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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Die Zwey vnd viertzigste
das fundament der Kirchen zeücht / da er zuo Petro (der jhn bekannt den waaren Sun deß waaren Gottes / vnd den Meßiam sein / auff den man gewartet) sprach3074 / Vnnd auff disen felsen wil ich mein Kirchen bauwen / vnnd die porten der hellen werdend nützit wider sie vermögen. Zuo welchem auch dienet die außlegung deß heiligen Apostels Petri / der da heiter (da er dise wort deß Propheten Esaie anzeücht / vnd auch auff die wort Dauids3075 / namlich der stein den die bauwleüt verworffen / der ist zum Egkstein worden / spillt) spricht3076 / Das Christus Jesus der läbendig stein seye / der von den menschen verworffen / aber von Gott erwölt vnd ein vests pfimmet seye / das welche sich auff jhn laßind / nitt zuo schanden werdind. Mitt Petro stimpt auch der Apostel Paulus / dann er spricht3077 / Der felß aber was Christus. Jtem an einem anderen ort3078 / Es mag kein anderer grund gelegt werden aussert dem der gelegt ist / welcher ist Christus Jesus. Darumb da er auch an einem anderen ort3079 disen grund nennt ein fundament vnd pfimmet der Apostlen vnd Propheten / ist söllichs nit also zuo verston / als ob die Apostel vnd Propheten das fundament vnd der grund der kirchen seyend / sonder dz die selbigen Christum Jesum zum fundament pfimmet vnd grund der kirchen gelegt / vnd auff den selben grund den gantzen bauw / auch sich selber gesetzt habind. Dann sterbliche menschen mögend nit der grund deß glaubens / vnd dz fundament der kirchen sein / auff das sich die glöubigen gründind vnd verlaßind. Dauid schreyt3080 / Der wäg Gottes ist volkommen / deß Herren wort ist gelüteret / Er ist ein schilt aller deren die in jn vertruwend. Dann wär ist ein Gott weder der Herr? Wär ist ein felß dann vnser Gott? Jtem es spricht auch Jeremias3081 / verflücht seye der mensch / der auff einen menschen vertruwet / vnd der ein fleisch für seinen arm haltet / vnd deß hertz von dem Herren weicht. Sälig aber ist der mensch der auff den Herren vertruwet / vnd dessen hoffnung der Herr ist. Also zeigt vns die Prophetisch vnd Apostolisch gschrifft einhälliklich / dz Christus der felß / dz ist der grund vnd dz pfimmet der kirchen seye / vnd das allein.

3082 Darumb so jrrend die übel vnd schantlich / die dises lob / dise krafft vnd den vorzug / der allein dem sun Gottes gebürt vnd gehört / dem Bapst zuo Rom zuogäbend. So sie vns gleich fürwerffend / es habind vil der Griechischen vnd Latinischen vßleger Petrum durch den felsen verstanden / so verwerffend wir doch die menschlich glaubwirdige / vnd haltend die Göttlich höher vnd stond der selbigen zuo. Christus hat nit gesagt3083 / Jch wil mein kirchen vff dich buwen / sonder vff den felsen / ja den felsen den du bekennt hast. Petrus aber hat den nammen a petra, dz ist vom felsen / gleich wie ein Christ von Christo genennt wirt. So hatt auch Petrus selb Christum für den felsen verstanden. Zuo welchem auch die kuntschafft Pauli dienet / der da spricht3084 / Der felß wz Christus. Jtem kein anderen grund mag niemand legen vssert dem der gelegt ist / welcher ist Christus Jesus. Dann vor jm hat auch Dauid gesagt / Wär ist ein Gott weder der Herr? vnd wär ist ein felß dann vnser Gott? Dise kuntschafften wider äferen ich nit on vrsach / dann alle die so nit gar vnsinnig sind / werdend bekennen / dz disen heiteren zügnussen / die da bezügend dz allein Christus der felß vnd dz fundament der kirchen seye / vnd jn zum selbigen machend / mer zuo glauben seye / dann denen die da leerend / dz mit sampt Christo auch S. Peter vnd der Bapst zuo Rom felsen vnd grundfestinen der kirchen seyend. Hie wil ich aber nichts scharpffs wider die selbigen reden noch handlen / dieweil eim yeden bekannt ist wie sie sind / namlich vnwirdig das sie Petro zuozellt / wirdig aber das sie in Simon deß Zauberers gesellschafft gerechnet werdind. Wie sie sein wurdind / hatt Petrus selbs vorgesehen / darumb damitt sie niemand betrugind / so hat er sie fein mit jren farben außgestrichen ij. Pet. ij. Wir wöllend sie lassen sein / vnd wöllend wir fürfaren die fürgenomne gleichnuß zuo erklären.

