Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

Bild:
<< vorherige Seite

Predig.
heiligen geist auch sichtbarer gestalt empfangen / gleych wie jn die Apostel zuo Jerusalem am Pfingstag empfangen hattend. Wie nun Petrus das gesähen / da habe er gesprochenn: Mag auch yemants weeren / daß dise nitt im wasser getaufft werdind / die den heiligen geist empfangen habend / gleych wie auch wir? Dieweyl dann Cornelius mit sampt den seinen den heiligen geist vor dem tauff empfangen: so ist offenbar / daß er jm nit erst durch den tauff oder mit dem tauff übergäben / vnd er jn erst do empfangen habe. Widerumb läsend wir in der Apostel Gschichten3595 / Welche das wort Petri gern annamend / die wurdend getaufft: so hattend sy ye die gnad Gottes durch den glauben erlanget / ee dann sy von Petro getaufft wurdind. Oder warumb tauffend wir vnsere kind? Darumb daß sy mit dem hertzen glaubind / vnd mit dem mund bekennind? Nein freylich. Tauffend wir sy nit vil mer darumb / daß Gott geheissen daß man jm die selbigen zuobringe? daß er verheissen er wölle vnser vnd vnsers samens Gott seyn? Jtem daß wir glaubend / daß sy Gott auß seiner lauteren gnad vnd barmhertzigkeit im bluot Jesu Christi gereiniget vnd auf genommen / vnd zuo erben des eewigen läbens verzeichnet habe: Dieweyl wir nun von diser vrsachen wägen die kind tauffend / so bezeügend wir ye heiter / daß jnen durch den tauff besiglet vnd bestätiget / vnd nit erst gäben werde / das das sy vorhin habend. Zuo disem wöllend wir auch ein kundtschafft hinzuo setzen von des Herren Nachtmal. Der Apostel leert wie sich die glöubigen zuo des Herren tisch bereiten söllind vnd spricht:3596 Der mensch aber bewäre sich selber / vnd also ässe er von disem brot / vnd trincke von disem tranck. Bewären aber / heißt das hertz / oder das gmüt / so vil eim menschen müglich / erforschen / vnd die gwüßne fleyssig ersuochen. Also wirt auch Gott zuogäben / daß er vnsere hertzen bewäre / vnnd gedachter Apostel heißt vns3597 auch bewären welches da seye der guot will oder das wolgefallen Gottes. Dises erdauren aber mag nit geschähen one wüssen vnd one vrteil. Der glaub aber ist das wüssen vnd das vrteil der Christen. Darumb welcher sich selbs bewärt ee dann er zum Nachtmal gadt / der hat den glauben. Hat er dann den glauben / so hat er auch das das an dem glauben hanget. Vnd darumb so werdend die guotthaten Gottes nit erst zersten im Nachtmal empfangen / sonder man sagt jm darinn danck / darumb daß man es empfangen hat. Damit ist nun heiter gnuog erwisen / als ich achten / daß die sacrament die gnad nit gäbind oder mitteilind.

3598 Welche nun beredt sind / die sacrament gäbind vnd mitteilind die gnad / vnd habind in jnen verschlossen die ding die sy bedeütind / die werffend yetz disem entägen / weiß ich vast wol / wir verneütind die sacrament vnnd lärind sy auß / vnd leerind die glöubigen / sy empfahind darinn oder dardurch nichts anders dann blosses wasser / blosses brot vnd blossen weyn: vnd also werde Gott von vns hiemit des alschen vnd der luge gestraafft. Darauf antworten ich kurtz also: Setzend sy das lär dem vollen hie also entgägen / daß sys lär verstond / wenn sy das / daß sy bedeütend nit in jnen verschlossen habind / so wil ichs frey lieber lär / dann voll seyn bekennen. Wenn sy aber lär sagend / vnd dadurch vnheilig oder gmein verstond / das ist / die von gemeinen vsserlichen zeichen kein vnderscheid habind / Jtem durch blosse / vnkrefftige vnd nichts würckende: so bekenn ich heiter daß wir die sacrament für heilige / nit für vnheilige / oder gmeine: für krefftige / nit für vnkrefftige: von Gott gezierte / vnd nit für blosse / vnd deßhalb für volle / nit für läre oder eytele zeichen habend. Sy sind heilig / nit gmein oder vnheilig / dann sy sind von Gott / darzuo den heiligen vnd nit den vnheiligen menschen yngesetzt. So sind sy auch krefftig / nit vnkrefftig. Dann sy habend vnd erlangend in der kirchen bey den glöubigen vnd frommen die würckung vnd das end / darumb sy dann von Gott eyngesetzt sind.

