Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

Bild:
<< vorherige Seite

Die Fünff vnd viertzig
auch alle werckzeüg vnd waaffen des Endtchristenthumbs aufgriben vnd verderbt werdind. Vnd zum letsten bittend wir auch / daß nach dem wir auß dem vngstümen Meer diser wält außgeschiffet / zuo Christo vnd zuo allen heiligen in das ewig reych der eeren vnd glory aufgenommen vnd versamlet werdind. Dann wie wir begärend daß das reych Gottes zuo vns komme / vnd Gott in vns regiere / also bittend wir auch daß wir in sein reych kommind vnd aufgenommen werdind / vnd ewigklich mit jm läben mögind.

3382 Die dritte bitt ist: Dein will geschäch auff erden wie im himmel. Gott regiert nit in vns / wir sygind jm dann gehorsam. Darumb so bittend wir nach dem reych / vmb die gnad der volkomnen gehorsamme. Dann wir bittend hie nit / daß Gott thüye was er wölle. Dann Gottes will geschicht allwäg / wenn wirs gleych nümmer begärend / vnd mit allen vnseren krefften darwider streytend. Dann der Prophet spricht:3383 Vnser Gott ist in himmlen / vnd thuot alle ding nach seinem willen vnd wolgefallen / es seye im himmel oder auff erden. Darumb so bittend wir das / daß er verschaffe / daß was er wil / das wir auch das selbig alle zeyt wöllind vnd thügind. Dann sein will ist allwäg guot / vnser will aber ist böß / von der zerstörung wägen der sünd. Darumb bittend wir / daß er mit seiner gnad bey vns seye / damit vnser will widergeboren vnd gleychförmig werde seinem göttlichen willen: vnd daß er sich dem heiligen geist freywillig zuo gestalten ergäbe / daß er auß seiner gnad wölle das / das er eyngibt vnd eynblaßt / daß er volende / das er in vns wol angefangen / kräfft auch vnd gedult darzuo verleyhe / daß wir in allen glücklichen oder widerwertigen sachen den guoten willen Gottes erkennind / daß wir da neützid auß vns selber wöllind / vns im wolstand nit überhebind / in trübsal nit versinckind: sonder daß wir vns in allen dingen / vnd durch alles / schickind von vnd nach seinem willen geregiert zewerden / vnd also vnseren willen seinem willen vnderwerffind. Zuo dem / daß so wir etwas begärtind das seinem willen zuo wider / daß er vns das selbig nit gäbe / sonder vns vil mer vnser torheit verzeyhe / vns vnseren bösen willen bräche / vnd in seinem guoten willen vnderrichte / damit wir keinen zweyfel tragind / dann daß wir dem selbigen allwäg söllind nachuolgen / daß er allwäg guot seye / vnd das es von jm alles zuo vnserem nutz vnd guoten beschähe.

3384 Da empfindend aber die glöubigen eines grossen kampffs bey jnen selber / wie Paulus bezeüget vnd spricht:3385 Das fleisch gelustet wider den geist / vnd der geist gelustet wider das fleisch. Die selbigen sind wider einander / daß jr nit thuond was jr wöllend. Darumb so begärend wir nit schlächtlich daß vnser will dem willen Gottes gleychförmig werde / sonder setzend drauf / Auff erden wie im himmel: das ist / Gib vns vatter / daß dein will in vns irrdischen menschen also beschähe / wie er in deinen heiligen geisteren in himmlen beschicht. Die streytend in himmlen nit wider deinen heiligen willen / sonder wöllend einmütigklich allein dz daß du wilt / vnd sind ja in dem einigen sälig vnd glückhafft / daß sy deinem willen mitstimmend / vnd in dem selbigen beruowend. Dann ye so ist das nit der wenigest teil der glücksäligkeit auff erden / so einer wil / das Gott wil: die höchste vnsäligkeit aber / nit wöllen das Gott wil. Das möchte mit vnzalbaren beyspilen erzeigt werden / ich wil aber allein eins das da gmein ist melden. Es ist einer treffenlich kranck / vnd hat grosse schmertzen vnd nodt die eim menschen kaum leydenlich / darnebend so erkennt er aber daß er sömlichs leyde auß geheiß vnd willen Gottes des gütigen / früntlichen / vnd gerächten vatters / der jm wol wölle / vnd dise grosse not jm zuo seinem heil vnd zuo seinen eeren zuo geschickt habe: entpfindt der nit yetzund in dem das er sich also dem willen Gottes vnderwirfft / der erlabung mitten in der peyn vnd nodt / vnd machet jm selbs mit dem willigen ergäben in den willen Gottes dises süß

