Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

Bild:
<< vorherige Seite

Die Drey vnd dreissigste
ettliche weysen formen vnd gstalten vnder die händ / durch welche wir doch inn etwas erkantnuß Gottes / so vil vnns dann dieweil wir hie auff erden läbend / gnuogsam ist / yngefürt werdend / doch also das wir allweg gedenckind / das daß vnermäßlich wäsen nicht mag eigenlich ynzilet oder begriffen werden / sonder das vns allein anlaß gegeben wirt / dadurch wir zuo mererem durch erleüchtung deß heiligen geists gebracht werdind. Vnd söllend deßhalb in diser disputation allweg vor augen haben diß warhafft wort deß ewigen Gottes / das er zuo Mose geredt2045 / Du wirst mein angesicht nicht mögen sehen / dann kein mensch wirt mich sehen vnd läben. Dann wenn wir von hinnen kömmend / vnd dise menschlich sterblikeit vnnd blödikeit außziehend / so werdend wir erst die Göttlich maiestat sehen. Dann es spricht der heilig Apostel Johannes2046 / wir wüssend das wenn er erscheinen wirt / so werdend wir jm gleich sein / dann wir werdend jn sehen wie er ist. Bey welchem wir auch gedencken söllend der worten deß Apostels Pauli der da spricht2047 / Wir sehend jetz durch einen spiegel in einem duncklen wort / denn aber von angesicht zuo angesicht. Darumb sol niemand die fürgesteckten zil überschreiten / oder die verordnete zeyt wöllen fürkommen / vnd jm mit vngöttlicher fürwitz vnd fräfenheit fürnemmen in disem fleisch / dieweil er noch hie in zeyt läbt / das angsicht Gottes / das ist das wäsen Gottes an jm selber / zuosehen. Vernüge sich ein jeder der eroffnung Gottes / die er vns inn seinem wort gnädigklich auffthuot nach seinem guoten willen / so weit vnns nutzlich vnd von nöten ist zuo wüssen. Vnd das werdend wir billich für ein ware weißheit halten vnd erkennen / die hierinn nicht mee wirt wöllen wüssen oder verston / dann so vil die ewig weyßheit leert vnd zuo verston gibt.

2048 Die erste weiß aber Gott zuo erkennen wirt genommen auß den nammen Gottes / die jm in der heiligen geschrifft zuogäben werdend. Deren sind vil vnd mengerley / dann seine tugenden / das ist sein weißheit / gütikeit / gerechtikeit vnnd allmechtikeit / sind vnentlich. Jch wil aber nach meinem vermögen allein die fürnempsten vnd gemeinsten erzellen vnd erklären.

2049 Vnder den nammen Gottes ist diser der fürnempst den man nennt tetragrammaton / das ist als vil geredt / als der vierbuochstäbig / dann er wirt geschriben mit den vier athmenden buochstaben / vnnd Jehouah genennt. Diser nam wirt gezogen von dem wort Houah / für das setzt man den buochstaben Jod / so heißts Jehouah / das ist / ein wäsen / oder ich bin / Darumb das Gott ein [fremdsprachliches Material] das ist ein wäsen ist das auß jm selbs ist vnd bestat / das sein läben vnd wäsen von keinem anderen / sonder auß jm selbs hatt / niemands bedarff das es seye / sonnder allen dingen sein vnnd wäsen gibt / nammlich ein ewiger Gott / on anfang vnd on end / in dem wir läbend / vns bewegend vnd sind. Dahär dann sonderlich dienet das wir Exod. am iij. Cap. mit disen worten läsend / Vnd Mose sprach zuo Gott / Wenn ich zuo den kinderen Jsraels kumm / (zuo denen du mich jetzunder schickst) vnd sprich zuo jhnen / der Gott eüwerer vätter hatt mich zuo euch gesannt / vnd sie mir sagen werdend / wie heißt sein namm? was sol ich jhnen sagen? vnnd Gott sprach zuo Mose / Jch bin der ich bin / Oder / Jch wird sein der ich sein wird. Vnd er sprach / Also solt du zuo den kinderen Jsraels sagen / Der ich bin / oder der sein / oder das wäsen / oder Jch wirds sein / der hatt mich zuo euch gesennt / das ist / Jch bin Gott der sein wird / vnd der hatt mich gesennt / welcher zwar das sein vnd wäsen selbs vnd ewiger Gott ist. Denn das futurum begreifft drey zeiten / der da ist / der da gewesen ist / vnd der da sein wirt / der hat mich geschickt. Auff dises wort deß Herren achten ich das der heilig Euangelist vnd Apostel Joannes gesehen habe / welches er auch wöllen außlegen / da er in der person Gottes spricht2050 / Jch bin das A vnd das O / der anfang vnd dz end / spricht der Herr / der da ist / vnd der da was / vnd der da kummt / der allmechtig.

