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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
vns eroffnet widersprächend / seine heiteren vnnd offenbaren werck auß fürgesetzter boßheyt schältend vnd beharrlich lesterend1782 Es ist wol nit ein yede sünd ein lesterung / aber ein yede lesterung ist ein sünd. Dann dieweil sie sich wider Gott vnd sein willen richtet / so ist sie ein sünd. Das hat sie aber darnebend weiter fürnemlich vnd eigenlich an jren / dz sie Gott schiltet / vnd schmächwort wider die werck Gottes außstoßt. Vil sündend wider die leer der waarheyt / darumb das sie auß hinläßikeit die waarheit nit annemmend / oder so sie sy gleich angenommen habend / nit in ehren habend / noch zierend. Dise ob sie wol sünder sind / so sind sie doch noch nicht lesterer zuo nennen. Wenn sie aber über das / die leer deren sie nichts achtend auch mit schmäch vnd schältworten verfolgend / vnd es ein kätzerische / schismatische / auffrürige vnd teüffelsche leer nennend / so werdend sie yetzund auch billich lesterer genennt. Darumb ist das die recht eigenschafft der sünd in heiligen geist / nicht nur von der waarheit abfallen / sonder auch der selbigen wider die gwüßne widersprächen / vnd das werck Gottes / ja die heiter eroffnung Gottes mit lesterworten vnabläßlich beladen. Dann die gwüßne / so durch die heiter eroffnung vnd durch das werck deß heiligen geists überzüget ist / leert sich nit nur der schmächworten maßgen / sonder ein anders hiezwüschend handlen / namlich der waarheit weichen / vnd Gott alle ehr geben. Dise yngebung yetzund außschliessen / verwerffen / mit fräffner vnd vermäßner treüwlose / vnd abfal / gottlosem widersprächen vnd stätem schälten / dz ist sünden in heiligen geist. 1783 Welches sein vrsprung nimpt vß der erbsünd har / wirt aber gezüchtet vnd gefürderet durch deß Teüffels yngäben / vnd vnsere verkerten anfächtungen. Jtem durch vnwirsche / verbunst / begird / vnd forcht / ja durch fürgesetzte vnd beharrliche boßheit / fräfenheit / hartnäckige / vnd widerspännige. Es erforderet aber die notturfft / dz wir hörind wz vnser Herr im Euangelio von diser sünd geredt hab. Matth. xij. spricht er / Ein yede sünd schältwort oder lesterung wirt den menschen vergeben / aber die lesterung wider den geist wirt den menschen nit vergeben. Vnd wer etwas redet wider deß menschen sun / dem wirt es vergeben / aber wer etwz redet wider den heiligen geist / dem wirt es nitt vergeben / weder in diser noch in jhener wält. Jtem Mar. am iij. Cap. wirt diser spruch deß Herren mit disen worten außtruckt / Warlich ich sag euch / alle sünd werdend vergeben den menschen kinderen / auch die lesterung damitt sie lesterend. Wer aber den heiligen geist lesteret / der hat kein vergebung ewigklich / sonder ist schuldig deß ewigen gerichts. Jm xij. Cap. Luc. werdend die selbigen wort gar nach auff dise weiß gesetzt / Wer da redt ein wort wider deß menschen sun / dem sol es vergeben werden / Wär aber den heiligen geist lesteret / dem sol es nicht vergäben werden. Jn disen worten deß Herren habend wir die lesterung deß suns deß menschen / Jtem die lesterung deß heiligen geists. Dise stat syge vnabläßig / jhene aber syge abläßlich.

1784 Die lesterung wider den sun deß menschens wirt begangen von den vnwüssenden / vnd denen so noch nit erlüchtet sind / vnd ist gerichtet wider Christum / den der lesterer für ein verfürer haltet / dieweil er jn nit bekennt. Ein söllicher lesterer ist Paulus gewesen vor seiner bekeerung / vnd ein guoter teyl der Juden / wie das wort Gottes heiter bezeüget. Dann der Herr schrey vom Creütz bättende vnd sprach / Vatter verzeich jnen / dann sie wüssend nit was sie thuond. Vnd der Apostel Paulus / So sie den Herren der herrligkeyt erkennt / hettend sie jnn nit creütziget. Dahar auch der heilig Apostel Petrus / als er in den geschichten der botten mit den Juden redt / spricht1785 / Jch weiß dz jrs vß vnwüssenheit gethon / darumb thuond buoß vnd bekeerend euch / das euwere sünd durchtilgket werdind.

1786 Die lesterung aber in heiligen geist / heißt ein beharrliche schmähung / die da geschicht / wider den heiligen geist Gottes / das ist wider sein yngäbung / wider

1782 Was lesterung eigenlich sey.
1783 Von dem vrsprung diser sünden.
1784 Von der lesterung wider den sun deß menschens.
1785 Acto 3.
1786 Von der lesterung in heiligen geist.

