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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Die Viertzigste
keinem theil oder stuck deß mörders anders dann von der seel mag verstanden werden: Dann mit dem leib hanget er am creütz / an das er gehefftet was. Darhär hatt auch der heilig Apostel vnnd Euangelist Joannes2803 vnder dem altar gesehen die seelen deren / die vmb deß worts Gottes willen erwürgt warend. Hort auch die selbigen schreyen mit lauter stimm vnnd sprächen / Herr du heiliger vnnd warhafftiger wie lang richtest du vnd rechest nicht vnser bluot an denen die auff erden wonend? Er sach auch das einer jetlichen seel gegeben ward ein weyß kleid / vnd das zuo jnen von dem Herren gesagt ward / Ruowend noch ein kleine zeyt / biß das eüwere mittknecht vnd brüder erfüllt werdend / die auch noch söllend getödt werden / gleich wie jr. Welche ding alle samen nicht auff blosse qualiteten vnd wielikeiten / sonder auff wäsenliche substantzen sich reymend vnd fügend. Darumb so sind die seelen der menschen / substantzen. 2804 Deßhalb habend etliche leerer der kirchen vor zeyten / als ich achten / sölichs eigenlich vnd deütlich außzuotrucken / gelert / die vernünfftigen seelen der menschen seyen leiblich oder leibhafft / das ist söliche substantzen / die inn jrer art eigenlichs wäsen habind. Vnd ich achten es werde ewer lieb nit beschwärlich sein / so ich auch von wort zuo wort vorlisen was der heilig Augustinus vonn disem handel auff bede seyten disputiert hatt / in der Epistel an Hieronymum / welche in der ordnung die acht vnd zwentzigst ist / da spricht er also. Wiewol es denen die nit hochs verstands sind / kum mag ingeredt werden / das die seel one leyb seye / so bekenn ich doch / das ich dessen beredt bin. Aber damitt ich nicht vergäbens vmb wort zancke / oder ein anderer gegen mir darumb zancke (dann wenn der handel an jm selb offenbar ist / so darff man nicht von dem nammen vil zuo kempffen) so sag ich also: Jst ein jede substantz oder ein jedes wäsen ein leib / oder wie mans in ander wäg kumlicher nennen möchte / das etlicher maß in jm selbs ist / so ist die seel ein leib. Jtem wenn man die natur allein one leib sein nennen wil / die in allwäg für andere ding vnwandelbar / vnnd an allen orten gantz vnd gar ist / so ist die seel ein leib. Dann sie ist nichts sölichs. Dargegen / wenn das kein leib ist / das nicht nach der lenge / breite / vnd höhe an einem ort also ist / stat / oder bewegt wirt / das es mit dem grösseren theil das grösser ort ynfasset / vnnd mit dem kleineren das kleiner / vnd minder ist in einem theil dann im gantzen / so ist die seel kein leib. Dann sie wirt durch den gantzen leib den sie läbendig machet nit orts weyß außgossen / sonder durch ein läbliche erstreckung außgestreckt. Dann sie ist in allen theilen vnd stucken desselben gantz mit ein anderen zuogegen / vnd nit in den kleineren theilen kleiner / vnd inn den grösseren grösser / sonnder wol an etlichen orten stercker / an etlichen schwecher / doch in allen mit einanderen / vnd in einem jeden besonder gantz vnd gar. Dann was sie gleich nit im gantzen leib empfinnt / das empfinnt sie doch nicht anderst / dann gantz vnd gar. Dann wenn an einem läbendigen fleisch etwas nun mitt einem kleinen stüpfli angerürt wirdt / wiewol das selbig ort nicht allein am gantzen leib nicht ist / sonnder auch kum daran mag gesehen werden / so ist es doch der gantzen seel vnuerborgen: Wiewol das / deß man empfinnt nicht durch den gantzen leib hinweg laufft / sonder sein allein da empfunden wirt da es geschicht. Wohär kumpt dann dises so bald zuo der gantzen seel / das doch nit im gantzen leib geschicht / dann dz die selbig gantz vnd gar an dem ort ist / da es geschicht / vnd doch die anderen ort nit verlaßt / das sie gantz vnd gar an dem seye? Dann es läbend auch die anderen ort durch jhr gegenwirtikeit / an denen nützit sölichs beschehen ist. Wenn aber sölichs an dem selbigen auch beschähe / vnd ja bede mit ein anderen beschähind / so wärend sie bede mit ein anderen jren gantz vnd gar zuo mal vnuerborgen. Deßhalb so möchte sie in allen vnd jeden stucken deß leibs zuomal gantz vnd gar mit ein anderen nit sein / wenn sie durch

