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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.

1907 Nun wöllend wir auch die übrigen argument S. Pauls / die nit minder starck sind / dann dise bißhar gewesen / erzellen. Da volget nun also / Zuogleicher weiß wie auch Dauid sagt1908 / das die sälikeit sey allein deß menschen welchem Gott die gerächtikeit on die werck zuorächnet / da er spricht / Sälig sind die / welchen jre vngerechtikeiten nachgelassen sind / vnnd welchen jre sünd bedeckt sind. Sälig ist der man / welchem Gott kein sünd zuorechnet. Da zeigt er zum ersten an mit heiteren vnd außtruckten worten / was er vnderstande zuo erzeigen vnd zuo bestätigen / namlich / das Gott den glöubigen die gerächtikeit on die werck zuorechne. Was könte heiterers geredt werden? vnd das er dises erzeige / so zeücht er herfür ein zügnuß Dauids / welche fast drü stuck begreifft. Das erst / Sälig sind die / welchen jre vngerächtikeiten nachgelassen sind. Das ander / Sälig sind die / welchen jre sünd bedeckt sind. Das dritt / Sälig ist der man / welchem Gott kein sünd zuorechnet. Die krafft aber diser argumentation vnnd erzeigung stat in den wörtlinen / nachlassen / bedecken / vnd nit zuorechnen. Ein schuldherr laßt dem schuldner nach das er jm nit bezalt hat / er habe es gleich zuo bezalen oder nicht. Wir mögend aber Gott hie nützit gäben noch bezalen / Darumb so ist die verzeihung vnd nachlassung ein gab vnd geschänck seiner lauteren freygäbe vnd gnad. Denn was bezalt ist / das mag der schuldherr nit nachlassen. Mit disem stimpt auch das wörtli Schäncken / vnnd wirt schanckung vnd gab in der geschrifft inn disem handel zuo gleicher weiß gebraucht. Dahar auch Paulus spricht1909 / Gott hat die erbschafft dem Abraham geschänckt / deßhalb so hat er es nit mit wercken verdienet. Bedeckt aber wirt ein ding das wüst vnnd vngeschaffen ist anzuoschowen / darzwüschend aber ob man es gleich nit sicht vnd bedeckt ist / so bleibt es noch dennocht wüst vnder der decke. Also bedeckt der gütig Gott vnsere sünd / nit das sie nit mer sygind / sonder das sie nit mer gesehen oder gerichtet werdind. Welches ein gab ist seiner gnad / nit vnsers verdiensts. Die decke ist aber nützit anders / dann das bluot deß Suns Gottes / dann von dessen wegen werdend wir sünder nit verdampt. Zuorechnen aber möcht vns Gott vnsere sünd billich / aber er rechnets vns nit zuo auß gnaden. Dises alles bestätiget vnd erklärt heiter / das vns die gerächtikeit on verdienst vnd werck / auß gnaden durch den glauben zuogerechnet werde.

Mithinzuo so erklärt vnd erlüteret diß ort Pauli vß Dauiden angezogen auch andere spännige artickel. Dann hie lernend wir / dz die gerechtmachung nützit anders ist / dann die säligmachung / die verzeihung der sünden / vnd dz auffnemmen in die zal der kinderen Gottes. Wir lernend auch / dz Paulus / nit allein von den Ceremonischen wercken deß gsatztes rede / sonder von allerley guoter wercken der glöubigen. Jtem wir lernend / das die sünden vnd auch die überträttungen / dz ist / alle sünden der glöubigen überal (welcherley sie joch sygind) nachgelassen vnd geschänckt werdind. Vnd noch weiter lernend wir / dz die sünden volkommenlich nachgelassen vnd verzigen werdind / nit allein die schuld sonder auch die pein vnd straff / welche etlich meinend behalten werden / dann er rechnet die sünd nit zuo. An einem anderen ort spricht er / er wölle der sünden gar nützit mer gedencken. Vnd zum letsten leerend wir / dz die gnuogthüyungen für die sünden / welche die menschen selb erdacht habend / ein ytels gedicht sind / dz der Apostolischen leer gestracks zuo wider ist.