3595 Acto.2.
3596 1.Cor.11.
3597 Rom.12.
3598 Daß man die sacrament nit außläre / oder Gott der luge straffe.

Predig.
heiligen geist auch sichtbarer gestalt empfangen / gleych wie jn die Apostel zuͦ Jerusalem am Pfingstag empfangen hattend. Wie nun Petrus das gesaͤhen / da habe er gesprochenn: Mag auch yemants weeren / daß dise nitt im wasser getaufft werdind / die den heiligen geist empfangen habend / gleych wie auch wir? Dieweyl dann Cornelius mit sampt den seinen den heiligen geist vor dem tauff empfangen: so ist offenbar / daß er jm nit erst durch den tauff oder mit dem tauff übergaͤben / vnd er jn erst do empfangen habe. Widerumb laͤsend wir in der Apostel Gschichten3595 / Welche das wort Petri gern annamend / die wurdend getaufft: so hattend sy ye die gnad Gottes durch den glauben erlanget / ee dann sy von Petro getaufft wurdind. Oder warumb tauffend wir vnsere kind? Darumb daß sy mit dem hertzen glaubind / vnd mit dem mund bekennind? Nein freylich. Tauffend wir sy nit vil mer darumb / daß Gott geheissen daß man jm die selbigen zuͦbringe? daß er verheissen er woͤlle vnser vnd vnsers samens Gott seyn? Jtem daß wir glaubend / daß sy Gott auß seiner lauteren gnad vnd barmhertzigkeit im bluͦt Jesu Christi gereiniget vnd auf genommen / vnd zuͦ erben des eewigen laͤbens verzeichnet habe: Dieweyl wir nun von diser vrsachen waͤgen die kind tauffend / so bezeügend wir ye heiter / daß jnen durch den tauff besiglet vnd bestaͤtiget / vnd nit erst gaͤben werde / das das sy vorhin habend. Zuͦ disem woͤllend wir auch ein kundtschafft hinzuͦ setzen von des Herren Nachtmal. Der Apostel leert wie sich die gloͤubigen zuͦ des Herren tisch bereiten soͤllind vnd spricht:3596 Der mensch aber bewaͤre sich selber / vnd also aͤsse er von disem brot / vnd trincke von disem tranck. Bewaͤren aber / heißt das hertz / oder das gmuͤt / so vil eim menschen müglich / erforschen / vnd die gwüßne fleyssig ersuͦchen. Also wirt auch Gott zuͦgaͤben / daß er vnsere hertzen bewaͤre / vnnd gedachter Apostel heißt vns3597 auch bewaͤren welches da seye der guͦt will oder das wolgefallen Gottes. Dises erdauren aber mag nit geschaͤhen one wüssen vnd one vrteil. Der glaub aber ist das wüssen vnd das vrteil der Christen. Darumb welcher sich selbs bewaͤrt ee dann er zum Nachtmal gadt / der hat den glauben. Hat er dann den glauben / so hat er auch das das an dem glauben hanget. Vnd darumb so werdend die guͦtthaten Gottes nit erst zersten im Nachtmal empfangen / sonder man sagt jm darinn danck / darumb daß man es empfangen hat. Damit ist nun heiter gnuͦg erwisen / als ich achten / daß die sacrament die gnad nit gaͤbind oder mitteilind.

3598 Welche nun beredt sind / die sacrament gaͤbind vnd mitteilind die gnad / vnd habind in jnen verschlossen die ding die sy bedeütind / die werffend yetz disem entaͤgen / weiß ich vast wol / wir verneütind die sacrament vnnd laͤrind sy auß / vnd leerind die gloͤubigen / sy empfahind darinn oder dardurch nichts anders dann blosses wasser / blosses brot vnd blossen weyn: vnd also werde Gott von vns hiemit des alschen vnd der luge gestraafft. Darauf antworten ich kurtz also: Setzend sy das laͤr dem vollen hie also entgaͤgen / daß sys laͤr verstond / wenn sy das / daß sy bedeütend nit in jnen verschlossen habind / so wil ichs frey lieber laͤr / dann voll seyn bekennen. Wenn sy aber laͤr sagend / vnd dadurch vnheilig oder gmein verstond / das ist / die von gemeinen vsserlichen zeichen kein vnderscheid habind / Jtem durch blosse / vnkrefftige vnd nichts würckende: so bekenn ich heiter daß wir die sacrament für heilige / nit für vnheilige / oder gmeine: für krefftige / nit für vnkrefftige: von Gott gezierte / vnd nit für blosse / vnd deßhalb für volle / nit für laͤre oder eytele zeichen habend. Sy sind heilig / nit gmein oder vnheilig / dann sy sind von Gott / darzuͦ den heiligen vnd nit den vnheiligen menschen yngesetzt. So sind sy auch krefftig / nit vnkrefftig. Dann sy habend vnd erlangend in der kirchen bey den gloͤubigen vnd frommen die würckung vnd das end / darumb sy dann von Gott eyngesetzt sind.