3382 Dein will geschäch auff erden wie im himmel.
3383 Psal.115.
3384 Auff erden wie im himmel.
3385 Gal.5.

Die Fünff vnd viertzig
auch alle werckzeüg vnd waaffen des Endtchristenthumbs aufgriben vnd verderbt werdind. Vnd zum letsten bittend wir auch / daß nach dem wir auß dem vngstuͤmen Meer diser waͤlt außgeschiffet / zuͦ Christo vnd zuͦ allen heiligen in das ewig reych der eeren vnd glory aufgenommen vnd versamlet werdind. Dann wie wir begaͤrend daß das reych Gottes zuͦ vns komme / vnd Gott in vns regiere / also bittend wir auch daß wir in sein reych kommind vnd aufgenommen werdind / vnd ewigklich mit jm laͤben moͤgind.

3382 Die dritte bitt ist: Dein will geschaͤch auff erden wie im himmel. Gott regiert nit in vns / wir sygind jm dann gehorsam. Darumb so bittend wir nach dem reych / vmb die gnad der volkomnen gehorsamme. Dann wir bittend hie nit / daß Gott thuͤye was er woͤlle. Dann Gottes will geschicht allwaͤg / wenn wirs gleych nümmer begaͤrend / vnd mit allen vnseren krefften darwider streytend. Dann der Prophet spricht:3383 Vnser Gott ist in himmlen / vnd thuͦt alle ding nach seinem willen vnd wolgefallen / es seye im himmel oder auff erden. Darumb so bittend wir das / daß er verschaffe / daß was er wil / das wir auch das selbig alle zeyt woͤllind vnd thuͤgind. Dann sein will ist allwaͤg guͦt / vnser will aber ist boͤß / von der zerstoͤrung waͤgen der sünd. Darumb bittend wir / daß er mit seiner gnad bey vns seye / damit vnser will widergeboren vnd gleychfoͤrmig werde seinem goͤttlichen willen: vnd daß er sich dem heiligen geist freywillig zuͦ gestalten ergaͤbe / daß er auß seiner gnad woͤlle das / das er eyngibt vnd eynblaßt / daß er volende / das er in vns wol angefangen / kraͤfft auch vnd gedult darzuͦ verleyhe / daß wir in allen glücklichen oder widerwertigen sachen den guͦten willen Gottes erkennind / daß wir da neützid auß vns selber woͤllind / vns im wolstand nit überhebind / in truͤbsal nit versinckind: sonder daß wir vns in allen dingen / vnd durch alles / schickind von vnd nach seinem willen geregiert zewerden / vnd also vnseren willen seinem willen vnderwerffind. Zuͦ dem / daß so wir etwas begaͤrtind das seinem willen zuͦ wider / daß er vns das selbig nit gaͤbe / sonder vns vil mer vnser torheit verzeyhe / vns vnseren boͤsen willen braͤche / vnd in seinem guͦten willen vnderrichte / damit wir keinen zweyfel tragind / dann daß wir dem selbigen allwaͤg soͤllind nachuͦlgen / daß er allwaͤg guͦt seye / vnd das es von jm alles zuͦ vnserem nutz vnd guͦten beschaͤhe.

3384 Da empfindend aber die gloͤubigen eines grossen kampffs bey jnen selber / wie Paulus bezeüget vnd spricht:3385 Das fleisch gelustet wider den geist / vnd der geist gelustet wider das fleisch. Die selbigen sind wider einander / daß jr nit thuͦnd was jr woͤllend. Darumb so begaͤrend wir nit schlaͤchtlich daß vnser will dem willen Gottes gleychfoͤrmig werde / sonder setzend drauf / Auff erden wie im himmel: das ist / Gib vns vatter / daß dein will in vns irrdischen menschen also beschaͤhe / wie er in deinen heiligen geisteren in himmlen beschicht. Die streytend in himmlen nit wider deinen heiligen willen / sonder woͤllend einmuͤtigklich allein dz daß du wilt / vnd sind ja in dem einigen saͤlig vnd glückhafft / daß sy deinem willen mitstimmend / vnd in dem selbigen beruͦwend. Dann ye so ist das nit der wenigest teil der glücksaͤligkeit auff erden / so einer wil / das Gott wil: die hoͤchste vnsaͤligkeit aber / nit woͤllen das Gott wil. Das moͤchte mit vnzalbaren beyspilen erzeigt werden / ich wil aber allein eins das da gmein ist melden. Es ist einer treffenlich kranck / vnd hat grosse schmertzen vnd nodt die eim menschen kaum leydenlich / darnebend so erkennt er aber daß er soͤmlichs leyde auß geheiß vnd willen Gottes des guͤtigen / früntlichen / vnd geraͤchten vatters / der jm wol woͤlle / vnd dise grosse not jm zuͦ seinem heil vnd zuͦ seinen eeren zuͦ geschickt habe: entpfindt der nit yetzund in dem das er sich also dem willen Gottes vnderwirfft / der erlabung mitten in der peyn vnd nodt / vnd machet jm selbs mit dem willigen ergaͤben in den willen Gottes dises suͤß

