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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
(das ist alle gerächtigkeyt / alle verwaltung ehr vnnd macht) dem Sun gegeben / auff das sie alle den Sun ehrind / wie sie den vatter ehrend. Wär den Sun nicht ehret / der ehret den vatter nicht / der jn gesendet hat. Zuo welchem yetzund gehört das wir im Propheten Esaia abermals läsend2383 / Jch bin der Herr / Hu / das ist / Jch selbs / das ist mein Namm / vnnd mein ehr wird ich keinem anderen oder keinem frömbden gäben etc. Dem Sun gibt er aber sein ehr. Darumb so ist er in seiner substantz / nach der Gottheyt / nicht ein anderer von dem vatter / ob er schon in seiner eignen person erkennt wirt. Darzuo so spricht der Herr im Euangelio Joannis2384 nicht / Vnnd nun vatter verklär du mich bey dir selb mitt der klarheyt / die du mir gäben hast / ee dann die wält was / bey dir: sonder / die ich gehebt hab bey dir ee dann die wält was. Die ich gehept hab / spricht er / nicht / die ich empfangen hab. Wiewol auch die geschrifft dises wörtli / Empfangen / offt braucht / von wegen der geheymnuß der menschwerdung.

Bey dem Michea sprächend die Christen2385 / Alle völcker wandlend ein yedes in dem Nammen seines Gottes / wir aber wöllend wandlen in dem Nammen deß Herren vnsers Gottes. Sie wandlend aber in dem Nammen vnd in dem wäg Jesu Christi / der da in dem Euangelio spricht2386 / Jch bin der wäg vnd die thüren. Jch bin das liecht der wält. Wär mir nachfolget / der wandlet nicht in der finsternuß. Wär wil dann nicht wüssen / das Christus Gott sey? Dann bey dem Ezechiel spricht der Herr auch2387 / Jch allein wil mein härd weyden. Vnnd gleich setzt er drauff / Mein diener Dauid / wirt sie weyden / Namlich Christus / der sun Dauids / der der einig vnnd allgemeyn hirt der Kirchen ist / vnnd deßhalb waarer Gott. Dann ein allgemeyner hirt Künig vnnd Priester / muoß ewig allwüssend vnnd allmächtig sein / vnnd allen menschen an allen orten zuogegen. Darumb so ist der Sun Gottes waarer Gott / dann er ist der Meßias. Vber das / was ist doch heiterers vnd vnwidersprächlichers / dann das allein Gott die sünden verzeicht? Darumb so ist von nöten2388 das nichts heiterers vnnd vnzweiffelhafftigers seye / dann das wir glaubend Christum waaren Gott sein / dann2389 er ist das Lamb Gottes / das da hin nimpt die sünd der wält.

Widerumb / dieweyl Paulus2390 Christum recht vnsere hoffnung nennt / dann auch Esaias vorgesagt hat2391 / Jn jhn werdend die völcker hoffen / Vnnd aber Jeremias spricht2392 / Verflücht seye ein yeder / der sein hoffnung auff einen menschen setzt / sälig aber ist der in Gott vertruwet so müssend wir ye von nöten bekennen das Christus Gott seye. Dann er setzt das im Joanne gar offt / Warlich sag ich eüch / Wär in mich vertruwet / der hat das ewig läben. Der gleichen argument vnd bewärnussen möchte ich vnzalbar vil auß der heiligen gschrifft herfür bringen / die da bezeügend das der Sun Gottes vnser Herr Jesus Christus einer vnd gleicher natur seye mit dem vatter / vnnd deßhalb waarer Gott auß dem waaren Gott. Jch hoff aber dise so ich anzogen / werdind den glöubigen vnd nit zänckischen zuohöreren gnuogsam sein.

2393 Nun ist noch überig / das wir auch erzeigend / das der Sun Gottes für vns in das fleisch kommen / vnd von Maria der Jungkfrauwen / ein waarer mensch / mit vns in allwäg eins wäsens / außgenommen die sünd / geboren seye. So zeigend vns nun das gesatzt / die Propheten vnnd Apostel heitere kundtschafften vnnd bewärnussen an deß waaren fleisches / das ist / der waaren menscheyt deß Suns Gottes. Dann im gesatzt spricht der Herr2394 / Der samen deß weibs / wirt der schlangen den kopff zerträtten. Wär ist aber der nit wüsse / das deß Teüfels Reich / krafft / vnnd gewalt / der schlangen kopff ist: Das nun Jesus Christus den selbigen gebrochen habe / bezeüget die gantz geschrifft. Der wirt hie genennt

2383 Esai.42.
2384 Joan.17.
2385 Mich.4.
2386 Joan.8.10.14.
2387 Ezech.34.
2388 Mar.2.
2389 Joan.1.
2390 1.Tim.1.
2391 Esai.11.
2392 Jere.17.
2393 Von dem waren menschlichen fleisch Christi.
2394 Gen.3.

