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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Die Zwey vnd viertzigste
verachtind vnd fliehind / vnnd allein an dem einigen heyland der welt Christo Jesu hangind. Darumb so ist diß vnser abweichen von der Römischen Kirchen / nitt nun zimlich vnnd billich / sonder auch notwendig / als das vns vom Herren selb durch die heyligen Apostel gebotten. Da wir nun nicht möchtind sälig werden / so wir den selben nit wurdind gehorsammen.

3069 Sonst ist vns wol zuowüssen / das die abfäl gar schantlich vnd lasterlich sind / doch so wir inn den selben kein vnderscheid haltend / so mag nicht eygenlich ersehen werden was vns gefalle oder mißfalle / wölchem wir nachuolgend oder was wir fliehind. Es ist ein abfal der Apostasy oder abstands / da die gottlosen mitt jhrem vnglöubigen Luciano vnnd abfelligen Juliano auß haß des glaubens vnd der Religion / vnd auß luterer gotlose vnd verachtung Gottes / von dem waren allgemeinen glauben / vnd von der gemeinschafft der glöubigen abfallend / vnd über dasselbig die warheit Christi mit lesterung vnd schältworten schmähend / vnnd die Kirch Gottes eintweders verlachend oder veruolgend. Widerumb so ist ein kätzerischer abfal / da namlich hoffertige eygentröste / fräffne vnd kybige buoben mit Valentino / Marcione / Ario / Manicheo / Artemone / vnd dergleichen arbeitsäligen leüten / eintweders die heylig geschrifft verschupffend / außgrüblend / verachtend vnd mit füssen trättend / oder gewüsse Artickel deß glaubens / vnnd gesunde leeren der Kirchen Gottes verlougnend / vmbkerend / vnd widerfächtend / vnd dargegen das widerspil schirmend / vnd jnen selbs also kätzerische Kirchen auffrichtend / vnnd von der waaren vnd allgemeinen Kirchen abträttend. Vber das ist auch ein abtrünniger abfal / als da was der Donatisten / die sich von der waren Kirchen Gottes absündertend / vnder dem schin vnd fürwenden grössere heyligkeyt zuo erlangen. Von wölchem ich ein wenig hieuor gnuogsamlich geredt hab. Vnnd sind die zwen ersten yetz gemäldeten abfäl gar schandtlich greüwlich vnnd lasterlich / Wie auch der dritt keins wegs mag geschirmpt noch verantwortet werden. Deren keiner aber mag vnns auff den hüttigen tag / die wir vonn der Römischen Kirchen abfallend / auffgetrochen oder zuogerechnet werden. Dann diß vnser abweichen kan gar nicht gescholten werden / dieweyl wir nicht vonn der waaren / sonder vonn der falschen Kirchen abwychend / vnnd nicht vonn dem volck Gottes / sonder von den veruolgeren des volcks Gottes / auch nicht von den Articklen des glaubens vnnd gesunden leeren der Kirchen / sonder vonn den jrthummen / die da die Artickel des glaubens verduncklend / vnnd vonn bösen satzungen vnnd felschungen der menschen. Söllichs beschicht auch nicht auß ettwas leichtfertigkeyt / sonder auß notwendigkeyt / nicht auß begird der neüwerung / sonder auß fleyß der waren Religion / den waaren glauben zuo erlangen / nach den zeügknussen der ewigen warheyt / auff das so wir die gemeinschafft der finsternuß verlassen / mitt Christo vnnd allen seinen glideren inn dem waaren liecht versamlet werdind. Also habend wir nun auff den hüttigen tag den Römischen stuol / der von falscher leer / Abgötterey / vnnd vnschuldigem bluot der Marterer überlaufft / verlassen / Vnnd habend die Euangelisch vnnd Apostolisch leer / vnnd deßhalb Christum selb das haupt der Kirchen / wölche da ist ein gemeinsamme aller heyligen die Christo glaubend / zuo handen genommen. Das seye nun bißhar also an einem fürgang geredt. Nun wil ich aber widerkeeren auff die handlung der Catholischen allgemeinen Kirchen / damitt ich es ende was noch daruon zuo reden überbliben ist.

Dann damit das / daß ich bißhar von der Kirchen geredt hab / dest heitterer vnd dest stercker seye / so wil ich yetzund auß der heyligen geschrifft etlich gleichnussen herfür bringen / inn denen vns die Kirch als vil als für die ougen

3069 Von mancherley abfals.

Die Zwey vnd viertzigste
verachtind vnd fliehind / vnnd allein an dem einigen heyland der welt Christo Jesu hangind. Darumb so ist diß vnser abweichen von der Roͤmischen Kirchen / nitt nun zimlich vnnd billich / sonder auch notwendig / als das vns vom Herren selb durch die heyligen Apostel gebotten. Da wir nun nicht moͤchtind saͤlig werden / so wir den selben nit wurdind gehorsammen.