2803 Apo.6.
2804 Ob die seelen substantzen seyend mit lyben oder one lyb.

Die Viertzigste
keinem theil oder stuck deß moͤrders anders dann von der seel mag verstanden werden: Dann mit dem leib hanget er am creütz / an das er gehefftet was. Darhaͤr hatt auch der heilig Apostel vnnd Euangelist Joannes2803 vnder dem altar gesehen die seelen deren / die vmb deß worts Gottes willen erwürgt warend. Hort auch die selbigen schreyen mit lauter stimm vnnd spraͤchen / Herr du heiliger vnnd warhafftiger wie lang richtest du vnd rechest nicht vnser bluͦt an denen die auff erden wonend? Er sach auch das einer jetlichen seel gegeben ward ein weyß kleid / vnd das zuͦ jnen von dem Herren gesagt ward / Ruͦwend noch ein kleine zeyt / biß das eüwere mittknecht vnd bruͤder erfüllt werdend / die auch noch soͤllend getoͤdt werden / gleich wie jr. Welche ding alle samen nicht auff blosse qualiteten vnd wielikeiten / sonder auff waͤsenliche substantzen sich reymend vnd fuͤgend. Darumb so sind die seelen der menschen / substantzen. 2804 Deßhalb habend etliche leerer der kirchen vor zeyten / als ich achten / soͤlichs eigenlich vnd deütlich außzuͦtrucken / gelert / die vernünfftigen seelen der menschen seyen leiblich oder leibhafft / das ist soͤliche substantzen / die inn jrer art eigenlichs waͤsen habind. Vnd ich achten es werde ewer lieb nit beschwaͤrlich sein / so ich auch von wort zuͦ wort vorlisen was der heilig Augustinus vonn disem handel auff bede seyten disputiert hatt / in der Epistel an Hieronymum / welche in der ordnung die acht vnd zwentzigst ist / da spricht er also. Wiewol es denen die nit hochs verstands sind / kum mag ingeredt werden / das die seel one leyb seye / so bekenn ich doch / das ich dessen beredt bin. Aber damitt ich nicht vergaͤbens vmb wort zancke / oder ein anderer gegen mir darumb zancke (dann wenn der handel an jm selb offenbar ist / so darff man nicht von dem nammen vil zuͦ kempffen) so sag ich also: Jst ein jede substantz oder ein jedes waͤsen ein leib / oder wie mans in ander waͤg kumlicher nennen moͤchte / das etlicher maß in jm selbs ist / so ist die seel ein leib. Jtem wenn man die natur allein one leib sein nennen wil / die in allwaͤg für andere ding vnwandelbar / vnnd an allen orten gantz vnd gar ist / so ist die seel ein leib. Dann sie ist nichts soͤlichs. Dargegen / wenn das kein leib ist / das nicht nach der lenge / breite / vnd hoͤhe an einem ort also ist / stat / oder bewegt wirt / das es mit dem groͤsseren theil das groͤsser ort ynfasset / vnnd mit dem kleineren das kleiner / vnd minder ist in einem theil dann im gantzen / so ist die seel kein leib. Dann sie wirt durch den gantzen leib den sie laͤbendig machet nit orts weyß außgossen / sonder durch ein laͤbliche erstreckung außgestreckt. Dann sie ist in allen theilen vnd stucken desselben gantz mit ein anderen zuͦgegen / vnd nit in den kleineren theilen kleiner / vnd inn den groͤsseren groͤsser / sonnder wol an etlichen orten stercker / an etlichen schwecher / doch in allen mit einanderen / vnd in einem jeden besonder gantz vnd gar. Dann was sie gleich nit im gantzen leib empfinnt / das empfinnt sie doch nicht anderst / dann gantz vnd gar. Dann wenn an einem laͤbendigen fleisch etwas nun mitt einem kleinen stüpfli angeruͤrt wirdt / wiewol das selbig ort nicht allein am gantzen leib nicht ist / sonnder auch kum daran mag gesehen werden / so ist es doch der gantzen seel vnuerborgen: Wiewol das / deß man empfinnt nicht durch den gantzen leib hinweg laufft / sonder sein allein da empfunden wirt da es geschicht. Wohaͤr kumpt dann dises so bald zuͦ der gantzen seel / das doch nit im gantzen leib geschicht / dann dz die selbig gantz vnd gar an dem ort ist / da es geschicht / vnd doch die anderen ort nit verlaßt / das sie gantz vnd gar an dem seye? Dann es laͤbend auch die anderen ort durch jhr gegenwirtikeit / an denen nützit soͤlichs beschehen ist. Wenn aber soͤlichs an dem selbigen auch beschaͤhe / vnd ja bede mit ein anderen beschaͤhind / so waͤrend sie bede mit ein anderen jren gantz vnd gar zuͦ mal vnuerborgen. Deßhalb so moͤchte sie in allen vnd jeden stucken deß leibs zuͦmal gantz vnd gar mit ein anderen nit sein / wenn sie durch

2803 Apo.6.
2804 Ob die seelen substantzen seyend mit lyben oder one lyb.
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                   der Epistel an Hieronymum / welche in der ordnung die acht vnd zwentzigst ist / da
                   spricht er also. Wiewol es denen die nit hochs verstands sind / kum
                   mag ingeredt werden / das die seel one leyb seye / so bekenn ich doch / das ich
                   dessen beredt bin. Aber damitt ich nicht verga&#x0364;bens vmb wort zancke / oder ein
                   anderer gegen mir darumb zancke (dann wenn der handel an jm selb offenbar ist / so
                   darff man nicht von dem nammen vil zu&#x0366; kempffen) so sag ich also: Jst ein jede
                   substantz oder ein jedes wa&#x0364;sen ein leib / oder wie mans in ander wa&#x0364;g kumlicher
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                   wenn man die natur allein one leib sein nennen wil / die in allwa&#x0364;g
                   für andere ding vnwandelbar / vnnd an allen orten gantz vnd gar ist / so ist die
                   seel ein leib. Dann sie ist nichts so&#x0364;lichs. Dargegen / wenn das kein leib ist
                   / das nicht nach der lenge / breite / vnd ho&#x0364;he an einem
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                   einem theil dann im gantzen / so ist die seel kein leib. Dann sie wirt durch den
                   gantzen leib den sie la&#x0364;bendig machet nit orts weyß außgossen / sonder durch ein
                   la&#x0364;bliche erstreckung außgestreckt. Dann
                   sie ist in allen theilen vnd stucken desselben gantz mit ein anderen zu&#x0366;gegen /
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[[317]/0726] Die Viertzigste keinem theil oder stuck deß moͤrders anders dann von der seel mag verstanden werden: Dann mit dem leib hanget er am creütz / an das er gehefftet was. Darhaͤr hatt auch der heilig Apostel vnnd Euangelist Joannes 2803 vnder dem altar gesehen die seelen deren / die vmb deß worts Gottes willen erwürgt warend. Hort auch die selbigen schreyen mit lauter stimm vnnd spraͤchen / Herr du heiliger vnnd warhafftiger wie lang richtest du vnd rechest nicht vnser bluͦt an denen die auff erden wonend? Er sach auch das einer jetlichen seel gegeben ward ein weyß kleid / vnd das zuͦ jnen von dem Herren gesagt ward / Ruͦwend noch ein kleine zeyt / biß das eüwere mittknecht vnd bruͤder erfüllt werdend / die auch noch soͤllend getoͤdt werden / gleich wie jr. Welche ding alle samen nicht auff blosse qualiteten vnd wielikeiten / sonder auff waͤsenliche substantzen sich reymend vnd fuͤgend. Darumb so sind die seelen der menschen / substantzen. 