Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

Bild:
<< vorherige Seite

Predig.
die werck ghörind zuor gnad Gottes / darumb findend wir das die consequentz vnnd volg falsch ist. Dann zegleicher weyß möchte mann auch mitt der warheit sagen / Der mensch sicht / vnd die hand gehört zuo dem menschen / wer wolt aber darauß schliessen / das darumb die hand sähe. Dann es verstat ein jeder / das der mensch seine glider / vnnd das deren ein jedes sein ampt vnd sein würckung hat. Darzuo / wer ist / der nit wüsse / dz die gnad Gottes / die sonst an jr selb vnzertrent ist / nach jren würckungen vnderscheiden syge. Dann es ist ein gnad in Gott / die gleich als ein gemeine gnad ist / mitt deren er alle menschen erschaffen hat / mitt deren er rägnet über gerecht vnd vngerecht. Die machet aber nitt gerecht / dann sonst wurdind alle Gottlosen gerechtgmachet werden. Demnach so ist die besonder gnad / mit deren er vns vmb sonst von seines eingebornen suns wegen zuo kinderen an nimpt. Aber nitt alle / sonder allein die glöubigen / denen er die sünd nit zuo rechnet / sonder die gerechtigkeit seines eingebornen suns. Dise machet warlich vnd allein gerecht. Widerumb ist ein gnad / die in vnsere gmüter außgossen guote werck durch die gerechtgmacheten herfür bringt. Dise machet nit gerecht / sonder sy gebirt auß den gerechtgmacheten frücht der gerechtigkeit. Darumb so gebend wir zuo / dz die guoten werck zur gnad gehörind / aber nach jrer weiß maß vnd ordnung.

Widerumb werffends vns für. Es hangend aber die gnad oder der glaub vnd die werck / Jtem die gerechtmachung vnd heiligung vnzertrennlich an einanderen / Darumb was dem einen zuogehört / das ghört auch dem anderen zuo. Da laugnen ich nun keins wegs / das der glaub vnnd die werck an ein ander hangind / das löugnen ich aber in all weg / das die zwey ding eins sygind / also das man dem anderen möge zuogeben / was dem einen zuogehört. Dann der glaub / wie wol er in vns schwach vnd vnuolkommen ist / so laßt er sich doch auff die volkommenheit Christi / ja sein allein / vnd also veer machet er vns auch gerecht. Vnsere werck aber / habend allweg etwas mangels / (das ich denocht nun hüpschlich daruon rede) an jnen / von wegen der sucht die vns allen anerboren ist. Darauß volget aber nitt / das die gnad Gottes durch vnseren mangel befleckt werde. Das müßte aber volgen / wenn von wegen deß / das sy an einander hangend dem einen sölt zuogeben werden / was deß anderen wäre. Der Sonnen schein wirt von der hitz nimmer gescheiden / noch ist er die hitz nitt. Vnd es volget auch nit / die Sonn erleüchtet die wält / darumb so erleüchtet die hitz die wält / dann die hitz vnd der schein sind in der Sonnen vnzertrennt. Sonder / die Sonn erleüchtet die wält mit jren schein aber nit mit der hitz / vnd gibt doch die Sonn die hitz vnd die erleüchtung. Also werdend wir auß lauterer gnad vnd barmhertzigkeit Gottes von deß Herren Christi wegen vmb sonst gerechtgmachet / nitt nach den wercken der gnaden / wiewol die selbigen / durch die selbig gnad erwachsend vnd fürgebracht werdend. Also muoß mann alle eer gentzlich allein der gnad Gottes zuogeben / vnd zimpt sich nitt / das wir vns selbs ützit von der selbigen zuo theilind.

Widerumb Sophisticierend dise vnd sprechend / Ob wir gleich leerend / das den glöubigen das ewig läben von Gott / nitt allein von deß glaubens wegen in Christum / sonder auch von den wercken wegen deß glaubens gegeben werde / so dienet nütdestminder alle eer Gott heim / besonders die weyl wir bekennend / dz die werck in vns durch die gnad Gottes gschehend. Darauff wir also antwortend / Mann sol Gott die eer also geben / wie ers haben wil / dz mann jmm sy gebe. So es Gottes will vnd meinung wer / dz er vns in sein früntschaft welt annemmen von der wercken wegen / die sin geist vnd gnad in vns würckt / so hette er on vrsach vnd vergebens sein eingebornen sun in die wält gschickt / vnd hett jnn vergeben zuo eim so bitteren tod verordnet. Gott hat aber in allen seinen wercken vnd geschöpften / es sey imm himmel vnd vff erden / vil minder in diser grösten vnd wichtigisten sach / nützit vergebens thon. Darumb ist gewüß / dz es Gottes meinung vnd rathschlag nit gsin ist / dz er vns von vnser tugenden

