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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
red / gottgäb wie schön die seye / nichts bringen: wenn aber sy jr krafft erzeigt vnnd mitwürckt / so werdend die gmüter befestnet vnd gesterckt. Also hat es auch ein gstalt vmb die sacrament. Dann wenn die inner salbung vnd versicherung deß heiligen geists nit da ist / so wirt die ausser action von den vnglöubigen für ein spil gehalten / vnnd bringt die besiglung der sacramenten nichts: wenn aber der glaub / der ein gaab deß heiligen geists ist / vorgadt / so ist die besiglung der sacramenten steyff vnd vest. Also sagend etliche hieuon auch recht / die da sprechend / Wenn die gmüter den heiligen geist nit habend / so bringend die sacrament jnen nichts mer dann das der heiter Sonnenglantz den blinden augen bringt. Wenn aber die selbigen durch die erleüchtung deß heiligen geists offen sind / so werdend sy durch das glöubig anschauwen der sacramenten Gottes häfftig bewegt. Vnd Zwingli abermals in seinem büchli an die Teütschen Fürsten spricht / Es ergeret vns nit wenn schon das alles das der geist würckt den ausseren sacramenten zuogeben wirt / so verr dz wir verstandind / dz sölichs sacramentlich oder figürlich geredt seye: wie dann die vätter dauon geredt habend.

3614 Vnd wiewol die sacrament den vnglöubigen die verheissungen denen sy nit glaubend nit besiglend / so sind sy doch nichtsdestminder von Gott darumb eyngesetzt daß sy besiglind. Ein vnglöubiger nimpt die leer deß euangelij nit an: darauß schlüßt aber darumb niemants dz die leer von Gott nit eyngesetzt seye zuo leeren. Also findt man einen der glaubt auch einem besigleten brieff nit / darauß volget aber nit / dz der versiglet brieff zuo keiner warheit oder bestätigung der selbigen diene. Darumb wenn die leer bey einem widerspennigen nichts bringt / item wenn die sacrament den vnglöubigen nit bewegend / noch den gottlosen nützend / so geschicht das nit auß schuld deß worts der sacramenten oder dessen ders eyngesetzt / sonder auß schuld dessen der nit glaubt. Vnnd sind sy für sich selbs nichtsdestminder eyngesetzt das sy nützind / daß sy besiglind / vnd in den glöubigen jren heiligen nutz vnd brauch habind. Das seye nun bißhär geredt von der ersten krafft vnd würckung der sacramenten / namlich dz sy kundtschafften seygind der göttlichen warheit / deßgleychen auch seiner guotwilligkeit gegen vns / vnd sigel aller euangelischen vrheissungen / die da besiglend vnd bezügend / dz der glaub die gerechtigkeit seye / vnd dz alle güter der Christen den glöubigen zuoghörind.

3615 Darnach ist auch noch ein anders end / vnd ein anderer nutz vnd brauch der sacramenten / namlich daß sy bedeütend / vnd mit dem bedeüten vns ein ding als für die augen stellend. Das darff nun nit mit vilen kundtschafften bewärt zewerden / dieweyl es yederman offenbar ist / besonders auß dem daß bißhär geredt. Bedeüten aber heißt ein ding mit zeichen vnd gmercken anzeigen / erklären vnd zeuerston geben. Representieren aber oder fürstellen / heißt nit ein ding das vor zeyten hinweg genommen / yetzund widerumb leyblich (wie es etlich glosierend) gegenwirtig darstellen / gäben oder machen / sonder in einer gleychheit vnd änliche anbilden / widerumb in gedächtnuß bringen / vnd den augen gleych als zuo sähen fürstellen. Dann also sagend wir ein sun representiere sein vatter oder glyche sinem vatter / wenn er namlich jm mit der gstalt gleych sicht / vnd mit weyß vnd bärden gleych thuot / also / daß wär jn sicht / meint er sähe den vatter gleych als gegenwirtig vor jm.

