Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.Die Drey
vnd zwentzigste sälig gnennt / die do trurend / vnd
das mit vergeben / dann so alles weinen vnrecht wäre / was
wöltend wir vom Herren selbs sagen / auß dessen lyb bluotige trähen
geflossen sind? Jtem / so alle forcht sol für ein vnglauben gerechnet werden /
wofür wöllend wir die forcht vnd den schräcken deß Herren rechnen / von dem wir
läsend / das er jhm nicht wenig zuoschaffen geben? Mißfalt vns alle trurikeit /
wie will vns dann das gefallen / das der Herr sagt / sein seel seye trurig biß
auff den todt? Das hab ich darumb wöllen anzeigen / damit ich den frommen
einfalten hertzen vor verzwiflung seye / das sie an der gedullt nit nachlaßind /
darumb das sie die anfechtung vnd empfintlikeit deß schmertzens nit gar hin leggen
noch verlassen mögend. Welches aber von nöten denen begegnet / die auß der gedult
/ ein erstunen vnd sinnlose / vnd auß eim dapferen standhafften man
ein stock vnd block machen wöllend. Den glöubigen gibt die heilig geschrifft das
lob der gedult denn / wenn sie also durch trübsal angefochten werdend / das sie
darnebend nit fallend noch abwichend / Jtem also mit widerwertigkeit durchstochen
werdend / das sie darnebend auch mit geistlicher fröud begossen / auch also durch
angst vnnd not gedruckt werdend / das sie nichts destminder durch Gottes trost
erfröwt vnd erlabet werdend. Dann der stryt ist jmmerdar in jhrem hertzen / das
einstheils die empfintlikeit vnnd die sinn der natur / schühend vnnd flühend das
sie empfindend jnen vngschmack vnd zuo wider sein / dargegen aber anderßtheils dz
der glaub durch dise widerwertikeiten alle hinzuo / der gehorsamme deß willens
Gottes tringt. Disen streit truckt der Herr vß / da er zuo Petro sprach1116 / do du jünger
warest / gurtest du dich selbs / vnnd wandletist wohin du woltest / wenn du aber
alt wirst / wirt dich ein anderer gürten / vnd füren wo du nit hin wilt. Nun ist
aber nit zuo vermuoten das do es die not forderet / das Petrus den Herren mit
seinem tod preysete / das er sölichs vngern thon vnd sich gespert habe / sonst
hette sein tod vnd marter wenig lobs. Wie mit grosser freidigkeit vnd freiwillige
aber joch er sich der ordnung vnd dem willen Gottes vndergab / noch dieweil er im
mensch was / so ward er durch zwen willen zerzogen. Dann eins theils / wenn er
allein vnd für sich selb gedacht an den grausammen tod / den er leyden muoßt / so
erschrackt es jn / das er lieber wäre entrunnen. Andersteils aber so er dargegen
gedacht dz er vß Gottes willen vnd gheiß darzuo berüfft wurde / so schluog er
alle sorg vnd forcht vß/ vnd begab sich gern vnd mit fröuden darin. Darumb so wir
Christi jünger sein wöllend / so müssend wir vns dessen fleissen / dz wir vnsere
gemüter an sölichs vfsehen vnd an söliche ghorsamme gegen Gott gewännind / dz wir
dardurch alle widerwertigen anfächtungen temmen / vnd den ordnungen Gottes
vnderthenig machen mögind. Daruß wirt dann volgen / dz mit wz creütz vnd
trübsäligkeit wir joch jmmer angfochten werdend / dz wir die gedult dapferlich
auch in höchster widerwertigkeit deß gmüts behalten mögend. Dann trübsal wirt jr
lyden haben / vnd vns beissen. Als wenn wir kranck / so werdend wir süfftzen /
vnrüwig sein / vnd der gsuntheit begären / sind wir arm / so werdend wir
sorgfeltig vnd trurig sein / sind wir in schmach vnd vnehr / so wirt vns
verachtung vnd vnbill vexieren vnd plagen / Sterbend vns die vnseren / so werdend
wir der natur jre schuldigen trähen bezalen. Aber der bschluß wirt allsweg darby
sein / Gott hatts also gewöllen / darumb söllend wir seinem willen volgen. So vil
schreibt diser hieuon. 1117 Darumb wenn die glöubigen mit trübsal überfallen
vnd vmbgäben werdend / so bruchend sie vor allen dingen die artzny der gedult /
die ist wie Lactantius schribt / ein guotwilligs tragen der üblen / die vns anthon
werdend oder zuofallend. Dann der glöubig ist / richtet seine augen styff vff dz
wort Gottes / vnd hanget mit glauben vnd hoffnung gantz vnd gar an Gott vnd an
seiner verheissung / vnd duldet also wz jm widerwertigs begegenet. Meßiget auch
den schmertzen seines gemüts vnd die pein deß leibs mit der himmelischen wyßheit
dermaß / dz er sich in keinem wäg durch die grösse deß schmertzens abtreiben laßt
von Gott vnd seinen gebotten /1116 Joh.21. 1117 Von der
gedult der glöubigen.
