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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
[fremdsprachliches Material] / das heißt / Jch vergleychen. Dann durch vergleychung werdend die symbola oder zeichen recht erleüteret vnnd ersähen. Darumb heißt symbolum ein zeichen das etwas vergleychung vnd anbildung gegen einen anderen hat / als wie wir die kry oder kriegszeichen ein symbolum nennend. Die Griechen habend vor zeyten mancherley söliche symbola oder zeichen ghaben. Dann in jren gottsdiensten hattend sy jre symbola / das ist zeichen / die bedeütlich etwas soltend zeuerston geben. Als wenn sy das fäst Bacchi begiengend / so truogend sy ein sib herumb / zuo bedeüten dz truncken leüt vnerschwigen wärind. Es habend auch die sprüch die durch räterschen vnnd verborgne reden etwas geheimnuß begriffen habend / nachmals angefangen symbola genennet werden. Dann mengklichem sind bekannt die symbola / das ist die sprüch / Pythagorae. Also ist die mystica theologia / das ist die verborgen Theology symbolica genennt worden / darumb daß sy in verborgnen geheimnussen stadt. Dahär wirdt auch symbolicum genennt alles das was etwas heimlichs vnnd verborgens hinder jm hat / anders dann es sich erstlich ansähen laßt. Es wirdt auch symbolum genennt der hapfftpfennig den der breütgam der braut nach beider verwilligung zum zeichen der treüw gibt / daß keins hindersich weychen könne. Also wurdend auch den kriegsleüten die vnder einem zeichen lagend symbola / das ist zeichen vnnd kry gegeben / dabey sy erkennt wurdend. Also wurdend von etlichen stetten / denen die zuo anderen jren verwanten stetten reisen vnd ziehen woltend symbolia / das ist gwüsse zeichen gegeben / bey denen man sach vnd verstuond daß man sy als verwante vnd freünd freündtlich halten sölte. Deßhalb so habend nun die alten das wort / Symbolum / auch vnseren Sacramenten zuogäben / darumb daß sy vns die höchsten geheimnussen Gottes fürstellend / vnd verborgne gheimne ding hinder jnen habend. Jtem daß Gott mit dem eynsetzen der Sacramenten sich vns / vnd wir vns mit gmeinschafft der selbigen jm vnd allen glöubigen verbindend / auch bezeügend vnd offentlich vns außthuond / daß wir vnder deß Herren zeichen dapffer steyten wöllind. Zuo dem vns auch dise heilige symbola vnd zeychen der brüderlichen liebe erinnerend vnd ermanend / daß wir wüssind / daß wir die so mit vns eines tischs deß Herren teilhafftig werdend / vnnd mit einem Tauff mit vns getaufft werdend / innigklich als Gottes kinder vnd vnsere brüder lieben söllind. Das seyge nun gnuog von dem geredt / was die Sacrament seygind / mit was nammen / vnd warumb sy also genennt werdind.

3456 Fürhin wöllend wir nun vor allen dingen anzeigen / von wäm / vnnd warumb die Sacrament eyngesetzt seygind. So bekennt nun vast yederman das allein Gott Sacrament eynsetzen möge / vnnd keine menschen / ja auch die kirch nit. Dann es ist auch einer auß den Scholasticis / der die kirchen ermanet / daß sy eyngedenck seyge / daß sy nit ein gwalthabere / sonder ein dienerin der Sacramenten seyge: vnnd sy habe eben als wenig gwalts einiche form der Sacramenten anzerichten / als wenig sy gwalt habe ein außtruckt gsatz Gottes abzethuon vnnd aufzeheben. Es spricht auch quaest Thomas Aquinas parte 3.. 46. Art 2. Der setzt ein ding eyn / der jm stercke vnd krafft verleycht. Die krafft der Sacramenten aber ist allein von Gott: darumb so mag allein Gott Sacrament eynsetzen. Vnnd zwar so mag allein Gott rechten Gottsdienst eynsetzen vnnd verordnen: die Sacrament gehörend aber zum Gottsdienst / darumb so setzt allein Gott Sacrament eyn. Wenn yemants im Alten Testament3457 ein opffer das Gott nit geheissen / oder nit auff die weyß wieß Gott geheissen / geopfferet hette / der hette nit nun kein nutzbarkeit darauß empfangen / sonder hette auch darzuo ein greüwliche sünd