Predig.
die werck ghoͤrind zuͦr gnad Gottes / darumb findend wir das die consequentz vnnd volg falsch ist. Dann zegleicher weyß moͤchte mann auch mitt der warheit sagen / Der mensch sicht / vnd die hand gehoͤrt zuͦ dem menschen / wer wolt aber darauß schliessen / das darumb die hand saͤhe. Dann es verstat ein jeder / das der mensch seine glider / vnnd das deren ein jedes sein ampt vnd sein würckung hat. Darzuͦ / wer ist / der nit wüsse / dz die gnad Gottes / die sonst an jr selb vnzertrent ist / nach jren würckungen vnderscheiden syge. Dann es ist ein gnad in Gott / die gleich als ein gemeine gnad ist / mitt deren er alle menschen erschaffen hat / mitt deren er raͤgnet über gerecht vnd vngerecht. Die machet aber nitt gerecht / dann sonst wurdind alle Gottlosen gerechtgmachet werden. Demnach so ist die besonder gnad / mit deren er vns vmb sonst von seines eingebornen suns wegen zuͦ kinderen an nimpt. Aber nitt alle / sonder allein die gloͤubigen / denen er die sünd nit zuͦ rechnet / sonder die gerechtigkeit seines eingebornen suns. Dise machet warlich vnd allein gerecht. Widerumb ist ein gnad / die in vnsere gmuͤter außgossen guͦte werck durch die gerechtgmacheten herfür bringt. Dise machet nit gerecht / sonder sy gebirt auß den gerechtgmacheten frücht der gerechtigkeit. Darumb so gebend wir zuͦ / dz die guͦten werck zur gnad gehoͤrind / aber nach jrer weiß maß vnd ordnung.

Widerumb werffends vns für. Es hangend aber die gnad oder der glaub vnd die werck / Jtem die gerechtmachung vnd heiligung vnzertrennlich an einanderen / Darumb was dem einen zuͦgehoͤrt / das ghoͤrt auch dem anderen zuͦ. Da laugnen ich nun keins wegs / das der glaub vnnd die werck an ein ander hangind / das loͤugnen ich aber in all weg / das die zwey ding eins sygind / also das man dem anderen moͤge zuͦgeben / was dem einen zuͦgehoͤrt. Dann der glaub / wie wol er in vns schwach vnd vnuͦlkommen ist / so laßt er sich doch auff die volkommenheit Christi / ja sein allein / vnd also veer machet er vns auch gerecht. Vnsere werck aber / habend allweg etwas mangels / (das ich denocht nun hüpschlich daruͦn rede) an jnen / von wegen der sucht die vns allen anerboren ist. Darauß volget aber nitt / das die gnad Gottes durch vnseren mangel befleckt werde. Das muͤßte aber volgen / wenn von wegen deß / das sy an einander hangend dem einen soͤlt zuͦgeben werden / was deß anderen waͤre. Der Sonnen schein wirt von der hitz nimmer gescheiden / noch ist er die hitz nitt. Vnd es volget auch nit / die Sonn erleüchtet die waͤlt / darumb so erleüchtet die hitz die waͤlt / dann die hitz vnd der schein sind in der Sonnen vnzertrennt. Sonder / die Sonn erleüchtet die waͤlt mit jren schein aber nit mit der hitz / vnd gibt doch die Sonn die hitz vnd die erleüchtung. Also werdend wir auß lauterer gnad vnd barmhertzigkeit Gottes von deß Herren Christi wegen vmb sonst gerechtgmachet / nitt nach den wercken der gnaden / wiewol die selbigen / durch die selbig gnad erwachsend vnd fürgebracht werdend. Also muͦß mann alle eer gentzlich allein der gnad Gottes zuͦgeben / vnd zimpt sich nitt / das wir vns selbs ützit von der selbigen zuͦ theilind.