Also hab ich bißhar yngefürt zwey gar herliche vnd heitere ort / eins vß dem Euangelio Christi / dz ander vß der Epistel Pauli zun Römeren / mit welchen ich wöllen erzeigen / das Christus / der vns durch das Euangelium verkündiget wirt / nit mitt wercken sonder mit glauben ergriffen vnd empfangen werde / vnd hoff ich habe mitt disen Göttlichen zeügnussen den handel der so großwichtig dermassen erklärt / das fürohin niemand sich daran stossen vnd in zweifel hangen werde. Auff söllichs muoß ich auch dise hoch notwendige vermanung setzen /

1907 Was Dauid von der gerechtmachung gehalten.
1908 Psal.32.
1909 Gal.3]18].
Predig.

1907 Nun woͤllend wir auch die übrigen argument S. Pauls / die nit minder starck sind / dann dise bißhar gewesen / erzellen. Da volget nun also / Zuͦgleicher weiß wie auch Dauid sagt1908 / das die saͤlikeit sey allein deß menschen welchem Gott die geraͤchtikeit on die werck zuͦraͤchnet / da er spricht / Saͤlig sind die / welchen jre vngerechtikeiten nachgelassen sind / vnnd welchen jre sünd bedeckt sind. Saͤlig ist der man / welchem Gott kein sünd zuͦrechnet. Da zeigt er zum ersten an mit heiteren vnd außtruckten worten / was er vnderstande zuͦ erzeigen vnd zuͦ bestaͤtigen / namlich / das Gott den gloͤubigen die geraͤchtikeit on die werck zuͦrechne. Was koͤnte heiterers geredt werden? vnd das er dises erzeige / so zeücht er herfür ein zügnuß Dauids / welche fast drü stuck begreifft. Das erst / Saͤlig sind die / welchen jre vngeraͤchtikeiten nachgelassen sind. Das ander / Saͤlig sind die / welchen jre sünd bedeckt sind. Das dritt / Saͤlig ist der man / welchem Gott kein sünd zuͦrechnet. Die krafft aber diser argumentation vnnd erzeigung stat in den woͤrtlinen / nachlassen / bedecken / vnd nit zuͦrechnen. Ein schuldherr laßt dem schuldner nach das er jm nit bezalt hat / er habe es gleich zuͦ bezalen oder nicht. Wir moͤgend aber Gott hie nützit gaͤben noch bezalen / Darumb so ist die verzeihung vnd nachlassung ein gab vnd geschaͤnck seiner lauteren freygaͤbe vnd gnad. Denn was bezalt ist / das mag der schuldherr nit nachlassen. Mit disem stimpt auch das woͤrtli Schaͤncken / vnnd wirt schanckung vnd gab in der geschrifft inn disem handel zuͦ gleicher weiß gebraucht. Dahar auch Paulus spricht1909 / Gott hat die erbschafft dem Abraham geschaͤnckt / deßhalb so hat er es nit mit wercken verdienet. Bedeckt aber wirt ein ding das wuͤst vnnd vngeschaffen ist anzuͦschowen / darzwüschend aber ob man es gleich nit sicht vnd bedeckt ist / so bleibt es noch dennocht wuͤst vnder der decke. Also bedeckt der guͤtig Gott vnsere sünd / nit das sie nit mer sygind / sonder das sie nit mer gesehen oder gerichtet werdind. Welches ein gab ist seiner gnad / nit vnsers verdiensts. Die decke ist aber nützit anders / dann das bluͦt deß Suns Gottes / dann von dessen wegen werdend wir sünder nit verdampt. Zuͦrechnen aber moͤcht vns Gott vnsere sünd billich / aber er rechnets vns nit zuͦ auß gnaden. Dises alles bestaͤtiget vnd erklaͤrt heiter / das vns die geraͤchtikeit on verdienst vnd werck / auß gnaden durch den glauben zuͦgerechnet werde.

