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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
fürwar ein heiliger vnd geleerter mann / darzuo auch ein martyrer wz) mit sampt vilen Bischoffen auß Jtalia. Jnen gfiel aber das / daß die kätzer / nach dem sy die böß vnd falsch meinung hingeworffen / vnd die recht bekennt vnd verjähen / allein mit dem auflegen der henden söltind gereiniget werden. Das mag man läsen bey dem Eusebio Eccles. histor. lib 7. dauon ist auch ein tractation noch vorhanden / in Dogmat. ecclesiasticis, cap. 52. Da sol man aber wüssen / daß Cyprianus in disem handel nichts streng behertet hat. Dann er schreybt im end der epistel an Julianum also: Dises habend wir dir kurtz nach vnserer kleinfüge antworten wöllen / geliebter bruoder / nit daß wir yemants ützit fürschreyben oder vor vrteilen wöllind / daß darumb nit ein yeder Bischoff thuon möge was er vermeint guot seyn / vnd seines willens freyen gwalt habe / etc.

Nach disen zeyten habend die Arianer vnd die Donatisten den Widertauff gebraucht. Von den Arianeren schreybend die Gschichtschreyber / vnd insonderheit Sozomenus im 6. buoch. Disen handel rürend auch die Leerer der kirchen etwan an. Wider die Donatisten hat der heilig Augustinus mitsampt anderen gleerten männeren disputiert. Es ist auch ein Keiserliche satzung gemachet von den Keiseren Honorio vnd Theodosio / dz man den tauff nit äferen sölle. 3736 Dise satzung hat der Keiser Justinianus in Cod. lib. 1. Tit. 6. mit disen worten anzogen / Welcher erfunden wurde yemants von den dieneren der rechtglöubigen kirchen widertauffen / der sol mit sampt dem / der das groß laster begangen (so er ächt alters halb lasters mag bezigen werden) vnnd der / der sich hat bereden lassen / vom läben zum tod gerichtet werden. Jtem Valentinianus Valeris vnnd Gratianus schreybend vnnd gebietend Floriano dem Statthalter in Asia also: Den vorstender / der die heiligkeit deß tauffs mit vngebürlichem brauch wideräferet hat / haltend wir deß Priesterthuombs vnwirdig. Dann wir verdammend deren irrthumb / die der Apostlen gebott verschupffend / vnnd die so deß Christenlichen namens Sacrament empfangen / widerumb mit einem anderen tauff / nit reinigend / sonder befleckend / vnd vnder dem nammen vnnd titel der abwäschung verunreinigend / etc.

3737 Das schreybend dise Keiser. Dann in der warheit / so schendend die den Nammen deß Herren / der über die getaufften im ersten tauff ist angerüfft worden / die da widertauffend / vnnd auch die so wider getaufft werdend / vnd verwerffend die eynsatzung Gottes / als ob sy eytel vnd prästhafft wäre. Man lißt nit daß Christus mer dann ein mal seye getaufft worden. Einist vnnd nit mer sind die Apostel getaufft. Einist sind allein alle heiligen Gottes getaufft worden. Ja man lißt auch nit / daß die die Judas ein mal taufft hatt / von einem wirdigeren diener hernach seygind wider getaufft worden. Dann ich hab in der nächsten Predig anzeigt / daß die wirde der sacramenten nit stande an der wirde oder vnwirde deß dieners. So lißt man auch nit daß bey den alten yemants zum anderen mal seye beschnitten worden / auch die nit / die man doch weißt vor dem reych Ezechie vnnd Josie von abgöttischen dieneren / aber nit zuo der abgötterey / sonder in den pundt deß Herren Gottes beschnitten seyn. Welches wir auch an anderen orten angezeigt habend. Darumb so ist es vnbillich die ceremoni deß tauffs wider äferen / vnd hat kein exempel / so erforderets auch kein notwendigkeit. Dann worzuo dienet das widertauffen / dieweyl der ein mal gegeben tauff sich außstreckt auff den gantzen lauff deß läbens? Darzuo dieweyl der Widertauff nichts anders ist / dann ein zuosamen schweeren / rotten vnnd verpünden in ein neüwe aufrürische / oder zum wenigisten aberglöubische gsellschafft: item in ein neuwe abgesünderte kirchen / vnnd in ein neüwe leer / die der Christenlichen vnnd Apostolischen leer in allweg zuo wider ist: so ist es warlich kein wunder / daß