3595 Acto.2.
3596 1.Cor.11.
3597 Rom.12.
3598 Daß man die sacrament nit außlaͤre / oder Gott der luge straffe.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0927" n="CCCCXVIII."/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#c"><hi rendition="#b"><hi rendition="#in">P</hi>redig.</hi></hi><lb/></fw>heiligen geist auch sichtbarer gestalt empfangen
                   / gleych wie jn die Apostel zu&#x0366; Jerusalem am Pfingstag empfangen hattend. Wie nun
                   Petrus das gesa&#x0364;hen / da habe er gesprochenn: Mag auch yemants weeren / daß
                   dise nitt im wasser getaufft werdind / die den heiligen geist empfangen habend /
                   gleych wie auch wir? Dieweyl dann Cornelius mit sampt den seinen den heiligen
                   geist vor dem tauff empfangen: so ist offenbar / daß er jm nit erst durch den
                   tauff oder mit dem tauff überga&#x0364;ben / vnd er jn erst do empfangen habe.
                   Widerumb la&#x0364;send wir in der Apostel Gschichten<note place="foot" n="3595"> Acto.2.</note> / Welche das wort Petri gern annamend /
                   die wurdend getaufft: so hattend sy ye die gnad Gottes durch den glauben erlanget
                   / ee dann sy von Petro getaufft wurdind. Oder warumb tauffend wir vnsere kind?
                   Darumb daß sy mit dem hertzen glaubind / vnd mit dem mund bekennind? Nein
                   freylich. Tauffend wir sy nit vil mer darumb / daß Gott geheissen daß man jm die
                   selbigen zu&#x0366;bringe? daß er verheissen er wo&#x0364;lle vnser vnd vnsers samens
                   Gott seyn? Jtem daß wir glaubend / daß sy Gott auß seiner lauteren gnad vnd
                   barmhertzigkeit im blu&#x0366;t Jesu Christi gereiniget vnd auf genommen / vnd zu&#x0366; erben
                   des eewigen la&#x0364;bens verzeichnet habe: Dieweyl wir nun von diser vrsachen
                   wa&#x0364;gen die kind tauffend / so bezeügend wir ye heiter / daß jnen durch den
                   tauff besiglet vnd besta&#x0364;tiget / vnd nit erst ga&#x0364;ben werde / das das
                   sy vorhin habend. Zu&#x0366; disem wo&#x0364;llend wir auch ein kundtschafft hinzu&#x0366;
                   setzen von des Herren Nachtmal. Der Apostel leert wie sich die glo&#x0364;ubigen
                   zu&#x0366; des Herren tisch bereiten so&#x0364;llind vnd spricht:<note place="foot" n="3596"> 1.Cor.11.</note> Der mensch aber bewa&#x0364;re sich
                   selber / vnd also a&#x0364;sse er von disem brot / vnd trincke von disem tranck.
