Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

Bild:
<< vorherige Seite

Die Vier vnd viertzigste
lernenden wegen. Dann es gadt etwan einer zuo einem Hirten / wie Nicodemus zum Herren / vnd begärt von jhm besonders geheym / vnd von sachen die jhn besonders truckend / vnderrichtet zuo werden. So gadt auch ettwan der Hirt zuo denen vnnd leert sie besonders / die er durch gewüsse anzeigungen erkundiget hat / das sie mit besonderbarem gespräch Christo ee mögend gewunnen werden / dann mitt den offnen gemeynen Predigen. Darzuo warnet er etwan besonders / vnnd fürkumpt bey zeiten / das nicht die vnfürsichtigeren tieff inn dem bösen verwicklet werdind. Hiehar gehört auch das heymsuochen der krancken vnnd gefangnen: welche alle ein treüwer hirt nitt versaumpt / sonder suocht sie so vil fleißiger heym / so vil schwärer er weißt sie versuocht werden. Dann ein guoter Hirt wachet über die gantz härd Christi / deren der Teüffel auffsetzt / vnnd hinumb laufft suochende wän er verschlünde. Dem widerstond aber dise / mit bätten / mit warnen / mit leeren / mit ermanen. Wenn nun ein yede Kirch ein söllichen Hirten hette / der die härd nicht leichtlich verliesse / Herr behüt was frucht möchtend wir daruon verhoffen? 3253 Darumb wirt vns nit vergeben befolhen / das wir ernstlich vnnd vnabläßlich den Herren bittind / das er seiner Kirchen treüwe / weise / Gottsälige / vnnd empsige diener gäbe.

Das hab ich nun bißhar geredt von der leer der Bischoffen inn der Kirchen Gottes. Wo nun ein Bischoff nicht also auff dise weiß leert / vnnd das thuot / das dann weiter an der leer hanget / so ist er deß nammens Bischoff Hirt oder Leerer nicht wärt / Gott gäb wie er den Apostolischen Tittel brauche vnnd fürwende. Es hangend aber an der leer ettliche stuck / die auch vonn einem Euangelischen Hirten erforderet werdend / vnnd zuo seinem ampt gehörend / als da ist / die gemeynd zuo der Predig vnnd zuo dem gebätt versammlen / Jtem die Sacrament zuo dienen. Aber vonn den selbigen wirt hernach an seinem ort geredt werden.

3254 Jetzund müssend wir auch besehen / wie die vorständer mitt heiligem exempel deß läbens die Kirchen Christi regierind. Der Herr spricht inn dem Euangelio Matthei an dem fünfften Capitel zuo seinen Apostlen / Jhr sind das liecht der wält / Es mag die Statt die auff einem berg ligt nicht verborgen sein. Man zündet auch nicht ein liecht an / vnnd setzt es vnnder ein viertheyl / sonder auff einen leüchter / so leüchtet es denen allen die in dem hauß sind. Also lassend eüwer liecht leüchten vor den leüten / das sie eüwere guote werck sehind / vnnd eüweren vatter inn dem himmel preisind. Darumb so leüchtend die Hirten nicht nun mitt der leer / sonder auch mitt heiligem läben der Kirchen vor. Welche / so sie sicht das läben mitt der leer stimmen / so wirt auch sie bewegt sich der vnschuld deß läbens zuo fleissen. Dann es bringt eines frommen manns guot exempel gar vil / das tugend gepflantzet werde. Dargegen bezüget die geschrifft / das daß böß exempel der Sünen Heli die auch vorständer inn der Religion warend / gar vil bracht habe das volck zuo verböseren. Dann also redt die geschrifft:3255 Die sünd der Sünen Heli was seer groß vor dem Herren / das die leüt anfiengend ein abscheühen haben an den opfferen deß Herren. Dann wenn die leüt das ergerlich läben der dieneren der Kirchen sehend / so fahend sie an / an der gantzen leer zweiflen / vnnd sagend / wenn vnnser Hirt glaubte das waar sein das er vnns leert / so läbte er selb nicht so liederlich. Darumb sagt mann vonn disen Leereren recht / das sie mitt argem läben vmbkeerind / das sie mitt gesunder leer auff bauwen habind. Derhalben erforderet Paulus ein söllichen Bischoff oder Hirten deß volcks / der vnschuldbar seye / das ist / der mit billigkeyt vnnd recht vonn den glöubigen nicht möge deß bösen gestraafft werden. Dann sonst ye auffrechter vnnd redlicher ein diener sein wirt / so vil mer wirt er auch der gottlosen