Predig.
vns eroffnet widerspraͤchend / seine heiteren vnnd offenbaren werck auß fürgesetzter boßheyt schaͤltend vnd beharrlich lesterend1782 Es ist wol nit ein yede sünd ein lesterung / aber ein yede lesterung ist ein sünd. Dann dieweil sie sich wider Gott vnd sein willen richtet / so ist sie ein sünd. Das hat sie aber darnebend weiter fürnemlich vnd eigenlich an jren / dz sie Gott schiltet / vnd schmaͤchwort wider die werck Gottes außstoßt. Vil sündend wider die leer der waarheyt / darumb das sie auß hinlaͤßikeit die waarheit nit annemmend / oder so sie sy gleich angenommen habend / nit in ehren habend / noch zierend. Dise ob sie wol sünder sind / so sind sie doch noch nicht lesterer zuͦ nennen. Wenn sie aber über das / die leer deren sie nichts achtend auch mit schmaͤch vnd schaͤltworten verfolgend / vnd es ein kaͤtzerische / schismatische / auffruͤrige vnd teüffelsche leer nennend / so werdend sie yetzund auch billich lesterer genennt. Darumb ist das die recht eigenschafft der sünd in heiligen geist / nicht nur von der waarheit abfallen / sonder auch der selbigen wider die gwüßne widerspraͤchen / vnd das werck Gottes / ja die heiter eroffnung Gottes mit lesterworten vnablaͤßlich beladen. Dann die gwüßne / so durch die heiter eroffnung vnd durch das werck deß heiligen geists überzüget ist / leert sich nit nur der schmaͤchworten maßgen / sonder ein anders hiezwüschend handlen / namlich der waarheit weichen / vnd Gott alle ehr geben. Dise yngebung yetzund außschliessen / verwerffen / mit fraͤffner vnd vermaͤßner treüwlose / vnd abfal / gottlosem widerspraͤchen vnd staͤtem schaͤlten / dz ist sünden in heiligen geist. 1783 Welches sein vrsprung nimpt vß der erbsünd har / wirt aber gezüchtet vnd gefürderet durch deß Teüffels yngaͤben / vnd vnsere verkerten anfaͤchtungen. Jtem durch vnwirsche / verbunst / begird / vnd forcht / ja durch fürgesetzte vnd beharrliche boßheit / fraͤfenheit / hartnaͤckige / vnd widerspaͤnnige. Es erforderet aber die notturfft / dz wir hoͤrind wz vnser Herr im Euangelio von diser sünd geredt hab. Matth. xij. spricht er / Ein yede sünd schaͤltwort oder lesterung wirt den menschen vergeben / aber die lesterung wider den geist wirt den menschen nit vergeben. Vnd wer etwas redet wider deß menschen sun / dem wirt es vergeben / aber wer etwz redet wider den heiligen geist / dem wirt es nitt vergeben / weder in diser noch in jhener waͤlt. Jtem Mar. am iij. Cap. wirt diser spruch deß Herren mit disen worten außtruckt / Warlich ich sag euch / alle sünd werdend vergeben den menschen kinderen / auch die lesterung damitt sie lesterend. Wer aber den heiligen geist lesteret / der hat kein vergebung ewigklich / sonder ist schuldig deß ewigen gerichts. Jm xij. Cap. Luc. werdend die selbigen wort gar nach auff dise weiß gesetzt / Wer da redt ein wort wider deß menschen sun / dem sol es vergeben werden / Waͤr aber den heiligen geist lesteret / dem sol es nicht vergaͤben werden. Jn disen worten deß Herren habend wir die lesterung deß suns deß menschen / Jtem die lesterung deß heiligen geists. Dise stat syge vnablaͤßig / jhene aber syge ablaͤßlich.

1784 Die lesterung wider den sun deß menschens wirt begangen von den vnwüssenden / vnd denen so noch nit erlüchtet sind / vnd ist gerichtet wider Christum / den der lesterer für ein verfuͤrer haltet / dieweil er jn nit bekennt. Ein soͤllicher lesterer ist Paulus gewesen vor seiner bekeerung / vnd ein guͦter teyl der Juden / wie das wort Gottes heiter bezeüget. Dann der Herr schrey vom Creütz baͤttende vnd sprach / Vatter verzeich jnen / dann sie wüssend nit was sie thuͦnd. Vnd der Apostel Paulus / So sie den Herren der herrligkeyt erkennt / hettend sie jnn nit creütziget. Dahar auch der heilig Apostel Petrus / als er in den geschichten der botten mit den Juden redt / spricht1785 / Jch weiß dz jrs vß vnwüssenheit gethon / darumb thuͦnd buͦß vnd bekeerend euch / das euwere sünd durchtilgket werdind.

