Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

Bild:
<< vorherige Seite

Predig.
das er thüge das der Herr verbotten hat. Vnd vberwindet also der gedultig sich selb vnd seine anfechtungen / seine schmertzen / vnnd alle trübsal / verharret inn fridsamme vnd ruow seines gemüts / deßgleich auch in warem glauben vnd gottsforcht. Vnd wiewol er durch gedult alles duldet vnd leydet / so mag er doch darnebend was wider Gott ist / jm nit gefallen lassen / noch lyden was falsch ist. Dann vnser Herr Jesus Christus / der das einig vnd recht volkommen exempel aller gedult ist / hat den gotlosen seine hend / ja auch sein gantzen leib gedultigklich übergäben zuo binden / darnebend aber hat er auch jre boßheit verworffen / gschulten vnd gesprochen1118 / Jr sind hinuß gangen mit schwärten vnd kolben als zuo einem mörder / so ich doch teglich bey euch gewesen bin im tempel / aber diß ist ewere stund vnd der gewalt der finsternuß.

1119 Hiehär dienet auch die schön beschreibung vnd abcontrafactur der gedult beim Tertulliano / der sie also beschreibt vnd spricht. Wir wöllend aber auch die bildtnuß vnd gestalt der gedult begreiffen vnd außtrucken. Jr angesicht ist früntlich vnd sittsamm / jr stirnen rein vnd glatt / vnd weder von traurigkeit noch von zorn gerümpfft vnd geruntzlet / die augbrawen eben auff fröliche gestalt zerthon / die augen von demuot / nit von vnfals wegen vndergeschlagen. Jr mund ist beschlossen mit zierlicher stille / jr farb wie deren die sicher rüwig vnd vnschuldig sind. Das haupt bewegt sie offt wider den teüffel / tröwender wyß lachende. Jr bekleidung vmb die brust weiß / vnd nach am leib / als die da nit vffgeblasen noch vnrüwig wirt / dann sie sitzt auff dem thron deß aller miltisten vnd senfftmütigisten geists / der durch kein windsbrut sich zuosammen träyt / der kein schwartz vnd böß gewülch gibt / sonder der nichts dann hälle schöne gibt / heiter vnd einfalt ist / welchen Helias zum dritten mal gesehen. Dann wo Gott ist / da ist auch sein tochter die er erzogen hat / die gedult.

1120 Es fasset auch der heilig marterer Cyprianus die krefft vnd würckungen der gedult fein zuosammen / vnd erzellt die selbigen in der sermon de bono patientiae / vnd spricht also. Die gedult ist die / die vns erhaltet / vnd Gott angnem machet. Sie ist die / die den zorn stillet / die zungen zämpt / das gemüt leitet / den friden erhaltet / die straff vnd disciplin mäßiget / die anfechtung der geilheit bricht / den gewalt der hoffart vnd der vfblaßne vndertruckt / das feür deß vfsatzes nyds vnd hasses erlöscht / sie paschget den gewalt der rychen / sie ergetzt den mangel der armen. Jn den junckfrawen schirmpt vnd erhaltet sie die sälige reinigkeit / in den witfrauwen die arbeitsamm küscheit / in den vereelichten die vnzertrennte liebe / in wolfart machet sie demütig / in widerwertigkeit dapffer / in vnbill vnd schmach senfftmütig vnd milt. Sie leert denen die fälend bald verzihen / lang aber vnd vil bätten / so du fälen wurdist. Alle versuochungen überwindet sie / alle verfolgungen tuldet sie / alle durächtung vnnd marter vollendet sie. Sie ist die / die vnsers glaubens grundveste steyff legt / sie ist die / die das zuonemmen der hoffnung hoch auffürt. Sie leitet alle handlung / das wir den wäg Christi behalten mögind /so wir in seiner gedult ynher gond / sie machet das wir kinder Gottes bleibend vnd verharrend / so wir der gedult deß vatters nachschlahend. So vil Cyprianus. Zuo welchem wir auch als zum beschluß brauchen mögend den kurtzen aber heiteren spruch vnsers Herren Jesu Christi auß dem Euangelio da er spricht1121 / Jn ewerer gedult werdend jhr ewere seelen besitzen. Jtem die wort deß Apostels Pauli / der da spricht.1122 Werffend nicht vonn euch ewere freidigkeyt / die ein grosse belonung hat. Gedult aber ist euch not / auff das jhr / nach dem jhr den willen Gottes volbracht habend / die verheissung empfahind / dann noch vber ein kleine zeyt so wirt kommen der da kommen sol / vnnd nicht verzichen. Der gerächt aber wirt deß glaubens läben / vnnd so er weichen wirt / so wirt mein seel kein gefallen an jhm haben. Wir aber sind nit die wir wychind zur