3253 Das mann vmb trüwe Hirten bätten sölle.
3254 Vonn dem heiligen vnschuldbaren läben der vorständeren.
3255 1.Sam.2.

Die Vier vnd viertzigste
lernenden wegen. Dann es gadt etwan einer zuͦ einem Hirten / wie Nicodemus zum Herren / vnd begaͤrt von jhm besonders geheym / vnd von sachen die jhn besonders truckend / vnderrichtet zuͦ werden. So gadt auch ettwan der Hirt zuͦ denen vnnd leert sie besonders / die er durch gewüsse anzeigungen erkundiget hat / das sie mit besonderbarem gespraͤch Christo ee moͤgend gewunnen werden / dann mitt den offnen gemeynen Predigen. Darzuͦ warnet er etwan besonders / vnnd fürkumpt bey zeiten / das nicht die vnfürsichtigeren tieff inn dem boͤsen verwicklet werdind. Hiehar gehoͤrt auch das heymsuͦchen der krancken vnnd gefangnen: welche alle ein treüwer hirt nitt versaumpt / sonder suͦcht sie so vil fleißiger heym / so vil schwaͤrer er weißt sie versuͦcht werden. Dann ein guͦter Hirt wachet über die gantz haͤrd Christi / deren der Teüffel auffsetzt / vnnd hinumb laufft suͦchende waͤn er verschlünde. Dem widerstond aber dise / mit baͤtten / mit warnen / mit leeren / mit ermanen. Wenn nun ein yede Kirch ein soͤllichen Hirten hette / der die haͤrd nicht leichtlich verliesse / Herr behuͤt was frucht moͤchtend wir daruͦn verhoffen? 3253 Darumb wirt vns nit vergeben befolhen / das wir ernstlich vnnd vnablaͤßlich den Herren bittind / das er seiner Kirchen treüwe / weise / Gottsaͤlige / vnnd empsige diener gaͤbe.

Das hab ich nun bißhar geredt von der leer der Bischoffen inn der Kirchen Gottes. Wo nun ein Bischoff nicht also auff dise weiß leert / vnnd das thuͦt / das dann weiter an der leer hanget / so ist er deß nammens Bischoff Hirt oder Leerer nicht waͤrt / Gott gaͤb wie er den Apostolischen Tittel brauche vnnd fürwende. Es hangend aber an der leer ettliche stuck / die auch vonn einem Euangelischen Hirten erforderet werdend / vnnd zuͦ seinem ampt gehoͤrend / als da ist / die gemeynd zuͦ der Predig vnnd zuͦ dem gebaͤtt versammlen / Jtem die Sacrament zuͦ dienen. Aber vonn den selbigen wirt hernach an seinem ort geredt werden.

3254 Jetzund muͤssend wir auch besehen / wie die vorstaͤnder mitt heiligem exempel deß laͤbens die Kirchen Christi regierind. Der Herr spricht inn dem Euangelio Matthei an dem fünfften Capitel zuͦ seinen Apostlen / Jhr sind das liecht der waͤlt / Es mag die Statt die auff einem berg ligt nicht verborgen sein. Man zündet auch nicht ein liecht an / vnnd setzt es vnnder ein viertheyl / sonder auff einen leüchter / so leüchtet es denen allen die in dem hauß sind. Also lassend eüwer liecht leüchten vor den leüten / das sie eüwere guͦte werck sehind / vnnd eüweren vatter inn dem himmel preisind. Darumb so leüchtend die Hirten nicht nun mitt der leer / sonder auch mitt heiligem laͤben der Kirchen vor. Welche / so sie sicht das laͤben mitt der leer stimmen / so wirt auch sie bewegt sich der vnschuld deß laͤbens zuͦ fleissen. Dann es bringt eines frommen manns guͦt exempel gar vil / das tugend gepflantzet werde. Dargegen bezüget die geschrifft / das daß boͤß exempel der Sünen Heli die auch vorstaͤnder inn der Religion warend / gar vil bracht habe das volck zuͦ verboͤseren. Dann also redt die geschrifft:3255 Die sünd der Sünen Heli was seer groß vor dem Herren / das die leüt anfiengend ein abscheühen haben an den opfferen deß Herren. Dann wenn die leüt das ergerlich laͤben der dieneren der Kirchen sehend / so fahend sie an / an der gantzen leer zweiflen / vnnd sagend / wenn vnnser Hirt glaubte das waar sein das er vnns leert / so laͤbte er selb nicht so liederlich. Darumb sagt mann vonn disen Leereren recht / das sie mitt argem laͤben vmbkeerind / das sie mitt gesunder leer auff bauwen habind. Derhalben erforderet Paulus ein soͤllichen Bischoff oder Hirten deß volcks / der vnschuldbar seye / das ist / der mit billigkeyt vnnd recht vonn den gloͤubigen nicht moͤge deß boͤsen gestraafft werden. Dann sonst ye auffrechter vnnd redlicher ein diener sein wirt / so vil mer wirt er auch der gottlosen

