Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

Bild:
<< vorherige Seite

Die Neün vnd dreissigste
nach dem menschen. 2725 Doch so sagend wir hie vmb so vil weyter / das die bösen Engel nit durch die erschaffung böß gemachet seyend / sonder auß jrem eignen abfal: Dann alles das Gott erschaffen / was vnnd ist vast guot. Darumb so sind alle Engel / gleich wie auch die menschen / von natur guot erschaffen. 2726 Aber sie sind inn diser güte / die jhnen vonn Gott gegeben vnnd ynpflantzet was / nicht bestanden / sonnder durch jhre eigne boßheit verböseret worden / wie noch die menschen / vnnd deßhalb von dem himmel gefallen / vnd von dem gerechten Gott auß der gegebnen sälikeyt hinab gestürtzt vnnd geworffen. Wenn aber das geschähen seye / mäldet die geschrifft auch nicht. Doch so erscheint sölichs vor deß menschen fal beschehen sein. Dann ie der Teüffel vnnsere Elteren durch die Schlangen zuo sünden gereitzt / vnnd inn die arbendsälikeyt vnnd inn den tod gezogen hatt. Es beschreibt auch gedachte geschrifft nitt eigenlich vnd außtrucklich was die sünd deß Teüffels gewesen / oder die weyß / wie er von dem himmel herab gestürtzt seye / Allein mäldet sie inn gemein / das vnder den Englen boßheyt vnnd übels erfunden seye / vnnd das sie deßhalb zur Hellen gestürtzt worden. Dann im buoch Job läsend wir2727 / Sihe er hatt vnder seinen dieneren vntreüw erfunden / vnnd vnder seinen Englen ist stoltze vngehorsamme gewesen. Welchem der heylig Apostel Petrus nicht vngleich redt / da er spricht2728 / das Gott den Englen die gesündet nicht verschonet habe / sonnder sie mitt kettenen der finsternuß vmbgeben vnnd gebunden zur Hell verstossen / das sie zum gericht behalten werdind. So wideräferet auch Judas der bruoder Jacobi / der mit dem zuonammen Thaddeus genennt ward / disen spruch gar nach / vnnd spricht: Auch die Engel / die jhren vrsprung (das ist / jhr natur / inn deren sie erschaffen warend) nicht behieltend / sonnder verliessend jhr behausung (das ist / jhren stand / jhr ampt / vnnd jhr treüw) hatt er behalten zum gericht deß grossen tags mitt ewigen banden vnder der tunckelheit. Jtem es spricht vnnser Herr vnnd heyland Jesus Christus / da er vonn dem Teüffel redt / also:2729 Er ist ein todschleger vonn anfang / vnnd ist inn der warheit nicht bestanden. Darauß mögend wir abnemmen / das der Teüffel etwan inn der warheit gestanden oder gewesen / aber durch trewlose abtrünnige abgefallen. Dise zeügnussen / die nammlich bezeügend das der abfellig Engel gesündet / vnnd inn die Hellen gestürtzt vnnd verstossen seye / thuond glöubigen vnnd nicht fürwitzigen gemüteren genuog. Vber dise werdend auch vonn anderen ettliche kuntschafften auß dem Esaia2730 vnnd Ezechiel2731 angezogen / die äben dises bewärend / Welche wir nicht verwerffend / doch so habend wir auch kein zwyfel / dann das sie auff disen vnseren handel allegorischer vnnd abgezogner weyß gezogen vnnd gebraucht werdind. Das man auß dem Euangelisten Luca anzeücht2732 / Jch sach den Satanam wie ein blitzg von dem Himmel fallen / das wirt nit eigenlich vonn dem ersten fal der Englen außgelegt / Dann es ist auch ein anderer fal deß Teüffels / der nammlich / da er vonn seiner tyranney (mit deren er der menschen hertzen durch jrrthumb vnd laster besässen vnnd verwicklet hat) durch die zuokunfft Christi inn die wält / vnd durch die ware predig deß Euangelij / entfallt vnd entsetzt wirt. Das hatt aber kein zweifel / das die Engel alle guot erschaffen / die bösen aber auß jhr eignen / nicht auß Gottes schuld abgefallen seyend. Vonn welchem ich auch ettwas geredt hab in der dreissigsten predig / da ich von dem vrsprung der sünden disputiert hab. Zuo welchem ich jetzund setzen wil die schön vnnd klar demonstration vnnd beweysung Theodoreti deß Bischoffs Cyri / die er auß der geheymnuß der heyligen geschrifft genommen / da er in Epit. diuin. decret. also spricht / Lassend vns bedencken ob die teüffel billich leidind / dieweil sie ein söliche natur von dem der sie geschaffen hat / empfangen habend. Wie könte aber

2725 Dz der tüfel nicht böß erschaffen seye.
2726 Von dem fal der Englen.
2727 Job. 4.
2728 2.Pet.2.