1118 Luc.22.
1119 Bildtnuß der gedult.
1120 Der gedult krefft vnd würckungen.
1121 Luc.12.
1122 Hebr.10.

Predig.
das er thuͤge das der Herr verbotten hat. Vnd vberwindet also der gedultig sich selb vnd seine anfechtungen / seine schmertzen / vnnd alle truͤbsal / verharret inn fridsamme vnd ruͦw seines gemuͤts / deßgleich auch in warem glauben vnd gottsforcht. Vnd wiewol er durch gedult alles duldet vnd leydet / so mag er doch darnebend was wider Gott ist / jm nit gefallen lassen / noch lyden was falsch ist. Dann vnser Herr Jesus Christus / der das einig vnd recht volkommen exempel aller gedult ist / hat den gotlosen seine hend / ja auch sein gantzen leib gedultigklich übergaͤben zuͦ binden / darnebend aber hat er auch jre boßheit verworffen / gschulten vnd gesprochen1118 / Jr sind hinuß gangen mit schwaͤrten vnd kolben als zuͦ einem moͤrder / so ich doch teglich bey euch gewesen bin im tempel / aber diß ist ewere stund vnd der gewalt der finsternuß.

1119 Hiehaͤr dienet auch die schoͤn beschreibung vnd abcontrafactur der gedult beim Tertulliano / der sie also beschreibt vnd spricht. Wir woͤllend aber auch die bildtnuß vnd gestalt der gedult begreiffen vnd außtrucken. Jr angesicht ist früntlich vnd sittsamm / jr stirnen rein vnd glatt / vnd weder von traurigkeit noch von zorn gerümpfft vnd geruntzlet / die augbrawen eben auff froͤliche gestalt zerthon / die augen von demuͦt / nit von vnfals wegen vndergeschlagen. Jr mund ist beschlossen mit zierlicher stille / jr farb wie deren die sicher ruͤwig vnd vnschuldig sind. Das haupt bewegt sie offt wider den teüffel / troͤwender wyß lachende. Jr bekleidung vmb die brust weiß / vnd nach am leib / als die da nit vffgeblasen noch vnruͤwig wirt / dann sie sitzt auff dem thron deß aller miltisten vnd senfftmuͤtigisten geists / der durch kein windsbrut sich zuͦsammen traͤyt / der kein schwartz vnd boͤß gewülch gibt / sonder der nichts dann haͤlle schoͤne gibt / heiter vnd einfalt ist / welchen Helias zum dritten mal gesehen. Dann wo Gott ist / da ist auch sein tochter die er erzogen hat / die gedult.

1120 Es fasset auch der heilig marterer Cyprianus die krefft vnd würckungen der gedult fein zuͦsammen / vnd erzellt die selbigen in der sermon de bono patientiae / vnd spricht also. Die gedult ist die / die vns erhaltet / vnd Gott angnem machet. Sie ist die / die den zorn stillet / die zungen zaͤmpt / das gemuͤt leitet / den friden erhaltet / die straff vnd disciplin maͤßiget / die anfechtung der geilheit bricht / den gewalt der hoffart vnd der vfblaßne vndertruckt / das feür deß vfsatzes nyds vnd hasses erloͤscht / sie paschget den gewalt der rychen / sie ergetzt den mangel der armen. Jn den junckfrawen schirmpt vnd erhaltet sie die saͤlige reinigkeit / in den witfrauwen die arbeitsamm küscheit / in den vereelichten die vnzertrennte liebe / in wolfart machet sie demuͤtig / in widerwertigkeit dapffer / in vnbill vnd schmach senfftmuͤtig vnd milt. Sie leert denen die faͤlend bald verzihen / lang aber vnd vil baͤtten / so du faͤlen wurdist. Alle versuͦchungen überwindet sie / alle verfolgungen tuldet sie / alle duraͤchtung vnnd marter vollendet sie. Sie ist die / die vnsers glaubens grundveste steyff legt / sie ist die / die das zuͦnemmen der hoffnung hoch auffuͤrt. Sie leitet alle handlung / das wir den waͤg Christi behalten moͤgind /so wir in seiner gedult ynher gond / sie machet das wir kinder Gottes bleibend vnd verharrend / so wir der gedult deß vatters nachschlahend. So vil Cyprianus. Zuͦ welchem wir auch als zum beschluß brauchen moͤgend den kurtzen aber heiteren spruch vnsers Herren Jesu Christi auß dem Euangelio da er spricht1121 / Jn ewerer gedult werdend jhr ewere seelen besitzen. Jtem die wort deß Apostels Pauli / der da spricht.1122 Werffend nicht vonn euch ewere freidigkeyt / die ein grosse belonung hat. Gedult aber ist euch not / auff das jhr / nach dem jhr den willen Gottes volbracht habend / die verheissung empfahind / dann noch vber ein kleine zeyt so wirt kommen der da kommen sol / vnnd nicht verzichen. Der geraͤcht aber wirt deß glaubens laͤben / vnnd so er weichen wirt / so wirt mein seel kein gefallen an jhm haben. Wir aber sind nit die wir wychind zur

