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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Die Ein vnd dreissigste
dadurch grecht ist worden / so hat er wol ruom. Aber er hat nichts deß er sich rüme / darumb so ist er nit durch die werck grechtgmachet worden. Dann Gott ist allein grecht / vnd gibt dise sein ehr niemand anders / sonder behaltets jm selb allein / vnd macht on verdienst grecht die / die deß glaubens Jesu Christi sind / vff dz sein gnad geprisen werde. Mit einem ort der gschrifft aber / das er anzeücht / erzeigt Paulus dz Abraham nützit gehept habe deß er sich rümpte / dann er spricht / Wz sagt aber die gschrifft? Abraham hat Gott glaubt / vnd dz ist jm zur grechtikeit zuogrechnet worden. Sich die gschrifft redt heiter / dz Abraham durch den glauben sey grechtgmachet worden / ja dz jm der glaub zur grechtikeit sey gerechnet worden / vnd dz deßhalb Abraham von dem grechten Gott von deß glaubens wegen für gerecht sey gehalten worden. Wir wöllend aber hören wie Paulus selb diß ort der gschrifft vff sein fürnemmen appliciert vnd richtet / dann es volget / Dem aber / der mit wercken vmbgat / wirt nit der lon vß gnad zuogerechnet / sonder auß schuld. Dem aber / der nit mit wercken vmbgat / glaubt aber in dem / der die gottlosen grechtmachet / dem wirt sein glaub grechnet zur grechtikeit. Welche wort inn dise kurtze argument mögend gefasset werden. Welcher mitt seinem werck etwz verdient / dem wirt der lon vß schuldiger pflicht gegeben vnd nit vß gnaden zuogerechnet / Dem Abraham aber wirt der glaub zur grechtikeit grechnet / darumb so hat er die grechtikeit on verdienst vß gnaden / nit als ein verdienten lon empfangen. Jtem / dem der nit mit wercken vmbgat / glaubt aber in den / der den gottlosen grechtmachet / dem wirt der glaub zur gerechtikeit gerechnet / Dem Abraham aber ist der glaub zur gerechtikeit gerechnet / darumb so hat er durch den glauben die gerechtikeit erlanget / nicht durch die werck. Das hat aber ein emphasim / dz ist / ein besonder gemerck / das er spricht / Glaubt aber in den / der den gottlosen gerecht machet / dann damit wirt bedeütet / dz der / der grecht sol werden / nützit herzuo bringe / dann erkantnuß seiner eignen arbeidsälikeyt vnd vngottsälikeit / die der barmhertzikeit begäre. Dann er verstat wol dz er keine volkomne werck hat / die vor Gottes gericht beston mögind / darumb fleücht er zuo der barmhertzikeit Gottes / vnd haltet dz für gwüß / das die gerechtikeyt deß glaubens die zuoflucht deß sünders sey / der on verdienst auß gnaden sälig wirt. 1905 Vnd hie ist zuo mercken / dz der Christen gerechtikeit ein zuogerechnete grechtikeit ist vnd genennt wirt / welches vns zwar allen vnseren ruom nimpt vnd bricht / dann dz zuorechnen wirt der schuld entgegen gesetzt. Gott ist vns nichts schuldig noch verbunden von vnser selb oder von vnserer wercken wegen / dann so veer er vns sich selbs auß barmhertzikeit verpündet hat. Vnd ist vil in vns / das die volkommenheyt der gerechtikeyt verhinderet. Darumb spricht Dauid / Gang Herr nit in das gricht mit deinem diener / dann in deinem angesicht wirt kein läbendiger gerechtgmachet. Darumb so rechnet vns Gott die gerechtikeit deß glaubens auß gnaden zuo / das ist / er haltet vns für gerecht / darumb das wir jm glaubend durch den sun. Also läsend wir auch in der Euangelischen Parabel / dz der Herr gesprochen / Als aber die schuldner jn nit zuo bezalen hattend / schänckt er die schuld beyden. Dann also schänckt Gott auch vns vnsere schulden oder sünd / vnd rechnet vns die nit zuo / sonder haltet vns für gerecht von Christi wegen. Dann es bezeüget gedachter vnser Apostel auch heiter in der anderen Epistel zun Corintheren vnnd spricht1906 / Gott was in Christo vnnd versünet die wält mit jhm selber / vnnd rechnet jhnen jhre sünd nicht zuo. Vnnd gleich darnach weiter setzt er / Den / der von keiner sünd wußt / den hatt er für vnns zur sünd gemachet / auff das wir wurdind in jhm die gerechtikeyt Gottes. Was köndte heiterers erforderet werden / dann das wir vonn Gott gerecht gehalten werdind / darumb das vnnsere sünd durch das opffer Christi versünt sind / das sie vns nicht mehr verdammend.

