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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Die Vier vnd dreissigste
oder die ordnung darinn das läben vnnd der tod stadt / ist kurtz vnnd allen glöubigen offenbar. Christus der Sun Gottes deß vatters ist das zil der fürordnung oder fürzilung Gottes. Dann Gott hatt fürordnet vnnd beschlossen / sälig zuo machen alle die mitt Christo seinem eingebornen Sun gemeynschafft habend / zuo verderben aber vnnd zuo verdammen alle die so nicht in der gemeynschafft Christi seines einigen Suns sind. Die glöubigen habend aber gemeynschafft mitt Christo / die vnglöubigen habend kein gemeynschafft mitt jhm. Dann Paulus spricht in der Epistel zun Epheseren am ersten Capitel / Gott hatt vns erwölt in Christo / ee der wält grund gelegt was / das wir wärind heilig vnnd vnsträflich vor jhm in der liebe / vnnd hatt vnns verordnet / das er vnns zuo kinderen annemmen wölte durch Jesum Christum / nach dem wolgefallen seines willens / zuo lob der herrligkeyt seiner gnad / durch welche er vnns versünt ist in dem geliebten. Merck / Gott hatt vnns erwölt / vnnd erwölt ee der wält grund gelegt ward / Aber darzuo erwölt / das wir wärind vnsträflich / das ist / erben deß ewigen läbens. Jn Christo aber / durch Christum / oder vonn Christi wegen hatt er vnns erwölt. Vnnd noch heiterer / Er hatt vnns verordnet / das er vnns zuo kinderen an näme / aber durch Christum. Vnnd das hatt er thon on vnnseren verdienst / auff das die glori vnnd ehr seiner gnad gelobt vnnd prisen werde. Darumb alle die inn Christo sind / die sind erwölte. Dann es spricht auch der Apostel Joannes2193 / Wär den Sun hatt / der hatt das läben / wär den Sun Gottes nicht hatt / der hatt das läben nicht. Mitt diser Apostolischen leer stimpt auch die Euangelisch. Dann der Herr spricht im Euangelio / Joan. am sechßten / Das ist der will deß vatters der mich gesendt hatt / das ein yeder der den Sun sicht vnnd glaubt in jhn / das läben habe / vnnd ich wird jhn aufferwecken am jüngsten tag. Sich das / spricht er / ist der will / oder die ewig fürordnung Gottes / das wir im Sun durch den glauben sälig werdind. Dargegen im gegentheyl spricht der Herr vonn den verordneten zum tod2194 / Wär nicht glaubt / der ist schon verdampt / darumb das er nicht glaubt hatt in den Nammen deß eingebornen Suns Gottes. Das ist aber die verdamnuß oder das gericht / das daß liecht kommen ist inn die wält / vnnd die menschen habend die finsternuß mehr geliebet dann das liecht. 2195 Darumb so du mich fragtist / ob du zuo dem läben erwölt / oder zuo dem tod verordnet / das ist / ob du vonn der zal deren wärist die sälig oder deren die verdampt werdend / so wurde ich einfaltig vnnd nach der Euangelischen vnnd Apostolischen leer antworten / So du gemeynschafft hast mitt Christo / so bist du zuo dem läben verordnet / vnnd bist auß der zal der außerwölten. So du aber kein gemeynschafft mitt Christo hast / so bist du zuo dem tod verordnet / vnnd zuo der verdamnuß wie man redt / fürsehen / Gott gäb wie du von tugenden ein schein habist. Höher vnnd weiter wil ich mich in die geheymnuß deß rathschlags Gottes nicht einlassen. Vnd wideräferen hie die obangezognen zeügknussen der geschrifft / Namlich / Gott hatt vns verordnet / das er vns zuo kinderen annäme durch Jesum Christum. Jtem / das ist der will Gottes / das wär inn den Sun glaubt / läbe / wär aber nicht glaubt / stärbe. Darumb so ist der glaub das aller gewüssest wortzeichen / das du erwölt sygist. Vnd wenn du zuo der gemeynschafft Christi berüfft vnd im glauben geleert wirst / so erklärt der gütig Gott sein erwöllung vnd sein guotwillige gegen dir.

2196 Es werdend zwar die einfalten schwärlich versuocht vnnd angsthafftig gemachet durch die frag von der erwöllung. Dann der Teüfel vnderstat in jre hertzen zebringen ein hassz gegen Gott / als ob er vns der säligkeit vergunne / vnd vns zuo tod verordnet habe. Vnd dz er vns deßen dest baß bereden könne / so tringt er boßhaftiklich

2193 1.Joan.5.
2194 Joan.3.
2195 Was zum läben erwölt vnd fürordnet seye.
2196 Vonn der schwären versuochung so auß diser frag entstat.