3736 Keiserliche satzungen wider den widertauff.
3737 Was grossen sünd der widertauff seye.

Predig.
fürwar ein heiliger vnd geleerter mann / darzuͦ auch ein martyrer wz) mit sampt vilen Bischoffen auß Jtalia. Jnen gfiel aber das / daß die kaͤtzer / nach dem sy die boͤß vnd falsch meinung hingeworffen / vnd die recht bekennt vnd verjaͤhen / allein mit dem auflegen der henden soͤltind gereiniget werden. Das mag man laͤsen bey dem Eusebio Eccles. histor. lib 7. dauon ist auch ein tractation noch vorhanden / in Dogmat. ecclesiasticis, cap. 52. Da sol man aber wüssen / daß Cyprianus in disem handel nichts streng behertet hat. Dann er schreybt im end der epistel an Julianum also: Dises habend wir dir kurtz nach vnserer kleinfuͤge antworten woͤllen / geliebter bruͦder / nit daß wir yemants ützit fürschreyben oder vor vrteilen woͤllind / daß darumb nit ein yeder Bischoff thuͦn moͤge was er vermeint guͦt seyn / vnd seines willens freyen gwalt habe / ꝛc.

Nach disen zeyten habend die Arianer vnd die Donatisten den Widertauff gebraucht. Von den Arianeren schreybend die Gschichtschreyber / vnd insonderheit Sozomenus im 6. buͦch. Disen handel ruͤrend auch die Leerer der kirchen etwan an. Wider die Donatisten hat der heilig Augustinus mitsampt anderen gleerten maͤnneren disputiert. Es ist auch ein Keiserliche satzung gemachet von den Keiseren Honorio vnd Theodosio / dz man den tauff nit aͤferen soͤlle. 3736 Dise satzung hat der Keiser Justinianus in Cod. lib. 1. Tit. 6. mit disen worten anzogen / Welcher erfunden wurde yemants von den dieneren der rechtgloͤubigen kirchen widertauffen / der sol mit sampt dem / der das groß laster begangen (so er aͤcht alters halb lasters mag bezigen werden) vnnd der / der sich hat bereden lassen / vom laͤben zum tod gerichtet werden. Jtem Valentinianus Valeris vnnd Gratianus schreybend vnnd gebietend Floriano dem Statthalter in Asia also: Den vorstender / der die heiligkeit deß tauffs mit vngebürlichem brauch wideraͤferet hat / haltend wir deß Priesterthuͦmbs vnwirdig. Dann wir verdammend deren irrthumb / die der Apostlen gebott verschupffend / vnnd die so deß Christenlichen namens Sacrament empfangen / widerumb mit einem anderen tauff / nit reinigend / sonder befleckend / vnd vnder dem nammen vnnd titel der abwaͤschung verunreinigend / ꝛc.

3737 Das schreybend dise Keiser. Dann in der warheit / so schendend die den Nammen deß Herren / der über die getaufften im ersten tauff ist angeruͤfft worden / die da widertauffend / vnnd auch die so wider getaufft werdend / vnd verwerffend die eynsatzung Gottes / als ob sy eytel vnd praͤsthafft waͤre. Man lißt nit daß Christus mer dann ein mal seye getaufft worden. Einist vnnd nit mer sind die Apostel getaufft. Einist sind allein alle heiligen Gottes getaufft worden. Ja man lißt auch nit / daß die die Judas ein mal taufft hatt / von einem wirdigeren diener hernach seygind wider getaufft worden. Dann ich hab in der naͤchsten Predig anzeigt / daß die wirde der sacramenten nit stande an der wirde oder vnwirde deß dieners. So lißt man auch nit daß bey den alten yemants zum anderen mal seye beschnitten worden / auch die nit / die man doch weißt vor dem reych Ezechie vnnd Josie von abgoͤttischen dieneren / aber nit zuͦ der abgoͤtterey / sonder in den pundt deß Herren Gottes beschnitten seyn. Welches wir auch an anderen orten angezeigt habend. Darumb so ist es vnbillich die ceremoni deß tauffs wider aͤferen / vnd hat kein exempel / so erforderets auch kein notwendigkeit. Dann worzuͦ dienet das widertauffen / dieweyl der ein mal gegeben tauff sich außstreckt auff den gantzen lauff deß laͤbens? Darzuͦ dieweyl der Widertauff nichts anders ist / dann ein zuͦsamen schweeren / rotten vnnd verpünden in ein neüwe aufruͤrische / oder zum wenigisten abergloͤubische gsellschafft: item in ein neuwe abgesünderte kirchen / vnnd in ein neüwe leer / die der Christenlichen vnnd Apostolischen leer in allweg zuͦ wider ist: so ist es warlich kein wunder / daß

