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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
11 Vnd dise diener Gottes alle / nach dem sie als außerwölte werckzüg Gottes / die offenbarung Gottes von Gott mitt reinen gmütteren empfangen / habend sie gemälte offenbarungen vnd wort Gottes die sie empfangen / erstlich selb muntlich der welt fürtragen. Darnach als die welt yetz begund alten / habend auch jr etlich / söllichs in gschrifft verfasset. Wie aber vnd durch wölliche söllichs geschehen / ist notwendig zuo wissen / dann vß der selbigen Histori gar fein erscheint / die recht gestalt / rechnung / gwisse / vnd wirde deß worts Gottes.

So sind nun von anfang der Welt an / biß auff die zeit Mosis keine gschrifften vorhanden / die wir mögend wissen. Wiewol es glöublich ist / das dise erste vnd vralte Welt nit on gschrifft gewesen syge. Dann es wirt auch von dem heiligen Apostel Juda dem bruoder deß heiligen Jacobi / in seiner Epistel citiert vnd anzogen ein geschribne weissagung deß heiligen vatters Enoch / der der sibend gewesen ist in der ordnung nach vnserem vatter Adam. So laßt sich auch das buoch vnd die Histori Job ansehen / als obs zuo gar vralten zeitten geschriben. Wie aber dem joch seye / so haltend doch alle heiligen in der kirchen Gottes / den trüwen diener Gottes Mosen für den eltisten Schreiber göttlicher büchern.

13 Darumb so hat Gott von anfang der Welt mit den heiligen vättern geredt durch seinen geist / vnd auch durch das zuodienen der Englen. Sie aber habend söllichs das sie von Gott empfangen / jren kinden / kindskinden / vnd allen nachkommen / von mund angeben / seitmalen sie es auch nicht darumb empfangen / das sie es allein jnen selbs behieltind / sonder das sie es auch jren nachkomnen mitteyltind. Dann Gott zeüget jmmerdar / das er nit nur der Vätteren Gott sein wölle / sonder auch jres saamens in ewigkeyt. Das erscheint sonderlich in der Histori Adams / Noes vnd Abrahams der ersten gschlechtvättern. Dann Gen.xviij. läsend wir / das der Engel deß Herren / vnd deßhalben der Herr selb zum Abraham geredt14 / solt ich Abrahamen verbergen das ich thuon wil / sittmal er ein groß vnd mächtigs volck sol werden / vnnd alle völcker in jm gebenedyet söllend werden? Dann ich kenn jnn dermassen / das er wirt befelhen seinen kinden / vnd seinem hauß nach jm / daßs sie deß Herren weg haltind / vnnd thügind das recht vnd gericht etc. Deßhalb hat Abraham als ein trüwer gottsäliger liebhaber Gottes (wie auch die vralten Vätter der ersten Welt) hierinn nützit versaumpt / sonder hat die menschen fleißig deß willens vnd der gerichten Gottes berichtet: Darumb er auch von Mose / vnd deßhalb von Gott selbs ein Prophet ist genempt worden. Dise Gottsälige vnd läbliche mundtliche leer vnd angebung der heiligen Vätteren / ist in übung gewesen vnd gebraucht worden / von anfang der welt biß auff die zeit Mosis. Vnnd hat auch Gott auß seiner gütte fürsehen / das zuo allen vnd yeden zeitten fürträffenliche liechter vnd vätter geläpt habend / die da glaubwirdige zeügen vnd höchstes ansehens wärind. Dann 15 die welt vor dem Sündtflußz hat neün fürtreffenliche / nammhaffte / weise vnd heilige männer gehept / den Adam / Seth / Enos / Kenam / Malalehel / Jared / Enoch / Mathusalem vnd Lamech. Vnder wölchen Adam anfacht / Mathusalem aber beschleüßt die Jar / so vor dem Sündtflussz verlauffen / Namlich 1656. Dann 16 Adam hat geläpt 930. Jar: deßhalb gestorben vor dem Sündtflussz 726. Jar. Mathusalem aber hat geläpt 969. Jar / deßhalb gestorben eben deß jars / da der Sündtflussz angangen. Vnd hat gläpt mit Adamen / oder dieweil Adam noch gläpt 243. jar: das er gar wol vom Adam hat mögen berichtet werden deß anfangs aller dingen / Jtem von Gott / vom faal deß menschen / vnd seiner widerbringung / vnd von allen stucken die Religion beträffend / wie er deren von Gott selb berichtet was. Darumb so habend dise zwen Vätter / mitt sampt den vbrigen yetz erzelten andern / die erste gantze Welt wol mögen gnuogsam berichten deß waaren vnd einigen heils /