1786 Die lesterung aber in heiligen geist / heißt ein beharrliche schmaͤhung / die da geschicht / wider den heiligen geist Gottes / das ist wider sein yngaͤbung / wider

1782 Was lesterung eigenlich sey.
1783 Von dem vrsprung diser sünden.
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[CCXV./0521] Predig. vns eroffnet widerspraͤchend / seine heiteren vnnd offenbaren werck auß fürgesetzter boßheyt schaͤltend vnd beharrlich lesterend 1782 Es ist wol nit ein yede sünd ein lesterung / aber ein yede lesterung ist ein sünd. Dann dieweil sie sich wider Gott vnd sein willen richtet / so ist sie ein sünd. Das hat sie aber darnebend weiter fürnemlich vnd eigenlich an jren / dz sie Gott schiltet / vnd schmaͤchwort wider die werck Gottes außstoßt. Vil sündend wider die leer der waarheyt / darumb das sie auß hinlaͤßikeit die waarheit nit annemmend / oder so sie sy gleich angenommen habend / nit in ehren habend / noch zierend. Dise ob sie wol sünder sind / so sind sie doch noch nicht lesterer zuͦ nennen. Wenn sie aber über das / die leer deren sie nichts achtend auch mit schmaͤch vnd schaͤltworten verfolgend / vnd es ein kaͤtzerische / schismatische / auffruͤrige vnd teüffelsche leer nennend / so werdend sie yetzund auch billich lesterer genennt. Darumb ist das die recht eigenschafft der sünd in heiligen geist / nicht nur von der waarheit abfallen / sonder auch der selbigen wider die gwüßne widerspraͤchen / vnd das werck Gottes / ja die heiter eroffnung Gottes mit lesterworten vnablaͤßlich beladen. Dann die gwüßne / so durch die heiter eroffnung vnd durch das werck deß heiligen geists überzüget ist / leert sich nit nur der schmaͤchworten maßgen / sonder ein anders hiezwüschend handlen / namlich der waarheit weichen / vnd Gott alle ehr geben. Dise yngebung yetzund außschliessen / verwerffen / mit fraͤffner vnd vermaͤßner treüwlose / vnd abfal / gottlosem widerspraͤchen vnd staͤtem schaͤlten / dz ist sünden in heiligen geist. 1783 Welches sein vrsprung nimpt vß der erbsünd har / wirt aber gezüchtet vnd gefürderet durch deß Teüffels yngaͤben / vnd vnsere verkerten anfaͤchtungen. Jtem durch vnwirsche / verbunst / begird / vnd forcht / ja durch fürgesetzte vnd beharrliche boßheit / fraͤfenheit / hartnaͤckige / vnd widerspaͤnnige. Es erforderet aber die notturfft / dz wir hoͤrind wz vnser Herr im Euangelio von diser sünd geredt hab. Matth. xij. spricht er / Ein yede sünd schaͤltwort oder lesterung wirt den menschen vergeben / aber die lesterung wider den geist wirt den menschen nit vergeben. Vnd wer etwas redet wider deß menschen sun / dem wirt es vergeben / aber wer etwz redet wider den heiligen geist / dem wirt es nitt vergeben / weder in diser noch in jhener waͤlt. Jtem Mar. am iij. Cap. wirt diser spruch deß Herren mit disen worten außtruckt / Warlich ich sag euch / alle sünd werdend vergeben den menschen kinderen / auch die lesterung damitt sie lesterend. Wer aber den heiligen geist lesteret / der hat kein vergebung ewigklich / sonder ist schuldig deß ewigen gerichts. Jm xij. Cap. Luc. werdend die selbigen wort gar nach auff dise weiß gesetzt / Wer da redt ein wort wider deß menschen sun / dem sol es vergeben werden / Waͤr aber den heiligen geist lesteret / dem sol es nicht vergaͤben werden. Jn disen worten deß Herren habend wir die lesterung deß suns deß menschen / Jtem die lesterung deß heiligen geists. Dise stat syge vnablaͤßig / jhene aber syge ablaͤßlich. 1784 Die lesterung wider den sun deß menschens wirt begangen von den vnwüssenden / vnd denen so noch nit erlüchtet sind / vnd ist gerichtet wider Christum / den der lesterer für ein verfuͤrer haltet / dieweil er jn nit bekennt. Ein soͤllicher lesterer ist Paulus gewesen vor seiner bekeerung / vnd ein guͦter teyl der Juden / wie das wort Gottes heiter bezeüget. Dann der Herr schrey vom Creütz baͤttende vnd sprach / Vatter verzeich jnen / dann sie wüssend nit was sie thuͦnd. Vnd der Apostel Paulus / So sie den Herren der herrligkeyt erkennt / hettend sie jnn nit creütziget. Dahar auch der heilig Apostel Petrus / als er in den geschichten der botten mit den Juden redt / spricht 1785 / Jch weiß dz jrs vß vnwüssenheit gethon / darumb thuͦnd buͦß vnd bekeerend euch / das euwere sünd durchtilgket werdind. 1786 Die lesterung aber in heiligen geist / heißt ein beharrliche schmaͤhung / die da geschicht / wider den heiligen geist Gottes / das ist wider sein yngaͤbung / wider 1782 Was lesterung eigenlich sey. 1783 Von dem vrsprung diser sünden. 1784 Von der lesterung wider den sun deß menschens. 1785 Acto 3. 1786 Von der lesterung in heiligen geist.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CCXV.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/521>, abgerufen am 22.11.2024.