3382 Dein will geschaͤch auff erden wie im himmel.
3383 Psal.115.
3384 Auff erden wie im himmel.
3385 Gal.5.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0872" n="[390]"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#c"><hi rendition="#b"><hi rendition="#in">D</hi>ie <hi rendition="#in">F</hi>ünff vnd viertzig</hi></hi><lb/></fw>auch alle werckzeüg vnd
                   waaffen des Endtchristenthumbs aufgriben vnd verderbt werdind. Vnd zum letsten
                   bittend wir auch / daß nach dem wir auß dem vngstu&#x0364;men Meer diser wa&#x0364;lt
                   außgeschiffet / zu&#x0366; Christo vnd zu&#x0366; allen heiligen in das ewig reych der eeren vnd
                   glory aufgenommen vnd versamlet werdind. Dann wie wir bega&#x0364;rend daß das reych
                   Gottes zu&#x0366; vns komme / vnd Gott in vns regiere / also bittend wir auch daß wir in
                   sein reych kommind vnd aufgenommen werdind / vnd ewigklich mit jm la&#x0364;ben
                   mo&#x0364;gind.</p><lb/>
          <p><note place="foot" n="3382"> Dein will gescha&#x0364;ch auff erden wie im himmel.</note> Die dritte bitt ist: Dein will gescha&#x0364;ch auff erden wie im himmel. Gott regiert nit in vns / wir sygind jm dann gehorsam. Darumb so bittend wir nach dem reych / vmb die gnad der volkomnen gehorsamme. Dann wir bittend hie nit / daß Gott thu&#x0364;ye was er wo&#x0364;lle. Dann Gottes will geschicht allwa&#x0364;g / wenn wirs gleych nümmer bega&#x0364;rend / vnd mit allen vnseren krefften darwider streytend. Dann der Prophet spricht:<note place="foot" n="3383"> Psal.115.</note>  Vnser Gott ist in himmlen / vnd thu&#x0366;t alle ding nach seinem willen vnd wolgefallen / es seye im himmel oder auff erden. Darumb so bittend wir das / daß er verschaffe / daß was er wil / das wir auch das selbig alle zeyt wo&#x0364;llind vnd thu&#x0364;gind. Dann sein will ist allwa&#x0364;g gu&#x0366;t / vnser will aber ist bo&#x0364;ß / von der zersto&#x0364;rung wa&#x0364;gen der sünd.  Darumb bittend wir / daß er mit seiner gnad bey vns seye / damit vnser will widergeboren vnd gleychfo&#x0364;rmig werde seinem go&#x0364;ttlichen willen: vnd daß er sich dem heiligen geist freywillig zu&#x0366; gestalten erga&#x0364;be / daß er auß seiner gnad wo&#x0364;lle das / das er eyngibt vnd eynblaßt / daß er volende / das er in vns wol angefangen / kra&#x0364;fft auch vnd gedult darzu&#x0366; verleyhe / daß wir in allen glücklichen oder widerwertigen sachen den gu&#x0366;ten willen Gottes erkennind / daß wir da neützid auß vns selber wo&#x0364;llind / vns im wolstand nit überhebind / in tru&#x0364;bsal nit versinckind: sonder daß wir vns in allen dingen / vnd durch alles / schickind von vnd nach seinem willen geregiert zewerden / vnd also vnseren willen seinem willen vnderwerffind. Zu&#x0366; dem / daß so wir etwas bega&#x0364;rtind das seinem willen zu&#x0366; wider / daß er vns das selbig nit ga&#x0364;be / sonder vns vil mer vnser torheit verzeyhe / vns vnseren bo&#x0364;sen willen bra&#x0364;che / vnd in seinem gu&#x0366;ten willen vnderrichte / damit wir keinen zweyfel tragind / dann daß wir dem selbigen allwa&#x0364;g so&#x0364;llind nachu&#x0366;lgen / daß er allwa&#x0364;g gu&#x0366;t seye / vnd das es von jm alles zu&#x0366; vnserem nutz vnd gu&#x0366;ten bescha&#x0364;he.</p><lb/>
          <p><note place="foot" n="3384"> Auff erden wie im himmel.</note> Da
                   empfindend aber die glo&#x0364;ubigen eines grossen kampffs bey jnen selber / wie Paulus
                   bezeüget vnd spricht:<note place="foot" n="3385"> Gal.5.</note>
                   Das fleisch gelustet wider den geist / vnd der geist gelustet wider das fleisch.