1905 Der Christen grächtigkeit / ist ein zuogerechnete gerächtikeyt.
1906 2.Cor.5.

Die Ein vnd dreissigste
dadurch grecht ist worden / so hat er wol ruͦm. Aber er hat nichts deß er sich ruͤme / darumb so ist er nit durch die werck grechtgmachet worden. Dann Gott ist allein grecht / vnd gibt dise sein ehr niemand anders / sonder behaltets jm selb allein / vnd macht on verdienst grecht die / die deß glaubens Jesu Christi sind / vff dz sein gnad geprisen werde. Mit einem ort der gschrifft aber / das er anzeücht / erzeigt Paulus dz Abraham nützit gehept habe deß er sich ruͤmpte / dann er spricht / Wz sagt aber die gschrifft? Abraham hat Gott glaubt / vnd dz ist jm zur grechtikeit zuͦgrechnet worden. Sich die gschrifft redt heiter / dz Abraham durch den glauben sey grechtgmachet worden / ja dz jm der glaub zur grechtikeit sey gerechnet worden / vnd dz deßhalb Abraham von dem grechten Gott von deß glaubens wegen für gerecht sey gehalten worden. Wir woͤllend aber hoͤren wie Paulus selb diß ort der gschrifft vff sein fürnemmen appliciert vnd richtet / dann es volget / Dem aber / der mit wercken vmbgat / wirt nit der lon vß gnad zuͦgerechnet / sonder auß schuld. Dem aber / der nit mit wercken vmbgat / glaubt aber in dem / der die gottlosen grechtmachet / dem wirt sein glaub grechnet zur grechtikeit. Welche wort inn dise kurtze argument moͤgend gefasset werden. Welcher mitt seinem werck etwz verdient / dem wirt der lon vß schuldiger pflicht gegeben vnd nit vß gnaden zuͦgerechnet / Dem Abraham aber wirt der glaub zur grechtikeit grechnet / darumb so hat er die grechtikeit on verdienst vß gnaden / nit als ein verdienten lon empfangen. Jtem / dem der nit mit wercken vmbgat / glaubt aber in den / der den gottlosen grechtmachet / dem wirt der glaub zur gerechtikeit gerechnet / Dem Abraham aber ist der glaub zur gerechtikeit gerechnet / darumb so hat er durch den glauben die gerechtikeit erlanget / nicht durch die werck. Das hat aber ein emphasim / dz ist / ein besonder gemerck / das er spricht / Glaubt aber in den / der den gottlosen gerecht machet / dann damit wirt bedeütet / dz der / der grecht sol werden / nützit herzuͦ bringe / dann erkantnuß seiner eignen arbeidsaͤlikeyt vnd vngottsaͤlikeit / die der barmhertzikeit begaͤre. Dann er verstat wol dz er keine volkomne werck hat / die vor Gottes gericht beston moͤgind / darumb fleücht er zuͦ der barmhertzikeit Gottes / vnd haltet dz für gwüß / das die gerechtikeyt deß glaubens die zuͦflucht deß sünders sey / der on verdienst auß gnaden saͤlig wirt. 1905 Vnd hie ist zuͦ mercken / dz der Christen gerechtikeit ein zuͦgerechnete grechtikeit ist vnd genennt wirt / welches vns zwar allen vnseren ruͦm nimpt vnd bricht / dann dz zuͦrechnen wirt der schuld entgegen gesetzt. Gott ist vns nichts schuldig noch verbunden von vnser selb oder von vnserer wercken wegen / dann so veer er vns sich selbs auß barmhertzikeit verpündet hat. Vnd ist vil in vns / das die volkommenheyt der gerechtikeyt verhinderet. Darumb spricht Dauid / Gang Herr nit in das gricht mit