Predig.
(das ist alle geraͤchtigkeyt / alle verwaltung ehr vnnd macht) dem Sun gegeben / auff das sie alle den Sun ehrind / wie sie den vatter ehrend. Waͤr den Sun nicht ehret / der ehret den vatter nicht / der jn gesendet hat. Zuͦ welchem yetzund gehoͤrt das wir im Propheten Esaia abermals laͤsend2383 / Jch bin der Herr / Hu / das ist / Jch selbs / das ist mein Namm / vnnd mein ehr wird ich keinem anderen oder keinem froͤmbden gaͤben ꝛc. Dem Sun gibt er aber sein ehr. Darumb so ist er in seiner substantz / nach der Gottheyt / nicht ein anderer von dem vatter / ob er schon in seiner eignen person erkennt wirt. Darzuͦ so spricht der Herr im Euangelio Joannis2384 nicht / Vnnd nun vatter verklaͤr du mich bey dir selb mitt der klarheyt / die du mir gaͤben hast / ee dann die waͤlt was / bey dir: sonder / die ich gehebt hab bey dir ee dann die waͤlt was. Die ich gehept hab / spricht er / nicht / die ich empfangen hab. Wiewol auch die geschrifft dises woͤrtli / Empfangen / offt braucht / von wegen der geheymnuß der menschwerdung.

Bey dem Michea spraͤchend die Christen2385 / Alle voͤlcker wandlend ein yedes in dem Nammen seines Gottes / wir aber woͤllend wandlen in dem Nammen deß Herren vnsers Gottes. Sie wandlend aber in dem Nammen vnd in dem waͤg Jesu Christi / der da in dem Euangelio spricht2386 / Jch bin der waͤg vnd die thüren. Jch bin das liecht der waͤlt. Waͤr mir nachfolget / der wandlet nicht in der finsternuß. Waͤr wil dann nicht wüssen / das Christus Gott sey? Dann bey dem Ezechiel spricht der Herr auch2387 / Jch allein wil mein haͤrd weyden. Vnnd gleich setzt er drauff / Mein diener Dauid / wirt sie weyden / Namlich Christus / der sun Dauids / der der einig vnnd allgemeyn hirt der Kirchen ist / vnnd deßhalb waarer Gott. Dann ein allgemeyner hirt Künig vnnd Priester / muͦß ewig allwüssend vnnd allmaͤchtig sein / vnnd allen menschen an allen orten zuͦgegen. Darumb so ist der Sun Gottes waarer Gott / dann er ist der Meßias. Vber das / was ist doch heiterers vnd vnwiderspraͤchlichers / dann das allein Gott die sünden verzeicht? Darumb so ist von noͤten2388 das nichts heiterers vnnd vnzweiffelhafftigers seye / dann das wir glaubend Christum waaren Gott sein / dann2389 er ist das Lamb Gottes / das da hin nimpt die sünd der waͤlt.

Widerumb / dieweyl Paulus2390 Christum recht vnsere hoffnung nennt / dann auch Esaias vorgesagt hat2391 / Jn jhn werdend die voͤlcker hoffen / Vnnd aber Jeremias spricht2392 / Verfluͤcht seye ein yeder / der sein hoffnung auff einen menschen setzt / saͤlig aber ist der in Gott vertruwet so muͤssend wir ye von noͤten bekennen das Christus Gott seye. Dann er setzt das im Joanne gar offt / Warlich sag ich eüch / Waͤr in mich vertruwet / der hat das ewig laͤben. Der gleichen argument vnd bewaͤrnussen moͤchte ich vnzalbar vil auß der heiligen gschrifft herfür bringen / die da bezeügend das der Sun Gottes vnser Herr Jesus Christus einer vnd gleicher natur seye mit dem vatter / vnnd deßhalb waarer Gott auß dem waaren Gott. Jch hoff aber dise so ich anzogen / werdind den gloͤubigen vnd nit zaͤnckischen zuͦhoͤreren gnuͦgsam sein.

2393 Nun ist noch überig / das wir auch erzeigend / das der Sun Gottes für vns in das fleisch kommen / vnd von Maria der Jungkfrauwen / ein waarer mensch / mit vns in allwaͤg eins waͤsens / außgenommen die sünd / geboren seye. So zeigend vns nun das gesatzt / die Propheten vnnd Apostel heitere kundtschafften vnnd bewaͤrnussen an deß waaren fleisches / das ist / der waaren menscheyt deß Suns Gottes. Dann im gesatzt spricht der Herr2394 / Der samen deß weibs / wirt der schlangen den kopff zertraͤtten. Waͤr ist aber der nit wüsse / das deß Teüfels Reich / krafft / vnnd gewalt / der schlangen kopff ist: Das nun Jesus Christus den selbigen gebrochen habe / bezeüget die gantz geschrifft. Der wirt hie genennt

