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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
geredt das heilsam ist / ob sie gleich darnäbend auch wenn es zeyt vnnd platz hat / freüntlich vermanet vnnd vnderrichtet werdend. Dargegen so mißgunnend auch die vnberichteren den gelerteren jhre gaben nicht / vnnd schemmend sich nicht das volkomner zuo lernen / scheltend vnnd verachtend die gelerten predgenen der bas erfarneren nicht / sonder lobend Gott / vnd so man sie warnet vnd vnderrichtet / so fleißend sie sich dem volkomneren nach zuo volgen. Dann der heilig Aurel. Augustinus de doctrina Christiana lib. 1. cap. 36. spricht weyßlich / Welcher sich beduncken laßt / dz er die heilig geschrifft oder ein theil der selbigen (welcher es seye) verstande / vnd aber mit dem selbigen verstand die liebe Gottes vnd deß nechsten nicht erbauwt / der verstat sie noch nicht. Welcher aber ein sölichen verstand darauß zeücht / der dise liebe zuo erbauwen nütz ist / vnd doch nicht äben das trifft / das man bewären mag den verstanden haben an dem ort / den er lißt / der hatt ein vnschädlichen mißuerstand / vnd redt doch nit gar die vnwarheit. Vnd bald hernach. Doch sol man jn warnen vnd jhm anzeigen / wie vil nützer es seye den rechten wäg nicht verlassen / darmit er nit durch gewonheit deß außschweiffens / überzwärch vnd den lätzen wäg zuogan gezwungen werde. So vil Augustinus. Darumb wenn einer der in der kirchen die geschrifft außlegt / etwan gröber am rechten verstand fält / so mag der / der bas berichtet ist / den fälenden brüderlich warnen / trännung sol man aber darumb nicht anfahen. Die trännung anfahend / sind der meertheil hoffertig / eergytig / vnnd schwynend von verbunst / habend kein liebe / noch bescheidenheit / vnnd gefallt jhnen deßhalb nichts was nicht auß jhnen kumpt / mögend nichts gemeins mitt ander leüthen haben / sonnder trachtend allweg ettwas hochs / nichts gemeins oder einfaltigs. Wider dise reympt sich der spruch deß heyligen Apostels Pauli in der ersten Epistel zun Corin. am achten Capitel. Das wüssen blaßt auff / aber die liebe bauwt. Darumb so verlassend vnnd fliehend gottßförchtige vnnd glöubige leerer vnnd zuohörer vonn der leer wegen / so die nicht vngeschickt (ob sie gleich etwas vngeschliffner / aber doch gottsälig vnd erbeüwlich ist) die gemeinschafft der kirchen nicht / kempfend vnd zanckend auch nicht / sonnder übend vil mee inn allen dingen die liebe.

3036 So aber die diener mit groben fäleren vnnd lasteren behafftet / vnd aber darnebend inn leeren / inn warnen / inn vermanen / inn straffen vnnd inn trösten treüw sind / vnd die ordenlichen Sacrament recht zuodienend vnd brauchend / so hatt niemand billichen anlaß die kirchen zuo verlassen. Der Herr spricht im Euangelio heiter3037 / Auff Mosis stuol sitzend die gschrifftgelerten vnd Phariseer / alles nun was sie euch sagend das jhr halten söllind / das haltend / vnnd thuond es / aber nach jhren wercken söllend jhr nicht thuon / dann sie sagens wol / aber thuonds nicht. Merck das der Herr spricht / Sie sagends wol aber thuonds nicht. Darumb so was auch jhr läben die do lartend / der leer nicht gleich. Noch dieweil sie auff dem stuol Mosis sassend / das ist / dieweyl sie das wort Gottes recht vnnd waarhafftig predgetend / so heißt der Herr die warhafft leer an nemmen / aber das läben das der leer nicht gleich was / vnderlassen / vnnd vonn wegen der lasteren deß leerers kein trännung anrichten. Falsche Propheten hatt er geheissen fliehen. Falsche leer aber / nicht böses läben / machet ein falschen Propheten. Jn disem handel hatt der heilig vatter Augustinus ein grossen span gehept mit den Donatisten / die da zancketend / der dienst wäre von der vnuolkommenheit wegen der dieneren minder krefftig. Welches aber ein andere betrachtung hatt vnd an ein ander ort gehört.

3038 So vil aber die vngleicheit der ceremonien vnd kirchen breuchen belanget / was bedarff es das man darumb vnnsere kirchen meyde oder verlasse? Jm kinder tauff / sprechend sie / brauchend jhr nicht ein form / Also auch inn deß

3036 Das man von der lasteren wegen der dieneren kein trännung anrichten sölle.
3037 Mat.23.
3038 Das man von der vnglicheit wegen der kirchenbreüchen kein trännung anrichten sölle.

