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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Die Sechs vnd zwentzigste
eintweders mit eim ochsen oder kuo / mit eim Wider oder lamb / mit eim bock oder geiß. Das thier ward gemetzget vor dem hoff. Sein haut gehort dem priester / das bluot ward gesprengt vmb den altar. 1401 Die nieren / das netze der läberen / der schwantz deß lambs vnd alle feißte / wurdend verbrennt auff dem altar deß brandopffers. Die recht schulteren aber ward obsich gehept / vnnd die brust gewäben oder bewegt gegen allen orten der wält (denn Thruma vnd Thnupha das ist auffhebung / wäbung oder bewegung / sind nit besondere opffer gewesen / sonder allein breüch vnd geberden / welche die priester bruchtend so sie jre opffer begiengend. Mit der erhebung aber ward bedeütet das Christus wurde erhöcht werden vnd so er erhöcht alles zuo jm ziehen wurde: Mit der bewegung gegen allen orten der wält ward bedeütet die predig Christi / dz die sölte in dem gantzen vmbkreiß der erden zerströwt werden) vnd die selben beide stuck blibend dem priester / deßgleich auch der kinbagken vnd der buch / das ander fleisch ward dem wider ders opferet / der aß es / vnd hielt darüber ein geheiliget mal. Was wyters der gleichen zuo dem bruch diß opffers gehört / finst du Leuit. am dritten Capitel. Dann wenn es ein Thoda / das ist ein opffer der bekantnuß deß lobs vnd der bezeügung was / so braucht man darzuo simmelkuochen mit öl bestrichen / bachen fladen / oder küchli / von welchem auch ein theil obsich gehept ward / vnd das bleib denn dem priester / das überig ward denn dem wider der es opfferet / wie dann auch geheblet brot in disem mal zuo ässen nachgelassen ward.

Jn disem opffer aber ward auch Christus anbildet vnd verkündet mit sampt der würckung vnd krafft seines tods / vnd ward anzeiget wie man Gott vmb seine guothaten sölte dancksagen. Der guothaten sind aber mengerley / So jemand etwas guots beschehen wz / so jemand ein übel abgnommen ward / so einer von einer kranckheit wider auffstuond / oder etwan eim vnfal entrunnen wz / so opfferet er dem Herren. Also sind alte guothaten Gottes / als dz er die welt erschaffen / vnd alles dz in der welt ist / vnd das er die glöubigen durch Christum erlößt hat. Also sind auch tägliche guothaten Gottes / vnd in summa / es ist alles vol seiner guothaten. Für dise allesammen sol man allein Gott / nicht den creaturen opfferen / Man sol aber opfferen von gantzem hertzen / vnd alle sinn / anmuotungen vnd anfechtungen Gott ergeben. Dann die theil wurdend Gott von den thieren gegeben vnd abgesünderet / in denen besonders die krefft deß läbens ersehen werdend. Als die nieren / in denen die krafft deß gebärens ist / das bluot / in dem der läblich athem ist / die leber / in deren der brunen deß bluots ist etc. Man sol aber Gott danck sagen durch das opffer / das ist durch Christum. Vnd denen die opffertend ward nachgelassen ein fröliche zimmliche malzeyt / dann denen die danckbar sind / wirt die säligkeit zwifalt gemeeret. Es ist auch die erkantnuß Christi ein kostliche vnd jmmerwerende malzeyt.

1402 Mit disen danckopfferen verglichend sich auch merstheils die freywilligen vnd verlopten opffer. Ein freywillig opffer was / das von keiner not vnd von keines gebotts wegen geschach / sonder auß lauterer andacht vnd guotwillikeit deß gemüts. Als so ein knecht nit nun seinem Herren sein pflicht die er jm schuldig ist / leistet / sonder auch ein gab die er jm nit schuldig ist schänckt / zuo erklären sein guotwillikeit gegen seinem herren. Der vnderscheid wz aber zwüschend den danckopfferen vnd freywilligen opfferen / dz in den danckopfferen gebotten wirt / dz man nützit dessen am nachgenden tag das deß ersten tags dauon nit ist gässen worden ässe / sonder dz man alles wz überbleibt mit feür verbrenne. Jn den freywilligen opfferen dorfft man wz überbleib hernach auch ässen / Am dritten tag erst solt man was überbleib verbrennen. 1403 Verlobte opffer aber warend / die auß verlobung geopfferet wurden. Als so einer in gfar gewesen vnd Gott ein opffer verlobt so er erlößt wurde. Was er nun opfferet nach dem er erlößt ward / das was ein verlobt opffer. Dise hattend gleiche weyß vnd gleichen bruch wie die danckopffer /