2729 Joan.8.
2730 Esa.14.
2731 Ezech.28.
2732 Luc.10.

Die Neün vnd dreissigste
nach dem menschen. 2725 Doch so sagend wir hie vmb so vil weyter / das die boͤsen Engel nit durch die erschaffung boͤß gemachet seyend / sonder auß jrem eignen abfal: Dann alles das Gott erschaffen / was vnnd ist vast guͦt. Darumb so sind alle Engel / gleich wie auch die menschen / von natur guͦt erschaffen. 2726 Aber sie sind inn diser guͤte / die jhnen vonn Gott gegeben vnnd ynpflantzet was / nicht bestanden / sonnder durch jhre eigne boßheit verboͤseret worden / wie noch die menschen / vnnd deßhalb von dem himmel gefallen / vnd von dem gerechten Gott auß der gegebnen saͤlikeyt hinab gestürtzt vnnd geworffen. Wenn aber das geschaͤhen seye / maͤldet die geschrifft auch nicht. Doch so erscheint soͤlichs vor deß menschen fal beschehen sein. Dann ie der Teüffel vnnsere Elteren durch die Schlangen zuͦ sünden gereitzt / vnnd inn die arbendsaͤlikeyt vnnd inn den tod gezogen hatt. Es beschreibt auch gedachte geschrifft nitt eigenlich vnd außtrucklich was die sünd deß Teüffels gewesen / oder die weyß / wie er von dem himmel herab gestürtzt seye / Allein maͤldet sie inn gemein / das vnder den Englen boßheyt vnnd übels erfunden seye / vnnd das sie deßhalb zur Hellen gestürtzt worden. Dann im buͦch Job laͤsend wir2727 / Sihe er hatt vnder seinen dieneren vntreüw erfunden / vnnd vnder seinen Englen ist stoltze vngehorsamme gewesen. Welchem der heylig Apostel Petrus nicht vngleich redt / da er spricht2728 / das Gott den Englen die gesündet nicht verschonet habe / sonnder sie mitt kettenen der finsternuß vmbgeben vnnd gebunden zur Hell verstossen / das sie zum gericht behalten werdind. So wideraͤferet auch Judas der bruͦder Jacobi / der mit dem zuͦnammen Thaddeus genennt ward / disen spruch gar nach / vnnd spricht: Auch die Engel / die jhren vrsprung (das ist / jhr natur / inn deren sie erschaffen warend) nicht behieltend / sonnder verliessend jhr behausung (das ist / jhren stand / jhr ampt / vnnd jhr treüw) hatt er behalten zum gericht deß grossen tags mitt ewigen banden vnder der tunckelheit. Jtem es spricht vnnser Herr vnnd heyland Jesus Christus / da er vonn dem Teüffel redt / also:2729 Er ist ein todschleger vonn anfang / vnnd ist inn der warheit nicht bestanden. Darauß moͤgend wir abnemmen / das der Teüffel etwan inn der warheit gestanden oder gewesen / aber durch trewlose abtrünnige abgefallen. Dise zeügnussen / die nammlich bezeügend das der abfellig Engel gesündet / vnnd inn die Hellen gestürtzt vnnd verstossen seye / thuͦnd gloͤubigen vnnd nicht fürwitzigen gemuͤteren genuͦg. Vber dise werdend auch vonn anderen ettliche kuntschafften auß dem Esaia2730 vnnd Ezechiel2731 angezogen / die aͤben dises bewaͤrend / Welche wir nicht verwerffend / doch so habend wir auch kein zwyfel / dann das sie auff disen vnseren handel allegorischer vnnd abgezogner weyß gezogen vnnd gebraucht werdind. Das man auß dem Euangelisten Luca anzeücht2732 / Jch sach den Satanam wie ein blitzg von dem Himmel fallen / das wirt nit eigenlich vonn dem ersten fal der Englen außgelegt / Dann es ist auch ein anderer fal deß Teüffels / der nammlich / da er vonn seiner tyranney (mit deren er der menschen hertzen durch jrrthumb vnd laster besaͤssen vnnd verwicklet hat) durch die zuͦkunfft Christi inn die waͤlt / vnd durch die ware predig deß Euangelij / entfallt vnd entsetzt wirt. Das hatt aber kein zweifel / das die Engel alle guͦt erschaffen / die boͤsen aber auß jhr eignen / nicht auß Gottes schuld abgefallen seyend. Vonn welchem ich auch ettwas geredt hab in der dreissigsten predig / da ich von dem vrsprung der sünden disputiert hab. Zuͦ welchem ich jetzund setzen wil die schoͤn vnnd klar demonstration vnnd beweysung Theodoreti deß Bischoffs Cyri / die er auß der geheymnuß der heyligen geschrifft genommen / da er in Epit. diuin. decret. also spricht / Lassend vns bedencken ob die teüffel billich leidind / dieweil sie ein soͤliche natur von dem der sie geschaffen hat / empfangen habend. Wie koͤnte aber