1118 Luc.22.
1119 Bildtnuß der gedult.
1120 Der gedult krefft vnd würckungen.
1121 Luc.12.
1122 Hebr.10.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0347" n="CXXVIII."/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#c"><hi rendition="#b"><hi rendition="#in">P</hi>redig.</hi></hi><lb/></fw>das er thu&#x0364;ge das der Herr verbotten hat. Vnd
                   vberwindet also der gedultig sich selb vnd seine anfechtungen / seine schmertzen /
                   vnnd alle tru&#x0364;bsal / verharret inn fridsamme vnd ru&#x0366;w seines gemu&#x0364;ts / deßgleich
                   auch in warem glauben vnd gottsforcht. Vnd wiewol er durch gedult alles duldet vnd
                   leydet / so mag er doch darnebend was wider Gott ist / jm nit gefallen lassen /
                   noch lyden was falsch ist. Dann vnser Herr Jesus Christus / der das einig vnd
                   recht volkommen exempel aller gedult ist / hat den gotlosen seine hend / ja auch
                   sein gantzen leib gedultigklich überga&#x0364;ben zu&#x0366; binden / darnebend aber hat er auch
                   jre boßheit verworffen / gschulten vnd gesprochen<note place="foot" n="1118"> Luc.22.</note> / Jr sind hinuß gangen mit schwa&#x0364;rten
                   vnd kolben als zu&#x0366; einem mo&#x0364;rder / so ich doch teglich bey euch gewesen bin im
                   tempel / aber diß ist ewere stund vnd der gewalt der finsternuß.</p><lb/>
          <p><note place="foot" n="1119"> Bildtnuß der gedult.</note> Hieha&#x0364;r dienet auch die scho&#x0364;n beschreibung vnd abcontrafactur der gedult beim Tertulliano / der sie also beschreibt vnd spricht. Wir wo&#x0364;llend aber auch die bildtnuß vnd gestalt der gedult begreiffen vnd außtrucken. Jr angesicht ist früntlich vnd sittsamm / jr stirnen rein vnd glatt / vnd weder von traurigkeit noch von zorn gerümpfft vnd geruntzlet / die augbrawen eben auff fro&#x0364;liche gestalt zerthon / die augen von demu&#x0366;t / nit von vnfals wegen vndergeschlagen. Jr mund ist beschlossen mit zierlicher stille / jr farb wie deren die sicher ru&#x0364;wig vnd vnschuldig sind. Das haupt bewegt sie offt wider den teüffel / tro&#x0364;wender wyß lachende. Jr bekleidung vmb die brust weiß / vnd nach am leib / als die da nit vffgeblasen noch vnru&#x0364;wig wirt / dann sie sitzt auff dem thron deß aller miltisten vnd senfftmu&#x0364;tigisten geists / der durch kein windsbrut sich zu&#x0366;sammen tra&#x0364;yt / der kein schwartz vnd bo&#x0364;ß gewülch gibt / sonder der nichts dann ha&#x0364;lle scho&#x0364;ne gibt / heiter vnd einfalt ist / welchen Helias zum dritten mal gesehen. Dann wo Gott ist / da ist auch sein tochter die er erzogen hat / die gedult.</p><lb/>
          <p><note place="foot" n="1120"> Der gedult krefft vnd
                      würckungen.</note> Es fasset auch der heilig marterer Cyprianus die krefft vnd
                   würckungen der gedult fein zu&#x0366;sammen / vnd erzellt die selbigen in der sermon de
                   bono patientiae / vnd spricht also. Die gedult ist die / die vns erhaltet / vnd
                   Gott angnem machet. Sie ist die / die den zorn stillet / die zungen za&#x0364;mpt / das
                   gemu&#x0364;t leitet / den friden erhaltet / die straff vnd disciplin ma&#x0364;ßiget / die
                   anfechtung der geilheit bricht / den gewalt der hoffart vnd der vfblaßne
                   vndertruckt / das feür deß vfsatzes nyds vnd hasses erlo&#x0364;scht / sie paschget den
                   gewalt der rychen / sie ergetzt den mangel der armen. Jn den junckfrawen schirmpt
                   vnd erhaltet sie die sa&#x0364;lige reinigkeit / in den witfrauwen die arbeitsamm küscheit