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                   ceremoni deß tauffs wider a&#x0364;feren / vnd hat kein exempel / so erforderets auch kein
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[CCCCXL./0971] Predig. fürwar ein heiliger vnd geleerter mann / darzuͦ auch ein martyrer wz) mit sampt vilen Bischoffen auß Jtalia. Jnen gfiel aber das / daß die kaͤtzer / nach dem sy die boͤß vnd falsch meinung hingeworffen / vnd die recht bekennt vnd verjaͤhen / allein mit dem auflegen der henden soͤltind gereiniget werden. Das mag man laͤsen bey dem Eusebio Eccles. histor. lib 7. dauon ist auch ein tractation noch vorhanden / in Dogmat. ecclesiasticis, cap. 52. Da sol man aber wüssen / daß Cyprianus in disem handel nichts streng behertet hat. Dann er schreybt im end der epistel an Julianum also: Dises habend wir dir kurtz nach vnserer kleinfuͤge antworten woͤllen / geliebter bruͦder / nit daß wir yemants ützit fürschreyben oder vor vrteilen woͤllind / daß darumb nit ein yeder Bischoff thuͦn moͤge was er vermeint guͦt seyn / vnd seines willens freyen gwalt habe / ꝛc. Nach disen zeyten habend die Arianer vnd die Donatisten den Widertauff gebraucht. Von den Arianeren schreybend die Gschichtschreyber / vnd insonderheit Sozomenus im 6. buͦch. Disen handel ruͤrend auch die Leerer der kirchen etwan an. Wider die Donatisten hat der heilig Augustinus mitsampt anderen gleerten maͤnneren disputiert. Es ist auch ein Keiserliche satzung gemachet von den Keiseren Honorio vnd Theodosio / dz man den tauff nit aͤferen soͤlle. 3736 Dise satzung hat der Keiser Justinianus in Cod. lib. 1. Tit. 6. mit disen worten anzogen / Welcher erfunden wurde yemants von den dieneren der rechtgloͤubigen kirchen widertauffen / der sol mit sampt dem / der das groß laster begangen (so er aͤcht alters halb lasters mag bezigen werden) vnnd der / der sich hat bereden lassen / vom laͤben zum tod gerichtet werden. Jtem Valentinianus Valeris vnnd Gratianus schreybend vnnd gebietend Floriano dem Statthalter in Asia also: Den vorstender / der die heiligkeit deß tauffs mit vngebürlichem brauch wideraͤferet hat / haltend wir deß Priesterthuͦmbs vnwirdig. Dann wir verdammend deren irrthumb / die der Apostlen gebott verschupffend / vnnd die so deß Christenlichen namens Sacrament empfangen / widerumb mit einem anderen tauff / nit reinigend / sonder befleckend / vnd vnder dem nammen vnnd titel der abwaͤschung verunreinigend / ꝛc. 3737 Das schreybend dise Keiser. Dann in der warheit / so schendend die den Nammen deß Herren / der über die getaufften im ersten tauff ist angeruͤfft worden / die da widertauffend / vnnd auch die so wider getaufft werdend / vnd verwerffend die eynsatzung Gottes / als ob sy eytel vnd praͤsthafft waͤre. Man lißt nit daß Christus mer dann ein mal seye getaufft worden. Einist vnnd nit mer sind die Apostel getaufft. Einist sind allein alle heiligen Gottes getaufft worden. Ja man lißt auch nit / daß die die Judas ein mal taufft hatt / von einem wirdigeren diener hernach seygind wider getaufft worden. Dann ich hab in der naͤchsten Predig anzeigt / daß die wirde der sacramenten nit stande an der wirde oder vnwirde deß dieners. So lißt man auch nit daß bey den alten yemants zum anderen mal seye beschnitten worden / auch die nit / die man doch weißt vor dem reych Ezechie vnnd Josie von abgoͤttischen dieneren / aber nit zuͦ der abgoͤtterey / sonder in den pundt deß Herren Gottes beschnitten seyn. Welches wir auch an anderen orten angezeigt habend. Darumb so ist es vnbillich die ceremoni deß tauffs wider aͤferen / vnd hat kein exempel / so erforderets auch kein notwendigkeit. Dann worzuͦ dienet das widertauffen / dieweyl der ein mal gegeben tauff sich außstreckt auff den gantzen lauff deß laͤbens? Darzuͦ dieweyl der Widertauff nichts anders ist / dann ein zuͦsamen schweeren / rotten vnnd verpünden in ein neüwe aufruͤrische / oder zum wenigisten abergloͤubische gsellschafft: item in ein neuwe abgesünderte kirchen / vnnd in ein neüwe leer / die der Christenlichen vnnd Apostolischen leer in allweg zuͦ wider ist: so ist es warlich kein wunder / daß 3736 Keiserliche satzungen wider den widertauff. 3737 Was grossen sünd der widertauff seye.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CCCCXL.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/971>, abgerufen am 25.11.2024.