2383 Esai.42.
2384 Joan.17.
2385 Mich.4.
2386 Joan.8.10.14.
2387 Ezech.34.
2388 Mar.2.
2389 Joan.1.
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[CCLXXXXIIII./0659] Predig. (das ist alle geraͤchtigkeyt / alle verwaltung ehr vnnd macht) dem Sun gegeben / auff das sie alle den Sun ehrind / wie sie den vatter ehrend. Waͤr den Sun nicht ehret / der ehret den vatter nicht / der jn gesendet hat. Zuͦ welchem yetzund gehoͤrt das wir im Propheten Esaia abermals laͤsend 2383 / Jch bin der Herr / Hu / das ist / Jch selbs / das ist mein Namm / vnnd mein ehr wird ich keinem anderen oder keinem froͤmbden gaͤben ꝛc. Dem Sun gibt er aber sein ehr. Darumb so ist er in seiner substantz / nach der Gottheyt / nicht ein anderer von dem vatter / ob er schon in seiner eignen person erkennt wirt. Darzuͦ so spricht der Herr im Euangelio Joannis 2384 nicht / Vnnd nun vatter verklaͤr du mich bey dir selb mitt der klarheyt / die du mir gaͤben hast / ee dann die waͤlt was / bey dir: sonder / die ich gehebt hab bey dir ee dann die waͤlt was. Die ich gehept hab / spricht er / nicht / die ich empfangen hab. Wiewol auch die geschrifft dises woͤrtli / Empfangen / offt braucht / von wegen der geheymnuß der menschwerdung. Bey dem Michea spraͤchend die Christen 2385 / Alle voͤlcker wandlend ein yedes in dem Nammen seines Gottes / wir aber woͤllend wandlen in dem Nammen deß Herren vnsers Gottes. Sie wandlend aber in dem Nammen vnd in dem waͤg Jesu Christi / der da in dem Euangelio spricht 2386 / Jch bin der waͤg vnd die thüren. Jch bin das liecht der waͤlt. Waͤr mir nachfolget / der wandlet nicht in der finsternuß. Waͤr wil dann nicht wüssen / das Christus Gott sey? Dann bey dem Ezechiel spricht der Herr auch 2387 / Jch allein wil mein haͤrd weyden. Vnnd gleich setzt er drauff / Mein diener Dauid / wirt sie weyden / Namlich Christus / der sun Dauids / der der einig vnnd allgemeyn hirt der Kirchen ist / vnnd deßhalb waarer Gott. Dann ein allgemeyner hirt Künig vnnd Priester / muͦß ewig allwüssend vnnd allmaͤchtig sein / vnnd allen menschen an allen orten zuͦgegen. Darumb so ist der Sun Gottes waarer Gott / dann er ist der Meßias. Vber das / was ist doch heiterers vnd vnwiderspraͤchlichers / dann das allein Gott die sünden verzeicht? Darumb so ist von noͤten 2388 das nichts heiterers vnnd vnzweiffelhafftigers seye / dann das wir glaubend Christum waaren Gott sein / dann 2389 er ist das Lamb Gottes / das da hin nimpt die sünd der waͤlt. Widerumb / dieweyl Paulus 2390 Christum recht vnsere hoffnung nennt / dann auch Esaias vorgesagt hat 2391 / Jn jhn werdend die voͤlcker hoffen / Vnnd aber Jeremias spricht 2392 / Verfluͤcht seye ein yeder / der sein hoffnung auff einen menschen setzt / saͤlig aber ist der in Gott vertruwet so muͤssend wir ye von noͤten bekennen das Christus Gott seye. Dann er setzt das im Joanne gar offt / Warlich sag ich eüch / Waͤr in mich vertruwet / der hat das ewig laͤben. Der gleichen argument vnd bewaͤrnussen moͤchte ich vnzalbar vil auß der heiligen gschrifft herfür bringen / die da bezeügend das der Sun Gottes vnser Herr Jesus Christus einer vnd gleicher natur seye mit dem vatter / vnnd deßhalb waarer Gott auß dem waaren Gott. Jch hoff aber dise so ich anzogen / werdind den gloͤubigen vnd nit zaͤnckischen zuͦhoͤreren gnuͦgsam sein. 2393 Nun ist noch überig / das wir auch erzeigend / das der Sun Gottes für vns in das fleisch kommen / vnd von Maria der Jungkfrauwen / ein waarer mensch / mit vns in allwaͤg eins waͤsens / außgenommen die sünd / geboren seye. So zeigend vns nun das gesatzt / die Propheten vnnd Apostel heitere kundtschafften vnnd bewaͤrnussen an deß waaren fleisches / das ist / der waaren menscheyt deß Suns Gottes. Dann im gesatzt spricht der Herr 2394 / Der samen deß weibs / wirt der schlangen den kopff zertraͤtten. Waͤr ist aber der nit wüsse / das deß Teüfels Reich / krafft / vnnd gewalt / der schlangen kopff ist: Das nun Jesus Christus den selbigen gebrochen habe / bezeüget die gantz geschrifft. Der wirt hie genennt 2383 Esai.42. 2384 Joan.17. 2385 Mich.4. 2386 Joan.8.10.14. 2387 Ezech.34. 2388 Mar.2. 2389 Joan.1. 2390 1.Tim.1. 2391 Esai.11. 2392 Jere.17. 2393 Von dem waren menschlichen fleisch Christi. 2394 Gen.3.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CCLXXXXIIII.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/659>, abgerufen am 10.06.2024.