                   / in den vereelichten die vnzertrennte liebe / in wolfart machet sie
                   demu&#x0364;tig / in widerwertigkeit dapffer / in vnbill vnd schmach senfftmu&#x0364;tig vnd
                   milt. Sie leert denen die fa&#x0364;lend bald verzihen / lang aber vnd vil ba&#x0364;tten / so du
                   fa&#x0364;len wurdist. Alle versu&#x0366;chungen überwindet sie / alle verfolgungen tuldet sie /
                   alle dura&#x0364;chtung vnnd marter vollendet sie. Sie ist die / die vnsers glaubens
                   grundveste steyff legt / sie ist die / die das zu&#x0366;nemmen der hoffnung hoch
                   auffu&#x0364;rt. Sie leitet alle handlung / das wir den wa&#x0364;g Christi behalten mo&#x0364;gind /so
                   wir in seiner gedult ynher gond / sie machet das wir kinder Gottes bleibend vnd
                   verharrend / so wir der gedult deß vatters nachschlahend. So vil Cyprianus. Zu&#x0366;
                   welchem wir auch als zum beschluß brauchen mo&#x0364;gend den kurtzen aber heiteren spruch
                   vnsers Herren Jesu Christi auß dem Euangelio da er spricht<note place="foot" n="1121"> Luc.12.</note> / Jn ewerer gedult werdend jhr ewere
                   seelen besitzen. Jtem die wort deß Apostels Pauli / der da spricht.<note place="foot" n="1122"> Hebr.10.</note> Werffend nicht vonn
                   euch ewere freidigkeyt / die ein grosse belonung hat. Gedult aber ist euch not /
                   auff das jhr / nach dem jhr den willen Gottes volbracht habend / die verheissung
                   empfahind / dann noch vber ein kleine zeyt so wirt kommen der da kommen sol / vnnd
                   nicht verzichen. Der gera&#x0364;cht aber wirt deß glaubens la&#x0364;ben / vnnd so er weichen
                   wirt / so wirt mein seel kein gefallen an jhm haben. Wir aber sind nit die wir
                   wychind zur<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[CXXVIII./0347] Predig. das er thuͤge das der Herr verbotten hat. Vnd vberwindet also der gedultig sich selb vnd seine anfechtungen / seine schmertzen / vnnd alle truͤbsal / verharret inn fridsamme vnd ruͦw seines gemuͤts / deßgleich auch in warem glauben vnd gottsforcht. Vnd wiewol er durch gedult alles duldet vnd leydet / so mag er doch darnebend was wider Gott ist / jm nit gefallen lassen / noch lyden was falsch ist. Dann vnser Herr Jesus Christus / der das einig vnd recht volkommen exempel aller gedult ist / hat den gotlosen seine hend / ja auch sein gantzen leib gedultigklich übergaͤben zuͦ binden / darnebend aber hat er auch jre boßheit verworffen / gschulten vnd gesprochen 1118 / Jr sind hinuß gangen mit schwaͤrten vnd kolben als zuͦ einem moͤrder / so ich doch teglich bey euch gewesen bin im tempel / aber diß ist ewere stund vnd der gewalt der finsternuß. 1119 Hiehaͤr dienet auch die schoͤn beschreibung vnd abcontrafactur der gedult beim Tertulliano / der sie also beschreibt vnd spricht. Wir woͤllend aber auch die bildtnuß vnd gestalt der gedult begreiffen vnd außtrucken. Jr angesicht ist früntlich vnd sittsamm / jr stirnen rein vnd glatt / vnd weder von traurigkeit noch von zorn gerümpfft vnd geruntzlet / die augbrawen eben auff froͤliche gestalt zerthon / die augen von demuͦt / nit von vnfals wegen vndergeschlagen. Jr mund ist beschlossen mit zierlicher stille / jr farb wie deren die sicher ruͤwig vnd vnschuldig sind. Das haupt bewegt sie offt wider den teüffel / troͤwender wyß lachende. Jr bekleidung vmb die brust weiß / vnd nach am leib / als die da nit vffgeblasen noch vnruͤwig wirt / dann sie sitzt auff dem thron deß aller miltisten vnd senfftmuͤtigisten geists / der durch kein windsbrut sich zuͦsammen traͤyt / der kein schwartz vnd boͤß gewülch gibt / sonder der nichts dann haͤlle schoͤne gibt / heiter vnd einfalt ist / welchen Helias zum dritten mal gesehen. Dann wo Gott ist / da ist auch sein tochter die er erzogen hat / die gedult. 