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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
selbigen sind wider einander / das jr nit thuond was jr wöllend. Dann er auch an eim anderen ort spricht / Jch dienen mitt dem gemüt dem gsatzt Gottes / aber mit dem fleisch dem gsatz der sünd. Darzuo kumpt denn auch der list vnd betrug vnnd die vnauffhörlichen versuochungen deß wunderbarlichen Teüffels. Darumb so nimpt die arbeit vnd die gfar deß waaren buoßwürckenden / das ist eins Christenmenschens / dermaß zuo / dz es vnsere wort kümmerlich begreiffen mögend.

2025 Wer ist aber der nun nitt sehe / wie den buoßwürckenden so hoch von nöten / das sie wacker sygind / jnen selbs entziehind / empsig sygind / dapffer / vnnd gedultig / vnd wie notwendig jnen auch sey das gebätt / ja ynbrünstigs vnnd vnabläßlichs gebätt. Jn welchem schwären kampff wir vns fürsetzen söllend die vnderrichtung deß teüren ritterlichen kämpffers Pauli / die vnns an statt eines gar langen berichts sein mag / dann sie wirdt vnns volkommenlich leeren / wie wir vnns in disem kampff halten / wie wir überwinden vnnd triumphieren söllind. Der spricht nun zun Epheseren also2026 / Bekrefftigend eüch meine brüder in dem Herren / vnnd in der macht seiner stercke. Ziehend an den harnasch Gottes / das jhr beston mögind gegen den listigen anlauff deß teüfels / dann wir habend nit (allein) zekempffen mit fleisch vnd bluot / sonder mitt Fürsten vnnd gewaltigen / namlich mitt der wält regenten / der finsternuß in diser wält / mitt den geisten der boßheyt vnnder dem himmel. Vmb deß willen so ergreiffend den harnesch Gottes / auff das jhr mögind widerston an dem bösen tag vnnd beston in allen dingen. So stond nun vmbgürtet vmb eüwere lenden mitt dem gurt der waarheyt / vnnd angelegt mitt dem Krebs der gerächtigkeyt / vnnd geschücht an eüweren füssen mitt rüstung deß Euangeliums vonn dem frid. Jnn allen dingen aber ergreiffend den Schilt deß glaubens / mitt wölchem jhr mögend außlöschen alle feürige pfeyl deß bößwichts / vnnd den hälm deß heyls nemmend an eüch / vnnd das schwärdt deß geists / welches ist das wort Gottes / vnnd bättend stäts in allem anligen mitt bitten vnd begären im geist / vnd wachend darzuo mit allem anhalten vnd begären.

2027 Hiehar gehörend auch nun zuozellen / die ausseren übungen vnd Ceremonien der buoß / mitt denen sich die glöubigen übend jhr fleisch zuo demmen vnnd zuo demütigen / auch der gemeynd jhre besserung vnd buoß zuo bezeügen. Als da sind / leyd tragen / weynen / seüfftzen / sackgewand tragen / fasten / schreyen / heülen / alle ziert / alles präng / auch allen nachgelaßnen wollust verachten vnd hassen. Welche stuck wenn sie schon geschehend / aber nicht vonn hertzen vnnd auß waarem glauben geschehend / so nützend sie nichts überal. Es ist aber guot das wir die selbigen lernind auß dem wort Gotts / vnnd sie darinn als an einer gemaleten Tafelen anschouwind. dauon spricht der Prophet Joel2028 / Bekeerend eüch zuo mir von gantzem eüwerem hertzen / mit fasten / mitt weinen vnd klagen / zerreissend eüwere hertzen vnd nit die kleider. Bekeerend üch aber zuo dem Herren eüwerem Gott / dann er ist gnädig vnd barmhertzig / dultmütig vnd grosser güte / vnnd reüwt in der straaff / Wer weißt ob er sich wannte / vnnd reüwete Gott / das er abstünde von der straaff / vnd den sägen hinder jm liesse. Blasend das horn auff in Zion / gebietend ein fasten / berüffend ein gmeyn vnd versamlend das volck / verkündend der gmeynd zuosammen / samlend die eltisten / versamlend auch die jungen kinder sampt den saugenden. Der Breütigam gange auß seiner kammer / vnd die Braut von jrem fürhang. Die Priester dienind dem Herren zwüschend dem vorschopff vnd dem Altar / weynind vnnd sagind / Ach Herr verschon deines volcks / laß dein erbtheyl nicht also geschmächt werden / das die Heyden über es herrschind. Warumb sölte man vnder den Heyden sprächen / wo ist nun jhr Gott? Auff dise heitere vnd Göttliche gebott wöllend wir auch auß der gschrifft daß schön exempel der Niniuiteren