Die Drey
vnd zwentzigste saͤlig gnennt / die do trurend / vnd
das mit vergeben / dann so alles weinen vnrecht waͤre / was
woͤltend wir vom Herren selbs sagen / auß dessen lyb bluͦtige traͤhen
geflossen sind? Jtem / so alle forcht sol für ein vnglauben gerechnet werden /
wofür woͤllend wir die forcht vnd den schraͤcken deß Herren rechnen / von dem wir
laͤsend / das er jhm nicht wenig zuͦschaffen geben? Mißfalt vns alle trurikeit /
wie will vns dann das gefallen / das der Herr sagt / sein seel seye trurig biß
auff den todt? Das hab ich darumb woͤllen anzeigen / damit ich den frommen
einfalten hertzen vor verzwiflung seye / das sie an der gedullt nit nachlaßind /
darumb das sie die anfechtung vnd empfintlikeit deß schmertzens nit gar hin leggen
noch verlassen moͤgend. Welches aber von noͤten denen begegnet / die auß der gedult
/ ein erstunen vnd sinnlose / vnd auß eim dapferen standhafften man
ein stock vnd block machen woͤllend. Den gloͤubigen gibt die heilig geschrifft das
lob der gedult denn / wenn sie also durch truͤbsal angefochten werdend / das sie
darnebend nit fallend noch abwichend / Jtem also mit widerwertigkeit durchstochen
werdend / das sie darnebend auch mit geistlicher froͤud begossen / auch also durch
angst vnnd not gedruckt werdend / das sie nichts destminder durch Gottes trost
erfroͤwt vnd erlabet werdend. Dann der stryt ist jmmerdar in jhrem hertzen / das
einstheils die empfintlikeit vnnd die sinn der natur / schühend vnnd flühend das
sie empfindend jnen vngschmack vnd zuͦ wider sein / dargegen aber anderßtheils dz
der glaub durch dise widerwertikeiten alle hinzuͦ / der gehorsamme deß willens
Gottes tringt. Disen streit truckt der Herr vß / da er zuͦ Petro sprach1116 / do du jünger
warest / gurtest du dich selbs / vnnd wandletist wohin du woltest / wenn du aber
alt wirst / wirt dich ein anderer gürten / vnd fuͤren wo du nit hin wilt. Nun ist
aber nit zuͦ vermuͦten das do es die not forderet / das Petrus den Herren mit
seinem tod preysete / das er soͤlichs vngern thon vnd sich gespert habe / sonst
hette sein tod vnd marter wenig lobs. Wie mit grosser freidigkeit vnd freiwillige
aber joch er sich der ordnung vnd dem willen Gottes vndergab / noch dieweil er im
mensch was / so ward er durch zwen willen zerzogen. Dann eins theils / wenn er
allein vnd für sich selb gedacht an den grausammen tod / den er leyden muͦßt / so
erschrackt es jn / das er lieber waͤre entrunnen. Andersteils aber so er dargegen
gedacht dz er vß Gottes willen vnd gheiß darzuͦ beruͤfft wurde / so schluͦg er
alle sorg vnd forcht vß/ vnd begab sich gern vnd mit froͤuden darin. Darumb so wir
Christi jünger sein woͤllend / so muͤssend wir vns dessen fleissen / dz wir vnsere
gemuͤter an soͤlichs vfsehen vnd an soͤliche ghorsamme gegen Gott gewaͤnnind / dz wir
dardurch alle widerwertigen anfaͤchtungen temmen / vnd den ordnungen Gottes
vnderthenig machen moͤgind. Daruß wirt dann volgen / dz mit wz creütz vnd