Widerumb Sophisticierend dise vnd sprechend / Ob wir gleich leerend / das den gloͤubigen das ewig laͤben von Gott / nitt allein von deß glaubens wegen in Christum / sonder auch von den wercken wegen deß glaubens gegeben werde / so dienet nütdestminder alle eer Gott heim / besonders die weyl wir bekennend / dz die werck in vns durch die gnad Gottes gschehend. Darauff wir also antwortend / Mann sol Gott die eer also geben / wie ers haben wil / dz mann jmm sy gebe. So es Gottes will vnd meinung wer / dz er vns in sein früntschaft welt annemmen von der wercken wegen / die sin geist vnd gnad in vns würckt / so hette er on vrsach vnd vergebens sein eingebornen sun in die waͤlt gschickt / vnd hett jnn vergeben zuͦ eim so bitteren tod verordnet. Gott hat aber in allen seinen wercken vnd geschoͤpften / es sey imm himmel vnd vff erden / vil minder in diser groͤsten vnd wichtigisten sach / nützit vergebens thon. Darumb ist gewüß / dz es Gottes meinung vnd rathschlag nit gsin ist / dz er vns von vnser tugenden

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0475" n="CXCII."/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#c"><hi rendition="#b"><hi rendition="#in">P</hi>redig.</hi></hi><lb/></fw>die
                   werck gho&#x0364;rind zu&#x0366;r gnad Gottes / darumb findend wir das die consequentz vnnd volg
                   falsch ist. Dann zegleicher weyß mo&#x0364;chte mann auch mitt der
                   warheit sagen / Der mensch sicht / vnd die hand geho&#x0364;rt zu&#x0366; dem menschen / wer wolt
                   aber darauß schliessen / das darumb die hand sa&#x0364;he. Dann es verstat ein jeder / das
                   der mensch seine glider / vnnd das deren ein jedes sein ampt vnd sein würckung
                   hat. Darzu&#x0366; / wer ist / der nit wüsse / dz die gnad Gottes / die sonst an jr selb
                   vnzertrent ist / nach jren würckungen vnderscheiden syge. Dann es ist ein gnad in
                   Gott / die gleich als ein gemeine gnad ist / mitt deren er alle menschen
                   erschaffen hat / mitt deren er ra&#x0364;gnet über gerecht vnd vngerecht. Die machet aber
                   nitt gerecht / dann sonst wurdind alle Gottlosen gerechtgmachet werden. Demnach so
                   ist die besonder gnad / mit deren er vns vmb sonst von seines eingebornen suns
                   wegen zu&#x0366; kinderen an nimpt. Aber nitt alle / sonder allein die glo&#x0364;ubigen / denen
                   er die sünd nit zu&#x0366; rechnet / sonder die gerechtigkeit seines eingebornen suns.
                   Dise machet warlich vnd allein gerecht. Widerumb ist ein gnad / die in vnsere
                   gmu&#x0364;ter außgossen gu&#x0366;te werck durch die gerechtgmacheten herfür bringt. Dise
                   machet nit gerecht / sonder sy gebirt auß den gerechtgmacheten frücht der
                   gerechtigkeit. Darumb so gebend wir zu&#x0366; / dz die gu&#x0366;ten werck zur gnad geho&#x0364;rind /
                   aber nach jrer weiß maß vnd ordnung.</p><lb/>
          <p>Widerumb werffends vns für. Es hangend aber die gnad oder der glaub vnd die werck / Jtem die gerechtmachung vnd heiligung vnzertrennlich an einanderen / Darumb was dem einen zu&#x0366;geho&#x0364;rt / das gho&#x0364;rt auch dem anderen zu&#x0366;. Da laugnen ich nun keins wegs / das der glaub vnnd die werck an ein ander hangind / das lo&#x0364;ugnen ich aber in all weg / das die zwey ding eins sygind / also das man dem anderen mo&#x0364;ge zu&#x0366;geben / was dem einen zu&#x0366;geho&#x0364;rt. Dann der glaub / wie wol er in vns schwach vnd vnu&#x0366;lkommen ist / so laßt er sich doch auff die volkommenheit Christi / ja sein allein / vnd also veer machet er vns auch gerecht. Vnsere werck aber / habend allweg etwas mangels / (das ich denocht nun hüpschlich daru&#x0366;n rede) an jnen / von wegen der sucht die vns allen