3069 Sonst ist vns wol zuͦwüssen / das die abfaͤl gar schantlich vnd lasterlich sind / doch so wir inn den selben kein vnderscheid haltend / so mag nicht eygenlich ersehen werden was vns gefalle oder mißfalle / woͤlchem wir nachuͦlgend oder was wir fliehind. Es ist ein abfal der Apostasy oder abstands / da die gottlosen mitt jhrem vngloͤubigen Luciano vnnd abfelligen Juliano auß haß des glaubens vnd der Religion / vnd auß luterer gotlose vnd verachtung Gottes / von dem waren allgemeinen glauben / vnd von der gemeinschafft der gloͤubigen abfallend / vnd über dasselbig die warheit Christi mit lesterung vnd schaͤltworten schmaͤhend / vnnd die Kirch Gottes eintweders verlachend oder veruͦlgend. Widerumb so ist ein kaͤtzerischer abfal / da namlich hoffertige eygentroͤste / fraͤffne vnd kybige buͦben mit Valentino / Marcione / Ario / Manicheo / Artemone / vnd dergleichen arbeitsaͤligen leüten / eintweders die heylig geschrifft verschupffend / außgrüblend / verachtend vnd mit fuͤssen traͤttend / oder gewüsse Artickel deß glaubens / vnnd gesunde leeren der Kirchen Gottes verlougnend / vmbkerend / vnd widerfaͤchtend / vnd dargegen das widerspil schirmend / vnd jnen selbs also kaͤtzerische Kirchen auffrichtend / vnnd von der waaren vnd allgemeinen Kirchen abtraͤttend. Vber das ist auch ein abtrünniger abfal / als da was der Donatisten / die sich von der waren Kirchen Gottes absündertend / vnder dem schin vnd fürwenden groͤssere heyligkeyt zuͦ erlangen. Von woͤlchem ich ein wenig hieuͦr gnuͦgsamlich geredt hab. Vnnd sind die zwen ersten yetz gemaͤldeten abfaͤl gar schandtlich greüwlich vnnd lasterlich / Wie auch der dritt keins wegs mag geschirmpt noch verantwortet werden. Deren keiner aber mag vnns auff den hüttigen tag / die wir vonn der Roͤmischen Kirchen abfallend / auffgetrochen oder zuͦgerechnet werden. Dann diß vnser abweichen kan gar nicht gescholten werden / dieweyl wir nicht vonn der waaren / sonder vonn der falschen Kirchen abwychend / vnnd nicht vonn dem volck Gottes / sonder von den veruͦlgeren des volcks Gottes / auch nicht von den Articklen des glaubens vnnd gesunden leeren der Kirchen / sonder vonn den jrthummen / die da die Artickel des glaubens verduncklend / vnnd vonn boͤsen satzungen vnnd felschungen der menschen. Soͤllichs beschicht auch nicht auß ettwas leichtfertigkeyt / sonder auß notwendigkeyt / nicht auß begird der neüwerung / sonder auß fleyß der waren Religion / den waaren glauben zuͦ erlangen / nach den zeügknussen der ewigen warheyt / auff das so wir die gemeinschafft der finsternuß verlassen / mitt Christo vnnd allen seinen glideren inn dem waaren liecht versamlet werdind. Also habend wir nun auff den hüttigen tag den Roͤmischen stuͦl / der von falscher leer / Abgoͤtterey / vnnd vnschuldigem bluͦt der Marterer überlaufft / verlassen / Vnnd habend die Euangelisch vnnd Apostolisch leer / vnnd deßhalb Christum selb das haupt der Kirchen / woͤlche da ist ein gemeinsamme aller heyligen die Christo glaubend / zuͦ handen genommen. Das seye nun bißhar also an einem fürgang geredt. Nun wil ich aber widerkeeren auff die handlung der Catholischen allgemeinen Kirchen / damitt ich es ende was noch daruͦn zuͦ reden überbliben ist.