truͤbsaͤligkeit wir joch jmmer angfochten werdend / dz wir die gedult dapferlich
auch in hoͤchster widerwertigkeit deß gmuͤts behalten moͤgend. Dann truͤbsal wirt jr
lyden haben / vnd vns beissen. Als wenn wir kranck / so werdend wir süfftzen /
vnruͤwig sein / vnd der gsuntheit begaͤren / sind wir arm / so werdend wir
sorgfeltig vnd trurig sein / sind wir in schmach vnd vnehr / so wirt vns
verachtung vnd vnbill vexieren vnd plagen / Sterbend vns die vnseren / so werdend
wir der natur jre schuldigen traͤhen bezalen. Aber der bschluß wirt allsweg darby
sein / Gott hatts also gewoͤllen / darumb soͤllend wir seinem willen volgen. So vil
schreibt diser hieuon. 1117 Darumb wenn die gloͤubigen mit truͤbsal überfallen
vnd vmbgaͤben werdend / so bruchend sie vor allen dingen die artzny der gedult /
die ist wie Lactantius schribt / ein guͦtwilligs tragen der üblen / die vns anthon
werdend oder zuͦfallend. Dann der gloͤubig ist / richtet seine augen styff vff dz
wort Gottes / vnd hanget mit glauben vnd hoffnung gantz vnd gar an Gott vnd an
seiner verheissung / vnd duldet also wz jm widerwertigs begegenet. Meßiget auch
den schmertzen seines gemuͤts vnd die pein deß leibs mit der himmelischen wyßheit
dermaß / dz er sich in keinem waͤg durch die groͤsse deß schmertzens abtreiben laßt
von Gott vnd seinen gebotten /1116 Joh.21. 1117 Von der
gedult der gloͤubigen.
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Die Drey vnd zwentzigste
saͤlig gnennt / die do trurend / vnd das mit vergeben / dann so alles weinen vnrecht waͤre / was woͤltend wir vom Herren selbs sagen / auß dessen lyb bluͦtige traͤhen geflossen sind? Jtem / so alle forcht sol für ein vnglauben gerechnet werden / wofür woͤllend wir die forcht vnd den schraͤcken deß Herren rechnen / von dem wir laͤsend / das er jhm nicht wenig zuͦschaffen geben? Mißfalt vns alle trurikeit / wie will vns dann das gefallen / das der Herr sagt / sein seel seye trurig biß auff den todt? Das hab ich darumb woͤllen anzeigen / damit ich den frommen einfalten hertzen vor verzwiflung seye / das sie an der gedullt nit nachlaßind / darumb das sie die anfechtung vnd empfintlikeit deß schmertzens nit gar hin leggen noch verlassen moͤgend. Welches aber von noͤten denen begegnet / die auß der gedult / ein erstunen vnd sinnlose / vnd auß eim dapferen standhafften man ein stock vnd block machen woͤllend. Den gloͤubigen gibt die heilig geschrifft das lob der gedult denn / wenn sie also durch truͤbsal angefochten werdend / das sie darnebend nit fallend noch abwichend / Jtem also mit widerwertigkeit durchstochen werdend / das sie darnebend auch mit geistlicher froͤud begossen / auch also durch angst vnnd not gedruckt werdend / das sie nichts destminder durch Gottes trost erfroͤwt vnd erlabet werdend. Dann der stryt ist jmmerdar in jhrem hertzen / das einstheils die empfintlikeit vnnd die sinn der natur / schühend vnnd flühend das sie empfindend jnen vngschmack vnd zuͦ wider sein / dargegen aber anderßtheils dz