Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.Die Zwentzigste 950 Bescheidenheit demnach in speiß vnd tranck stat nit in dem / vnnd erforderet nit / das wir speiß vnd tranck haßind / sonder das wir es zimlich brauchind zur notturfft / nitt zum überflussz vnd füllerey. Es wirt in der geschrifft allein die vnmaß / in essen vnnd trincken / Jtem füllerey / schlämmen / 951 vnd in sonderheit / trunckenheyt verbotten / Dann auß deren kömmend vnzalbare übel / vnd laster / schwäre kranckheiten / armuot vnd ellend. Salomon spricht952 / Wo heület man? wo schrijt man? wo sind zänck? wo tantet man? wo werdend wunden fräfenlich geschlagen? wo sind rote augen? Bey denen die dem wein nachziehend / vnd fragend wo man einschencke. Nit beschauw den wein wie er rot sey / vnd wie er sein farb in dem glaß gäbe / er gat wol glat hinein aber sein letstes wirt beissen wie ein schlang / vnd gifft außgiessen wie ein Basilisc. Hie wil ich nit erzellen alles das so auch auß Heidnischen Scribenten wider die füllerey vnd trunckenheit möchte herfür bracht vnd anzogen werden / Salomon begreifft es allein der mertheil alles in disem yetz anzognen spruch. Wer auch Christum nit hören wil / der wirt freilich andere alle auff der gantzen erden vil minder hören. Der streicht aber im Euangelio953 vnder der gleichnuß deß reichen prassers gar wunderbarlich vnd eigentlich auß / was ends söllichen prasseren vnd füllerichen begegnen werde. Jtem954 er straafft auch die füllerey vnd trunckenheit vnserer zeit in deren wir yetz läbend / das ist in der letsten vnnd nechsten zeit so vor dem Jüngsten gericht sein werde / vnd spricht / Wie es geschach zuo den zeiten Noe / also wirt es auch gschehen in den tagen deß menschen suns / Sie assend / sie trunckend / sie mannetend / sie weibetend / biß auff den tag do Noe in die Arch gieng / do kam der Sündtflussz vnd bracht sie alle vmb. Desselben gleichen wie es geschach zun zeiten Loth / sie assend / sie trunckend etc. Do regnet es fewr vnd schwäbel von himmel / vnd bracht sie alle vmb. Auch spricht er hernach weiter darauff955 / Luogend vnd hütend eüch / das eüwere hertzen nit beschwärt werdind mitt frässen vnd sauffen / vnd mit sorg diser welt / vnd diser tag schnell über eüch kömme / dann wie ein strick wirt er kommen über alle / die auff der gantzen erden wonend. Darumb sind wacker alle zeit / vnd bättend / das jr dem allem mögind entfliehen / vnd ston vor dem Sun deß menschen. Gott wölte das yederman den herrlichen kostlichen himmlischen spruch / vnnd die göttlich warnung vnsers Heylands / nit allein in alle Säl / Palläst / herbergen vnd wirtsheüser da man mäler haltet / sonder auch ein yeder in sein hertz / einschribe. Dann dieweil trunckenheit auff den heütigen tag bey allen ständen vnd geschlächteren der menschen / bey hohen vnd nideren / bey weib vnd man / bey jungen vnd alten / so gar hat überhand genommen / So erfarend wir auch täglich alle die plaagen vnnd übel / die der Herr den truncknen tröwet hat / Esaie am v. vnd xxviij.Capitel. Vnd ist übel zebesorgen / der tag deß Herren werde der truncknen vil überfallen vnd ergreiffen zuo jrem eignen verderben. Darumb wer oren hat zehören der höre. 956 Hie mag ich mich aber nit überheben eüwer lieb zuo
erzellen die schöne leer vnd vermanung die der heilig S. Martin / Bischoff
/ (nit der zuo Turonen / sonder der) zuo Damiens / so zun zeiten deß Keisers
Justiniani geläbt / in seinem büchlin an Mironem den Künig in
Gallicia von der mäßigkeyt / bescheidenheyt / abbruch vnnd entziehung
geschriben hat. Der spricht nun also / Hast du maß vnd bescheidenheit lieb / so
schneid ab alles was überflüßig ist / vnnd stell deine begirden hindersich in ein
winckel. Bedenck bey dir selb / was die natur erfordere vnd haben muoß / nit was
dein begird gelustet vnd gern hette. Leg deiner begird ein zaum ein / vnd ein maß
/ vnd wirff von dir alles das dir geliebet vnd dich gelustet / das ein heimlichen
wollust mit jm bringt. Jß das du verdöwen mögist / Trinck nit das
du truncken werdist. Biß nit ergeben an schläck die du
hast / vnd die du nit hast / die begär auch nicht / Dein narung sol ring
sein / Setz 950 Bescheydenheit vnd maß in allen dingen. 951 Trunckenheyt. 952 Pro.23. 953 Luc.16. 954 Luc.17. 955 Luc.21. 956 S.Martins leer on der maß vnd
bescheidenheit.