11 Das wort Gottes der welt durch menschen geofffenbaret.
13 Wie vnnd durch wän dz wort gottes von anfang der welt sey eröffnet worden.
14 Abraham
15 Die fürträffenlichsten liechter der ersten welt.
16 Adam vnd Mathusalem

Predig.
11 Vnd dise diener Gottes alle / nach dem sie als außerwoͤlte werckzüg Gottes / die offenbarung Gottes von Gott mitt reinen gmuͤtteren empfangen / habend sie gemaͤlte offenbarungen vnd wort Gottes die sie empfangen / erstlich selb muntlich der welt fürtragen. Darnach als die welt yetz begund alten / habend auch jr etlich / soͤllichs in gschrifft verfasset. Wie aber vnd durch woͤlliche soͤllichs geschehen / ist notwendig zuͦ wissen / dann vß der selbigen Histori gar fein erscheint / die recht gestalt / rechnung / gwisse / vnd wirde deß worts Gottes.

So sind nun von anfang der Welt an / biß auff die zeit Mosis keine gschrifften vorhanden / die wir moͤgend wissen. Wiewol es gloͤublich ist / das dise erste vnd vralte Welt nit on gschrifft gewesen syge. Dann es wirt auch von dem heiligen Apostel Juda dem bruͦder deß heiligen Jacobi / in seiner Epistel citiert vnd anzogen ein geschribne weissagung deß heiligen vatters Enoch / der der sibend gewesen ist in der ordnung nach vnserem vatter Adam. So laßt sich auch das buͦch vnd die Histori Job ansehen / als obs zuͦ gar vralten zeitten geschriben. Wie aber dem joch seye / so haltend doch alle heiligen in der kirchen Gottes / den trüwen diener Gottes Mosen für den eltisten Schreiber goͤttlicher buͤchern.