2045 Exod.33.
2046 1.Joan.3.
2047 1.Cor.13.
2048 Vonn dem nammen Gottes.
2049 Jehoua.
2050 Apo.1.

Die Drey vnd dreissigste
ettliche weysen formen vnd gstalten vnder die haͤnd / durch welche wir doch inn etwas erkantnuß Gottes / so vil vnns dann dieweil wir hie auff erden laͤbend / gnuͦgsam ist / yngefuͤrt werdend / doch also das wir allweg gedenckind / das daß vnermaͤßlich waͤsen nicht mag eigenlich ynzilet oder begriffen werden / sonder das vns allein anlaß gegeben wirt / dadurch wir zuͦ mererem durch erleüchtung deß heiligen geists gebracht werdind. Vnd soͤllend deßhalb in diser disputation allweg vor augen haben diß warhafft wort deß ewigen Gottes / das er zuͦ Mose geredt2045 / Du wirst mein angesicht nicht moͤgen sehen / dann kein mensch wirt mich sehen vnd laͤben. Dann wenn wir von hinnen koͤmmend / vnd dise menschlich sterblikeit vnnd bloͤdikeit außziehend / so werdend wir erst die Goͤttlich maiestat sehen. Dann es spricht der heilig Apostel Johannes2046 / wir wüssend das wenn er erscheinen wirt / so werdend wir jm gleich sein / dann wir werdend jn sehen wie er ist. Bey welchem wir auch gedencken soͤllend der worten deß Apostels Pauli der da spricht2047 / Wir sehend jetz durch einen spiegel in einem duncklen wort / denn aber von angesicht zuͦ angesicht. Darumb sol niemand die fürgesteckten zil überschreiten / oder die verordnete zeyt woͤllen fürkommen / vnd jm mit vngoͤttlicher fürwitz vnd fraͤfenheit fürnemmen in disem fleisch / dieweil er noch hie in zeyt laͤbt / das angsicht Gottes / das ist das waͤsen Gottes an jm selber / zuͦsehen. Vernuͤge sich ein jeder der eroffnung Gottes / die er vns inn seinem wort gnaͤdigklich auffthuͦt nach seinem guͦten willen / so weit vnns nutzlich vnd von noͤten ist zuͦ wüssen. Vnd das werdend wir billich für ein ware weißheit halten vnd erkennen / die hierinn nicht mee wirt woͤllen wüssen oder verston / dann so vil die ewig weyßheit leert vnd zuͦ verston gibt.

2048 Die erste weiß aber Gott zuͦ erkennen wirt genommen auß den nammen Gottes / die jm in der heiligen geschrifft zuͦgaͤben werdend. Deren sind vil vnd mengerley / dann seine tugenden / das ist sein weißheit / guͤtikeit / gerechtikeit vnnd allmechtikeit / sind vnentlich. Jch wil aber nach meinem vermoͤgen allein die fürnempsten vnd gemeinsten erzellen vnd erklaͤren.