deinem diener / dann in deinem angesicht wirt kein laͤbendiger gerechtgmachet. Darumb so rechnet vns Gott die gerechtikeit deß glaubens auß gnaden zuͦ / das ist / er haltet vns für gerecht / darumb das wir jm glaubend durch den sun. Also laͤsend wir auch in der Euangelischen Parabel / dz der Herr gesprochen / Als aber die schuldner jn nit zuͦ bezalen hattend / schaͤnckt er die schuld beyden. Dann also schaͤnckt Gott auch vns vnsere schulden oder sünd / vnd rechnet vns die nit zuͦ / sonder haltet vns für gerecht von Christi wegen. Dann es bezeüget gedachter vnser Apostel auch heiter in der anderen Epistel zun Corintheren vnnd spricht1906 / Gott was in Christo vnnd versuͤnet die waͤlt mit jhm selber / vnnd rechnet jhnen jhre sünd nicht zuͦ. Vnnd gleich darnach weiter setzt er / Den / der von keiner sünd wußt / den hatt er für vnns zur sünd gemachet / auff das wir wurdind in jhm die gerechtikeyt Gottes. Was koͤndte heiterers erforderet werden / dann das wir vonn Gott gerecht gehalten werdind / darumb das vnnsere sünd durch das opffer Christi versuͤnt sind / das sie vns nicht mehr verdammend.

1905 Der Christen graͤchtigkeit / ist ein zuͦgerechnete geraͤchtikeyt.
1906 2.Cor.5.
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                   von vnserer wercken wegen / dann so veer er vns sich selbs auß barmhertzikeit
                   verpündet hat. Vnd ist vil in vns / das die volkommenheyt der gerechtikeyt
                   verhinderet. Darumb spricht Dauid / Gang Herr nit in das gricht mit deinem diener
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[[230]/0552] Die Ein vnd dreissigste dadurch grecht ist worden / so hat er wol ruͦm. Aber er hat nichts deß er sich ruͤme / darumb so ist er nit durch die werck grechtgmachet worden. Dann Gott ist allein grecht / vnd gibt dise sein ehr niemand anders / sonder behaltets jm selb allein / vnd macht on verdienst grecht die / die deß glaubens Jesu Christi sind / vff dz sein gnad geprisen werde. Mit einem ort der gschrifft aber / das er anzeücht / erzeigt Paulus dz Abraham nützit gehept habe deß er sich ruͤmpte / dann er spricht / Wz sagt aber die gschrifft? Abraham hat Gott glaubt / vnd dz ist jm zur grechtikeit zuͦgrechnet worden. Sich die gschrifft redt heiter / dz Abraham durch den glauben sey grechtgmachet worden / ja dz jm der glaub zur grechtikeit sey gerechnet worden / vnd dz deßhalb Abraham von dem grechten Gott von deß glaubens wegen für gerecht sey gehalten worden. Wir woͤllend aber hoͤren wie Paulus selb diß ort der gschrifft vff sein fürnemmen appliciert vnd richtet / dann es volget / Dem aber / der mit wercken vmbgat / wirt nit der lon vß gnad zuͦgerechnet / sonder auß schuld. Dem aber / der nit mit wercken vmbgat / glaubt aber in dem / der die gottlosen grechtmachet / dem wirt sein glaub grechnet zur grechtikeit. Welche wort inn dise kurtze argument moͤgend gefasset werden. Welcher mitt seinem werck etwz verdient / dem wirt der lon vß schuldiger pflicht gegeben vnd nit vß gnaden zuͦgerechnet / Dem Abraham aber