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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Die Dreissigste
So habend auch die sünden nit mögen anderst versünt werden / dann durch den tod deß suns Gottes / da ye dz tür wärd der erlösung heiter anzeiget die schwäre vnd grösse der sünd. Zuo wölchem auch das dienet / das der gütig Gott der ein liebhaber der menschen ist / das menschlich geschlächt nitt mit so vil straaffen vnd üblen überschüttet hette / wenn die sünd in seinen augen nit so grülich wäre. Dann wär wölt mit wenig worten vnd also in einem fürgang alle straffen der sünden mögen erleüteren vnnd erzellen? Es wirt Gott von vns entfrömbdet durch die sünd. Wenn aber die Sunn nicht mer auff erden scheint / was dunckelheyt vnd finsternuß wirt es?

1792 Also wenn sich Gott von vns entfrömbdet / was grusens vnd schräckens ist in den gemüteren der menschen? Da ist nichts dann deß Teüffels tyranney / tausenderley pein der gwüßne / der seelen tod / schräcken / verzweiflung vnd vnsagliche schmärtzen / auch vnzalbare vngefell an leib vnnd an guot / wie die Moses der diener Gottes erzellt Leuit. am xxvj. vnd Deut. am xxviij. Cap. Dieweyl auch die neüwen laster / täglich mitt neüwen straaffen gestraafft werdend / so ist der straffen kein end / vnd möchte niemand alle gschlächter der selbigen erzellen.

1793 Es ist aber auch kein zweifel / dann das Gott die sünder nach der gerechtikeit straaffe / dann er ist ein gerechter Richter. Vnd dieweil es ein vnsinnige wäre / so yemand an der gerächtikeyt allmächtikeyt vnd weißheyt Gottes zweyflete / so volget / das bey allen glöubigen vnd gottsäligen das für gwüß vnd eigentlich gehalten wirt / das die straaffen Gottes den menschen auß gerächtem vrteyl zuogefügt werdind. Wie vnnd was aber für straaffen einer yeden sünd gehörind / das kan Gott vnd kein mensch vrteylen. Darumb auch Augustinus Tract. in Ioannem 89. gesprochen hat. Es ist ein gleiche vngleicheit der straaffen / wie auch der sünden / von wölcher wie sie sey / die göttlich weißheyt höhers anzeigt / dann deß menschen gemerck ergründen oder außsprächen möge. Das ist aber ye gwüß / dz der / der in seinem gsatzt das er den menschen gegeben1794 / gebotten hat / Nach der maß vnnd zal der missethat / sol auch die maß vnd zal der streichen sein / dieweil er der aller gerächtest ist / das er keins wegs die gerächtikeyt / maß vnd billikeyt übertrittet. Dann Abraham sprach in dem fürträffenlichen gespräch das er mitt Gott hielt / welches Gen. am xviij. Cap. beschriben wirt vnder anderem / Woltest du den gerächten mit dem gottlosen vmbbringen? Das sey veer von dir / das du ein sölche sach thügist / vnnd tödist den gerächten mit dem gottlosen / das der grächt gleich sey wie der gottloß. Das sey veer von dir / der du aller wält Richter bist / du wirst nit also richten vnd vrteylen. Dahar dienet auch die schön anzeigung die Gott dem Propheten Jona thuot / als er über den Herren zurnt von seiner gerichten wägen. Dann er zeigt jm an / das er ein gerächte vnnd billiche rechnung trage der kinden / deßgleichen auch deß vichs / Welches ort wol bekannt ist / Jone am vierdten Cap. Darumb söllend wir das vest halten / das keiner Creatur Gottes ye vnrecht vnnd vnbillich geschehen sey / wenn sie von Gott ist gestraafft worden. Vnd fallt deßhalb hie dahin das man disputiert vnnd fraget / warumb Gott die kind etwan so grosse not laß leiden / oder / warumb er von wegen der zeitlichen sünden ewigklich straffe? Dann der Herr ist gerächt in allen seinen wägen / vnnd heilig in allen seinen wärcken. Welches Dauid waarhafftiklich bezeüget hatt / der auch an einem anderen ort spricht1795 / Gerächt bist du O Herr / vnnd billich sind deine gerichte. Vnd sälig ist der / der sich hie nit stoßt / noch wider den Herren murret.

1796 So er aber etwan gleich sein vrteyl vnd straaff lang verzeücht / söllend wir darumb nit meynen das Gott vngerächt sey / der den gottlosen verschone / vnd darnebend aber seine fründ vnd jre fäler vil ernstlicher suoche vnd straaffe. Wir söllend vnns vil mer für die augen stellen die Euangelisch Parabel von dem

1792 Straaffen der sünden.
1793 Gottes straaffen sind gerächt.
1794 Deut.25.
1795 Psal.119.
1796 Von der gewüsse der straaff Gottes.