2049 Vnder den nammen Gottes ist diser der fürnempst den man nennt tetragrammaton / das ist als vil geredt / als der vierbuͦchstaͤbig / dann er wirt geschriben mit den vier athmenden buͦchstaben / vnnd Jehouah genennt. Diser nam wirt gezogen von dem wort Houah / für das setzt man den buͦchstaben Jod / so heißts Jehouah / das ist / ein waͤsen / oder ich bin / Darumb das Gott ein [fremdsprachliches Material] das ist ein waͤsen ist das auß jm selbs ist vnd bestat / das sein laͤben vnd waͤsen von keinem anderen / sonder auß jm selbs hatt / niemands bedarff das es seye / sonnder allen dingen sein vnnd waͤsen gibt / nammlich ein ewiger Gott / on anfang vnd on end / in dem wir laͤbend / vns bewegend vnd sind. Dahaͤr dann sonderlich dienet das wir Exod. am iij. Cap. mit disen worten laͤsend / Vnd Mose sprach zuͦ Gott / Wenn ich zuͦ den kinderen Jsraels kumm / (zuͦ denen du mich jetzunder schickst) vnd sprich zuͦ jhnen / der Gott eüwerer vaͤtter hatt mich zuͦ euch gesannt / vnd sie mir sagen werdend / wie heißt sein namm? was sol ich jhnen sagen? vnnd Gott sprach zuͦ Mose / Jch bin der ich bin / Oder / Jch wird sein der ich sein wird. Vnd er sprach / Also solt du zuͦ den kinderen Jsraels sagen / Der ich bin / oder der sein / oder das waͤsen / oder Jch wirds sein / der hatt mich zuͦ euch gesennt / das ist / Jch bin Gott der sein wird / vnd der hatt mich gesennt / welcher zwar das sein vnd waͤsen selbs vnd ewiger Gott ist. Denn das futurum begreifft drey zeiten / der da ist / der da gewesen ist / vnd der da sein wirt / der hat mich geschickt. Auff dises wort deß Herren achten ich das der heilig Euangelist vnd Apostel Joannes gesehen habe / welches er auch woͤllen außlegen / da er in der person Gottes spricht2050 / Jch bin das A vnd das O / der anfang vnd dz end / spricht der Herr / der da ist / vnd der da was / vnd der da kummt / der allmechtig.

2045 Exod.33.
2046 1.Joan.3.
2047 1.Cor.13.
2048 Vonn dem nammen Gottes.
2049 Jehoua.
2050 Apo.1.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0592" n="[250]"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#c"><hi rendition="#b"><hi rendition="#in">D</hi>ie <hi rendition="#in">D</hi>rey
                            vnd dreissigste</hi></hi><lb/></fw>ettliche weysen formen vnd gstalten
                   vnder die ha&#x0364;nd / durch welche wir doch inn etwas erkantnuß Gottes / so vil
                   vnns dann dieweil wir hie auff erden la&#x0364;bend / gnu&#x0366;gsam ist /
                   yngefu&#x0364;rt werdend / doch also das wir allweg gedenckind / das daß
                   vnerma&#x0364;ßlich wa&#x0364;sen nicht mag eigenlich ynzilet oder begriffen
                   werden / sonder das vns allein anlaß gegeben wirt / dadurch wir zu&#x0366;
                   mererem durch erleüchtung deß heiligen geists gebracht werdind. Vnd
                   so&#x0364;llend deßhalb in diser disputation allweg vor augen haben diß warhafft
                   wort deß ewigen Gottes / das er zu&#x0366; Mose geredt<note place="foot" n="2045"> Exod.33.</note> / Du wirst mein angesicht nicht mo&#x0364;gen sehen /
                   dann kein mensch wirt mich sehen vnd la&#x0364;ben. Dann wenn wir von hinnen
                   ko&#x0364;mmend / vnd dise menschlich sterblikeit vnnd blo&#x0364;dikeit
                   außziehend / so werdend wir erst die Go&#x0364;ttlich maiestat sehen. Dann es
                   spricht der heilig Apostel Johannes<note place="foot" n="2046">
                      1.Joan.3.</note> / wir wüssend das wenn er erscheinen wirt / so werdend wir jm
                   gleich sein / dann wir werdend jn sehen wie er ist. Bey welchem wir auch gedencken
                   so&#x0364;llend der worten deß Apostels Pauli der da spricht<note place="foot" n="2047"> 1.Cor.13.</note> / Wir sehend jetz durch einen spiegel
                   in einem duncklen wort / denn aber von angesicht zu&#x0366; angesicht. Darumb sol niemand
                   die fürgesteckten zil überschreiten / oder die verordnete zeyt wo&#x0364;llen
                   fürkommen / vnd jm mit vngo&#x0364;ttlicher fürwitz vnd fra&#x0364;fenheit
                   fürnemmen in disem fleisch / dieweil er noch hie in zeyt la&#x0364;bt / das
                   angsicht Gottes / das ist das wa&#x0364;sen Gottes an jm selber / zu&#x0366;sehen.