Predig.
geredt das heilsam ist / ob sie gleich darnaͤbend auch wenn es zeyt vnnd platz hat / freüntlich vermanet vnnd vnderrichtet werdend. Dargegen so mißgunnend auch die vnberichteren den gelerteren jhre gaben nicht / vnnd schemmend sich nicht das volkomner zuͦ lernen / scheltend vnnd verachtend die gelerten predgenen der bas erfarneren nicht / sonder lobend Gott / vnd so man sie warnet vnd vnderrichtet / so fleißend sie sich dem volkomneren nach zuͦ volgen. Dann der heilig Aurel. Augustinus de doctrina Christiana lib. 1. cap. 36. spricht weyßlich / Welcher sich beduncken laßt / dz er die heilig geschrifft oder ein theil der selbigen (welcher es seye) verstande / vnd aber mit dem selbigen verstand die liebe Gottes vnd deß nechsten nicht erbauwt / der verstat sie noch nicht. Welcher aber ein soͤlichen verstand darauß zeücht / der dise liebe zuͦ erbauwen nütz ist / vnd doch nicht aͤben das trifft / das man bewaͤren mag den verstanden haben an dem ort / den er lißt / der hatt ein vnschaͤdlichen mißuerstand / vnd redt doch nit gar die vnwarheit. Vnd bald hernach. Doch sol man jn warnen vnd jhm anzeigen / wie vil nützer es seye den rechten waͤg nicht verlassen / darmit er nit durch gewonheit deß außschweiffens / überzwaͤrch vnd den laͤtzen waͤg zuͦgan gezwungen werde. So vil Augustinus. Darumb wenn einer der in der kirchen die geschrifft außlegt / etwan groͤber am rechten verstand faͤlt / so mag der / der bas berichtet ist / den faͤlenden bruͤderlich warnen / traͤnnung sol man aber darumb nicht anfahen. Die traͤnnung anfahend / sind der meertheil hoffertig / eergytig / vnnd schwynend von verbunst / habend kein liebe / noch bescheidenheit / vnnd gefallt jhnen deßhalb nichts was nicht auß jhnen kumpt / moͤgend nichts gemeins mitt ander leüthen haben / sonnder trachtend allweg ettwas hochs / nichts gemeins oder einfaltigs. Wider dise reympt sich der spruch deß heyligen Apostels Pauli in der ersten Epistel zun Corin. am achten Capitel. Das wüssen blaßt auff / aber die liebe bauwt. Darumb so verlassend vnnd fliehend gottßfoͤrchtige vnnd gloͤubige leerer vnnd zuͦhoͤrer vonn der leer wegen / so die nicht vngeschickt (ob sie gleich etwas vngeschliffner / aber doch gottsaͤlig vnd erbeüwlich ist) die gemeinschafft der kirchen nicht / kempfend vnd zanckend auch nicht / sonnder uͤbend vil mee inn allen dingen die liebe.

3036 So aber die diener mit groben faͤleren vnnd lasteren behafftet / vnd aber darnebend inn leeren / inn warnen / inn vermanen / inn straffen vnnd inn troͤsten treüw sind / vnd die ordenlichen Sacrament recht zuͦdienend vnd brauchend / so hatt niemand billichen anlaß die kirchen zuͦ verlassen. Der Herr spricht im Euangelio heiter3037 / Auff Mosis stuͦl sitzend die gschrifftgelerten vnd Phariseer / alles nun was sie euch sagend das jhr halten soͤllind / das haltend / vnnd thuͦnd es / aber nach jhren wercken soͤllend jhr nicht thuͦn / dann sie sagens wol / aber thuͦnds nicht. Merck das der Herr spricht / Sie sagends wol aber thuͦnds nicht. Darumb so was auch jhr laͤben die do lartend / der leer nicht gleich. Noch dieweil sie auff dem stuͦl Mosis sassend / das ist / dieweyl sie das wort Gottes recht vnnd waarhafftig predgetend / so heißt der Herr die warhafft leer an nemmen / aber das laͤben das der leer nicht gleich was / vnderlassen / vnnd vonn wegen der lasteren deß leerers kein traͤnnung anrichten. Falsche Propheten hatt er geheissen fliehen. Falsche leer aber / nicht boͤses laͤben / machet ein falschen Propheten. Jn disem handel hatt der heilig vatter Augustinus ein grossen span gehept mit den Donatisten / die da zancketend / der dienst waͤre von der vnuͦlkommenheit wegen der dieneren minder krefftig. Welches aber ein andere betrachtung hatt vnd an ein ander ort gehoͤrt.