Die Dreissigste
So habend auch die sünden nit moͤgen anderst versuͤnt werden / dann durch den tod deß suns Gottes / da ye dz tür waͤrd der erloͤsung heiter anzeiget die schwaͤre vnd groͤsse der sünd. Zuͦ woͤlchem auch das dienet / das der guͤtig Gott der ein liebhaber der menschen ist / das menschlich geschlaͤcht nitt mit so vil straaffen vnd üblen überschüttet hette / wenn die sünd in seinen augen nit so grülich waͤre. Dann waͤr woͤlt mit wenig worten vnd also in einem fürgang alle straffen der sünden moͤgen erleüteren vnnd erzellen? Es wirt Gott von vns entfroͤmbdet durch die sünd. Wenn aber die Sunn nicht mer auff erden scheint / was dunckelheyt vnd finsternuß wirt es?

1792 Also wenn sich Gott von vns entfroͤmbdet / was grusens vnd schraͤckens ist in den gemuͤteren der menschen? Da ist nichts dann deß Teüffels tyranney / tausenderley pein der gwüßne / der seelen tod / schraͤcken / verzweiflung vnd vnsagliche schmaͤrtzen / auch vnzalbare vngefell an leib vnnd an guͦt / wie die Moses der diener Gottes erzellt Leuit. am xxvj. vnd Deut. am xxviij. Cap. Dieweyl auch die neüwen laster / taͤglich mitt neüwen straaffen gestraafft werdend / so ist der straffen kein end / vnd moͤchte niemand alle gschlaͤchter der selbigen erzellen.

1793 Es ist aber auch kein zweifel / dann das Gott die sünder nach der gerechtikeit straaffe / dann er ist ein gerechter Richter. Vnd dieweil es ein vnsinnige waͤre / so yemand an der geraͤchtikeyt allmaͤchtikeyt vnd weißheyt Gottes zweyflete / so volget / das bey allen gloͤubigen vnd gottsaͤligen das für gwüß vnd eigentlich gehalten wirt / das die straaffen Gottes den menschen auß geraͤchtem vrteyl zuͦgefuͤgt werdind. Wie vnnd was aber für straaffen einer yeden sünd gehoͤrind / das kan Gott vnd kein mensch vrteylen. Darumb auch Augustinus Tract. in Ioannem 89. gesprochen hat. Es ist ein gleiche vngleicheit der straaffen / wie auch der sünden / von woͤlcher wie sie sey / die goͤttlich weißheyt hoͤhers anzeigt / dann deß menschen gemerck ergründen oder außspraͤchen moͤge. Das ist aber ye gwüß / dz der / der in seinem gsatzt das er den menschen gegeben1794 / gebotten hat / Nach der maß vnnd zal der missethat / sol auch die maß vnd zal der streichen sein / dieweil er der aller geraͤchtest ist / das er keins wegs die geraͤchtikeyt / maß vnd billikeyt übertrittet. Dann Abraham sprach in dem fürtraͤffenlichen gespraͤch das er mitt Gott hielt / welches Gen. am xviij. Cap. beschriben wirt vnder anderem / Woltest du den geraͤchten mit dem gottlosen vmbbringen? Das sey veer von dir / das du ein soͤlche sach thuͤgist / vnnd toͤdist den geraͤchten mit dem gottlosen / das der graͤcht gleich sey wie der gottloß. Das sey veer von dir / der du aller waͤlt Richter bist / du wirst nit also richten vnd vrteylen. Dahar dienet auch die schoͤn anzeigung die Gott dem Propheten Jona thuͦt / als er über den Herren zurnt von seiner gerichten waͤgen. Dann er zeigt jm an / das er ein geraͤchte vnnd billiche rechnung trage der kinden / deßgleichen auch deß vichs / Welches ort wol bekannt ist / Jone am vierdten Cap. Darumb soͤllend wir das vest halten / das keiner Creatur Gottes ye vnrecht vnnd vnbillich geschehen sey / wenn sie von Gott ist gestraafft worden. Vnd fallt deßhalb hie dahin das man disputiert vnnd fraget / warumb Gott die kind etwan so grosse not laß leiden / oder / warumb er von wegen der zeitlichen sünden ewigklich straffe? Dann der Herr ist geraͤcht in allen seinen waͤgen / vnnd heilig in allen seinen waͤrcken. Welches Dauid waarhafftiklich bezeüget hatt / der auch an einem anderen ort spricht1795 / Geraͤcht bist du O Herr / vnnd billich sind deine gerichte. Vnd saͤlig ist der / der sich hie nit stoßt / noch wider den Herren murret.

