͤumigen Gutshof.
Blauenſtein folgte, die holde Tina am Arme,
dem vorangehenden Grafen nach dem Wohn¬
zimmer.
Das war kein Haus, das war ein Palaſt;
die Treppen mit feinen Lioner Teppigen belegt,
auf beiden Seiten friſch bluͤhende Blumen, Alles
geſchmackvoll und elegant decorirt, und im ganzen
Hauſe eine Heiterkeit, welche das Herz erquickte.
Ein alter Silberkopf von Kammerdiener riß die
Fluͤgelthuͤren des reich mit Landſchaften und Still¬
leben von Wocher, Friedrich, Weenix u. a. aus¬
gezierten Vorzimmers auf. Gott, dachte Blau¬
enſtein, wenn ich im blauen Fuchſe geblieben
waͤre! Ein ſolches Schloß, mit dieſer koͤſtlichen
Einrichtung, ſolche Felder und Waͤlder, und eine
Tina im Arme, was giebt es noch Reizenderes
und Schoͤneres? — —
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