Die Vier vnd dreissigste
oder die ordnung darinn das laͤben vnnd der tod stadt / ist kurtz vnnd allen gloͤubigen offenbar. Christus der Sun Gottes deß vatters ist das zil der fürordnung oder fürzilung Gottes. Dann Gott hatt fürordnet vnnd beschlossen / saͤlig zuͦ machen alle die mitt Christo seinem eingebornen Sun gemeynschafft habend / zuͦ verderben aber vnnd zuͦ verdammen alle die so nicht in der gemeynschafft Christi seines einigen Suns sind. Die gloͤubigen habend aber gemeynschafft mitt Christo / die vngloͤubigen habend kein gemeynschafft mitt jhm. Dann Paulus spricht in der Epistel zun Epheseren am ersten Capitel / Gott hatt vns erwoͤlt in Christo / ee der waͤlt grund gelegt was / das wir waͤrind heilig vnnd vnstraͤflich vor jhm in der liebe / vnnd hatt vnns verordnet / das er vnns zuͦ kinderen annemmen woͤlte durch Jesum Christum / nach dem wolgefallen seines willens / zuͦ lob der herrligkeyt seiner gnad / durch welche er vnns versuͤnt ist in dem geliebten. Merck / Gott hatt vnns erwoͤlt / vnnd erwoͤlt ee der waͤlt grund gelegt ward / Aber darzuͦ erwoͤlt / das wir waͤrind vnstraͤflich / das ist / erben deß ewigen laͤbens. Jn Christo aber / durch Christum / oder vonn Christi wegen hatt er vnns erwoͤlt. Vnnd noch heiterer / Er hatt vnns verordnet / das er vnns zuͦ kinderen an naͤme / aber durch Christum. Vnnd das hatt er thon on vnnseren verdienst / auff das die glori vnnd ehr seiner gnad gelobt vnnd prisen werde. Darumb alle die inn Christo sind / die sind erwoͤlte. Dann es spricht auch der Apostel Joannes2193 / Waͤr den Sun hatt / der hatt das laͤben / waͤr den Sun Gottes nicht hatt / der hatt das laͤben nicht. Mitt diser Apostolischen leer stimpt auch die Euangelisch. Dann der Herr spricht im Euangelio / Joan. am sechßten / Das ist der will deß vatters der mich gesendt hatt / das ein yeder der den Sun sicht vnnd glaubt in jhn / das laͤben habe / vnnd ich wird jhn aufferwecken am jüngsten tag. Sich das / spricht er / ist der will / oder die ewig fürordnung Gottes / das wir im Sun durch den glauben saͤlig werdind. Dargegen im gegentheyl spricht der Herr vonn den verordneten zum tod2194 / Waͤr nicht glaubt / der ist schon verdampt / darumb das er nicht glaubt hatt in den Nammen deß eingebornen Suns Gottes. Das ist aber die verdamnuß oder das gericht / das daß liecht kommen ist inn die waͤlt / vnnd die menschen habend die finsternuß mehr geliebet dann das liecht. 2195 Darumb so du mich fragtist / ob du zuͦ dem laͤben erwoͤlt / oder zuͦ dem tod verordnet / das ist / ob du vonn der zal deren waͤrist die saͤlig oder deren die verdampt werdend / so wurde ich einfaltig vnnd nach der Euangelischen vnnd Apostolischen leer antworten / So du gemeynschafft hast mitt Christo / so bist du zuͦ dem laͤben verordnet / vnnd bist auß der zal der außerwoͤlten. So du aber kein gemeynschafft mitt Christo hast / so bist du zuͦ dem tod verordnet / vnnd zuͦ der verdamnuß wie man redt / fürsehen / Gott gaͤb wie du von tugenden ein schein habist. Hoͤher vnnd weiter wil ich mich in die geheymnuß deß rathschlags Gottes nicht einlassen. Vnd wideraͤferen hie die obangezognen zeügknussen der geschrifft / Namlich / Gott hatt vns verordnet / das er vns zuͦ kinderen annaͤme durch Jesum Christum. Jtem / das ist der will Gottes / das waͤr inn den Sun glaubt / laͤbe / waͤr aber nicht glaubt / staͤrbe. Darumb so ist der glaub das aller gewüssest wortzeichen / das du erwoͤlt sygist. Vnd wenn du zuͦ der gemeynschafft Christi beruͤfft vnd im glauben geleert wirst / so erklaͤrt der guͤtig Gott sein erwoͤllung vnd sein guͦtwillige gegen dir.

2196 Es werdend zwar die einfalten schwaͤrlich versuͦcht vnnd angsthafftig gemachet durch die frag von der erwoͤllung. Dann der Teüfel vnderstat in jre hertzen zebringen ein hassz gegen Gott / als ob er vns der saͤligkeit vergunne / vnd vns zuͦ tod verordnet habe. Vnd dz er vns deßen dest baß bereden koͤnne / so tringt er boßhaftiklich