3038 So vil aber die vngleicheit der ceremonien vnd kirchen breuchen belanget / was bedarff es das man darumb vnnsere kirchen meyde oder verlasse? Jm kinder tauff / sprechend sie / brauchend jhr nicht ein form / Also auch inn deß

3036 Das man von der lasteren wegen der dieneren kein traͤnnung anrichten soͤlle.
3037 Mat.23.
3038 Das man von der vnglicheit wegen der kirchenbreüchen kein traͤnnung anrichten soͤlle.
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[CCCXLIIII./0779] Predig. geredt das heilsam ist / ob sie gleich darnaͤbend auch wenn es zeyt vnnd platz hat / freüntlich vermanet vnnd vnderrichtet werdend. Dargegen so mißgunnend auch die vnberichteren den gelerteren jhre gaben nicht / vnnd schemmend sich nicht das volkomner zuͦ lernen / scheltend vnnd verachtend die gelerten predgenen der bas erfarneren nicht / sonder lobend Gott / vnd so man sie warnet vnd vnderrichtet / so fleißend sie sich dem volkomneren nach zuͦ volgen. Dann der heilig Aurel. Augustinus de doctrina Christiana lib. 1. cap. 36. spricht weyßlich / Welcher sich beduncken laßt / dz er die heilig geschrifft oder ein theil der selbigen (welcher es seye) verstande / vnd aber mit dem selbigen verstand die liebe Gottes vnd deß nechsten nicht erbauwt / der verstat sie noch nicht. Welcher aber ein soͤlichen verstand darauß zeücht / der dise liebe zuͦ erbauwen nütz ist / vnd doch nicht aͤben das trifft / das man bewaͤren mag den verstanden haben an dem ort / den er lißt / der hatt ein vnschaͤdlichen mißuerstand / vnd redt doch nit gar die vnwarheit. Vnd bald hernach. Doch sol man jn warnen vnd jhm anzeigen / wie vil nützer es seye den rechten waͤg nicht verlassen / darmit er nit durch gewonheit deß außschweiffens / überzwaͤrch vnd den laͤtzen waͤg zuͦgan gezwungen werde. So vil Augustinus. Darumb wenn einer der in der kirchen die geschrifft außlegt / etwan groͤber am rechten verstand faͤlt / so mag der / der bas berichtet ist / den faͤlenden bruͤderlich warnen / traͤnnung sol man aber darumb nicht anfahen. Die traͤnnung anfahend / sind der meertheil hoffertig / eergytig / vnnd schwynend von verbunst / habend kein liebe / noch bescheidenheit / vnnd gefallt jhnen deßhalb nichts was nicht auß jhnen kumpt / moͤgend nichts gemeins mitt ander leüthen haben / sonnder trachtend allweg ettwas hochs / nichts gemeins oder einfaltigs. Wider dise reympt sich der spruch deß heyligen Apostels Pauli in der ersten Epistel zun Corin. am achten Capitel. Das wüssen blaßt auff / aber die liebe bauwt. Darumb so verlassend vnnd fliehend gottßfoͤrchtige vnnd gloͤubige leerer vnnd zuͦhoͤrer vonn der leer wegen / so die nicht vngeschickt (ob sie gleich etwas vngeschliffner / aber doch gottsaͤlig vnd erbeüwlich ist) die gemeinschafft der kirchen nicht / kempfend vnd zanckend auch nicht / sonnder uͤbend vil mee inn allen dingen die liebe. 3036 So aber die diener mit groben faͤleren vnnd lasteren behafftet / vnd aber darnebend inn leeren / inn warnen / inn vermanen / inn straffen vnnd inn troͤsten treüw sind / vnd die ordenlichen Sacrament recht zuͦdienend vnd brauchend / so hatt niemand billichen anlaß die kirchen zuͦ verlassen. Der Herr spricht im Euangelio heiter 3037 / Auff Mosis stuͦl sitzend die gschrifftgelerten vnd Phariseer / alles nun was sie euch sagend das jhr halten soͤllind / das haltend / vnnd thuͦnd es / aber nach jhren wercken soͤllend jhr nicht thuͦn / dann sie sagens wol / aber thuͦnds nicht. Merck das der Herr spricht / Sie sagends wol aber thuͦnds nicht. Darumb so was auch jhr laͤben die do lartend / der leer nicht gleich. Noch dieweil sie auff dem stuͦl Mosis sassend / das ist / dieweyl sie das wort Gottes recht vnnd waarhafftig predgetend / so heißt der Herr die warhafft leer an nemmen / aber das laͤben das der leer nicht gleich was / vnderlassen / vnnd vonn wegen der lasteren deß leerers kein traͤnnung anrichten. Falsche Propheten hatt er geheissen fliehen. Falsche leer aber / nicht boͤses laͤben / machet ein falschen Propheten. Jn disem handel hatt der heilig vatter Augustinus ein grossen span gehept mit den Donatisten / die da zancketend / der dienst waͤre von der vnuͦlkommenheit wegen der dieneren minder krefftig. Welches aber ein andere betrachtung hatt vnd an ein ander ort gehoͤrt. 3038 So vil aber die vngleicheit der ceremonien vnd kirchen breuchen belanget / was bedarff es das man darumb vnnsere kirchen meyde oder verlasse? Jm kinder tauff / sprechend sie / brauchend jhr nicht ein form / Also auch inn deß 3036 Das man von der lasteren wegen der dieneren kein traͤnnung anrichten soͤlle. 3037 Mat.23. 3038 Das man von der vnglicheit wegen der kirchenbreüchen kein traͤnnung anrichten soͤlle.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CCCXLIIII.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/779>, abgerufen am 17.06.2024.