3253 Das mann vmb trüwe Hirten baͤtten soͤlle.
3254 Vonn dem heiligen vnschuldbaren laͤben der vorstaͤnderen.
3255 1.Sam.2.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0840" n="[374]"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#c"><hi rendition="#b"><hi rendition="#in">D</hi>ie <hi rendition="#in">V</hi>ier
                            vnd viertzigste</hi></hi><lb/></fw>lernenden wegen. Dann es gadt etwan
                   einer zu&#x0366; einem Hirten / wie Nicodemus zum Herren / vnd bega&#x0364;rt von jhm besonders
                   geheym / vnd von sachen die jhn besonders truckend / vnderrichtet zu&#x0366; werden. So
                   gadt auch ettwan der Hirt zu&#x0366; denen vnnd leert sie besonders / die er durch
                   gewüsse anzeigungen erkundiget hat / das sie mit besonderbarem gespra&#x0364;ch Christo ee
                   mo&#x0364;gend gewunnen werden / dann mitt den offnen gemeynen Predigen. Darzu&#x0366; warnet er
                   etwan besonders / vnnd fürkumpt bey zeiten / das nicht die vnfürsichtigeren tieff
                   inn dem bo&#x0364;sen verwicklet werdind. Hiehar geho&#x0364;rt auch das heymsu&#x0366;chen der krancken
                   vnnd gefangnen: welche alle ein treüwer hirt nitt versaumpt / sonder su&#x0366;cht sie so
                   vil fleißiger heym / so vil schwa&#x0364;rer er weißt sie versu&#x0366;cht werden. Dann ein
                   gu&#x0366;ter Hirt wachet über die gantz ha&#x0364;rd Christi / deren der Teüffel auffsetzt /
                   vnnd hinumb laufft su&#x0366;chende wa&#x0364;n er verschlünde. Dem widerstond aber
                   dise / mit ba&#x0364;tten / mit warnen / mit leeren / mit ermanen. Wenn nun ein yede Kirch
                   ein so&#x0364;llichen Hirten hette / der die ha&#x0364;rd nicht leichtlich verliesse / Herr behu&#x0364;t
                   was frucht mo&#x0364;chtend wir daru&#x0366;n verhoffen? <note place="foot" n="3253"> Das mann vmb trüwe Hirten ba&#x0364;tten so&#x0364;lle.</note> Darumb wirt vns nit
                   vergeben befolhen / das wir ernstlich vnnd vnabla&#x0364;ßlich den Herren bittind / das er
                   seiner Kirchen treüwe / weise / Gottsa&#x0364;lige / vnnd empsige diener ga&#x0364;be.</p><lb/>
          <p>Das hab ich nun bißhar geredt von der leer der Bischoffen inn der Kirchen Gottes.  Wo nun ein Bischoff nicht also auff dise weiß leert / vnnd das thu&#x0366;t / das dann weiter an der leer hanget / so ist er deß nammens Bischoff Hirt oder Leerer nicht wa&#x0364;rt / Gott ga&#x0364;b wie er den Apostolischen Tittel brauche vnnd fürwende.  Es hangend aber an der leer ettliche stuck / die auch vonn einem Euangelischen Hirten erforderet werdend / vnnd zu&#x0366; seinem ampt geho&#x0364;rend / als da ist / die gemeynd zu&#x0366; der Predig vnnd zu&#x0366; dem geba&#x0364;tt versammlen / Jtem die Sacrament zu&#x0366; dienen.  Aber vonn den selbigen wirt hernach an seinem ort geredt werden.</p><lb/>
          <p><note place="foot" n="3254"> Vonn dem heiligen vnschuldbaren
                      la&#x0364;ben der vorsta&#x0364;nderen.</note> Jetzund mu&#x0364;ssend wir auch besehen / wie die
                   vorsta&#x0364;nder mitt heiligem exempel deß la&#x0364;bens die Kirchen Christi regierind. Der
                   Herr spricht inn dem Euangelio Matthei an dem fünfften Capitel zu&#x0366; seinen Apostlen
                   / Jhr sind das liecht der wa&#x0364;lt / Es mag die Statt die auff einem berg ligt nicht
                   verborgen sein. Man zündet auch nicht ein liecht an / vnnd setzt es vnnder ein
                   viertheyl / sonder auff einen leüchter / so leüchtet es denen allen die in dem