2725 Dz der tüfel nicht boͤß erschaffen seye.
2726 Von dem fal der Englen.
2727 Job. 4.
2728 2.Pet.2.
2729 Joan.8.
2730 Esa.14.
2731 Ezech.28.
2732 Luc.10.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0714" n="[311]"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#c"><hi rendition="#b"><hi rendition="#in">D</hi>ie <hi rendition="#in">N</hi>eün
                            vnd dreissigste</hi></hi><lb/></fw>nach dem menschen. <note place="foot" n="2725"> Dz der tüfel nicht bo&#x0364;ß
                      erschaffen seye.</note> Doch so sagend wir hie vmb so vil weyter / das die
                   bo&#x0364;sen Engel nit durch die erschaffung bo&#x0364;ß gemachet seyend / sonder
                   auß jrem eignen abfal: Dann alles das Gott erschaffen / was vnnd ist vast gu&#x0366;t.
                   Darumb so sind alle Engel / gleich wie auch die menschen / von natur gu&#x0366;t
                   erschaffen. <note place="foot" n="2726"> Von dem fal der
                      Englen.</note> Aber sie sind inn diser gu&#x0364;te / die jhnen vonn Gott
                   gegeben vnnd ynpflantzet was / nicht bestanden / sonnder durch jhre eigne boßheit
                   verbo&#x0364;seret worden / wie noch die menschen / vnnd deßhalb von dem himmel
                   gefallen / vnd von dem gerechten Gott auß der gegebnen sa&#x0364;likeyt hinab
                   gestürtzt vnnd geworffen. Wenn aber das gescha&#x0364;hen seye / ma&#x0364;ldet
                   die geschrifft auch nicht. Doch so erscheint so&#x0364;lichs vor deß menschen fal
                   beschehen sein. Dann ie der Teüffel vnnsere Elteren durch die Schlangen zu&#x0366; sünden
                   gereitzt / vnnd inn die arbendsa&#x0364;likeyt vnnd inn den tod gezogen hatt. Es
                   beschreibt auch gedachte geschrifft nitt eigenlich vnd außtrucklich was die sünd
                   deß Teüffels gewesen / oder die weyß / wie er von dem himmel herab gestürtzt seye
                   / Allein ma&#x0364;ldet sie inn gemein / das vnder den Englen boßheyt vnnd übels
                   erfunden seye / vnnd das sie deßhalb zur Hellen gestürtzt worden. Dann im bu&#x0366;ch
                   Job la&#x0364;send wir<note place="foot" n="2727"> Job. 4.</note>
                   / Sihe er hatt vnder seinen dieneren vntreüw erfunden / vnnd vnder seinen Englen
                   ist stoltze vngehorsamme gewesen. Welchem der heylig Apostel Petrus nicht vngleich
                   redt / da er spricht<note place="foot" n="2728">
                      2.Pet.2.</note> / das Gott den Englen die gesündet nicht verschonet habe /
                   sonnder sie mitt kettenen der finsternuß vmbgeben vnnd gebunden zur Hell
                   verstossen / das sie zum gericht behalten werdind. So widera&#x0364;feret auch
                   Judas der bru&#x0366;der Jacobi / der mit dem zu&#x0366;nammen Thaddeus genennt ward / disen
                   spruch gar nach / vnnd spricht: Auch die Engel / die jhren vrsprung (das ist / jhr
                   natur / inn deren sie erschaffen warend) nicht behieltend / sonnder verliessend
                   jhr behausung (das ist / jhren stand / jhr ampt / vnnd jhr treüw) hatt er behalten
                   zum gericht deß grossen tags mitt ewigen banden vnder der tunckelheit. Jtem es
                   spricht vnnser Herr vnnd heyland Jesus Christus / da er vonn dem Teüffel redt /
                      also:<note place="foot" n="2729"> Joan.8.</note> Er ist ein
                   todschleger vonn anfang / vnnd ist inn der warheit nicht bestanden. Darauß
                   mo&#x0364;gend wir abnemmen / das der Teüffel etwan inn der warheit gestanden oder
                   gewesen / aber durch trewlose abtrünnige abgefallen. Dise zeügnussen / die