2804 Deßhalb habend etliche leerer der kirchen vor zeyten / als ich achten / soͤlichs eigenlich vnd deütlich außzuͦtrucken / gelert / die vernünfftigen seelen der menschen seyen leiblich oder leibhafft / das ist soͤliche substantzen / die inn jrer art eigenlichs waͤsen habind. Vnd ich achten es werde ewer lieb nit beschwaͤrlich sein / so ich auch von wort zuͦ wort vorlisen was der heilig Augustinus vonn disem handel auff bede seyten disputiert hatt / in der Epistel an Hieronymum / welche in der ordnung die acht vnd zwentzigst ist / da spricht er also. Wiewol es denen die nit hochs verstands sind / kum mag ingeredt werden / das die seel one leyb seye / so bekenn ich doch / das ich dessen beredt bin. Aber damitt ich nicht vergaͤbens vmb wort zancke / oder ein anderer gegen mir darumb zancke (dann wenn der handel an jm selb offenbar ist / so darff man nicht von dem nammen vil zuͦ kempffen) so sag ich also: Jst ein jede substantz oder ein jedes waͤsen ein leib / oder wie mans in ander waͤg kumlicher nennen moͤchte / das etlicher maß in jm selbs ist / so ist die seel ein leib. Jtem wenn man die natur allein one leib sein nennen wil / die in allwaͤg für andere ding vnwandelbar / vnnd an allen orten gantz vnd gar ist / so ist die seel ein leib. Dann sie ist nichts soͤlichs. Dargegen / wenn das kein leib ist / das nicht nach der lenge / breite / vnd hoͤhe an einem ort also ist / stat / oder bewegt wirt / das es mit dem groͤsseren theil das groͤsser ort ynfasset / vnnd mit dem kleineren das kleiner / vnd minder ist in einem theil dann im gantzen / so ist die seel kein leib. Dann sie wirt durch den gantzen leib den sie laͤbendig machet nit orts weyß außgossen / sonder durch ein laͤbliche erstreckung außgestreckt. Dann sie ist in allen theilen vnd stucken desselben gantz mit ein anderen zuͦgegen / vnd nit in den kleineren theilen kleiner / vnd inn den groͤsseren groͤsser / sonnder wol an etlichen orten stercker / an etlichen schwecher / doch in allen mit einanderen / vnd in einem jeden besonder gantz vnd gar. Dann was sie gleich nit im gantzen leib empfinnt / das empfinnt sie doch nicht anderst / dann gantz vnd gar. Dann wenn an einem laͤbendigen fleisch etwas nun mitt einem kleinen stüpfli angeruͤrt wirdt / wiewol das selbig ort nicht allein am gantzen leib nicht ist / sonnder auch kum daran mag gesehen werden / so ist es doch der gantzen seel vnuerborgen: Wiewol das / deß man empfinnt nicht durch den gantzen leib hinweg laufft / sonder sein allein da empfunden wirt da es geschicht. Wohaͤr kumpt dann dises so bald zuͦ der gantzen seel / das doch nit im gantzen leib geschicht / dann dz die selbig gantz vnd gar an dem ort ist / da es geschicht / vnd doch die anderen ort nit verlaßt / das sie gantz vnd gar an dem seye? Dann es laͤbend auch die anderen ort durch jhr gegenwirtikeit / an denen nützit soͤlichs beschehen ist. Wenn aber soͤlichs an dem selbigen auch beschaͤhe / vnd ja bede mit ein anderen beschaͤhind / so waͤrend sie bede mit ein anderen jren gantz vnd gar zuͦ mal vnuerborgen. Deßhalb so moͤchte sie in allen vnd jeden stucken deß leibs zuͦmal gantz vnd gar mit ein anderen nit sein / wenn sie durch 2803 Apo.6. 2804 Ob die seelen substantzen seyend mit lyben oder one lyb.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [317]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/726>, abgerufen am 10.06.2024.