                   hauß sind. Also lassend eüwer liecht leüchten vor den leüten / das sie eüwere
                   gu&#x0366;te werck sehind / vnnd eüweren vatter inn dem himmel preisind. Darumb so
                   leüchtend die Hirten nicht nun mitt der leer / sonder auch mitt heiligem la&#x0364;ben der
                   Kirchen vor. Welche / so sie sicht das la&#x0364;ben mitt der leer stimmen / so wirt auch
                   sie bewegt sich der vnschuld deß la&#x0364;bens zu&#x0366; fleissen. Dann es bringt eines frommen
                   manns gu&#x0366;t exempel gar vil / das tugend gepflantzet werde. Dargegen bezüget die
                   geschrifft / das daß bo&#x0364;ß exempel der Sünen Heli die auch vorsta&#x0364;nder inn der
                   Religion warend / gar vil bracht habe das volck zu&#x0366; verbo&#x0364;seren. Dann also redt die
                      geschrifft:<note place="foot" n="3255"> 1.Sam.2.</note> Die
                   sünd der Sünen Heli was seer groß vor dem Herren / das die leüt anfiengend ein
                   abscheühen haben an den opfferen deß Herren. Dann wenn die leüt das ergerlich
                   la&#x0364;ben der dieneren der Kirchen sehend / so fahend sie an / an der gantzen leer
                   zweiflen / vnnd sagend / wenn vnnser Hirt glaubte das waar sein das er vnns leert
                   / so la&#x0364;bte er selb nicht so liederlich. Darumb sagt mann vonn disen Leereren recht
                   / das sie mitt argem la&#x0364;ben vmbkeerind / das sie mitt gesunder leer auff bauwen
                   habind. Derhalben erforderet Paulus ein so&#x0364;llichen Bischoff oder Hirten deß volcks
                   / der vnschuldbar seye / das ist / der mit billigkeyt vnnd recht vonn den
                   glo&#x0364;ubigen nicht mo&#x0364;ge deß bo&#x0364;sen gestraafft werden. Dann sonst ye auffrechter vnnd
                   redlicher ein diener sein wirt / so vil mer wirt er auch der gottlosen<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[374]/0840] Die Vier vnd viertzigste lernenden wegen. Dann es gadt etwan einer zuͦ einem Hirten / wie Nicodemus zum Herren / vnd begaͤrt von jhm besonders geheym / vnd von sachen die jhn besonders truckend / vnderrichtet zuͦ werden. So gadt auch ettwan der Hirt zuͦ denen vnnd leert sie besonders / die er durch gewüsse anzeigungen erkundiget hat / das sie mit besonderbarem gespraͤch Christo ee moͤgend gewunnen werden / dann mitt den offnen gemeynen Predigen. Darzuͦ warnet er etwan besonders / vnnd fürkumpt bey zeiten / das nicht die vnfürsichtigeren tieff inn dem boͤsen verwicklet werdind. Hiehar gehoͤrt auch das heymsuͦchen der krancken vnnd gefangnen: welche alle ein treüwer hirt nitt versaumpt / sonder suͦcht sie so vil fleißiger heym / so vil schwaͤrer er weißt sie versuͦcht werden. Dann ein guͦter Hirt wachet über die gantz haͤrd Christi / deren der Teüffel auffsetzt / vnnd hinumb laufft suͦchende waͤn er verschlünde. Dem widerstond aber dise / mit baͤtten / mit warnen / mit leeren / mit ermanen. Wenn nun ein yede Kirch ein soͤllichen Hirten hette / der die haͤrd nicht leichtlich verliesse / Herr behuͤt was frucht moͤchtend wir daruͦn verhoffen? 3253 Darumb wirt vns nit vergeben befolhen / das wir ernstlich vnnd vnablaͤßlich den Herren bittind / das er seiner Kirchen treüwe / weise / Gottsaͤlige / vnnd empsige diener gaͤbe. Das hab ich nun bißhar geredt von der leer der Bischoffen inn der Kirchen Gottes. Wo nun ein Bischoff nicht also auff dise weiß leert / vnnd das thuͦt / das dann weiter an der leer hanget / so ist er deß nammens Bischoff Hirt oder Leerer nicht waͤrt / Gott gaͤb wie er den Apostolischen Tittel brauche vnnd fürwende. Es hangend aber an der leer ettliche stuck / die auch vonn einem Euangelischen Hirten erforderet werdend / vnnd zuͦ seinem ampt gehoͤrend / als da ist / die gemeynd zuͦ der Predig vnnd zuͦ dem gebaͤtt versammlen / Jtem die Sacrament zuͦ dienen. Aber vonn den selbigen wirt hernach an seinem ort geredt werden. 