3456 Daß allein Gott ein ynsetzer der Sacramenten seyge.
3457 Esa.66.

Predig.
[fremdsprachliches Material] / das heißt / Jch vergleychen. Dann durch vergleychung werdend die symbola oder zeichen recht erleüteret vnnd ersaͤhen. Darumb heißt symbolum ein zeichen das etwas vergleychung vnd anbildung gegen einen anderen hat / als wie wir die kry oder kriegszeichen ein symbolum nennend. Die Griechen habend vor zeyten mancherley soͤliche symbola oder zeichen ghaben. Dann in jren gottsdiensten hattend sy jre symbola / das ist zeichen / die bedeütlich etwas soltend zeuerston geben. Als wenn sy das faͤst Bacchi begiengend / so truͦgend sy ein sib herumb / zuͦ bedeüten dz truncken leüt vnerschwigen waͤrind. Es habend auch die sprüch die durch raͤterschen vnnd verborgne reden etwas geheimnuß begriffen habend / nachmals angefangen symbola genennet werden. Dann mengklichem sind bekannt die symbola / das ist die sprüch / Pythagorae. Also ist die mystica theologia / das ist die verborgen Theology symbolica genennt worden / darumb daß sy in verborgnen geheimnussen stadt. Dahaͤr wirdt auch symbolicum genennt alles das was etwas heimlichs vnnd verborgens hinder jm hat / anders dann es sich erstlich ansaͤhen laßt. Es wirdt auch symbolum genennt der hapfftpfennig den der breütgam der braut nach beider verwilligung zum zeichen der treüw gibt / daß keins hindersich weychen koͤnne. Also wurdend auch den kriegsleüten die vnder einem zeichen lagend symbola / das ist zeichen vnnd kry gegeben / dabey sy erkennt wurdend. Also wurdend von etlichen stetten / denen die zuͦ anderen jren verwanten stetten reisen vnd ziehen woltend symbolia / das ist gwüsse zeichen gegeben / bey denen man sach vnd verstuͦnd daß man sy als verwante vnd freünd freündtlich halten soͤlte. Deßhalb so habend nun die alten das wort / Symbolum / auch vnseren Sacramenten zuͦgaͤben / darumb daß sy vns die hoͤchsten geheimnussen Gottes fürstellend / vnd verborgne gheimne ding hinder jnen habend. Jtem daß Gott mit dem eynsetzen der Sacramenten sich vns / vnd wir vns mit gmeinschafft der selbigen jm vnd allen gloͤubigen verbindend / auch bezeügend vnd offentlich vns außthuͦnd / daß wir vnder deß Herren zeichen dapffer steyten woͤllind. Zuͦ dem vns auch dise heilige symbola vnd zeychen der bruͤderlichen liebe erinnerend vnd ermanend / daß wir wüssind / daß wir die so mit vns eines tischs deß Herren teilhafftig werdend / vnnd mit einem Tauff mit vns getaufft werdend / innigklich als Gottes kinder vnd vnsere bruͤder lieben soͤllind. Das seyge nun gnuͦg von dem geredt / was die Sacrament seygind / mit was nammen / vnd warumb sy also genennt werdind.

3456 Fürhin woͤllend wir nun vor allen dingen anzeigen / von waͤm / vnnd warumb die Sacrament eyngesetzt seygind. So bekennt nun vast yederman das allein Gott Sacrament eynsetzen moͤge / vnnd keine menschen / ja auch die kirch nit. Dann es ist auch einer auß den Scholasticis / der die kirchen ermanet / daß sy eyngedenck seyge / daß sy nit ein gwalthabere / sonder ein dienerin der Sacramenten seyge: vnnd sy habe eben als wenig gwalts einiche form der Sacramenten anzerichten / als wenig sy gwalt habe ein außtruckt gsatz Gottes abzethuͦn vnnd aufzeheben. Es spricht auch quaest Thomas Aquinas parte 3.. 46. Art 2. Der setzt ein ding eyn / der jm stercke vnd krafft verleycht. Die krafft der Sacramenten aber ist allein von Gott: darumb so mag allein Gott Sacrament eynsetzen. Vnnd zwar so mag allein Gott rechten Gottsdienst eynsetzen vnnd verordnen: die Sacrament gehoͤrend aber zum Gottsdienst / darumb so setzt allein Gott Sacrament eyn. Wenn yemants im Alten Testament3457 ein opffer das Gott nit geheissen / oder nit auff die weyß wieß Gott geheissen / geopfferet hette / der hette nit nun kein nutzbarkeit darauß empfangen / sonder hette auch darzuͦ ein greüwliche sünd