wirt der glaub zur grechtikeit grechnet / darumb so hat er die grechtikeit on verdienst vß gnaden / nit als ein verdienten lon empfangen. Jtem / dem der nit mit wercken vmbgat / glaubt aber in den / der den gottlosen grechtmachet / dem wirt der glaub zur gerechtikeit gerechnet / Dem Abraham aber ist der glaub zur gerechtikeit gerechnet / darumb so hat er durch den glauben die gerechtikeit erlanget / nicht durch die werck. Das hat aber ein emphasim / dz ist / ein besonder gemerck / das er spricht / Glaubt aber in den / der den gottlosen gerecht machet / dann damit wirt bedeütet / dz der / der grecht sol werden / nützit herzuͦ bringe / dann erkantnuß seiner eignen arbeidsaͤlikeyt vnd vngottsaͤlikeit / die der barmhertzikeit begaͤre. Dann er verstat wol dz er keine volkomne werck hat / die vor Gottes gericht beston moͤgind / darumb fleücht er zuͦ der barmhertzikeit Gottes / vnd haltet dz für gwüß / das die gerechtikeyt deß glaubens die zuͦflucht deß sünders sey / der on verdienst auß gnaden saͤlig wirt. 1905 Vnd hie ist zuͦ mercken / dz der Christen gerechtikeit ein zuͦgerechnete grechtikeit ist vnd genennt wirt / welches vns zwar allen vnseren ruͦm nimpt vnd bricht / dann dz zuͦrechnen wirt der schuld entgegen gesetzt. Gott ist vns nichts schuldig noch verbunden von vnser selb oder von vnserer wercken wegen / dann so veer er vns sich selbs auß barmhertzikeit verpündet hat. Vnd ist vil in vns / das die volkommenheyt der gerechtikeyt verhinderet. Darumb spricht Dauid / Gang Herr nit in das gricht mit deinem diener / dann in deinem angesicht wirt kein laͤbendiger gerechtgmachet. Darumb so rechnet vns Gott die gerechtikeit deß glaubens auß gnaden zuͦ / das ist / er haltet vns für gerecht / darumb das wir jm glaubend durch den sun. Also laͤsend wir auch in der Euangelischen Parabel / dz der Herr gesprochen / Als aber die schuldner jn nit zuͦ bezalen hattend / schaͤnckt er die schuld beyden. Dann also schaͤnckt Gott auch vns vnsere schulden oder sünd / vnd rechnet vns die nit zuͦ / sonder haltet vns für gerecht von Christi wegen. Dann es bezeüget gedachter vnser Apostel auch heiter in der anderen Epistel zun Corintheren vnnd spricht 1906 / Gott was in Christo vnnd versuͤnet die waͤlt mit jhm selber / vnnd rechnet jhnen jhre sünd nicht zuͦ. Vnnd gleich darnach weiter setzt er / Den / der von keiner sünd wußt / den hatt er für vnns zur sünd gemachet / auff das wir wurdind in jhm die gerechtikeyt Gottes. Was koͤndte heiterers erforderet werden / dann das wir vonn Gott gerecht gehalten werdind / darumb das vnnsere sünd durch das opffer Christi versuͤnt sind / das sie vns nicht mehr verdammend. 1905 Der Christen graͤchtigkeit / ist ein zuͦgerechnete geraͤchtikeyt. 1906 2.Cor.5.

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Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2014-03-16T11:00:00Z)
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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [230]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/552>, abgerufen am 11.06.2024.