Die materi / bereitschafft / wänd / vnd andere stuck dises hauses sind die

3074 Matth.16.
3075 Psal.117.
3076 1.Pet.2.
3077 2.Cor.10.
3078 1.Cor.3..
3079 Ephe.2.
3080 Psal.18.
3081 Jerem.17.
3082 Das Petrus oder der Bapst zuo Rom nit seye das fundament vnd der grund der kirchen.
3083 Matth.16.
3084 1.Cor.3. 10.

Die Zwey vnd viertzigste
das fundament der Kirchen zeücht / da er zuͦ Petro (der jhn bekannt den waaren Sun deß waaren Gottes / vnd den Meßiam sein / auff den man gewartet) sprach3074 / Vnnd auff disen felsen wil ich mein Kirchen bauwen / vnnd die porten der hellen werdend nützit wider sie vermoͤgen. Zuͦ welchem auch dienet die außlegung deß heiligen Apostels Petri / der da heiter (da er dise wort deß Propheten Esaie anzeücht / vnd auch auff die wort Dauids3075 / namlich der stein den die bauwleüt verworffen / der ist zum Egkstein worden / spillt) spricht3076 / Das Christus Jesus der laͤbendig stein seye / der von den menschen verworffen / aber von Gott erwoͤlt vnd ein vests pfimmet seye / das welche sich auff jhn laßind / nitt zuͦ schanden werdind. Mitt Petro stimpt auch der Apostel Paulus / dann er spricht3077 / Der felß aber was Christus. Jtem an einem anderen ort3078 / Es mag kein anderer grund gelegt werden aussert dem der gelegt ist / welcher ist Christus Jesus. Darumb da er auch an einem anderen ort3079 disen grund nennt ein fundament vnd pfimmet der Apostlen vnd Propheten / ist soͤllichs nit also zuͦ verston / als ob die Apostel vnd Propheten das fundament vnd der grund der kirchen seyend / sonder dz die selbigen Christum Jesum zum fundament pfimmet vnd grund der kirchen gelegt / vnd auff den selben grund den gantzen bauw / auch sich selber gesetzt habind. Dann sterbliche menschen moͤgend nit der grund deß glaubens / vnd dz fundament der kirchen sein / auff das sich die gloͤubigen gründind vnd verlaßind. Dauid schreyt3080 / Der waͤg Gottes ist volkommen / deß Herren wort ist gelüteret / Er ist ein schilt aller deren die in jn vertruwend. Dann waͤr ist ein Gott weder der Herr? Waͤr ist ein felß dann vnser Gott? Jtem es spricht auch Jeremias3081 / verfluͤcht seye der mensch / der auff einen menschen vertruwet / vnd der ein fleisch für seinen arm haltet / vnd deß hertz von dem Herren weicht. Saͤlig aber ist der mensch der auff den Herren vertruwet / vnd dessen hoffnung der Herr ist. Also zeigt vns die Prophetisch vnd Apostolisch gschrifft einhaͤlliklich / dz Christus der felß / dz ist der grund vnd dz pfimmet der kirchen seye / vnd das allein.