                   Bewa&#x0364;ren aber / heißt das hertz / oder das gmu&#x0364;t / so vil eim
                   menschen müglich / erforschen / vnd die gwüßne fleyssig ersu&#x0366;chen. Also wirt auch
                   Gott zu&#x0366;ga&#x0364;ben / daß er vnsere hertzen bewa&#x0364;re / vnnd gedachter
                   Apostel heißt vns<note place="foot" n="3597"> Rom.12.</note> auch
                   bewa&#x0364;ren welches da seye der gu&#x0366;t will oder das wolgefallen Gottes. Dises
                   erdauren aber mag nit gescha&#x0364;hen one wüssen vnd one vrteil. Der glaub aber
                   ist das wüssen vnd das vrteil der Christen. Darumb welcher sich selbs
                   bewa&#x0364;rt ee dann er zum Nachtmal gadt / der hat den glauben. Hat er dann den
                   glauben / so hat er auch das das an dem glauben hanget. Vnd darumb so werdend die
                   gu&#x0366;tthaten Gottes nit erst zersten im Nachtmal empfangen / sonder man sagt jm
                   darinn danck / darumb daß man es empfangen hat. Damit ist nun heiter gnu&#x0366;g erwisen
                   / als ich achten / daß die sacrament die gnad nit ga&#x0364;bind oder
                   mitteilind.</p><lb/>
          <p><note place="foot" n="3598"> Daß man die sacrament nit außla&#x0364;re /
                      oder Gott der luge straffe.</note> Welche nun beredt sind / die sacrament
                   ga&#x0364;bind vnd mitteilind die gnad / vnd habind in jnen verschlossen die ding die sy
                   bedeütind / die werffend yetz disem enta&#x0364;gen / weiß ich vast wol / wir verneütind
                   die sacrament vnnd la&#x0364;rind sy auß / vnd leerind die glo&#x0364;ubigen / sy empfahind darinn
                   oder dardurch nichts anders dann blosses wasser / blosses brot vnd blossen weyn:
                   vnd also werde Gott von vns hiemit des alschen vnd der luge gestraafft. Darauf
                   antworten ich kurtz also: Setzend sy das la&#x0364;r dem vollen hie also entga&#x0364;gen / daß
                   sys la&#x0364;r verstond / wenn sy das / daß sy bedeütend nit in jnen verschlossen habind
                   / so wil ichs frey lieber la&#x0364;r / dann voll seyn bekennen. Wenn sy aber la&#x0364;r sagend /
                   vnd dadurch vnheilig oder gmein verstond / das ist / die von gemeinen vsserlichen
                   zeichen kein vnderscheid habind / Jtem durch blosse / vnkrefftige vnd nichts
                   würckende: so bekenn ich heiter daß wir die sacrament für heilige / nit für
                   vnheilige / oder gmeine: für krefftige / nit für vnkrefftige: von Gott gezierte /
                   vnd nit für blosse / vnd deßhalb für volle / nit für la&#x0364;re oder eytele zeichen
                   habend. Sy sind heilig / nit gmein oder vnheilig / dann sy sind von Gott / darzu&#x0366;
                   den heiligen vnd nit den vnheiligen menschen yngesetzt. So sind sy auch krefftig /
                   nit vnkrefftig. Dann sy habend vnd erlangend in der kirchen bey den glo&#x0364;ubigen vnd
                   frommen die würckung vnd das end / darumb sy dann von Gott eyngesetzt sind.<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[CCCCXVIII./0927] Predig. heiligen geist auch sichtbarer gestalt empfangen / gleych wie jn die Apostel zuͦ Jerusalem am Pfingstag empfangen hattend. Wie nun Petrus das gesaͤhen / da habe er gesprochenn: Mag auch yemants weeren / daß dise nitt im wasser getaufft werdind / die den heiligen geist empfangen habend / gleych wie auch wir? Dieweyl dann Cornelius mit sampt den seinen den heiligen geist vor dem tauff empfangen: so ist offenbar / daß er jm nit erst durch den tauff oder mit dem tauff übergaͤben / vnd er jn erst do empfangen habe. Widerumb laͤsend wir in der Apostel Gschichten 3595 / Welche das wort Petri gern annamend / die wurdend getaufft: so hattend sy ye die gnad Gottes durch den glauben erlanget / ee dann sy von Petro getaufft wurdind. Oder warumb tauffend wir vnsere kind? Darumb daß sy mit dem hertzen glaubind / vnd mit dem mund bekennind? Nein freylich. Tauffend wir sy nit vil mer darumb / daß Gott geheissen daß man jm die selbigen zuͦbringe? daß er verheissen er woͤlle vnser vnd vnsers samens Gott seyn? Jtem daß