2025 Was den buoßwürckenden von nöten sey.
2026 Ephes.6.
2027 Von den vsseren übungen vnd Ceremonien der buoß.
2028 Joel 2.

Predig.
selbigen sind wider einander / das jr nit thuͦnd was jr woͤllend. Dann er auch an eim anderen ort spricht / Jch dienen mitt dem gemuͤt dem gsatzt Gottes / aber mit dem fleisch dem gsatz der sünd. Darzuͦ kumpt denn auch der list vnd betrug vnnd die vnauffhoͤrlichen versuͦchungen deß wunderbarlichen Teüffels. Darumb so nimpt die arbeit vnd die gfar deß waaren buͦßwürckenden / das ist eins Christenmenschens / dermaß zuͦ / dz es vnsere wort kümmerlich begreiffen moͤgend.

2025 Wer ist aber der nun nitt sehe / wie den buͦßwürckenden so hoch von noͤten / das sie wacker sygind / jnen selbs entziehind / empsig sygind / dapffer / vnnd gedultig / vnd wie notwendig jnen auch sey das gebaͤtt / ja ynbrünstigs vnnd vnablaͤßlichs gebaͤtt. Jn welchem schwaͤren kampff wir vns fürsetzen soͤllend die vnderrichtung deß teüren ritterlichen kaͤmpffers Pauli / die vnns an statt eines gar langen berichts sein mag / dann sie wirdt vnns volkommenlich leeren / wie wir vnns in disem kampff halten / wie wir überwinden vnnd triumphieren soͤllind. Der spricht nun zun Epheseren also2026 / Bekrefftigend eüch meine bruͤder in dem Herren / vnnd in der macht seiner stercke. Ziehend an den harnasch Gottes / das jhr beston moͤgind gegen den listigen anlauff deß teüfels / dann wir habend nit (allein) zekempffen mit fleisch vnd bluͦt / sonder mitt Fürsten vnnd gewaltigen / namlich mitt der waͤlt regenten / der finsternuß in diser waͤlt / mitt den geisten der boßheyt vnnder dem himmel. Vmb deß willen so ergreiffend den harnesch Gottes / auff das jhr moͤgind widerston an dem boͤsen tag vnnd beston in allen dingen. So stond nun vmbgürtet vmb eüwere lenden mitt dem gurt der waarheyt / vnnd angelegt mitt dem Krebs der geraͤchtigkeyt / vnnd geschuͤcht an eüweren fuͤssen mitt rüstung deß Euangeliums vonn dem frid. Jnn allen dingen aber ergreiffend den Schilt deß glaubens / mitt woͤlchem jhr moͤgend außloͤschen alle feürige pfeyl deß boͤßwichts / vnnd den haͤlm deß heyls nemmend an eüch / vnnd das schwaͤrdt deß geists / welches ist das wort Gottes / vnnd baͤttend staͤts in allem anligen mitt bitten vnd begaͤren im geist / vnd wachend darzuͦ mit allem anhalten vnd begaͤren.