anerboren ist. Darauß volget aber nitt / das die gnad Gottes durch vnseren mangel befleckt werde. Das mu&#x0364;ßte aber volgen / wenn von wegen deß / das sy an einander hangend dem einen so&#x0364;lt zu&#x0366;geben werden / was deß anderen wa&#x0364;re. Der Sonnen schein wirt von der hitz nimmer gescheiden / noch ist er die hitz nitt. Vnd es volget auch nit / die Sonn erleüchtet die wa&#x0364;lt / darumb so erleüchtet die hitz die wa&#x0364;lt / dann die hitz vnd der schein sind in der Sonnen vnzertrennt. Sonder / die Sonn erleüchtet die wa&#x0364;lt mit jren schein aber nit mit der hitz / vnd gibt doch die Sonn die hitz vnd die erleüchtung. Also werdend wir auß lauterer gnad vnd barmhertzigkeit Gottes von deß Herren Christi wegen vmb sonst gerechtgmachet / nitt nach den wercken der gnaden / wiewol die selbigen / durch die selbig gnad erwachsend vnd fürgebracht werdend. Also mu&#x0366;ß mann alle eer gentzlich allein der gnad Gottes zu&#x0366;geben / vnd zimpt sich nitt / das wir vns selbs ützit von der selbigen zu&#x0366; theilind.</p><lb/>
          <p>Widerumb Sophisticierend dise vnd
                   sprechend / Ob wir gleich leerend / das den glo&#x0364;ubigen das ewig la&#x0364;ben von Gott /
                   nitt allein von deß glaubens wegen in Christum / sonder auch von den wercken wegen
                   deß glaubens gegeben werde / so dienet nütdestminder alle eer Gott heim / besonders die weyl wir bekennend / dz die werck in vns durch die gnad
                   Gottes gschehend. Darauff wir also antwortend / Mann sol Gott die eer also geben /
                   wie ers haben wil / dz mann jmm sy gebe. So es Gottes will vnd meinung wer / dz er
                   vns in sein früntschaft welt annemmen von der wercken wegen / die sin geist vnd
                   gnad in vns würckt / so hette er on vrsach vnd vergebens sein eingebornen sun in
                   die wa&#x0364;lt gschickt / vnd hett jnn vergeben zu&#x0366; eim so bitteren tod verordnet. Gott
                   hat aber in allen seinen wercken vnd gescho&#x0364;pften / es sey imm himmel vnd vff erden
                   / vil minder in diser gro&#x0364;sten vnd wichtigisten sach / nützit vergebens thon.
                   Darumb ist gewüß / dz es Gottes meinung vnd rathschlag nit gsin ist / dz er vns
                   von vnser tugenden<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[CXCII./0475] Predig. die werck ghoͤrind zuͦr gnad Gottes / darumb findend wir das die consequentz vnnd volg falsch ist. Dann zegleicher weyß moͤchte mann auch mitt der warheit sagen / Der mensch sicht / vnd die hand gehoͤrt zuͦ dem menschen / wer wolt aber darauß schliessen / das darumb die hand saͤhe. Dann es verstat ein jeder / das der mensch seine glider / vnnd das deren ein jedes sein ampt vnd sein würckung hat. Darzuͦ / wer ist / der nit wüsse / dz die gnad Gottes / die sonst an jr selb vnzertrent ist / nach jren würckungen vnderscheiden syge. Dann es ist ein gnad in Gott / die gleich als ein gemeine gnad ist / mitt deren er alle menschen erschaffen hat / mitt deren er raͤgnet über gerecht vnd vngerecht. Die machet aber nitt gerecht / dann sonst wurdind alle Gottlosen gerechtgmachet werden. Demnach so ist die besonder gnad / mit deren er vns vmb sonst von seines eingebornen suns wegen zuͦ kinderen an nimpt. Aber nitt alle / sonder allein die gloͤubigen / denen er die sünd nit zuͦ rechnet / sonder die gerechtigkeit seines eingebornen suns. Dise machet warlich vnd allein gerecht. Widerumb ist ein gnad / die in vnsere gmuͤter außgossen guͦte werck durch die gerechtgmacheten herfür bringt. Dise machet nit gerecht / sonder sy gebirt auß den gerechtgmacheten frücht der gerechtigkeit. Darumb so gebend wir zuͦ / dz die guͦten werck zur gnad gehoͤrind / aber nach jrer weiß maß vnd ordnung. Widerumb werffends vns für. Es hangend aber die gnad oder der glaub vnd die werck / Jtem