3616 Vnd auff dise weyß erweckend auch die sacrament vnseren glauben / vnd helffend jm: wenn vns namlich also ausserlich fürgestelt wirt / dz das gmüt innwendig treybt / aufmunteret vnd erinneret: ja wenn vns also das / das wir im gmüt vorhin langest gfasset habend / yetz auch etlicher maß den sinnen vnd empfindtligkeiten in sölicher gleychnuß / anbildung vnd vorthüyung / anzeschauwen vnd im gmüt zuo erwägen sichtbarlich fürgehalten wirt / damit also das vsser / vnd das inner einanderen helffind. Darumb so müssend wir hie die glychheit oder änliche deß zeichens vnd deß verzeichneten an einem fürgang überlauffen vnd bedencken.

3614 Daß die sacrament den vnglöubigen nichts besiglind.
3615 Von dem bedeüten vnd fürstellen der sacramenten.
3616 Daß die sacrament vnseren glauben aufweckind vnd jm beholffen seygind.

Predig.
red / gottgaͤb wie schoͤn die seye / nichts bringen: wenn aber sy jr krafft erzeigt vnnd mitwürckt / so werdend die gmuͤter befestnet vnd gesterckt. Also hat es auch ein gstalt vmb die sacrament. Dann wenn die inner salbung vnd versicherung deß heiligen geists nit da ist / so wirt die ausser action von den vngloͤubigen für ein spil gehalten / vnnd bringt die besiglung der sacramenten nichts: wenn aber der glaub / der ein gaab deß heiligen geists ist / vorgadt / so ist die besiglung der sacramenten steyff vnd vest. Also sagend etliche hieuon auch recht / die da sprechend / Wenn die gmuͤter den heiligen geist nit habend / so bringend die sacrament jnen nichts mer dann das der heiter Sonnenglantz den blinden augen bringt. Wenn aber die selbigen durch die erleüchtung deß heiligen geists offen sind / so werdend sy durch das gloͤubig anschauwen der sacramenten Gottes haͤfftig bewegt. Vnd Zwingli abermals in seinem buͤchli an die Teütschen Fürsten spricht / Es ergeret vns nit wenn schon das alles das der geist würckt den ausseren sacramenten zuͦgeben wirt / so verr dz wir verstandind / dz soͤlichs sacramentlich oder figürlich geredt seye: wie dann die vaͤtter dauon geredt habend.

3614 Vnd wiewol die sacrament den vngloͤubigen die verheissungen denen sy nit glaubend nit besiglend / so sind sy doch nichtsdestminder von Gott darumb eyngesetzt daß sy besiglind. Ein vngloͤubiger nimpt die leer deß euangelij nit an: darauß schlüßt aber darumb niemants dz die leer von Gott nit eyngesetzt seye zuͦ leeren. Also findt man einen der glaubt auch einem besigleten brieff nit / darauß volget aber nit / dz der versiglet brieff zuͦ keiner warheit oder bestaͤtigung der selbigen diene. Darumb wenn die leer bey einem widerspennigen nichts bringt / item wenn die sacrament den vngloͤubigen nit bewegend / noch den gottlosen nützend / so geschicht das nit auß schuld deß worts der sacramenten oder dessen ders eyngesetzt / sonder auß schuld dessen der nit glaubt. Vnnd sind sy für sich selbs nichtsdestminder eyngesetzt das sy nützind / daß sy besiglind / vnd in den gloͤubigen jren heiligen nutz vnd brauch habind. Das seye nun bißhaͤr geredt von der ersten krafft vnd würckung der sacramenten / namlich dz sy kundtschafften seygind der goͤttlichen warheit / deßgleychen auch seiner guͦtwilligkeit gegen vns / vnd sigel aller euangelischen vrheissungen / die da besiglend vnd bezügend / dz der glaub die gerechtigkeit seye / vnd dz alle guͤter der Christen den gloͤubigen zuͦghoͤrind.