3254 Jetzund muͤssend wir auch besehen / wie die vorstaͤnder mitt heiligem exempel deß laͤbens die Kirchen Christi regierind. Der Herr spricht inn dem Euangelio Matthei an dem fünfften Capitel zuͦ seinen Apostlen / Jhr sind das liecht der waͤlt / Es mag die Statt die auff einem berg ligt nicht verborgen sein. Man zündet auch nicht ein liecht an / vnnd setzt es vnnder ein viertheyl / sonder auff einen leüchter / so leüchtet es denen allen die in dem hauß sind. Also lassend eüwer liecht leüchten vor den leüten / das sie eüwere guͦte werck sehind / vnnd eüweren vatter inn dem himmel preisind. Darumb so leüchtend die Hirten nicht nun mitt der leer / sonder auch mitt heiligem laͤben der Kirchen vor. Welche / so sie sicht das laͤben mitt der leer stimmen / so wirt auch sie bewegt sich der vnschuld deß laͤbens zuͦ fleissen. Dann es bringt eines frommen manns guͦt exempel gar vil / das tugend gepflantzet werde. Dargegen bezüget die geschrifft / das daß boͤß exempel der Sünen Heli die auch vorstaͤnder inn der Religion warend / gar vil bracht habe das volck zuͦ verboͤseren. Dann also redt die geschrifft: 3255 Die sünd der Sünen Heli was seer groß vor dem Herren / das die leüt anfiengend ein abscheühen haben an den opfferen deß Herren. Dann wenn die leüt das ergerlich laͤben der dieneren der Kirchen sehend / so fahend sie an / an der gantzen leer zweiflen / vnnd sagend / wenn vnnser Hirt glaubte das waar sein das er vnns leert / so laͤbte er selb nicht so liederlich. Darumb sagt mann vonn disen Leereren recht / das sie mitt argem laͤben vmbkeerind / das sie mitt gesunder leer auff bauwen habind. Derhalben erforderet Paulus ein soͤllichen Bischoff oder Hirten deß volcks / der vnschuldbar seye / das ist / der mit billigkeyt vnnd recht vonn den gloͤubigen nicht moͤge deß boͤsen gestraafft werden. Dann sonst ye auffrechter vnnd redlicher ein diener sein wirt / so vil mer wirt er auch der gottlosen 3253 Das mann vmb trüwe Hirten baͤtten soͤlle. 3254 Vonn dem heiligen vnschuldbaren laͤben der vorstaͤnderen. 3255 1.Sam.2.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Siegfried F. Müller: Erstellung der Transkription nach DTA-Richtlinien (2014-03-16T11:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2014-03-16T11:00:00Z)
BSB - Bayerische Staatsbibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Sign. 2 Hom. 44) (2014-03-12T12:00:00Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Teiltranskription des Gesamtwerks: ausschließlich 50 Predigten, ohne Vorrede und Register
  • Marginalien als Fußnoten wiedergegeben
  • Silbentrennung: aufgelöst
  • Bogensignaturen: nicht übernommen
  • Druckfehler sind nicht immer berichtigt
  • fremdsprachliches Material: gekennzeichnet
  • Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage
  • Kustoden: nicht übernommen
  • langes s (ſ): als s transkribiert
  • Vollständigkeit: teilweise erfasst
  • Zeilenumbrüche markiert: nein
  • benötigt einen zweiten Korrekturgang
  • đ wurde als der transkribiert
  • Bindestriche werden nicht konsequent gesetzt
  • Antiquaschrift nicht konsequent gesetzt



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/840
Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [374]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/840>, abgerufen am 19.05.2024.