Die Zwentzigste 950 Bescheidenheit demnach in speiß vnd tranck stat nit in dem / vnnd erforderet nit / das wir speiß vnd tranck haßind / sonder das wir es zimlich brauchind zur notturfft / nitt zum überflussz vnd füllerey. Es wirt in der geschrifft allein die vnmaß / in essen vnnd trincken / Jtem füllerey / schlaͤmmen / 951 vnd in sonderheit / trunckenheyt verbotten / Dann auß deren koͤmmend vnzalbare übel / vnd laster / schwaͤre kranckheiten / armuͦt vnd ellend. Salomon spricht952 / Wo heület man? wo schrijt man? wo sind zaͤnck? wo tantet man? wo werdend wunden fraͤfenlich geschlagen? wo sind rote augen? Bey denen die dem wein nachziehend / vnd fragend wo man einschencke. Nit beschauw den wein wie er rot sey / vnd wie er sein farb in dem glaß gaͤbe / er gat wol glat hinein aber sein letstes wirt beissen wie ein schlang / vnd gifft außgiessen wie ein Basilisc. Hie wil ich nit erzellen alles das so auch auß Heidnischen Scribenten wider die füllerey vnd trunckenheit moͤchte herfür bracht vnd anzogen werden / Salomon begreifft es allein der mertheil alles in disem yetz anzognen spruch. Wer auch Christum nit hoͤren wil / der wirt freilich andere alle auff der gantzen erden vil minder hoͤren. Der streicht aber im Euangelio953 vnder der gleichnuß deß reichen prassers gar wunderbarlich vnd eigentlich auß / was ends soͤllichen prasseren vnd füllerichen begegnen werde. Jtem954 er straafft auch die füllerey vnd trunckenheit vnserer zeit in deren wir yetz laͤbend / das ist in der letsten vnnd nechsten zeit so vor dem Jüngsten gericht sein werde / vnd spricht / Wie es geschach zuͦ den zeiten Noe / also wirt es auch gschehen in den tagen deß menschen suns / Sie assend / sie trunckend / sie mannetend / sie weibetend / biß auff den tag do Noe in die Arch gieng / do kam der Sündtflussz vnd bracht sie alle vmb. Desselben gleichen wie es geschach zun zeiten Loth / sie assend / sie trunckend ꝛc. Do regnet es fewr vnd schwaͤbel von himmel / vnd bracht sie alle vmb. Auch spricht er hernach weiter darauff955 / Luͦgend vnd huͤtend eüch / das eüwere hertzen nit beschwaͤrt werdind mitt fraͤssen vnd sauffen / vnd mit sorg diser welt / vnd diser tag schnell über eüch koͤmme / dann wie ein strick wirt er kommen über alle / die auff der gantzen erden wonend. Darumb sind wacker alle zeit / vnd baͤttend / das jr dem allem moͤgind entfliehen / vnd ston vor dem Sun deß menschen. Gott woͤlte das yederman den herrlichen kostlichen himmlischen spruch / vnnd die goͤttlich warnung vnsers Heylands / nit allein in alle Saͤl / Pallaͤst / herbergen vnd wirtsheüser da man maͤler haltet / sonder auch ein yeder in sein hertz / einschribe. Dann dieweil trunckenheit auff den heütigen tag bey allen staͤnden vnd geschlaͤchteren der menschen / bey hohen vnd nideren / bey weib vnd man / bey jungen vnd alten / so gar hat überhand genommen / So erfarend wir auch taͤglich alle die plaagen vnnd übel / die der Herr den truncknen troͤwet hat / Esaie am v. vnd xxviij.Capitel. Vnd ist übel zebesorgen / der tag deß Herren werde der truncknen vil überfallen vnd ergreiffen zuͦ jrem eignen verderben. Darumb wer oren hat zehoͤren der hoͤre. 956 Hie mag ich mich aber nit überheben eüwer lieb zuͦ
erzellen die schoͤne leer vnd vermanung die der heilig S. Martin / Bischoff
/ (nit der zuͦ Turonen / sonder der) zuͦ Damiens / so zun zeiten deß Keisers
Justiniani gelaͤbt / in seinem buͤchlin an Mironem den Künig in
Gallicia von der maͤßigkeyt / bescheidenheyt / abbruch vnnd entziehung
geschriben hat. Der spricht nun also / Hast du maß vnd bescheidenheit lieb / so
schneid ab alles was überflüßig ist / vnnd stell deine begirden hindersich in ein
winckel. Bedenck bey dir selb / was die natur erfordere vnd haben muͦß / nit was
dein begird gelustet vnd gern hette. Leg deiner begird ein zaum ein / vnd ein maß