1401 Wz Thruma vnd Thnupha seye.
1402 Von den freywilligen opfferen.
1403 Von den verlobten opfferen.

Die Sechs vnd zwentzigste
eintweders mit eim ochsen oder kuͦ / mit eim Wider oder lamb / mit eim bock oder geiß. Das thier ward gemetzget vor dem hoff. Sein haut gehort dem priester / das bluͦt ward gesprengt vmb den altar. 1401 Die nieren / das netze der laͤberen / der schwantz deß lambs vnd alle feißte / wurdend verbrennt auff dem altar deß brandopffers. Die recht schulteren aber ward obsich gehept / vnnd die brust gewaͤben oder bewegt gegen allen orten der waͤlt (denn Thruma vnd Thnupha das ist auffhebung / waͤbung oder bewegung / sind nit besondere opffer gewesen / sonder allein breüch vnd geberden / welche die priester bruchtend so sie jre opffer begiengend. Mit der erhebung aber ward bedeütet das Christus wurde erhoͤcht werden vnd so er erhoͤcht alles zuͦ jm ziehen wurde: Mit der bewegung gegen allen orten der waͤlt ward bedeütet die predig Christi / dz die soͤlte in dem gantzen vmbkreiß der erden zerstroͤwt werden) vnd die selben beide stuck blibend dem priester / deßgleich auch der kinbagken vnd der buch / das ander fleisch ward dem wider ders opferet / der aß es / vnd hielt darüber ein geheiliget mal. Was wyters der gleichen zuͦ dem bruch diß opffers gehoͤrt / finst du Leuit. am dritten Capitel. Dann wenn es ein Thoda / das ist ein opffer der bekantnuß deß lobs vnd der bezeügung was / so braucht man darzuͦ simmelkuͦchen mit oͤl bestrichen / bachen fladen / oder kuͤchli / von welchem auch ein theil obsich gehept ward / vnd das bleib denn dem priester / das überig ward denn dem wider der es opfferet / wie dann auch geheblet brot in disem mal zuͦ aͤssen nachgelassen ward.

Jn disem opffer aber ward auch Christus anbildet vnd verkündet mit sampt der würckung vnd krafft seines tods / vnd ward anzeiget wie man Gott vmb seine guͦthaten soͤlte dancksagen. Der guͦthaten sind aber mengerley / So jemand etwas guͦts beschehen wz / so jemand ein übel abgnommen ward / so einer von einer kranckheit wider auffstuͦnd / oder etwan eim vnfal entrunnen wz / so opfferet er dem Herren. Also sind alte guͦthaten Gottes / als dz er die welt erschaffen / vnd alles dz in der welt ist / vnd das er die gloͤubigen durch Christum erloͤßt hat. Also sind auch taͤgliche guͦthaten Gottes / vnd in summa / es ist alles vol seiner guͦthaten. Für dise allesammen sol man allein Gott / nicht den creaturen opfferen / Man sol aber opfferen von gantzem hertzen / vnd alle sinn / anmuͦtungen vnd anfechtungen Gott ergeben. Dann die theil wurdend Gott von den thieren gegeben vnd abgesünderet / in denen besonders die krefft deß laͤbens ersehen werdend. Als die nieren / in denen die krafft deß gebaͤrens ist / das bluͦt / in dem der laͤblich athem ist / die leber / in deren der brunen deß bluͦts ist ꝛc. Man sol aber Gott danck sagen durch das opffer / das ist durch Christum. Vnd denen die opffertend ward nachgelassen ein froͤliche zimmliche malzeyt / dann denen die danckbar sind / wirt die saͤligkeit zwifalt gemeeret. Es ist auch die erkantnuß Christi ein kostliche vnd jmmerwerende malzeyt.

1402 Mit disen danckopfferen verglichend sich auch merstheils die freywilligen vnd verlopten opffer. Ein freywillig opffer was / das von keiner not vnd von keines gebotts wegen geschach / sonder auß lauterer andacht vnd guͦtwillikeit deß gemuͤts. Als so ein knecht nit nun seinem Herren sein pflicht die er jm schuldig ist / leistet / sonder auch ein gab die er jm nit schuldig ist schaͤnckt / zuͦ erklaͤren sein guͦtwillikeit gegen seinem herren. Der vnderscheid wz aber zwüschend den danckopfferen vnd freywilligen opfferen / dz in den danckopfferen gebotten wirt / dz man nützit dessen am nachgenden tag das deß ersten tags dauon nit ist gaͤssen worden aͤsse / sonder dz man alles wz überbleibt mit feür verbrenne. Jn den freywilligen opfferen dorfft man wz überbleib hernach auch aͤssen / Am dritten tag erst solt man was überbleib verbrennen. 1403 Verlobte opffer aber warend / die auß verlobung geopfferet wurden. Als so einer in gfar gewesen vnd Gott ein opffer verlobt so er erloͤßt wurde. Was er nun opfferet nach dem er erloͤßt ward / das was ein verlobt opffer. Dise hattend gleiche weyß vnd gleichen bruch wie die danckopffer /