2193 1.Joan.5.
2194 Joan.3.
2195 Was zum laͤben erwoͤlt vnd fürordnet seye.
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                   vatters der mich gesendt hatt / das ein yeder der den Sun sicht vnnd glaubt in jhn
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[[265]/0622] Die Vier vnd dreissigste oder die ordnung darinn das laͤben vnnd der tod stadt / ist kurtz vnnd allen gloͤubigen offenbar. Christus der Sun Gottes deß vatters ist das zil der fürordnung oder fürzilung Gottes. Dann Gott hatt fürordnet vnnd beschlossen / saͤlig zuͦ machen alle die mitt Christo seinem eingebornen Sun gemeynschafft habend / zuͦ verderben aber vnnd zuͦ verdammen alle die so nicht in der gemeynschafft Christi seines einigen Suns sind. Die gloͤubigen habend aber gemeynschafft mitt Christo / die vngloͤubigen habend kein gemeynschafft mitt jhm. Dann Paulus spricht in der Epistel zun Epheseren am ersten Capitel / Gott hatt vns erwoͤlt in Christo / ee der waͤlt grund gelegt was / das wir waͤrind heilig vnnd vnstraͤflich vor jhm in der liebe / vnnd hatt vnns verordnet / das er vnns zuͦ kinderen annemmen woͤlte durch Jesum Christum / nach dem wolgefallen seines willens / zuͦ lob der herrligkeyt seiner gnad / durch welche er vnns versuͤnt ist in dem geliebten. Merck / Gott hatt vnns erwoͤlt / vnnd erwoͤlt ee der waͤlt grund gelegt ward / Aber darzuͦ erwoͤlt / das wir waͤrind vnstraͤflich / das ist / erben deß ewigen laͤbens. Jn Christo aber / durch Christum / oder vonn Christi wegen hatt er vnns erwoͤlt. Vnnd noch heiterer / Er hatt vnns verordnet / das er vnns zuͦ kinderen an naͤme / aber durch Christum. Vnnd das hatt er thon on vnnseren verdienst / auff das die glori vnnd ehr seiner gnad gelobt vnnd prisen werde. Darumb alle die inn Christo sind / die sind erwoͤlte. Dann es spricht auch der Apostel Joannes 2193 / Waͤr den Sun hatt / der hatt das laͤben / waͤr den Sun Gottes nicht hatt / der hatt das laͤben nicht. Mitt diser Apostolischen leer stimpt auch die Euangelisch. Dann der Herr spricht im Euangelio / Joan. am sechßten / Das ist der will deß vatters der mich gesendt hatt / das ein yeder der den Sun sicht vnnd glaubt in jhn / das laͤben habe / vnnd ich wird jhn aufferwecken am jüngsten tag. Sich das / spricht er / ist der will / oder die ewig fürordnung Gottes / das wir im Sun durch den glauben saͤlig werdind. Dargegen im gegentheyl spricht der Herr vonn den verordneten zum tod 2194 / Waͤr nicht glaubt / der ist schon verdampt / darumb das er nicht glaubt hatt in den Nammen deß eingebornen Suns Gottes. Das ist aber die verdamnuß oder das gericht / das daß liecht kommen ist inn die waͤlt / vnnd die menschen habend die finsternuß mehr geliebet dann das liecht. 2195 Darumb so du mich fragtist / ob du zuͦ dem laͤben erwoͤlt / oder zuͦ dem tod verordnet / das ist / ob du vonn der zal deren waͤrist die saͤlig oder deren die verdampt werdend / so wurde ich einfaltig vnnd nach der Euangelischen vnnd Apostolischen leer antworten / So du gemeynschafft hast mitt Christo / so bist du zuͦ dem laͤben verordnet / vnnd bist auß der zal der außerwoͤlten. So du aber kein gemeynschafft mitt Christo hast / so bist du zuͦ dem tod verordnet / vnnd zuͦ der verdamnuß wie man redt / fürsehen / Gott gaͤb wie du von tugenden ein schein habist. Hoͤher vnnd weiter wil ich mich in die geheymnuß deß rathschlags Gottes nicht einlassen. Vnd wideraͤferen hie die obangezognen zeügknussen der geschrifft / Namlich / Gott hatt vns verordnet / das er vns zuͦ kinderen annaͤme durch Jesum Christum. Jtem / das ist der will Gottes / das waͤr inn den Sun glaubt / laͤbe / waͤr aber nicht glaubt / staͤrbe. Darumb so ist der glaub das aller gewüssest wortzeichen / das du erwoͤlt sygist. Vnd wenn du zuͦ der gemeynschafft Christi beruͤfft vnd im glauben geleert wirst / so erklaͤrt der guͤtig Gott sein erwoͤllung vnd sein guͦtwillige gegen dir. 2196 Es werdend zwar die einfalten schwaͤrlich versuͦcht vnnd angsthafftig gemachet durch die frag von der erwoͤllung. Dann der Teüfel vnderstat in jre hertzen zebringen ein hassz gegen Gott / als ob er vns der saͤligkeit vergunne / vnd vns zuͦ tod verordnet habe. Vnd dz er vns deßen dest baß bereden koͤnne / so tringt er boßhaftiklich 2193 1.Joan.5. 2194 Joan.3. 2195 Was zum laͤben erwoͤlt vnd fürordnet seye. 2196 Vonn der schwaͤren versuͦchung so auß diser frag entstat.

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Siegfried F. Müller: Erstellung der Transkription nach DTA-Richtlinien (2014-03-16T11:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2014-03-16T11:00:00Z)
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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [265]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/622>, abgerufen am 22.11.2024.