Mithinzuͦ so erklaͤrt vnd erlüteret diß ort Pauli vß Dauiden angezogen auch andere spaͤnnige artickel. Dann hie lernend wir / dz die gerechtmachung nützit anders ist / dann die saͤligmachung / die verzeihung der sünden / vnd dz auffnemmen in die zal der kinderen Gottes. Wir lernend auch / dz Paulus / nit allein von den Ceremonischen wercken deß gsatztes rede / sonder von allerley guͦter wercken der gloͤubigen. Jtem wir lernend / das die sünden vnd auch die übertraͤttungen / dz ist / alle sünden der gloͤubigen überal (welcherley sie joch sygind) nachgelassen vnd geschaͤnckt werdind. Vnd noch weiter lernend wir / dz die sünden volkommenlich nachgelassen vnd verzigen werdind / nit allein die schuld sonder auch die pein vnd straff / welche etlich meinend behalten werden / dann er rechnet die sünd nit zuͦ. An einem anderen ort spricht er / er woͤlle der sünden gar nützit mer gedencken. Vnd zum letsten leerend wir / dz die gnuͦgthuͤyungen für die sünden / welche die menschen selb erdacht habend / ein ytels gedicht sind / dz der Apostolischen leer gestracks zuͦ wider ist.

Also hab ich bißhar yngefuͤrt zwey gar herliche vnd heitere ort / eins vß dem Euangelio Christi / dz ander vß der Epistel Pauli zun Roͤmeren / mit welchen ich woͤllen erzeigen / das Christus / der vns durch das Euangelium verkündiget wirt / nit mitt wercken sonder mit glauben ergriffen vnd empfangen werde / vnd hoff ich habe mitt disen Goͤttlichen zeügnussen den handel der so großwichtig dermassen erklaͤrt / das fürohin niemand sich daran stossen vnd in zweifel hangen werde. Auff soͤllichs muͦß ich auch dise hoch notwendige vermanung setzen /