2027 Hiehar gehoͤrend auch nun zuͦzellen / die ausseren uͤbungen vnd Ceremonien der buͦß / mitt denen sich die gloͤubigen uͤbend jhr fleisch zuͦ demmen vnnd zuͦ demuͤtigen / auch der gemeynd jhre besserung vnd buͦß zuͦ bezeügen. Als da sind / leyd tragen / weynen / seüfftzen / sackgewand tragen / fasten / schreyen / heülen / alle ziert / alles praͤng / auch allen nachgelaßnen wollust verachten vnd hassen. Welche stuck wenn sie schon geschehend / aber nicht vonn hertzen vnnd auß waarem glauben geschehend / so nützend sie nichts überal. Es ist aber guͦt das wir die selbigen lernind auß dem wort Gotts / vnnd sie darinn als an einer gemaleten Tafelen anschouwind. dauon spricht der Prophet Joel2028 / Bekeerend eüch zuͦ mir von gantzem eüwerem hertzen / mit fasten / mitt weinen vnd klagen / zerreissend eüwere hertzen vnd nit die kleider. Bekeerend üch aber zuͦ dem Herren eüwerem Gott / dann er ist gnaͤdig vnd barmhertzig / dultmuͤtig vnd grosser guͤte / vnnd reüwt in der straaff / Wer weißt ob er sich wannte / vnnd reüwete Gott / das er abstuͤnde von der straaff / vnd den saͤgen hinder jm liesse. Blasend das horn auff in Zion / gebietend ein fasten / beruͤffend ein gmeyn vnd versamlend das volck / verkündend der gmeynd zuͦsammen / samlend die eltisten / versamlend auch die jungen kinder sampt den saugenden. Der Breütigam gange auß seiner kammer / vnd die Braut von jrem fürhang. Die Priester dienind dem Herren zwüschend dem vorschopff vnd dem Altar / weynind vnnd sagind / Ach Herr verschon deines volcks / laß dein erbtheyl nicht also geschmaͤcht werden / das die Heyden über es herrschind. Warumb soͤlte man vnder den Heyden spraͤchen / wo ist nun jhr Gott? Auff dise heitere vnd Goͤttliche gebott woͤllend wir auch auß der gschrifft daß schoͤn exempel der Niniuiteren