3615 Darnach ist auch noch ein anders end / vnd ein anderer nutz vnd brauch der sacramenten / namlich daß sy bedeütend / vnd mit dem bedeüten vns ein ding als für die augen stellend. Das darff nun nit mit vilen kundtschafften bewaͤrt zewerden / dieweyl es yederman offenbar ist / besonders auß dem daß bißhaͤr geredt. Bedeüten aber heißt ein ding mit zeichen vnd gmercken anzeigen / erklaͤren vnd zeuerston geben. Representieren aber oder fürstellen / heißt nit ein ding das vor zeyten hinweg genommen / yetzund widerumb leyblich (wie es etlich glosierend) gegenwirtig darstellen / gaͤben oder machen / sonder in einer gleychheit vnd aͤnliche anbilden / widerumb in gedaͤchtnuß bringen / vnd den augen gleych als zuͦ saͤhen fürstellen. Dann also sagend wir ein sun representiere sein vatter oder glyche sinem vatter / wenn er namlich jm mit der gstalt gleych sicht / vnd mit weyß vnd baͤrden gleych thuͦt / also / daß waͤr jn sicht / meint er saͤhe den vatter gleych als gegenwirtig vor jm.

3616 Vnd auff dise weyß erweckend auch die sacrament vnseren glauben / vnd helffend jm: wenn vns namlich also ausserlich fürgestelt wirt / dz das gmuͤt innwendig treybt / aufmunteret vnd erinneret: ja wenn vns also das / das wir im gmuͤt vorhin langest gfasset habend / yetz auch etlicher maß den sinnen vnd empfindtligkeiten in soͤlicher gleychnuß / anbildung vnd vorthuͤyung / anzeschauwen vnd im gmuͤt zuͦ erwaͤgen sichtbarlich fürgehalten wirt / damit also das vsser / vnd das inner einanderen helffind. Darumb so muͤssend wir hie die glychheit oder aͤnliche deß zeichens vnd deß verzeichneten an einem fürgang überlauffen vnd bedencken.