3082 Darumb so jrrend die übel vnd schantlich / die dises lob / dise krafft vnd den vorzug / der allein dem sun Gottes gebürt vnd gehoͤrt / dem Bapst zuͦ Rom zuͦgaͤbend. So sie vns gleich fürwerffend / es habind vil der Griechischen vnd Latinischen vßleger Petrum durch den felsen verstanden / so verwerffend wir doch die menschlich glaubwirdige / vnd haltend die Goͤttlich hoͤher vnd stond der selbigen zuͦ. Christus hat nit gesagt3083 / Jch wil mein kirchen vff dich buwen / sonder vff den felsen / ja den felsen den du bekennt hast. Petrus aber hat den nammen à petra, dz ist vom felsen / gleich wie ein Christ von Christo genennt wirt. So hatt auch Petrus selb Christum für den felsen verstanden. Zuͦ welchem auch die kuntschafft Pauli dienet / der da spricht3084 / Der felß wz Christus. Jtem kein anderen grund mag niemand legen vssert dem der gelegt ist / welcher ist Christus Jesus. Dann vor jm hat auch Dauid gesagt / Waͤr ist ein Gott weder der Herr? vnd waͤr ist ein felß dann vnser Gott? Dise kuntschafften wider aͤferen ich nit on vrsach / dann alle die so nit gar vnsinnig sind / werdend bekennen / dz disen heiteren zügnussen / die da bezügend dz allein Christus der felß vnd dz fundament der kirchen seye / vnd jn zum selbigen machend / mer zuͦ glauben seye / dann denen die da leerend / dz mit sampt Christo auch S. Peter vnd der Bapst zuͦ Rom felsen vnd grundfestinen der kirchen seyend. Hie wil ich aber nichts scharpffs wider die selbigen reden noch handlen / dieweil eim yeden bekannt ist wie sie sind / namlich vnwirdig das sie Petro zuͦzellt / wirdig aber das sie in Simon deß Zauberers gesellschafft gerechnet werdind. Wie sie sein wurdind / hatt Petrus selbs vorgesehen / darumb damitt sie niemand betrugind / so hat er sie fein mit jren farben außgestrichen ij. Pet. ij. Wir woͤllend sie lassen sein / vnd woͤllend wir fürfaren die fürgenomne gleichnuß zuͦ erklaͤren.