Dann damit das / daß ich bißhar von der Kirchen geredt hab / dest heitterer vnd dest stercker seye / so wil ich yetzund auß der heyligen geschrifft etlich gleichnussen herfür bringen / inn denen vns die Kirch als vil als für die ougen

3069 Von mancherley abfals.
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[[350]/0792] Die Zwey vnd viertzigste verachtind vnd fliehind / vnnd allein an dem einigen heyland der welt Christo Jesu hangind. Darumb so ist diß vnser abweichen von der Roͤmischen Kirchen / nitt nun zimlich vnnd billich / sonder auch notwendig / als das vns vom Herren selb durch die heyligen Apostel gebotten. Da wir nun nicht moͤchtind saͤlig werden / so wir den selben nit wurdind gehorsammen. 3069 Sonst ist vns wol zuͦwüssen / das die abfaͤl gar schantlich vnd lasterlich sind / doch so wir inn den selben kein vnderscheid haltend / so mag nicht eygenlich ersehen werden was vns gefalle oder mißfalle / woͤlchem wir nachuͦlgend oder was wir fliehind. Es ist ein abfal der Apostasy oder abstands / da die gottlosen mitt jhrem vngloͤubigen Luciano vnnd abfelligen Juliano auß haß des glaubens vnd der Religion / vnd auß luterer gotlose vnd verachtung Gottes / von dem waren allgemeinen glauben / vnd von der gemeinschafft der gloͤubigen abfallend / vnd über dasselbig die warheit Christi mit lesterung vnd schaͤltworten schmaͤhend / vnnd die Kirch Gottes eintweders verlachend oder veruͦlgend. Widerumb so ist ein kaͤtzerischer abfal / da namlich hoffertige eygentroͤste / fraͤffne vnd kybige buͦben mit Valentino / Marcione / Ario / Manicheo / Artemone / vnd dergleichen arbeitsaͤligen leüten / eintweders die heylig geschrifft verschupffend / außgrüblend / verachtend vnd mit fuͤssen traͤttend / oder gewüsse Artickel deß glaubens / vnnd gesunde leeren der Kirchen Gottes verlougnend / vmbkerend / vnd widerfaͤchtend / vnd dargegen das widerspil schirmend / vnd jnen selbs also kaͤtzerische Kirchen auffrichtend / vnnd von der waaren vnd allgemeinen Kirchen abtraͤttend. Vber das ist auch ein abtrünniger abfal / als da was der Donatisten / die sich von der waren Kirchen Gottes absündertend / vnder dem schin vnd fürwenden groͤssere heyligkeyt zuͦ erlangen. Von woͤlchem ich ein wenig hieuͦr gnuͦgsamlich geredt hab. Vnnd sind die zwen ersten yetz gemaͤldeten abfaͤl gar schandtlich greüwlich vnnd lasterlich / Wie auch der dritt keins wegs mag geschirmpt noch verantwortet werden. Deren keiner aber mag vnns auff den hüttigen tag / die wir vonn der Roͤmischen Kirchen abfallend / auffgetrochen oder zuͦgerechnet werden. Dann diß vnser abweichen kan gar nicht gescholten werden / dieweyl wir nicht vonn der waaren / sonder vonn der falschen Kirchen abwychend / vnnd nicht vonn dem volck Gottes / sonder von den veruͦlgeren des volcks Gottes / auch nicht von den Articklen des glaubens vnnd gesunden leeren der Kirchen / sonder vonn den jrthummen / die da die Artickel des glaubens verduncklend / vnnd vonn boͤsen satzungen vnnd felschungen der menschen. Soͤllichs beschicht auch nicht auß ettwas leichtfertigkeyt / sonder auß notwendigkeyt / nicht auß begird der neüwerung / sonder auß fleyß der waren Religion / den waaren glauben zuͦ erlangen / nach den zeügknussen der ewigen warheyt / auff das so wir die gemeinschafft der finsternuß verlassen / mitt Christo vnnd allen seinen glideren inn dem waaren liecht versamlet werdind. Also habend wir nun auff den hüttigen tag den Roͤmischen stuͦl / der von falscher leer / Abgoͤtterey / vnnd vnschuldigem bluͦt der Marterer überlaufft / verlassen / Vnnd habend die Euangelisch vnnd Apostolisch leer / vnnd deßhalb Christum selb das haupt der Kirchen / woͤlche da ist ein gemeinsamme aller heyligen die Christo glaubend / zuͦ handen genommen. Das seye nun bißhar also an einem fürgang geredt. Nun wil ich aber widerkeeren auff die handlung der Catholischen allgemeinen Kirchen / damitt ich es ende was noch daruͦn zuͦ reden überbliben ist. Dann damit das / daß ich bißhar von der Kirchen geredt hab / dest heitterer vnd dest stercker seye / so wil ich yetzund auß der heyligen geschrifft etlich gleichnussen herfür bringen / inn denen vns die Kirch als vil als für die ougen 3069 Von mancherley abfals.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [350]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/792>, abgerufen am 23.11.2024.