3456 Daß allein Gott ein ynsetzer der Sacramenten seyge.
3457 Esa.66.
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[CCCXCVIII./0887] Predig. _ / das heißt / Jch vergleychen. Dann durch vergleychung werdend die symbola oder zeichen recht erleüteret vnnd ersaͤhen. Darumb heißt symbolum ein zeichen das etwas vergleychung vnd anbildung gegen einen anderen hat / als wie wir die kry oder kriegszeichen ein symbolum nennend. Die Griechen habend vor zeyten mancherley soͤliche symbola oder zeichen ghaben. Dann in jren gottsdiensten hattend sy jre symbola / das ist zeichen / die bedeütlich etwas soltend zeuerston geben. Als wenn sy das faͤst Bacchi begiengend / so truͦgend sy ein sib herumb / zuͦ bedeüten dz truncken leüt vnerschwigen waͤrind. Es habend auch die sprüch die durch raͤterschen vnnd verborgne reden etwas geheimnuß begriffen habend / nachmals angefangen symbola genennet werden. Dann mengklichem sind bekannt die symbola / das ist die sprüch / Pythagorae. Also ist die mystica theologia / das ist die verborgen Theology symbolica genennt worden / darumb daß sy in verborgnen geheimnussen stadt. Dahaͤr wirdt auch symbolicum genennt alles das was etwas heimlichs vnnd verborgens hinder jm hat / anders dann es sich erstlich ansaͤhen laßt. Es wirdt auch symbolum genennt der hapfftpfennig den der breütgam der braut nach beider verwilligung zum zeichen der treüw gibt / daß keins hindersich weychen koͤnne. Also wurdend auch den kriegsleüten die vnder einem zeichen lagend symbola / das ist zeichen vnnd kry gegeben / dabey sy erkennt wurdend. Also wurdend von etlichen stetten / denen die zuͦ anderen jren verwanten stetten reisen vnd ziehen woltend symbolia / das ist gwüsse zeichen gegeben / bey denen man sach vnd verstuͦnd daß man sy als verwante vnd freünd freündtlich halten soͤlte. Deßhalb so habend nun die alten das wort / Symbolum / auch vnseren Sacramenten zuͦgaͤben / darumb daß sy vns die hoͤchsten geheimnussen Gottes fürstellend / vnd verborgne gheimne ding hinder jnen habend. Jtem daß Gott mit dem eynsetzen der Sacramenten sich vns / vnd wir vns mit gmeinschafft der selbigen jm vnd allen gloͤubigen verbindend / auch bezeügend vnd offentlich vns außthuͦnd / daß wir vnder deß Herren zeichen dapffer steyten woͤllind. Zuͦ dem vns auch dise heilige symbola vnd zeychen der bruͤderlichen liebe erinnerend vnd ermanend / daß wir wüssind / daß wir die so mit vns eines tischs deß Herren teilhafftig werdend / vnnd mit einem Tauff mit vns getaufft werdend / innigklich als Gottes kinder vnd vnsere bruͤder lieben soͤllind. Das seyge nun gnuͦg von dem geredt / was die Sacrament seygind / mit was nammen / vnd warumb sy also genennt werdind. 3456 Fürhin woͤllend wir nun vor allen dingen anzeigen / von waͤm / vnnd warumb die Sacrament eyngesetzt seygind. So bekennt nun vast yederman das allein Gott Sacrament eynsetzen moͤge / vnnd keine menschen / ja auch die kirch nit. Dann es ist auch einer auß den Scholasticis / der die kirchen ermanet / daß sy eyngedenck seyge / daß sy nit ein gwalthabere / sonder ein dienerin der Sacramenten seyge: vnnd sy habe eben als wenig gwalts einiche form der Sacramenten anzerichten / als wenig sy gwalt habe ein außtruckt gsatz Gottes abzethuͦn vnnd aufzeheben. Es spricht auch quaest Thomas Aquinas parte 3.. 46. Art 2. Der setzt ein ding eyn / der jm stercke vnd krafft verleycht. Die krafft der Sacramenten aber ist allein von Gott: darumb so mag allein Gott Sacrament eynsetzen. Vnnd zwar so mag allein Gott rechten Gottsdienst eynsetzen vnnd verordnen: die Sacrament gehoͤrend aber zum Gottsdienst / darumb so setzt allein Gott Sacrament eyn. Wenn yemants im Alten Testament 3457 ein opffer das Gott nit geheissen / oder nit auff die weyß wieß Gott geheissen / geopfferet hette / der hette nit nun kein nutzbarkeit darauß empfangen / sonder hette auch darzuͦ ein greüwliche sünd 3456 Daß allein Gott ein ynsetzer der Sacramenten seyge. 3457 Esa.66.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CCCXCVIII.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/887>, abgerufen am 24.11.2024.