13 Darumb so hat Gott von anfang der Welt mit den heiligen vaͤttern geredt durch seinen geist / vnd auch durch das zuͦdienen der Englen. Sie aber habend soͤllichs das sie von Gott empfangen / jren kinden / kindskinden / vnd allen nachkommen / von mund angeben / seitmalen sie es auch nicht darumb empfangen / das sie es allein jnen selbs behieltind / sonder das sie es auch jren nachkomnen mitteyltind. Dann Gott zeüget jmmerdar / das er nit nur der Vaͤtteren Gott sein woͤlle / sonder auch jres saamens in ewigkeyt. Das erscheint sonderlich in der Histori Adams / Noes vnd Abrahams der ersten gschlechtvaͤttern. Dann Gen.xviij. laͤsend wir / das der Engel deß Herren / vnd deßhalben der Herr selb zum Abraham geredt14 / solt ich Abrahamen verbergen das ich thuͦn wil / sittmal er ein groß vnd maͤchtigs volck sol werden / vnnd alle voͤlcker in jm gebenedyet soͤllend werden? Dann ich kenn jnn dermassen / das er wirt befelhen seinen kinden / vnd seinem hauß nach jm / daßs sie deß Herren weg haltind / vnnd thuͤgind das recht vnd gericht ꝛc. Deßhalb hat Abraham als ein trüwer gottsaͤliger liebhaber Gottes (wie auch die vralten Vaͤtter der ersten Welt) hierinn nützit versaumpt / sonder hat die menschen fleißig deß willens vnd der gerichten Gottes berichtet: Darumb er auch von Mose / vnd deßhalb von Gott selbs ein Prophet ist genempt worden. Dise Gottsaͤlige vnd laͤbliche mundtliche leer vnd angebung der heiligen Vaͤtteren / ist in uͤbung gewesen vnd gebraucht worden / von anfang der welt biß auff die zeit Mosis. Vnnd hat auch Gott auß seiner guͤtte fürsehen / das zuͦ allen vnd yeden zeitten fürtraͤffenliche liechter vnd vaͤtter gelaͤpt habend / die da glaubwirdige zeügen vnd hoͤchstes ansehens waͤrind. Dann 15 die welt vor dem Sündtflußz hat neün fürtreffenliche / nammhaffte / weise vnd heilige maͤnner gehept / den Adam / Seth / Enos / Kenam / Malalehel / Jared / Enoch / Mathusalem vnd Lamech. Vnder woͤlchen Adam anfacht / Mathusalem aber beschleüßt die Jar / so vor dem Sündtflussz verlauffen / Namlich 1656. Dann 16 Adam hat gelaͤpt 930. Jar: deßhalb gestorben vor dem Sündtflussz 726. Jar. Mathusalem aber hat gelaͤpt 969. Jar / deßhalb gestorben eben deß jars / da der Sündtflussz angangen. Vnd hat glaͤpt mit Adamen / oder dieweil Adam noch glaͤpt 243. jar: das er gar wol vom Adam hat moͤgen berichtet werden deß anfangs aller dingen / Jtem von Gott / vom faal deß menschen / vnd seiner widerbringung / vnd von allen stucken die Religion betraͤffend / wie er deren von Gott selb berichtet was. Darumb so habend dise zwen Vaͤtter / mitt sampt den vbrigen yetz erzelten andern / die erste gantze Welt wol moͤgen gnuͦgsam berichten deß waaren vnd einigen heils /