3614 Daß die sacrament den vngloͤubigen nichts besiglind.
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3616 Daß die sacrament vnseren glauben aufweckind vnd jm beholffen seygind.
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[CCCCXXII./0935] Predig. red / gottgaͤb wie schoͤn die seye / nichts bringen: wenn aber sy jr krafft erzeigt vnnd mitwürckt / so werdend die gmuͤter befestnet vnd gesterckt. Also hat es auch ein gstalt vmb die sacrament. Dann wenn die inner salbung vnd versicherung deß heiligen geists nit da ist / so wirt die ausser action von den vngloͤubigen für ein spil gehalten / vnnd bringt die besiglung der sacramenten nichts: wenn aber der glaub / der ein gaab deß heiligen geists ist / vorgadt / so ist die besiglung der sacramenten steyff vnd vest. Also sagend etliche hieuon auch recht / die da sprechend / Wenn die gmuͤter den heiligen geist nit habend / so bringend die sacrament jnen nichts mer dann das der heiter Sonnenglantz den blinden augen bringt. Wenn aber die selbigen durch die erleüchtung deß heiligen geists offen sind / so werdend sy durch das gloͤubig anschauwen der sacramenten Gottes haͤfftig bewegt. Vnd Zwingli abermals in seinem buͤchli an die Teütschen Fürsten spricht / Es ergeret vns nit wenn schon das alles das der geist würckt den ausseren sacramenten zuͦgeben wirt / so verr dz wir verstandind / dz soͤlichs sacramentlich oder figürlich geredt seye: wie dann die vaͤtter dauon geredt habend. 3614 Vnd wiewol die sacrament den vngloͤubigen die verheissungen denen sy nit glaubend nit besiglend / so sind sy doch nichtsdestminder von Gott darumb eyngesetzt daß sy besiglind. Ein vngloͤubiger nimpt die leer deß euangelij nit an: darauß schlüßt aber darumb niemants dz die leer von Gott nit eyngesetzt seye zuͦ leeren. Also findt man einen der glaubt auch einem besigleten brieff nit / darauß volget aber nit / dz der versiglet brieff zuͦ keiner warheit oder bestaͤtigung der selbigen diene. Darumb wenn die leer bey einem widerspennigen nichts bringt / item wenn die sacrament den vngloͤubigen nit bewegend / noch den gottlosen nützend / so geschicht das nit auß schuld deß worts der sacramenten oder dessen ders eyngesetzt / sonder auß schuld dessen der nit glaubt. Vnnd sind sy für sich selbs nichtsdestminder eyngesetzt das sy nützind / daß sy besiglind / vnd in den gloͤubigen jren heiligen nutz vnd brauch habind. Das seye nun bißhaͤr geredt von der ersten krafft vnd würckung der sacramenten / namlich dz sy kundtschafften seygind der goͤttlichen warheit / deßgleychen auch seiner guͦtwilligkeit gegen vns / vnd sigel aller euangelischen vrheissungen / die da besiglend vnd bezügend / dz der glaub die gerechtigkeit seye / vnd dz alle guͤter der Christen den gloͤubigen zuͦghoͤrind. 3615 Darnach ist auch noch ein anders end / vnd ein anderer nutz vnd brauch der sacramenten / namlich daß sy bedeütend / vnd mit dem bedeüten vns ein ding als für die augen stellend. Das darff nun nit mit vilen kundtschafften bewaͤrt zewerden / dieweyl es yederman offenbar ist / besonders auß dem daß bißhaͤr geredt. Bedeüten aber heißt ein ding mit zeichen vnd gmercken anzeigen / erklaͤren vnd zeuerston geben. Representieren aber oder fürstellen / heißt nit ein ding das vor zeyten hinweg genommen / yetzund widerumb leyblich (wie es etlich glosierend) gegenwirtig darstellen / gaͤben oder machen / sonder in einer gleychheit vnd aͤnliche anbilden / widerumb in gedaͤchtnuß bringen / vnd den augen gleych als zuͦ saͤhen fürstellen. Dann also sagend wir ein sun representiere sein vatter oder glyche sinem vatter / wenn er namlich jm mit der gstalt gleych sicht / vnd mit weyß vnd baͤrden gleych thuͦt / also / daß waͤr jn sicht / meint er saͤhe den vatter gleych als gegenwirtig vor jm. 3616 Vnd auff dise weyß erweckend auch die sacrament vnseren glauben / vnd helffend jm: wenn vns namlich also ausserlich fürgestelt wirt / dz das gmuͤt innwendig treybt / aufmunteret vnd erinneret: ja wenn vns also das / das wir im gmuͤt vorhin langest gfasset habend / yetz auch etlicher maß den sinnen vnd empfindtligkeiten in soͤlicher gleychnuß / anbildung vnd vorthuͤyung / anzeschauwen vnd im gmuͤt zuͦ erwaͤgen sichtbarlich fürgehalten wirt / damit also das vsser / vnd das inner einanderen helffind. Darumb so muͤssend wir hie die glychheit oder aͤnliche deß zeichens vnd deß verzeichneten an einem fürgang überlauffen vnd bedencken. 3614 Daß die sacrament den vngloͤubigen nichts besiglind. 3615 Von dem bedeüten vnd fürstellen der sacramenten. 3616 Daß die sacrament vnseren glauben aufweckind vnd jm beholffen seygind.

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Siegfried F. Müller: Erstellung der Transkription nach DTA-Richtlinien (2014-03-16T11:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2014-03-16T11:00:00Z)
BSB - Bayerische Staatsbibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Sign. 2 Hom. 44) (2014-03-12T12:00:00Z)

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CCCCXXII.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/935>, abgerufen am 19.05.2024.