/ vnd wirff von dir alles das dir geliebet vnd dich gelustet / das ein heimlichen
wollust mit jm bringt. Jß das du verdoͤwen moͤgist / Trinck nit das
du truncken werdist. Biß nit ergeben an schlaͤck die du
hast / vnd die du nit hast / die begaͤr auch nicht / Dein narung sol ring
sein / Setz 950 Bescheydenheit vnd maß in allen dingen. 951 Trunckenheyt. 952 Pro.23. 953 Luc.16. 954 Luc.17. 955 Luc.21. 956 S.Martins leer on der maß vnd
bescheidenheit.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0306" n="[107]"/> <fw type="header" place="top"> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#in">D</hi>ie <hi rendition="#in">Z</hi>wentzigste</hi> </hi><lb/> </fw> <p><note place="foot" n="950"> Bescheydenheit vnd maß in allen dingen.</note> Bescheidenheit demnach in speiß vnd tranck stat nit in dem / vnnd erforderet nit / das wir speiß vnd tranck haßind / sonder das wir es zimlich brauchind zur notturfft / nitt zum überflussz vnd füllerey. Es wirt in der geschrifft allein die vnmaß / in essen vnnd trincken / Jtem füllerey / schlaͤmmen / <note place="foot" n="951"> Trunckenheyt.</note> vnd in sonderheit / trunckenheyt verbotten / Dann auß deren koͤmmend vnzalbare übel / vnd laster / schwaͤre kranckheiten / armuͦt vnd ellend. Salomon spricht<note place="foot" n="952"> Pro.23.</note> / Wo heület man? wo schrijt man? wo sind zaͤnck? wo tantet man? wo werdend wunden fraͤfenlich geschlagen? wo sind rote augen? Bey denen die dem wein nachziehend / vnd fragend wo man einschencke. Nit beschauw den wein wie er rot sey / vnd wie er sein farb in dem glaß gaͤbe / er gat wol glat hinein aber sein letstes wirt beissen wie ein schlang / vnd gifft außgiessen wie ein Basilisc. Hie wil ich nit erzellen alles das so auch auß Heidnischen Scribenten wider die füllerey vnd trunckenheit moͤchte herfür bracht vnd anzogen werden / Salomon begreifft es allein der mertheil alles in disem yetz anzognen spruch. Wer auch Christum nit hoͤren wil / der wirt freilich andere alle auff der gantzen erden vil minder hoͤren. Der streicht aber im Euangelio<note place="foot" n="953"> Luc.16.</note> vnder der gleichnuß deß reichen prassers gar wunderbarlich vnd eigentlich auß / was ends soͤllichen prasseren vnd füllerichen begegnen werde. Jtem<note place="foot" n="954"> Luc.17.</note> er straafft auch die füllerey vnd trunckenheit vnserer zeit in deren wir yetz laͤbend / das ist in der letsten vnnd nechsten zeit so vor dem Jüngsten gericht sein werde / vnd spricht / Wie es geschach zuͦ den zeiten Noe / also wirt es auch gschehen in den tagen deß menschen suns / Sie assend / sie trunckend / sie mannetend / sie weibetend / biß auff den tag do Noe in die Arch gieng / do kam der Sündtflussz vnd bracht sie alle vmb. Desselben gleichen wie es geschach zun zeiten Loth / sie assend / sie trunckend ꝛc. Do regnet es fewr vnd schwaͤbel von himmel / vnd bracht sie alle vmb. Auch spricht er hernach weiter darauff<note place="foot" n="955"> Luc.21.</note> / Luͦgend vnd huͤtend eüch / das eüwere hertzen nit beschwaͤrt werdind mitt fraͤssen vnd sauffen / vnd mit sorg diser welt / vnd diser tag schnell über eüch koͤmme / dann wie ein strick wirt er kommen über alle / die auff der gantzen erden wonend. Darumb sind wacker alle zeit / vnd baͤttend / das jr dem allem moͤgind entfliehen / vnd ston vor dem Sun deß menschen. Gott woͤlte das yederman den herrlichen kostlichen himmlischen spruch / vnnd die goͤttlich warnung vnsers Heylands / nit allein in alle Saͤl / Pallaͤst / herbergen vnd wirtsheüser da man maͤler haltet / sonder auch ein yeder in sein hertz / einschribe. Dann dieweil trunckenheit auff den heütigen tag bey allen staͤnden vnd geschlaͤchteren der menschen / bey hohen vnd nideren / bey weib vnd man / bey jungen vnd alten / so gar hat überhand genommen / So erfarend wir auch taͤglich alle die plaagen vnnd übel / die der Herr den truncknen troͤwet hat / Esaie am v. vnd xxviij.Capitel. Vnd ist übel zebesorgen / der tag deß Herren werde der truncknen vil überfallen vnd ergreiffen zuͦ jrem eignen verderben. Darumb wer oren hat zehoͤren der hoͤre.