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1908 Psal.32.
1909 Gal.3]18].
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[CCXXXI./0553] Predig. 1907 Nun woͤllend wir auch die übrigen argument S. Pauls / die nit minder starck sind / dann dise bißhar gewesen / erzellen. Da volget nun also / Zuͦgleicher weiß wie auch Dauid sagt 1908 / das die saͤlikeit sey allein deß menschen welchem Gott die geraͤchtikeit on die werck zuͦraͤchnet / da er spricht / Saͤlig sind die / welchen jre vngerechtikeiten nachgelassen sind / vnnd welchen jre sünd bedeckt sind. Saͤlig ist der man / welchem Gott kein sünd zuͦrechnet. Da zeigt er zum ersten an mit heiteren vnd außtruckten worten / was er vnderstande zuͦ erzeigen vnd zuͦ bestaͤtigen / namlich / das Gott den gloͤubigen die geraͤchtikeit on die werck zuͦrechne. Was koͤnte heiterers geredt werden? vnd das er dises erzeige / so zeücht er herfür ein zügnuß Dauids / welche fast drü stuck begreifft. Das erst / Saͤlig sind die / welchen jre vngeraͤchtikeiten nachgelassen sind. Das ander / Saͤlig sind die / welchen jre sünd bedeckt sind. Das dritt / Saͤlig ist der man / welchem Gott kein sünd zuͦrechnet. Die krafft aber diser argumentation vnnd erzeigung stat in den woͤrtlinen / nachlassen / bedecken / vnd nit zuͦrechnen. Ein schuldherr laßt dem schuldner nach das er jm nit bezalt hat / er habe es gleich zuͦ bezalen oder nicht. Wir moͤgend aber Gott hie nützit gaͤben noch bezalen / Darumb so ist die verzeihung vnd nachlassung ein gab vnd geschaͤnck seiner lauteren freygaͤbe vnd gnad. Denn was bezalt ist / das mag der schuldherr nit nachlassen. Mit disem stimpt auch das woͤrtli Schaͤncken / vnnd wirt schanckung vnd gab in der geschrifft inn disem handel zuͦ gleicher weiß gebraucht. Dahar auch Paulus spricht 1909 / Gott hat die erbschafft dem Abraham geschaͤnckt / deßhalb so hat er es nit mit wercken verdienet. Bedeckt aber wirt ein ding das wuͤst vnnd vngeschaffen ist anzuͦschowen / darzwüschend aber ob man es gleich nit sicht vnd bedeckt ist / so bleibt es noch dennocht wuͤst vnder der decke. Also bedeckt der guͤtig Gott vnsere sünd / nit das sie nit mer sygind / sonder das sie nit mer gesehen oder gerichtet werdind. Welches ein gab ist seiner gnad / nit vnsers verdiensts. Die decke ist aber nützit anders / dann das bluͦt deß Suns Gottes / dann von dessen wegen werdend wir sünder nit verdampt. Zuͦrechnen aber moͤcht vns Gott vnsere sünd billich / aber er rechnets vns nit zuͦ auß gnaden. Dises alles bestaͤtiget vnd erklaͤrt heiter / das vns die geraͤchtikeit on verdienst vnd werck / auß gnaden durch den glauben zuͦgerechnet werde. Mithinzuͦ so erklaͤrt vnd erlüteret diß ort Pauli vß Dauiden angezogen auch andere spaͤnnige artickel. Dann hie lernend wir / dz die gerechtmachung nützit anders ist / dann die saͤligmachung / die verzeihung der sünden / vnd dz auffnemmen in die zal der kinderen Gottes. Wir lernend auch / dz Paulus / nit allein von den Ceremonischen wercken deß gsatztes rede / sonder von allerley guͦter wercken der gloͤubigen. Jtem wir lernend / das die sünden vnd auch die übertraͤttungen / dz ist / alle sünden der gloͤubigen überal (welcherley sie joch sygind) nachgelassen vnd geschaͤnckt werdind. Vnd noch weiter lernend wir / dz die sünden volkommenlich nachgelassen vnd verzigen werdind / nit allein die schuld sonder auch die pein vnd straff / welche etlich meinend behalten werden / dann er rechnet die sünd nit zuͦ. An einem anderen ort spricht er / er woͤlle der sünden gar nützit mer gedencken. Vnd zum letsten leerend wir / dz die gnuͦgthuͤyungen für die sünden / welche die menschen selb erdacht habend / ein ytels gedicht sind / dz der Apostolischen leer gestracks zuͦ wider ist. Also hab ich bißhar yngefuͤrt zwey gar herliche vnd heitere ort / eins vß dem Euangelio Christi / dz ander vß der Epistel Pauli zun Roͤmeren / mit welchen ich woͤllen erzeigen / das Christus / der vns durch das Euangelium verkündiget wirt / nit mitt wercken sonder mit glauben ergriffen vnd empfangen werde / vnd hoff ich habe mitt disen Goͤttlichen zeügnussen den handel der so großwichtig dermassen erklaͤrt / das fürohin niemand sich daran stossen vnd in zweifel hangen werde. Auff soͤllichs muͦß ich auch dise hoch notwendige vermanung setzen / 1907 Was Dauid von der gerechtmachung gehalten. 1908 Psal.32. 1909 Gal.3]18].

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Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2014-03-16T11:00:00Z)
BSB - Bayerische Staatsbibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Sign. 2 Hom. 44) (2014-03-12T12:00:00Z)

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CCXXXI.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/553>, abgerufen am 11.06.2024.