die gerechtmachung vnd heiligung vnzertrennlich an einanderen / Darumb was dem einen zuͦgehoͤrt / das ghoͤrt auch dem anderen zuͦ. Da laugnen ich nun keins wegs / das der glaub vnnd die werck an ein ander hangind / das loͤugnen ich aber in all weg / das die zwey ding eins sygind / also das man dem anderen moͤge zuͦgeben / was dem einen zuͦgehoͤrt. Dann der glaub / wie wol er in vns schwach vnd vnuͦlkommen ist / so laßt er sich doch auff die volkommenheit Christi / ja sein allein / vnd also veer machet er vns auch gerecht. Vnsere werck aber / habend allweg etwas mangels / (das ich denocht nun hüpschlich daruͦn rede) an jnen / von wegen der sucht die vns allen anerboren ist. Darauß volget aber nitt / das die gnad Gottes durch vnseren mangel befleckt werde. Das muͤßte aber volgen / wenn von wegen deß / das sy an einander hangend dem einen soͤlt zuͦgeben werden / was deß anderen waͤre. Der Sonnen schein wirt von der hitz nimmer gescheiden / noch ist er die hitz nitt. Vnd es volget auch nit / die Sonn erleüchtet die waͤlt / darumb so erleüchtet die hitz die waͤlt / dann die hitz vnd der schein sind in der Sonnen vnzertrennt. Sonder / die Sonn erleüchtet die waͤlt mit jren schein aber nit mit der hitz / vnd gibt doch die Sonn die hitz vnd die erleüchtung. Also werdend wir auß lauterer gnad vnd barmhertzigkeit Gottes von deß Herren Christi wegen vmb sonst gerechtgmachet / nitt nach den wercken der gnaden / wiewol die selbigen / durch die selbig gnad erwachsend vnd fürgebracht werdend. Also muͦß mann alle eer gentzlich allein der gnad Gottes zuͦgeben / vnd zimpt sich nitt / das wir vns selbs ützit von der selbigen zuͦ theilind. Widerumb Sophisticierend dise vnd sprechend / Ob wir gleich leerend / das den gloͤubigen das ewig laͤben von Gott / nitt allein von deß glaubens wegen in Christum / sonder auch von den wercken wegen deß glaubens gegeben werde / so dienet nütdestminder alle eer Gott heim / besonders die weyl wir bekennend / dz die werck in vns durch die gnad Gottes gschehend. Darauff wir also antwortend / Mann sol Gott die eer also geben / wie ers haben wil / dz mann jmm sy gebe. So es Gottes will vnd meinung wer / dz er vns in sein früntschaft welt annemmen von der wercken wegen / die sin geist vnd gnad in vns würckt / so hette er on vrsach vnd vergebens sein eingebornen sun in die waͤlt gschickt / vnd hett jnn vergeben zuͦ eim so bitteren tod verordnet. Gott hat aber in allen seinen wercken vnd geschoͤpften / es sey imm himmel vnd vff erden / vil minder in diser groͤsten vnd wichtigisten sach / nützit vergebens thon. Darumb ist gewüß / dz es Gottes meinung vnd rathschlag nit gsin ist / dz er vns von vnser tugenden

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Siegfried F. Müller: Erstellung der Transkription nach DTA-Richtlinien (2014-03-16T11:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2014-03-16T11:00:00Z)
BSB - Bayerische Staatsbibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Sign. 2 Hom. 44) (2014-03-12T12:00:00Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Teiltranskription des Gesamtwerks: ausschließlich 50 Predigten, ohne Vorrede und Register
  • Marginalien als Fußnoten wiedergegeben
  • Silbentrennung: aufgelöst
  • Bogensignaturen: nicht übernommen
  • Druckfehler sind nicht immer berichtigt
  • fremdsprachliches Material: gekennzeichnet
  • Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage
  • Kustoden: nicht übernommen
  • langes s (ſ): als s transkribiert
  • Vollständigkeit: teilweise erfasst
  • Zeilenumbrüche markiert: nein
  • benötigt einen zweiten Korrekturgang
  • đ wurde als der transkribiert
  • Bindestriche werden nicht konsequent gesetzt
  • Antiquaschrift nicht konsequent gesetzt



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/475
Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CXCII.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/475>, abgerufen am 22.11.2024.