1120 Es fasset auch der heilig marterer Cyprianus die krefft vnd würckungen der gedult fein zuͦsammen / vnd erzellt die selbigen in der sermon de bono patientiae / vnd spricht also. Die gedult ist die / die vns erhaltet / vnd Gott angnem machet. Sie ist die / die den zorn stillet / die zungen zaͤmpt / das gemuͤt leitet / den friden erhaltet / die straff vnd disciplin maͤßiget / die anfechtung der geilheit bricht / den gewalt der hoffart vnd der vfblaßne vndertruckt / das feür deß vfsatzes nyds vnd hasses erloͤscht / sie paschget den gewalt der rychen / sie ergetzt den mangel der armen. Jn den junckfrawen schirmpt vnd erhaltet sie die saͤlige reinigkeit / in den witfrauwen die arbeitsamm küscheit / in den vereelichten die vnzertrennte liebe / in wolfart machet sie demuͤtig / in widerwertigkeit dapffer / in vnbill vnd schmach senfftmuͤtig vnd milt. Sie leert denen die faͤlend bald verzihen / lang aber vnd vil baͤtten / so du faͤlen wurdist. Alle versuͦchungen überwindet sie / alle verfolgungen tuldet sie / alle duraͤchtung vnnd marter vollendet sie. Sie ist die / die vnsers glaubens grundveste steyff legt / sie ist die / die das zuͦnemmen der hoffnung hoch auffuͤrt. Sie leitet alle handlung / das wir den waͤg Christi behalten moͤgind /so wir in seiner gedult ynher gond / sie machet das wir kinder Gottes bleibend vnd verharrend / so wir der gedult deß vatters nachschlahend. So vil Cyprianus. Zuͦ welchem wir auch als zum beschluß brauchen moͤgend den kurtzen aber heiteren spruch vnsers Herren Jesu Christi auß dem Euangelio da er spricht 1121 / Jn ewerer gedult werdend jhr ewere seelen besitzen. Jtem die wort deß Apostels Pauli / der da spricht. 1122 Werffend nicht vonn euch ewere freidigkeyt / die ein grosse belonung hat. Gedult aber ist euch not / auff das jhr / nach dem jhr den willen Gottes volbracht habend / die verheissung empfahind / dann noch vber ein kleine zeyt so wirt kommen der da kommen sol / vnnd nicht verzichen. Der geraͤcht aber wirt deß glaubens laͤben / vnnd so er weichen wirt / so wirt mein seel kein gefallen an jhm haben. Wir aber sind nit die wir wychind zur 1118 Luc.22. 1119 Bildtnuß der gedult. 1120 Der gedult krefft vnd würckungen. 1121 Luc.12. 1122 Hebr.10.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Siegfried F. Müller: Erstellung der Transkription nach DTA-Richtlinien (2014-03-16T11:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2014-03-16T11:00:00Z)
BSB - Bayerische Staatsbibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Sign. 2 Hom. 44) (2014-03-12T12:00:00Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Teiltranskription des Gesamtwerks: ausschließlich 50 Predigten, ohne Vorrede und Register
  • Marginalien als Fußnoten wiedergegeben
  • Silbentrennung: aufgelöst
  • Bogensignaturen: nicht übernommen
  • Druckfehler sind nicht immer berichtigt
  • fremdsprachliches Material: gekennzeichnet
  • Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage
  • Kustoden: nicht übernommen
  • langes s (ſ): als s transkribiert
  • Vollständigkeit: teilweise erfasst
  • Zeilenumbrüche markiert: nein
  • benötigt einen zweiten Korrekturgang
  • đ wurde als der transkribiert
  • Bindestriche werden nicht konsequent gesetzt
  • Antiquaschrift nicht konsequent gesetzt



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/347
Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CXXVIII.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/347>, abgerufen am 17.05.2024.