der glaub durch dise widerwertikeiten alle hinzuͦ / der gehorsamme deß willens Gottes tringt. Disen streit truckt der Herr vß / da er zuͦ Petro sprach 1116 / do du jünger warest / gurtest du dich selbs / vnnd wandletist wohin du woltest / wenn du aber alt wirst / wirt dich ein anderer gürten / vnd fuͤren wo du nit hin wilt. Nun ist aber nit zuͦ vermuͦten das do es die not forderet / das Petrus den Herren mit seinem tod preysete / das er soͤlichs vngern thon vnd sich gespert habe / sonst hette sein tod vnd marter wenig lobs. Wie mit grosser freidigkeit vnd freiwillige aber joch er sich der ordnung vnd dem willen Gottes vndergab / noch dieweil er im mensch was / so ward er durch zwen willen zerzogen. Dann eins theils / wenn er allein vnd für sich selb gedacht an den grausammen tod / den er leyden muͦßt / so erschrackt es jn / das er lieber waͤre entrunnen. Andersteils aber so er dargegen gedacht dz er vß Gottes willen vnd gheiß darzuͦ beruͤfft wurde / so schluͦg er alle sorg vnd forcht vß/ vnd begab sich gern vnd mit froͤuden darin. Darumb so wir Christi jünger sein woͤllend / so muͤssend wir vns dessen fleissen / dz wir vnsere gemuͤter an soͤlichs vfsehen vnd an soͤliche ghorsamme gegen Gott gewaͤnnind / dz wir dardurch alle widerwertigen anfaͤchtungen temmen / vnd den ordnungen Gottes vnderthenig machen moͤgind. Daruß wirt dann volgen / dz mit wz creütz vnd truͤbsaͤligkeit wir joch jmmer angfochten werdend / dz wir die gedult dapferlich auch in hoͤchster widerwertigkeit deß gmuͤts behalten moͤgend. Dann truͤbsal wirt jr lyden haben / vnd vns beissen. Als wenn wir kranck / so werdend wir süfftzen / vnruͤwig sein / vnd der gsuntheit begaͤren / sind wir arm / so werdend wir sorgfeltig vnd trurig sein / sind wir in schmach vnd vnehr / so wirt vns verachtung vnd vnbill vexieren vnd plagen / Sterbend vns die vnseren / so werdend wir der natur jre schuldigen traͤhen bezalen. Aber der bschluß wirt allsweg darby sein / Gott hatts also gewoͤllen / darumb soͤllend wir seinem willen volgen. So vil schreibt diser hieuon. 1117 Darumb wenn die gloͤubigen mit truͤbsal überfallen vnd vmbgaͤben werdend / so bruchend sie vor allen dingen die artzny der gedult / die ist wie Lactantius schribt / ein guͦtwilligs tragen der üblen / die vns anthon werdend oder zuͦfallend. Dann der gloͤubig ist / richtet seine augen styff vff dz wort Gottes / vnd hanget mit glauben vnd hoffnung gantz vnd gar an Gott vnd an seiner verheissung / vnd duldet also wz jm widerwertigs begegenet. Meßiget auch den schmertzen seines gemuͤts vnd die pein deß leibs mit der himmelischen wyßheit dermaß / dz er sich in keinem waͤg durch die groͤsse deß schmertzens abtreiben laßt von Gott vnd seinen gebotten /
1116 Joh.21.
1117 Von der gedult der gloͤubigen.
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(2014-03-16T11:00:00Z)
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(2014-03-16T11:00:00Z)
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