Die materi / bereitschafft / waͤnd / vnd andere stuck dises hauses sind die

3074 Matth.16.
3075 Psal.117.
3076 1.Pet.2.
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3078 1.Cor.3..
3079 Ephe.2.
3080 Psal.18.
3081 Jerem.17.
3082 Das Petrus oder der Bapst zuͦ Rom nit seye das fundament vnd der grund der kirchen.
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[[351]/0794] Die Zwey vnd viertzigste das fundament der Kirchen zeücht / da er zuͦ Petro (der jhn bekannt den waaren Sun deß waaren Gottes / vnd den Meßiam sein / auff den man gewartet) sprach 3074 / Vnnd auff disen felsen wil ich mein Kirchen bauwen / vnnd die porten der hellen werdend nützit wider sie vermoͤgen. Zuͦ welchem auch dienet die außlegung deß heiligen Apostels Petri / der da heiter (da er dise wort deß Propheten Esaie anzeücht / vnd auch auff die wort Dauids 3075 / namlich der stein den die bauwleüt verworffen / der ist zum Egkstein worden / spillt) spricht 3076 / Das Christus Jesus der laͤbendig stein seye / der von den menschen verworffen / aber von Gott erwoͤlt vnd ein vests pfimmet seye / das welche sich auff jhn laßind / nitt zuͦ schanden werdind. Mitt Petro stimpt auch der Apostel Paulus / dann er spricht 3077 / Der felß aber was Christus. Jtem an einem anderen ort 3078 / Es mag kein anderer grund gelegt werden aussert dem der gelegt ist / welcher ist Christus Jesus. Darumb da er auch an einem anderen ort 3079 disen grund nennt ein fundament vnd pfimmet der Apostlen vnd Propheten / ist soͤllichs nit also zuͦ verston / als ob die Apostel vnd Propheten das fundament vnd der grund der kirchen seyend / sonder dz die selbigen Christum Jesum zum fundament pfimmet vnd grund der kirchen gelegt / vnd auff den selben grund den gantzen bauw / auch sich selber gesetzt habind. Dann sterbliche menschen moͤgend nit der grund deß glaubens / vnd dz fundament der kirchen sein / auff das sich die gloͤubigen gründind vnd verlaßind. Dauid schreyt 3080 / Der waͤg Gottes ist volkommen / deß Herren wort ist gelüteret / Er ist ein schilt aller deren die in jn vertruwend. Dann waͤr ist ein Gott weder der Herr? Waͤr ist ein felß dann vnser Gott? Jtem es spricht auch Jeremias 3081 / verfluͤcht seye der mensch / der auff einen menschen vertruwet / vnd der ein fleisch für seinen arm haltet / vnd deß hertz von dem Herren weicht. Saͤlig aber ist der mensch der auff den Herren vertruwet / vnd dessen hoffnung der Herr ist. Also zeigt vns die Prophetisch vnd Apostolisch gschrifft einhaͤlliklich / dz Christus der felß / dz ist der grund vnd dz pfimmet der kirchen seye / vnd das allein. 3082 Darumb so jrrend die übel vnd schantlich / die dises lob / dise krafft vnd den vorzug / der allein dem sun Gottes gebürt vnd gehoͤrt / dem Bapst zuͦ Rom zuͦgaͤbend. So sie vns gleich fürwerffend / es habind vil der Griechischen vnd Latinischen vßleger Petrum durch den felsen verstanden / so verwerffend wir doch die menschlich glaubwirdige / vnd haltend die Goͤttlich hoͤher vnd stond der selbigen zuͦ. Christus hat nit gesagt 3083 / Jch wil mein kirchen vff dich buwen / sonder vff den felsen / ja den felsen den du bekennt hast. Petrus aber hat den nammen à petra, dz ist vom felsen / gleich wie ein Christ von Christo genennt wirt. So hatt auch Petrus selb Christum für den felsen verstanden. Zuͦ welchem auch die kuntschafft Pauli dienet / der da spricht 3084 / Der felß wz Christus. Jtem kein anderen grund mag niemand legen vssert dem der gelegt ist / welcher ist Christus Jesus. Dann vor jm hat auch Dauid gesagt / Waͤr ist ein Gott weder der Herr? vnd waͤr ist ein felß dann vnser Gott? Dise kuntschafften wider aͤferen ich nit on vrsach / dann alle die so nit gar vnsinnig sind / werdend bekennen / dz disen heiteren zügnussen / die da bezügend dz allein Christus der felß vnd dz fundament der kirchen seye / vnd jn zum selbigen machend / mer zuͦ glauben seye / dann denen die da leerend / dz mit sampt Christo auch S. Peter vnd der Bapst zuͦ Rom felsen vnd grundfestinen der kirchen seyend. Hie wil ich aber nichts scharpffs wider die selbigen reden noch handlen / dieweil eim yeden bekannt ist wie sie sind / namlich vnwirdig das sie Petro zuͦzellt / wirdig aber das sie in Simon deß Zauberers gesellschafft gerechnet werdind. Wie sie sein wurdind / hatt Petrus selbs vorgesehen / darumb damitt sie niemand betrugind / so hat er sie fein mit jren farben außgestrichen ij. Pet. ij. Wir woͤllend sie lassen sein / vnd woͤllend wir fürfaren die fürgenomne gleichnuß zuͦ erklaͤren. Die materi / bereitschafft / waͤnd / vnd andere stuck dises hauses sind die 3074 Matth.16. 3075 Psal.117. 3076 1.Pet.2. 3077 2.Cor.10. 3078 1.Cor.3.. 3079 Ephe.2. 3080 Psal.18. 3081 Jerem.17. 3082 Das Petrus oder der Bapst zuͦ Rom nit seye das fundament vnd der grund der kirchen. 3083 Matth.16. 3084 1.Cor.3. 10.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [351]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/794>, abgerufen am 17.06.2024.