                   Vernu&#x0364;ge sich ein jeder der eroffnung Gottes / die er vns inn seinem wort
                   gna&#x0364;digklich auffthu&#x0366;t nach seinem gu&#x0366;ten willen / so weit vnns nutzlich
                   vnd von no&#x0364;ten ist zu&#x0366; wüssen. Vnd das werdend wir billich für ein ware
                   weißheit halten vnd erkennen / die hierinn nicht mee wirt wo&#x0364;llen wüssen
                   oder verston / dann so vil die ewig weyßheit leert vnd zu&#x0366; verston gibt.</p><lb/>
          <p><note place="foot" n="2048"> Vonn dem nammen Gottes.</note> Die
                   erste weiß aber Gott zu&#x0366; erkennen wirt genommen auß den nammen Gottes / die jm in
                   der heiligen geschrifft zu&#x0366;ga&#x0364;ben werdend. Deren sind vil vnd mengerley / dann
                   seine tugenden / das ist sein weißheit / gu&#x0364;tikeit / gerechtikeit vnnd
                   allmechtikeit / sind vnentlich. Jch wil aber nach meinem vermo&#x0364;gen allein die
                   fürnempsten vnd gemeinsten erzellen vnd erkla&#x0364;ren.</p><lb/>
          <p><note place="foot" n="2049"> Jehoua.</note> Vnder den nammen
                   Gottes ist diser der fürnempst den man nennt tetragrammaton / das ist als vil
                   geredt / als der vierbu&#x0366;chsta&#x0364;big / dann er wirt geschriben mit den vier athmenden
                   bu&#x0366;chstaben / vnnd Jehouah genennt. Diser nam wirt gezogen von dem wort Houah /
                   für das setzt man den bu&#x0366;chstaben Jod / so heißts Jehouah / das ist / ein wa&#x0364;sen /
                   oder ich bin / Darumb das Gott ein <foreign xml:lang="ell"><gap reason="fm"/></foreign> das ist ein wa&#x0364;sen
                   ist das auß jm selbs ist vnd bestat / das sein la&#x0364;ben vnd wa&#x0364;sen von keinem anderen
                   / sonder auß jm selbs hatt / niemands bedarff das es seye / sonnder allen dingen
                   sein vnnd wa&#x0364;sen gibt / nammlich ein ewiger Gott / on anfang vnd on end / in dem
                   wir la&#x0364;bend / vns bewegend vnd sind. Daha&#x0364;r dann sonderlich dienet das wir Exod. am
                   iij. Cap. mit disen worten la&#x0364;send / Vnd Mose sprach zu&#x0366; Gott / Wenn ich zu&#x0366; den
                   kinderen Jsraels kumm / (zu&#x0366; denen du mich jetzunder schickst) vnd sprich zu&#x0366;
                   jhnen / der Gott eüwerer va&#x0364;tter hatt mich zu&#x0366; euch gesannt / vnd sie mir sagen
                   werdend / wie heißt sein namm? was sol ich jhnen sagen? vnnd Gott sprach zu&#x0366; Mose
                   / Jch bin der ich bin / Oder / Jch wird sein der ich sein wird. Vnd er sprach /
                   Also solt du zu&#x0366; den kinderen Jsraels sagen / Der ich bin / oder der sein /
                   oder das wa&#x0364;sen / oder Jch wirds sein / der hatt mich zu&#x0366; euch gesennt / das ist /
                   Jch bin Gott der sein wird / vnd der hatt mich gesennt / welcher zwar das sein vnd