1401 Wz Thruma vnd Thnupha seye.
1402 Von den freywilligen opfferen.
1403 Von den verlobten opfferen.
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[[159]/0410] Die Sechs vnd zwentzigste eintweders mit eim ochsen oder kuͦ / mit eim Wider oder lamb / mit eim bock oder geiß. Das thier ward gemetzget vor dem hoff. Sein haut gehort dem priester / das bluͦt ward gesprengt vmb den altar. 1401 Die nieren / das netze der laͤberen / der schwantz deß lambs vnd alle feißte / wurdend verbrennt auff dem altar deß brandopffers. Die recht schulteren aber ward obsich gehept / vnnd die brust gewaͤben oder bewegt gegen allen orten der waͤlt (denn Thruma vnd Thnupha das ist auffhebung / waͤbung oder bewegung / sind nit besondere opffer gewesen / sonder allein breüch vnd geberden / welche die priester bruchtend so sie jre opffer begiengend. Mit der erhebung aber ward bedeütet das Christus wurde erhoͤcht werden vnd so er erhoͤcht alles zuͦ jm ziehen wurde: Mit der bewegung gegen allen orten der waͤlt ward bedeütet die predig Christi / dz die soͤlte in dem gantzen vmbkreiß der erden zerstroͤwt werden) vnd die selben beide stuck blibend dem priester / deßgleich auch der kinbagken vnd der buch / das ander fleisch ward dem wider ders opferet / der aß es / vnd hielt darüber ein geheiliget mal. Was wyters der gleichen zuͦ dem bruch diß opffers gehoͤrt / finst du Leuit. am dritten Capitel. Dann wenn es ein Thoda / das ist ein opffer der bekantnuß deß lobs vnd der bezeügung was / so braucht man darzuͦ simmelkuͦchen mit oͤl bestrichen / bachen fladen / oder kuͤchli / von welchem auch ein theil obsich gehept ward / vnd das bleib denn dem priester / das überig ward denn dem wider der es opfferet / wie dann auch geheblet brot in disem mal zuͦ aͤssen nachgelassen ward. Jn disem opffer aber ward auch Christus anbildet vnd verkündet mit sampt der würckung vnd krafft seines tods / vnd ward anzeiget wie man Gott vmb seine guͦthaten soͤlte dancksagen. Der guͦthaten sind aber mengerley / So jemand etwas guͦts beschehen wz / so jemand ein übel abgnommen ward / so einer von einer kranckheit wider auffstuͦnd / oder etwan eim vnfal entrunnen wz / so opfferet er dem Herren. Also sind alte guͦthaten Gottes / als dz er die welt erschaffen / vnd alles dz in der welt ist / vnd das er die gloͤubigen durch Christum erloͤßt hat. Also sind auch taͤgliche guͦthaten Gottes / vnd in summa / es ist alles vol seiner guͦthaten. Für dise allesammen sol man allein Gott / nicht den creaturen opfferen / Man sol aber opfferen von gantzem hertzen / vnd alle sinn / anmuͦtungen vnd anfechtungen Gott ergeben. Dann die theil wurdend Gott von den thieren gegeben vnd abgesünderet / in denen besonders die krefft deß laͤbens ersehen werdend. Als die nieren / in denen die krafft deß gebaͤrens ist / das bluͦt / in dem der laͤblich athem ist / die leber / in deren der brunen deß bluͦts ist ꝛc. Man sol aber Gott danck sagen durch das opffer / das ist durch Christum. Vnd denen die opffertend ward nachgelassen ein froͤliche zimmliche malzeyt / dann denen die danckbar sind / wirt die saͤligkeit zwifalt gemeeret. Es ist auch die erkantnuß Christi ein kostliche vnd jmmerwerende malzeyt. 1402 Mit disen danckopfferen verglichend sich auch merstheils die freywilligen vnd verlopten opffer. Ein freywillig opffer was / das von keiner not vnd von keines gebotts wegen geschach / sonder auß lauterer andacht vnd guͦtwillikeit deß gemuͤts. Als so ein knecht nit nun seinem Herren sein pflicht die er jm schuldig ist / leistet / sonder auch ein gab die er jm nit schuldig ist schaͤnckt / zuͦ erklaͤren sein guͦtwillikeit gegen seinem herren. Der vnderscheid wz aber zwüschend den danckopfferen vnd freywilligen opfferen / dz in den danckopfferen gebotten wirt / dz man nützit dessen am nachgenden tag das deß ersten tags dauon nit ist gaͤssen worden aͤsse / sonder dz man alles wz überbleibt mit feür verbrenne. Jn den freywilligen opfferen dorfft man wz überbleib hernach auch aͤssen / Am dritten tag erst solt man was überbleib verbrennen. 1403 Verlobte opffer aber warend / die auß verlobung geopfferet wurden. Als so einer in gfar gewesen vnd Gott ein opffer verlobt so er erloͤßt wurde. Was er nun opfferet nach dem er erloͤßt ward / das was ein verlobt opffer. Dise hattend gleiche weyß vnd gleichen bruch wie die danckopffer / 1401 Wz Thruma vnd Thnupha seye. 1402 Von den freywilligen opfferen. 1403 Von den verlobten opfferen.

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Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2014-03-16T11:00:00Z)
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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [159]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/410>, abgerufen am 22.11.2024.