                   nammlich bezeügend das der abfellig Engel gesündet / vnnd inn die Hellen gestürtzt
                   vnnd verstossen seye / thu&#x0366;nd glo&#x0364;ubigen vnnd nicht fürwitzigen
                   gemu&#x0364;teren genu&#x0366;g. Vber dise werdend auch vonn anderen ettliche
                   kuntschafften auß dem Esaia<note place="foot" n="2730">
                      Esa.14.</note> vnnd Ezechiel<note place="foot" n="2731">
                      Ezech.28.</note> angezogen / die a&#x0364;ben dises bewa&#x0364;rend / Welche
                   wir nicht verwerffend / doch so habend wir auch kein zwyfel / dann das sie auff
                   disen vnseren handel allegorischer vnnd abgezogner weyß gezogen vnnd gebraucht werdind. Das man auß dem Euangelisten Luca
                      anzeücht<note place="foot" n="2732"> Luc.10.</note> / Jch
                   sach den Satanam wie ein blitzg von dem Himmel fallen / das wirt nit eigenlich
                   vonn dem ersten fal der Englen außgelegt / Dann es ist auch ein anderer fal deß
                   Teüffels / der nammlich / da er vonn seiner tyranney (mit deren er der menschen
                   hertzen durch jrrthumb vnd laster besa&#x0364;ssen vnnd verwicklet hat) durch die
                   zu&#x0366;kunfft Christi inn die wa&#x0364;lt / vnd durch die ware predig deß Euangelij /
                   entfallt vnd entsetzt wirt. Das hatt aber kein zweifel / das die Engel alle gu&#x0366;t
                   erschaffen / die bo&#x0364;sen aber auß jhr eignen / nicht auß Gottes schuld
                   abgefallen seyend. Vonn welchem ich auch ettwas geredt hab in der dreissigsten
                   predig / da ich von dem vrsprung der sünden disputiert hab. Zu&#x0366; welchem ich
                   jetzund setzen wil die scho&#x0364;n vnnd klar demonstration vnnd beweysung
                   Theodoreti deß Bischoffs Cyri / die er auß der geheymnuß der heyligen geschrifft
                   genommen / da er in <hi rendition="#aq">Epit. diuin. decret.</hi> also spricht /
                   Lassend vns bedencken ob die teüffel billich leidind / dieweil sie ein
                   so&#x0364;liche natur von dem der sie geschaffen hat / empfangen habend. Wie
                   ko&#x0364;nte aber<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[311]/0714] Die Neün vnd dreissigste nach dem menschen. 2725 Doch so sagend wir hie vmb so vil weyter / das die boͤsen Engel nit durch die erschaffung boͤß gemachet seyend / sonder auß jrem eignen abfal: Dann alles das Gott erschaffen / was vnnd ist vast guͦt. Darumb so sind alle Engel / gleich wie auch die menschen / von natur guͦt erschaffen. 2726 Aber sie sind inn diser guͤte / die jhnen vonn Gott gegeben vnnd ynpflantzet was / nicht bestanden / sonnder durch jhre eigne boßheit verboͤseret worden / wie noch die menschen / vnnd deßhalb von dem himmel gefallen / vnd von dem gerechten Gott auß der gegebnen saͤlikeyt hinab gestürtzt vnnd geworffen. Wenn aber das geschaͤhen seye / maͤldet die geschrifft auch nicht. Doch so erscheint soͤlichs vor deß menschen fal beschehen sein. Dann ie der Teüffel vnnsere Elteren durch die Schlangen zuͦ sünden gereitzt / vnnd inn die arbendsaͤlikeyt vnnd inn den tod gezogen hatt. Es beschreibt auch gedachte geschrifft nitt eigenlich vnd außtrucklich was die sünd deß Teüffels gewesen / oder die weyß / wie er von dem himmel herab gestürtzt seye / Allein maͤldet sie inn gemein / das vnder den Englen boßheyt vnnd übels erfunden seye / vnnd das sie deßhalb zur Hellen gestürtzt worden. Dann im buͦch Job laͤsend wir 2727 / Sihe er hatt vnder seinen dieneren vntreüw erfunden / vnnd vnder seinen Englen ist stoltze vngehorsamme gewesen. Welchem der heylig Apostel Petrus nicht vngleich redt / da er spricht 2728 / das Gott den Englen die gesündet nicht verschonet habe / sonnder sie mitt