                   wa&#x0364;sen selbs vnd ewiger Gott ist. Denn das <hi rendition="#aq">futurum</hi> begreifft
                   drey zeiten / der da ist / der da gewesen ist / vnd der da sein wirt / der hat
                   mich geschickt. Auff dises wort deß Herren achten ich das der heilig Euangelist
                   vnd Apostel Joannes gesehen habe / welches er auch wo&#x0364;llen außlegen / da er in der
                   person Gottes spricht<note place="foot" n="2050"> Apo.1.</note> /
                   Jch bin das A vnd das O / der anfang vnd dz end / spricht der Herr / der da ist /
                   vnd der da was / vnd der da kummt / der allmechtig.</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[250]/0592] Die Drey vnd dreissigste ettliche weysen formen vnd gstalten vnder die haͤnd / durch welche wir doch inn etwas erkantnuß Gottes / so vil vnns dann dieweil wir hie auff erden laͤbend / gnuͦgsam ist / yngefuͤrt werdend / doch also das wir allweg gedenckind / das daß vnermaͤßlich waͤsen nicht mag eigenlich ynzilet oder begriffen werden / sonder das vns allein anlaß gegeben wirt / dadurch wir zuͦ mererem durch erleüchtung deß heiligen geists gebracht werdind. Vnd soͤllend deßhalb in diser disputation allweg vor augen haben diß warhafft wort deß ewigen Gottes / das er zuͦ Mose geredt 2045 / Du wirst mein angesicht nicht moͤgen sehen / dann kein mensch wirt mich sehen vnd laͤben. Dann wenn wir von hinnen koͤmmend / vnd dise menschlich sterblikeit vnnd bloͤdikeit außziehend / so werdend wir erst die Goͤttlich maiestat sehen. Dann es spricht der heilig Apostel Johannes 2046 / wir wüssend das wenn er erscheinen wirt / so werdend wir jm gleich sein / dann wir werdend jn sehen wie er ist. Bey welchem wir auch gedencken soͤllend der worten deß Apostels Pauli der da spricht 2047 / Wir sehend jetz durch einen spiegel in einem duncklen wort / denn aber von angesicht zuͦ angesicht. Darumb sol niemand die fürgesteckten zil überschreiten / oder die verordnete zeyt woͤllen fürkommen / vnd jm mit vngoͤttlicher fürwitz vnd fraͤfenheit fürnemmen in disem fleisch / dieweil er noch hie in zeyt laͤbt / das angsicht Gottes / das ist das waͤsen Gottes an jm selber / zuͦsehen. Vernuͤge sich ein jeder der eroffnung Gottes / die er vns inn seinem wort gnaͤdigklich auffthuͦt nach seinem guͦten willen / so weit vnns nutzlich vnd von noͤten ist zuͦ wüssen. Vnd das werdend wir billich für ein ware weißheit halten vnd erkennen / die hierinn nicht mee wirt woͤllen wüssen oder verston / dann so vil die ewig weyßheit leert vnd zuͦ verston gibt. 2048 Die erste weiß aber Gott zuͦ erkennen wirt genommen auß den nammen Gottes / die jm in der heiligen geschrifft zuͦgaͤben werdend. Deren sind vil vnd mengerley / dann seine tugenden / das ist sein weißheit / guͤtikeit / gerechtikeit vnnd allmechtikeit / sind vnentlich. Jch wil aber nach meinem vermoͤgen allein die fürnempsten vnd gemeinsten erzellen vnd erklaͤren. 2049 Vnder den nammen Gottes ist diser der fürnempst den man nennt tetragrammaton / das ist als vil geredt / als der