                   Die selbigen sind wider einander / daß jr nit thu&#x0366;nd was jr wo&#x0364;llend. Darumb so
                   bega&#x0364;rend wir nit schla&#x0364;chtlich daß vnser will dem willen Gottes
                   gleychfo&#x0364;rmig werde / sonder setzend drauf / Auff erden wie im himmel: das ist /
                   Gib vns vatter / daß dein will in vns irrdischen menschen also bescha&#x0364;he / wie er
                   in deinen heiligen geisteren in himmlen beschicht. Die streytend in himmlen nit
                   wider deinen heiligen willen / sonder wo&#x0364;llend einmu&#x0364;tigklich allein dz daß du wilt
                   / vnd sind ja in dem einigen sa&#x0364;lig vnd glückhafft / daß sy deinem willen
                   mitstimmend / vnd in dem selbigen beru&#x0366;wend. Dann ye so ist das nit der wenigest
                   teil der glücksa&#x0364;ligkeit auff erden / so einer wil / das Gott wil: die ho&#x0364;chste
                   vnsa&#x0364;ligkeit aber / nit wo&#x0364;llen das Gott wil. Das mo&#x0364;chte mit vnzalbaren beyspilen
                   erzeigt werden / ich wil aber allein eins das da gmein ist melden. Es ist einer
                   treffenlich kranck / vnd hat grosse schmertzen vnd nodt die eim menschen kaum
                   leydenlich / darnebend so erkennt er aber daß er so&#x0364;mlichs leyde auß geheiß vnd
                   willen Gottes des gu&#x0364;tigen / früntlichen / vnd gera&#x0364;chten vatters / der jm wol
                   wo&#x0364;lle / vnd dise grosse not jm zu&#x0366; seinem heil vnd zu&#x0366; seinen eeren zu&#x0366; geschickt
                   habe: entpfindt der nit yetzund in dem das er sich also dem willen Gottes
                   vnderwirfft / der erlabung mitten in der peyn vnd nodt / vnd machet jm selbs mit
                   dem willigen erga&#x0364;ben in den willen Gottes dises su&#x0364;ß<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[390]/0872] Die Fünff vnd viertzig auch alle werckzeüg vnd waaffen des Endtchristenthumbs aufgriben vnd verderbt werdind. Vnd zum letsten bittend wir auch / daß nach dem wir auß dem vngstuͤmen Meer diser waͤlt außgeschiffet / zuͦ Christo vnd zuͦ allen heiligen in das ewig reych der eeren vnd glory aufgenommen vnd versamlet werdind. Dann wie wir begaͤrend daß das reych Gottes zuͦ vns komme / vnd Gott in vns regiere / also bittend wir auch daß wir in sein reych kommind vnd aufgenommen werdind / vnd ewigklich mit jm laͤben moͤgind. 3382 Die dritte bitt ist: Dein will geschaͤch auff erden wie im himmel. Gott regiert nit in vns / wir sygind jm dann gehorsam. Darumb so bittend wir nach dem reych / vmb die gnad der volkomnen gehorsamme. Dann wir bittend hie nit / daß Gott thuͤye was er woͤlle. Dann Gottes will geschicht allwaͤg / wenn wirs gleych nümmer begaͤrend / vnd mit allen vnseren krefften darwider streytend. Dann der Prophet spricht: 3383 Vnser Gott ist in himmlen / vnd thuͦt alle ding nach seinem willen vnd wolgefallen / es seye im himmel oder auff erden. Darumb so bittend wir das / daß er verschaffe / daß was er wil / das wir auch das selbig alle zeyt woͤllind vnd thuͤgind. Dann sein will ist allwaͤg guͦt / vnser will aber ist boͤß / von der zerstoͤrung waͤgen der sünd. Darumb bittend wir / daß er mit seiner gnad bey vns seye / damit vnser will widergeboren vnd gleychfoͤrmig werde seinem goͤttlichen willen: vnd daß er sich dem heiligen geist freywillig zuͦ gestalten ergaͤbe / daß er auß seiner gnad woͤlle das / das er eyngibt vnd eynblaßt / daß er volende / das er in vns wol angefangen / kraͤfft auch vnd gedult darzuͦ verleyhe / daß wir in allen glücklichen oder