kettenen der finsternuß vmbgeben vnnd gebunden zur Hell verstossen / das sie zum gericht behalten werdind. So wideraͤferet auch Judas der bruͦder Jacobi / der mit dem zuͦnammen Thaddeus genennt ward / disen spruch gar nach / vnnd spricht: Auch die Engel / die jhren vrsprung (das ist / jhr natur / inn deren sie erschaffen warend) nicht behieltend / sonnder verliessend jhr behausung (das ist / jhren stand / jhr ampt / vnnd jhr treüw) hatt er behalten zum gericht deß grossen tags mitt ewigen banden vnder der tunckelheit. Jtem es spricht vnnser Herr vnnd heyland Jesus Christus / da er vonn dem Teüffel redt / also: 2729 Er ist ein todschleger vonn anfang / vnnd ist inn der warheit nicht bestanden. Darauß moͤgend wir abnemmen / das der Teüffel etwan inn der warheit gestanden oder gewesen / aber durch trewlose abtrünnige abgefallen. Dise zeügnussen / die nammlich bezeügend das der abfellig Engel gesündet / vnnd inn die Hellen gestürtzt vnnd verstossen seye / thuͦnd gloͤubigen vnnd nicht fürwitzigen gemuͤteren genuͦg. Vber dise werdend auch vonn anderen ettliche kuntschafften auß dem Esaia 2730 vnnd Ezechiel 2731 angezogen / die aͤben dises bewaͤrend / Welche wir nicht verwerffend / doch so habend wir auch kein zwyfel / dann das sie auff disen vnseren handel allegorischer vnnd abgezogner weyß gezogen vnnd gebraucht werdind. Das man auß dem Euangelisten Luca anzeücht 2732 / Jch sach den Satanam wie ein blitzg von dem Himmel fallen / das wirt nit eigenlich vonn dem ersten fal der Englen außgelegt / Dann es ist auch ein anderer fal deß Teüffels / der nammlich / da er vonn seiner tyranney (mit deren er der menschen hertzen durch jrrthumb vnd laster besaͤssen vnnd verwicklet hat) durch die zuͦkunfft Christi inn die waͤlt / vnd durch die ware predig deß Euangelij / entfallt vnd entsetzt wirt. Das hatt aber kein zweifel / das die Engel alle guͦt erschaffen / die boͤsen aber auß jhr eignen / nicht auß Gottes schuld abgefallen seyend. Vonn welchem ich auch ettwas geredt hab in der dreissigsten predig / da ich von dem vrsprung der sünden disputiert hab. Zuͦ welchem ich jetzund setzen wil die schoͤn vnnd klar demonstration vnnd beweysung Theodoreti deß Bischoffs Cyri / die er auß der geheymnuß der heyligen geschrifft genommen / da er in Epit. diuin. decret. also spricht / Lassend vns bedencken ob die teüffel billich leidind / dieweil sie ein soͤliche natur von dem der sie geschaffen hat / empfangen habend. Wie koͤnte aber 2725 Dz der tüfel nicht boͤß erschaffen seye. 2726 Von dem fal der Englen. 2727 Job. 4. 2728 2.Pet.2. 2729 Joan.8. 2730 Esa.14. 2731 Ezech.28. 2732 Luc.10.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Siegfried F. Müller: Erstellung der Transkription nach DTA-Richtlinien (2014-03-16T11:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2014-03-16T11:00:00Z)
BSB - Bayerische Staatsbibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Sign. 2 Hom. 44) (2014-03-12T12:00:00Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Teiltranskription des Gesamtwerks: ausschließlich 50 Predigten, ohne Vorrede und Register
  • Marginalien als Fußnoten wiedergegeben
  • Silbentrennung: aufgelöst
  • Bogensignaturen: nicht übernommen
  • Druckfehler sind nicht immer berichtigt
  • fremdsprachliches Material: gekennzeichnet
  • Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage
  • Kustoden: nicht übernommen
  • langes s (ſ): als s transkribiert
  • Vollständigkeit: teilweise erfasst
  • Zeilenumbrüche markiert: nein
  • benötigt einen zweiten Korrekturgang
  • đ wurde als der transkribiert
  • Bindestriche werden nicht konsequent gesetzt
  • Antiquaschrift nicht konsequent gesetzt



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/714
Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [311]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/714>, abgerufen am 22.11.2024.