vierbuͦchstaͤbig / dann er wirt geschriben mit den vier athmenden buͦchstaben / vnnd Jehouah genennt. Diser nam wirt gezogen von dem wort Houah / für das setzt man den buͦchstaben Jod / so heißts Jehouah / das ist / ein waͤsen / oder ich bin / Darumb das Gott ein _ das ist ein waͤsen ist das auß jm selbs ist vnd bestat / das sein laͤben vnd waͤsen von keinem anderen / sonder auß jm selbs hatt / niemands bedarff das es seye / sonnder allen dingen sein vnnd waͤsen gibt / nammlich ein ewiger Gott / on anfang vnd on end / in dem wir laͤbend / vns bewegend vnd sind. Dahaͤr dann sonderlich dienet das wir Exod. am iij. Cap. mit disen worten laͤsend / Vnd Mose sprach zuͦ Gott / Wenn ich zuͦ den kinderen Jsraels kumm / (zuͦ denen du mich jetzunder schickst) vnd sprich zuͦ jhnen / der Gott eüwerer vaͤtter hatt mich zuͦ euch gesannt / vnd sie mir sagen werdend / wie heißt sein namm? was sol ich jhnen sagen? vnnd Gott sprach zuͦ Mose / Jch bin der ich bin / Oder / Jch wird sein der ich sein wird. Vnd er sprach / Also solt du zuͦ den kinderen Jsraels sagen / Der ich bin / oder der sein / oder das waͤsen / oder Jch wirds sein / der hatt mich zuͦ euch gesennt / das ist / Jch bin Gott der sein wird / vnd der hatt mich gesennt / welcher zwar das sein vnd waͤsen selbs vnd ewiger Gott ist. Denn das futurum begreifft drey zeiten / der da ist / der da gewesen ist / vnd der da sein wirt / der hat mich geschickt. Auff dises wort deß Herren achten ich das der heilig Euangelist vnd Apostel Joannes gesehen habe / welches er auch woͤllen außlegen / da er in der person Gottes spricht 2050 / Jch bin das A vnd das O / der anfang vnd dz end / spricht der Herr / der da ist / vnd der da was / vnd der da kummt / der allmechtig. 2045 Exod.33. 2046 1.Joan.3. 2047 1.Cor.13. 2048 Vonn dem nammen Gottes. 2049 Jehoua. 2050 Apo.1.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Siegfried F. Müller: Erstellung der Transkription nach DTA-Richtlinien (2014-03-16T11:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2014-03-16T11:00:00Z)
BSB - Bayerische Staatsbibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Sign. 2 Hom. 44) (2014-03-12T12:00:00Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Teiltranskription des Gesamtwerks: ausschließlich 50 Predigten, ohne Vorrede und Register
  • Marginalien als Fußnoten wiedergegeben
  • Silbentrennung: aufgelöst
  • Bogensignaturen: nicht übernommen
  • Druckfehler sind nicht immer berichtigt
  • fremdsprachliches Material: gekennzeichnet
  • Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage
  • Kustoden: nicht übernommen
  • langes s (ſ): als s transkribiert
  • Vollständigkeit: teilweise erfasst
  • Zeilenumbrüche markiert: nein
  • benötigt einen zweiten Korrekturgang
  • đ wurde als der transkribiert
  • Bindestriche werden nicht konsequent gesetzt
  • Antiquaschrift nicht konsequent gesetzt



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/592
Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [250]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/592>, abgerufen am 11.06.2024.