wir glaubend / daß sy Gott auß seiner lauteren gnad vnd barmhertzigkeit im bluͦt Jesu Christi gereiniget vnd auf genommen / vnd zuͦ erben des eewigen laͤbens verzeichnet habe: Dieweyl wir nun von diser vrsachen waͤgen die kind tauffend / so bezeügend wir ye heiter / daß jnen durch den tauff besiglet vnd bestaͤtiget / vnd nit erst gaͤben werde / das das sy vorhin habend. Zuͦ disem woͤllend wir auch ein kundtschafft hinzuͦ setzen von des Herren Nachtmal. Der Apostel leert wie sich die gloͤubigen zuͦ des Herren tisch bereiten soͤllind vnd spricht: 3596 Der mensch aber bewaͤre sich selber / vnd also aͤsse er von disem brot / vnd trincke von disem tranck. Bewaͤren aber / heißt das hertz / oder das gmuͤt / so vil eim menschen müglich / erforschen / vnd die gwüßne fleyssig ersuͦchen. Also wirt auch Gott zuͦgaͤben / daß er vnsere hertzen bewaͤre / vnnd gedachter Apostel heißt vns 3597 auch bewaͤren welches da seye der guͦt will oder das wolgefallen Gottes. Dises erdauren aber mag nit geschaͤhen one wüssen vnd one vrteil. Der glaub aber ist das wüssen vnd das vrteil der Christen. Darumb welcher sich selbs bewaͤrt ee dann er zum Nachtmal gadt / der hat den glauben. Hat er dann den glauben / so hat er auch das das an dem glauben hanget. Vnd darumb so werdend die guͦtthaten Gottes nit erst zersten im Nachtmal empfangen / sonder man sagt jm darinn danck / darumb daß man es empfangen hat. Damit ist nun heiter gnuͦg erwisen / als ich achten / daß die sacrament die gnad nit gaͤbind oder mitteilind. 3598 Welche nun beredt sind / die sacrament gaͤbind vnd mitteilind die gnad / vnd habind in jnen verschlossen die ding die sy bedeütind / die werffend yetz disem entaͤgen / weiß ich vast wol / wir verneütind die sacrament vnnd laͤrind sy auß / vnd leerind die gloͤubigen / sy empfahind darinn oder dardurch nichts anders dann blosses wasser / blosses brot vnd blossen weyn: vnd also werde Gott von vns hiemit des alschen vnd der luge gestraafft. Darauf antworten ich kurtz also: Setzend sy das laͤr dem vollen hie also entgaͤgen / daß sys laͤr verstond / wenn sy das / daß sy bedeütend nit in jnen verschlossen habind / so wil ichs frey lieber laͤr / dann voll seyn bekennen. Wenn sy aber laͤr sagend / vnd dadurch vnheilig oder gmein verstond / das ist / die von gemeinen vsserlichen zeichen kein vnderscheid habind / Jtem durch blosse / vnkrefftige vnd nichts würckende: so bekenn ich heiter daß wir die sacrament für heilige / nit für vnheilige / oder gmeine: für krefftige / nit für vnkrefftige: von Gott gezierte / vnd nit für blosse / vnd deßhalb für volle / nit für laͤre oder eytele zeichen habend. Sy sind heilig / nit gmein oder vnheilig / dann sy sind von Gott / darzuͦ den heiligen vnd nit den vnheiligen menschen yngesetzt. So sind sy auch krefftig / nit vnkrefftig. Dann sy habend vnd erlangend in der kirchen bey den gloͤubigen vnd frommen die würckung vnd das end / darumb sy dann von Gott eyngesetzt sind. 3595 Acto.2. 3596 1.Cor.11. 3597 Rom.12. 3598 Daß man die sacrament nit außlaͤre / oder Gott der luge straffe.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Siegfried F. Müller: Erstellung der Transkription nach DTA-Richtlinien (2014-03-16T11:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2014-03-16T11:00:00Z)
BSB - Bayerische Staatsbibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Sign. 2 Hom. 44) (2014-03-12T12:00:00Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Teiltranskription des Gesamtwerks: ausschließlich 50 Predigten, ohne Vorrede und Register
  • Marginalien als Fußnoten wiedergegeben
  • Silbentrennung: aufgelöst
  • Bogensignaturen: nicht übernommen
  • Druckfehler sind nicht immer berichtigt
  • fremdsprachliches Material: gekennzeichnet
  • Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage
  • Kustoden: nicht übernommen
  • langes s (ſ): als s transkribiert
  • Vollständigkeit: teilweise erfasst
  • Zeilenumbrüche markiert: nein
  • benötigt einen zweiten Korrekturgang
  • đ wurde als der transkribiert
  • Bindestriche werden nicht konsequent gesetzt
  • Antiquaschrift nicht konsequent gesetzt



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/927
Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CCCCXVIII.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/927>, abgerufen am 19.05.2024.