1796 So er aber etwan gleich sein vrteyl vnd straaff lang verzeücht / soͤllend wir darumb nit meynen das Gott vngeraͤcht sey / der den gottlosen verschone / vnd darnebend aber seine fründ vnd jre faͤler vil ernstlicher suͦche vnd straaffe. Wir soͤllend vnns vil mer für die augen stellen die Euangelisch Parabel von dem

1792 Straaffen der sünden.
1793 Gottes straaffen sind geraͤcht.
1794 Deut.25.
1795 Psal.119.
1796 Von der gewüsse der straaff Gottes.
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[[216]/0524] Die Dreissigste So habend auch die sünden nit moͤgen anderst versuͤnt werden / dann durch den tod deß suns Gottes / da ye dz tür waͤrd der erloͤsung heiter anzeiget die schwaͤre vnd groͤsse der sünd. Zuͦ woͤlchem auch das dienet / das der guͤtig Gott der ein liebhaber der menschen ist / das menschlich geschlaͤcht nitt mit so vil straaffen vnd üblen überschüttet hette / wenn die sünd in seinen augen nit so grülich waͤre. Dann waͤr woͤlt mit wenig worten vnd also in einem fürgang alle straffen der sünden moͤgen erleüteren vnnd erzellen? Es wirt Gott von vns entfroͤmbdet durch die sünd. Wenn aber die Sunn nicht mer auff erden scheint / was dunckelheyt vnd finsternuß wirt es? 1792 Also wenn sich Gott von vns entfroͤmbdet / was grusens vnd schraͤckens ist in den gemuͤteren der menschen? Da ist nichts dann deß Teüffels tyranney / tausenderley pein der gwüßne / der seelen tod / schraͤcken / verzweiflung vnd vnsagliche schmaͤrtzen / auch vnzalbare vngefell an leib vnnd an guͦt / wie die Moses der diener Gottes erzellt Leuit. am xxvj. vnd Deut. am xxviij. Cap. Dieweyl auch die neüwen laster / taͤglich mitt neüwen straaffen gestraafft werdend / so ist der straffen kein end / vnd moͤchte niemand alle gschlaͤchter der selbigen erzellen. 1793 Es ist aber auch kein zweifel / dann das Gott die sünder nach der gerechtikeit straaffe / dann er ist ein gerechter Richter. Vnd dieweil es ein vnsinnige waͤre / so yemand an der geraͤchtikeyt allmaͤchtikeyt vnd weißheyt Gottes zweyflete / so volget / das bey allen gloͤubigen vnd gottsaͤligen das für gwüß vnd eigentlich gehalten wirt / das die straaffen Gottes den menschen auß geraͤchtem vrteyl zuͦgefuͤgt werdind. Wie vnnd was aber für straaffen einer yeden sünd gehoͤrind / das kan Gott vnd kein mensch vrteylen. Darumb auch Augustinus Tract. in Ioannem 89. gesprochen hat. Es ist ein gleiche vngleicheit der straaffen / wie auch der sünden / von woͤlcher wie sie sey / die goͤttlich weißheyt hoͤhers anzeigt / dann deß menschen gemerck ergründen oder außspraͤchen moͤge. Das ist aber ye gwüß / dz der / der in seinem gsatzt das er den menschen gegeben 1794 / gebotten hat / Nach der maß vnnd zal der missethat / sol auch die maß vnd zal der streichen sein / dieweil er der aller geraͤchtest ist / das er keins wegs die geraͤchtikeyt / maß vnd billikeyt übertrittet. Dann Abraham sprach in dem fürtraͤffenlichen gespraͤch das er mitt Gott hielt / welches Gen. am xviij. Cap. beschriben wirt vnder anderem / Woltest du den geraͤchten mit dem gottlosen vmbbringen? Das sey veer von dir / das du ein soͤlche sach thuͤgist / vnnd toͤdist den geraͤchten mit dem gottlosen / das der graͤcht gleich sey wie der gottloß. Das sey veer von dir / der du aller waͤlt Richter bist / du wirst nit also richten vnd vrteylen. Dahar dienet auch die schoͤn anzeigung die Gott dem Propheten Jona thuͦt / als er über den Herren zurnt von seiner gerichten waͤgen. Dann er zeigt jm an / das er ein geraͤchte vnnd billiche rechnung trage der kinden / deßgleichen auch deß vichs / Welches ort wol bekannt ist / Jone am vierdten Cap. Darumb soͤllend wir das vest halten / das keiner Creatur Gottes ye vnrecht vnnd vnbillich geschehen sey / wenn sie von Gott ist gestraafft worden. Vnd fallt deßhalb hie dahin das man disputiert vnnd fraget / warumb Gott die kind etwan so grosse not laß leiden / oder / warumb er von wegen der zeitlichen sünden ewigklich straffe? Dann der Herr ist geraͤcht in allen seinen waͤgen / vnnd heilig in allen seinen waͤrcken. Welches Dauid waarhafftiklich bezeüget hatt / der auch an einem anderen ort spricht 1795 / Geraͤcht bist du O Herr / vnnd billich sind deine gerichte. Vnd saͤlig ist der / der sich hie nit stoßt / noch wider den Herren murret. 1796 So er aber etwan gleich sein vrteyl vnd straaff lang verzeücht / soͤllend wir darumb nit meynen das Gott vngeraͤcht sey / der den gottlosen verschone / vnd darnebend aber seine fründ vnd jre faͤler vil ernstlicher suͦche vnd straaffe. Wir soͤllend vnns vil mer für die augen stellen die Euangelisch Parabel von dem 1792 Straaffen der sünden. 1793 Gottes straaffen sind geraͤcht. 1794 Deut.25. 1795 Psal.119. 1796 Von der gewüsse der straaff Gottes.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [216]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/524>, abgerufen am 24.08.2024.