11 Das wort Gottes der welt durch menschen geofffenbaret.
13 Wie vnnd durch waͤn dz wort gottes von anfang der welt sey eroͤffnet worden.
14 Abraham
15 Die fürtraͤffenlichsten liechter der ersten welt.
16 Adam vnd Mathusalem
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                   jnn dermassen / das er wirt befelhen seinen kinden / vnd seinem hauß nach jm /
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                   die menschen fleißig deß willens vnd der gerichten Gottes berichtet: Darumb er
                   auch von Mose / vnd deßhalb von Gott selbs ein Prophet ist genempt worden. Dise
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                   werden deß anfangs aller dingen / Jtem von Gott / vom faal deß menschen / vnd
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[II./0095] Predig. 11 Vnd dise diener Gottes alle / nach dem sie als außerwoͤlte werckzüg Gottes / die offenbarung Gottes von Gott mitt reinen gmuͤtteren empfangen / habend sie gemaͤlte offenbarungen vnd wort Gottes die sie empfangen / erstlich selb muntlich der welt fürtragen. Darnach als die welt yetz begund alten / habend auch jr etlich / soͤllichs in gschrifft verfasset. Wie aber vnd durch woͤlliche soͤllichs geschehen / ist notwendig zuͦ wissen / dann vß der selbigen Histori gar fein erscheint / die recht gestalt / rechnung / gwisse / vnd wirde deß worts Gottes. So sind nun von anfang der Welt an / biß auff die zeit Mosis keine gschrifften vorhanden / die wir moͤgend wissen. Wiewol es gloͤublich ist / das dise erste vnd vralte Welt nit on gschrifft gewesen syge. Dann es wirt auch von dem heiligen Apostel Juda dem bruͦder deß heiligen Jacobi / in seiner Epistel citiert vnd anzogen ein geschribne weissagung deß heiligen vatters Enoch / der der sibend gewesen ist in der ordnung nach vnserem vatter Adam. So laßt sich auch das buͦch vnd die Histori Job ansehen / als obs zuͦ gar vralten zeitten geschriben. Wie aber dem joch seye / so haltend doch alle heiligen in der kirchen Gottes / den trüwen diener Gottes Mosen für den eltisten Schreiber goͤttlicher buͤchern. 13 Darumb so hat Gott von anfang der Welt mit den heiligen vaͤttern geredt durch seinen geist / vnd auch durch das zuͦdienen der Englen. Sie aber habend soͤllichs das sie von Gott empfangen / jren kinden / kindskinden / vnd allen nachkommen / von mund angeben / seitmalen sie es auch nicht darumb empfangen / das sie es allein jnen selbs behieltind / sonder das sie es auch jren nachkomnen mitteyltind. Dann Gott zeüget jmmerdar / das er nit nur der Vaͤtteren Gott sein woͤlle / sonder auch jres saamens in ewigkeyt. Das erscheint sonderlich in der Histori Adams / Noes vnd Abrahams der ersten gschlechtvaͤttern. Dann Gen.xviij. laͤsend wir / das der Engel deß Herren / vnd deßhalben der Herr selb zum Abraham geredt 14 / solt ich Abrahamen verbergen das ich thuͦn wil / sittmal er ein groß vnd maͤchtigs volck sol werden / vnnd alle voͤlcker in jm gebenedyet soͤllend werden? Dann ich kenn jnn dermassen / das er wirt befelhen seinen kinden / vnd seinem hauß nach jm / daßs sie deß Herren weg haltind / vnnd thuͤgind das recht vnd gericht ꝛc. Deßhalb hat Abraham als ein trüwer gottsaͤliger liebhaber Gottes (wie auch die vralten Vaͤtter der ersten Welt) hierinn nützit versaumpt / sonder hat die menschen fleißig deß willens vnd der gerichten Gottes berichtet: Darumb er auch von Mose / vnd deßhalb von Gott selbs ein Prophet ist genempt worden. Dise Gottsaͤlige vnd laͤbliche mundtliche leer vnd angebung der heiligen Vaͤtteren / ist in uͤbung gewesen vnd gebraucht worden / von anfang der welt biß auff die zeit Mosis. Vnnd hat auch Gott auß seiner guͤtte fürsehen / das zuͦ allen vnd yeden zeitten fürtraͤffenliche liechter vnd vaͤtter gelaͤpt habend / die da glaubwirdige zeügen vnd hoͤchstes ansehens waͤrind. Dann 15 die welt vor dem Sündtflußz hat neün fürtreffenliche / nammhaffte / weise vnd heilige maͤnner gehept / den Adam / Seth / Enos / Kenam / Malalehel / Jared / Enoch / Mathusalem vnd Lamech. Vnder woͤlchen Adam anfacht / Mathusalem aber beschleüßt die Jar / so vor dem Sündtflussz verlauffen / Namlich 1656. Dann 16 Adam hat gelaͤpt 930. Jar: deßhalb gestorben vor dem Sündtflussz 726. Jar. Mathusalem aber hat gelaͤpt 969. Jar / deßhalb gestorben eben deß jars / da der Sündtflussz angangen. Vnd hat glaͤpt mit Adamen / oder dieweil Adam noch glaͤpt 243. jar: das er gar wol vom Adam hat moͤgen berichtet werden deß anfangs aller dingen / Jtem von Gott / vom faal deß menschen / vnd seiner widerbringung / vnd von allen stucken die Religion betraͤffend / wie er deren von Gott selb berichtet was. Darumb so habend dise zwen Vaͤtter / mitt sampt den vbrigen yetz erzelten andern / die erste gantze Welt wol moͤgen gnuͦgsam berichten deß waaren vnd einigen heils / 11 Das wort Gottes der welt durch menschen geofffenbaret. 13 Wie vnnd durch waͤn dz wort gottes von anfang der welt sey eroͤffnet worden. 14 Abraham 15 Die fürtraͤffenlichsten liechter der ersten welt. 16 Adam vnd Mathusalem

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. II.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/95>, abgerufen am 22.11.2024.