widerwertigen sachen den guͦten willen Gottes erkennind / daß wir da neützid auß vns selber woͤllind / vns im wolstand nit überhebind / in truͤbsal nit versinckind: sonder daß wir vns in allen dingen / vnd durch alles / schickind von vnd nach seinem willen geregiert zewerden / vnd also vnseren willen seinem willen vnderwerffind. Zuͦ dem / daß so wir etwas begaͤrtind das seinem willen zuͦ wider / daß er vns das selbig nit gaͤbe / sonder vns vil mer vnser torheit verzeyhe / vns vnseren boͤsen willen braͤche / vnd in seinem guͦten willen vnderrichte / damit wir keinen zweyfel tragind / dann daß wir dem selbigen allwaͤg soͤllind nachuͦlgen / daß er allwaͤg guͦt seye / vnd das es von jm alles zuͦ vnserem nutz vnd guͦten beschaͤhe. 3384 Da empfindend aber die gloͤubigen eines grossen kampffs bey jnen selber / wie Paulus bezeüget vnd spricht: 3385 Das fleisch gelustet wider den geist / vnd der geist gelustet wider das fleisch. Die selbigen sind wider einander / daß jr nit thuͦnd was jr woͤllend. Darumb so begaͤrend wir nit schlaͤchtlich daß vnser will dem willen Gottes gleychfoͤrmig werde / sonder setzend drauf / Auff erden wie im himmel: das ist / Gib vns vatter / daß dein will in vns irrdischen menschen also beschaͤhe / wie er in deinen heiligen geisteren in himmlen beschicht. Die streytend in himmlen nit wider deinen heiligen willen / sonder woͤllend einmuͤtigklich allein dz daß du wilt / vnd sind ja in dem einigen saͤlig vnd glückhafft / daß sy deinem willen mitstimmend / vnd in dem selbigen beruͦwend. Dann ye so ist das nit der wenigest teil der glücksaͤligkeit auff erden / so einer wil / das Gott wil: die hoͤchste vnsaͤligkeit aber / nit woͤllen das Gott wil. Das moͤchte mit vnzalbaren beyspilen erzeigt werden / ich wil aber allein eins das da gmein ist melden. Es ist einer treffenlich kranck / vnd hat grosse schmertzen vnd nodt die eim menschen kaum leydenlich / darnebend so erkennt er aber daß er soͤmlichs leyde auß geheiß vnd willen Gottes des guͤtigen / früntlichen / vnd geraͤchten vatters / der jm wol woͤlle / vnd dise grosse not jm zuͦ seinem heil vnd zuͦ seinen eeren zuͦ geschickt habe: entpfindt der nit yetzund in dem das er sich also dem willen Gottes vnderwirfft / der erlabung mitten in der peyn vnd nodt / vnd machet jm selbs mit dem willigen ergaͤben in den willen Gottes dises suͤß 3382 Dein will geschaͤch auff erden wie im himmel. 3383 Psal.115. 3384 Auff erden wie im himmel. 3385 Gal.5.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Siegfried F. Müller: Erstellung der Transkription nach DTA-Richtlinien (2014-03-16T11:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2014-03-16T11:00:00Z)
BSB - Bayerische Staatsbibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Sign. 2 Hom. 44) (2014-03-12T12:00:00Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Teiltranskription des Gesamtwerks: ausschließlich 50 Predigten, ohne Vorrede und Register
  • Marginalien als Fußnoten wiedergegeben
  • Silbentrennung: aufgelöst
  • Bogensignaturen: nicht übernommen
  • Druckfehler sind nicht immer berichtigt
  • fremdsprachliches Material: gekennzeichnet
  • Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage
  • Kustoden: nicht übernommen
  • langes s (ſ): als s transkribiert
  • Vollständigkeit: teilweise erfasst
  • Zeilenumbrüche markiert: nein
  • benötigt einen zweiten Korrekturgang
  • đ wurde als der transkribiert
  • Bindestriche werden nicht konsequent gesetzt
  • Antiquaschrift nicht konsequent gesetzt



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/872
Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [390]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/872>, abgerufen am 19.05.2024.