2025 Was den buͦßwürckenden von noͤten sey.
2026 Ephes.6.
2027 Von den vsseren uͤbungen vnd Ceremonien der buͦß.
2028 Joel 2.
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                   eüch zu&#x0366; mir von gantzem eüwerem hertzen / mit fasten / mitt weinen vnd klagen /
                   zerreissend eüwere hertzen vnd nit die kleider. Bekeerend üch aber zu&#x0366; dem Herren
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                   die jungen kinder sampt den saugenden. Der Breütigam gange auß seiner kammer / vnd
                   die Braut von jrem fürhang. Die Priester dienind dem Herren zwüschend dem
                   vorschopff vnd dem Altar / weynind vnnd sagind / Ach Herr verschon deines volcks /
                   laß dein erbtheyl nicht also geschma&#x0364;cht werden / das die Heyden über es
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[CCXLVII./0585] Predig. selbigen sind wider einander / das jr nit thuͦnd was jr woͤllend. Dann er auch an eim anderen ort spricht / Jch dienen mitt dem gemuͤt dem gsatzt Gottes / aber mit dem fleisch dem gsatz der sünd. Darzuͦ kumpt denn auch der list vnd betrug vnnd die vnauffhoͤrlichen versuͦchungen deß wunderbarlichen Teüffels. Darumb so nimpt die arbeit vnd die gfar deß waaren buͦßwürckenden / das ist eins Christenmenschens / dermaß zuͦ / dz es vnsere wort kümmerlich begreiffen moͤgend. 2025 Wer ist aber der nun nitt sehe / wie den buͦßwürckenden so hoch von noͤten / das sie wacker sygind / jnen selbs entziehind / empsig sygind / dapffer / vnnd gedultig / vnd wie notwendig jnen auch sey das gebaͤtt / ja ynbrünstigs vnnd vnablaͤßlichs gebaͤtt. Jn welchem schwaͤren kampff wir vns fürsetzen soͤllend die vnderrichtung deß teüren ritterlichen kaͤmpffers Pauli / die vnns an statt eines gar langen berichts sein mag / dann sie wirdt vnns volkommenlich leeren / wie wir vnns in disem kampff halten / wie wir überwinden vnnd triumphieren soͤllind. Der spricht nun zun Epheseren also 2026 / Bekrefftigend eüch meine bruͤder in dem Herren / vnnd in der macht seiner stercke. Ziehend an den harnasch Gottes / das jhr beston moͤgind gegen den listigen anlauff deß teüfels / dann wir habend nit (allein) zekempffen mit fleisch vnd bluͦt / sonder mitt Fürsten vnnd gewaltigen / namlich mitt der waͤlt regenten / der finsternuß in diser waͤlt / mitt den geisten der boßheyt vnnder dem himmel. Vmb deß willen so ergreiffend den harnesch Gottes / auff das jhr moͤgind widerston an dem boͤsen tag vnnd beston in allen dingen. So stond nun vmbgürtet vmb eüwere lenden mitt dem gurt der waarheyt / vnnd angelegt mitt dem Krebs der geraͤchtigkeyt / vnnd geschuͤcht an eüweren fuͤssen mitt rüstung deß Euangeliums vonn dem frid. Jnn allen dingen aber ergreiffend den Schilt deß glaubens / mitt woͤlchem jhr moͤgend außloͤschen alle feürige pfeyl deß boͤßwichts / vnnd den haͤlm deß heyls nemmend an eüch / vnnd das schwaͤrdt deß geists / welches ist das wort Gottes / vnnd baͤttend staͤts in allem anligen mitt bitten vnd begaͤren im geist / vnd wachend darzuͦ mit allem anhalten vnd begaͤren. 2027 Hiehar gehoͤrend auch nun zuͦzellen / die ausseren uͤbungen vnd Ceremonien der buͦß / mitt denen sich die gloͤubigen uͤbend jhr fleisch zuͦ demmen vnnd zuͦ demuͤtigen / auch der gemeynd jhre besserung vnd buͦß zuͦ bezeügen. Als da sind / leyd tragen / weynen / seüfftzen / sackgewand tragen / fasten / schreyen / heülen / alle ziert / alles praͤng / auch allen nachgelaßnen wollust verachten vnd hassen. Welche stuck wenn sie schon geschehend / aber nicht vonn hertzen vnnd auß waarem glauben geschehend / so nützend sie nichts überal. Es ist aber guͦt das wir die selbigen lernind auß dem wort Gotts / vnnd sie darinn als an einer gemaleten Tafelen anschouwind. dauon spricht der Prophet Joel 2028 / Bekeerend eüch zuͦ mir von gantzem eüwerem hertzen / mit fasten / mitt weinen vnd klagen / zerreissend eüwere hertzen vnd nit die kleider. Bekeerend üch aber zuͦ dem Herren eüwerem Gott / dann er ist gnaͤdig vnd barmhertzig / dultmuͤtig vnd grosser guͤte / vnnd reüwt in der straaff / Wer weißt ob er sich wannte / vnnd reüwete Gott / das er abstuͤnde von der straaff / vnd den saͤgen hinder jm liesse. Blasend das horn auff in Zion / gebietend ein fasten / beruͤffend ein gmeyn vnd versamlend das volck / verkündend der gmeynd zuͦsammen / samlend die eltisten / versamlend auch die jungen kinder sampt den saugenden. Der Breütigam gange auß seiner kammer / vnd die Braut von jrem fürhang. Die Priester dienind dem Herren zwüschend dem vorschopff vnd dem Altar / weynind vnnd sagind / Ach Herr verschon deines volcks / laß dein erbtheyl nicht also geschmaͤcht werden / das die Heyden über es herrschind. Warumb soͤlte man vnder den Heyden spraͤchen / wo ist nun jhr Gott? Auff dise heitere vnd Goͤttliche gebott woͤllend wir auch auß der gschrifft daß schoͤn exempel der Niniuiteren 2025 Was den buͦßwürckenden von noͤten sey. 2026 Ephes.6. 2027 Von den vsseren uͤbungen vnd Ceremonien der buͦß. 2028 Joel 2.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CCXLVII.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/585>, abgerufen am 11.06.2024.