</p><lb/> <p><note place="foot" n="956"> S.Martins leer on der maß vnd bescheidenheit.</note> Hie mag ich mich aber nit überheben eüwer lieb zuͦ erzellen die schoͤne leer vnd vermanung die der heilig S. Martin / Bischoff / (nit der zuͦ Turonen / sonder der) zuͦ Damiens / so zun zeiten deß Keisers Justiniani gelaͤbt / in seinem buͤchlin an Mironem den Künig in Gallicia von der maͤßigkeyt / bescheidenheyt / abbruch vnnd entziehung geschriben hat. Der spricht nun also / Hast du maß vnd bescheidenheit lieb / so schneid ab alles was überflüßig ist / vnnd stell deine begirden hindersich in ein winckel. Bedenck bey dir selb / was die natur erfordere vnd haben muͦß / nit was dein begird gelustet vnd gern hette. Leg deiner begird ein zaum ein / vnd ein maß / vnd wirff von dir alles das dir geliebet vnd dich gelustet / das ein heimlichen wollust mit jm bringt. Jß das du verdoͤwen moͤgist / Trinck nit das du truncken werdist. Biß nit ergeben an schlaͤck die du hast / vnd die du nit hast / die begaͤr auch nicht / Dein narung sol ring sein / Setz<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[107]/0306]
Die Zwentzigste
950 Bescheidenheit demnach in speiß vnd tranck stat nit in dem / vnnd erforderet nit / das wir speiß vnd tranck haßind / sonder das wir es zimlich brauchind zur notturfft / nitt zum überflussz vnd füllerey. Es wirt in der geschrifft allein die vnmaß / in essen vnnd trincken / Jtem füllerey / schlaͤmmen / 951 vnd in sonderheit / trunckenheyt verbotten / Dann auß deren koͤmmend vnzalbare übel / vnd laster / schwaͤre kranckheiten / armuͦt vnd ellend. Salomon spricht 952 / Wo heület man? wo schrijt man? wo sind zaͤnck? wo tantet man? wo werdend wunden fraͤfenlich geschlagen? wo sind rote augen? Bey denen die dem wein nachziehend / vnd fragend wo man einschencke. Nit beschauw den wein wie er rot sey / vnd wie er sein farb in dem glaß gaͤbe / er gat wol glat hinein aber sein letstes wirt beissen wie ein schlang / vnd gifft außgiessen wie ein Basilisc. Hie wil ich nit erzellen alles das so auch auß Heidnischen Scribenten wider die füllerey vnd trunckenheit moͤchte herfür bracht vnd anzogen werden / Salomon begreifft es allein der mertheil alles in disem yetz anzognen spruch. Wer auch Christum nit hoͤren wil / der wirt freilich andere alle auff der gantzen erden vil minder hoͤren. Der streicht aber im Euangelio 953 vnder der gleichnuß deß reichen prassers gar wunderbarlich vnd eigentlich auß / was ends soͤllichen prasseren vnd füllerichen begegnen werde. Jtem 954 er straafft auch die füllerey vnd trunckenheit vnserer zeit in deren wir yetz laͤbend / das ist in der letsten vnnd nechsten zeit so vor dem Jüngsten gericht sein werde / vnd spricht / Wie es geschach zuͦ den zeiten Noe / also wirt es auch gschehen in den tagen deß menschen suns / Sie assend / sie trunckend / sie mannetend / sie weibetend / biß auff den tag do Noe in die Arch gieng / do kam der Sündtflussz vnd bracht sie alle vmb. Desselben gleichen wie es geschach zun zeiten Loth / sie assend / sie trunckend ꝛc. Do regnet es fewr vnd schwaͤbel von himmel / vnd bracht sie alle vmb. Auch spricht er hernach weiter darauff 955 / Luͦgend vnd huͤtend eüch / das eüwere hertzen nit beschwaͤrt werdind mitt fraͤssen vnd sauffen / vnd mit sorg diser welt / vnd diser tag schnell über eüch koͤmme / dann wie ein strick wirt er kommen über alle / die auff der gantzen erden wonend. Darumb sind wacker alle zeit / vnd baͤttend / das jr dem allem moͤgind entfliehen / vnd ston vor dem Sun deß menschen. Gott woͤlte das yederman den herrlichen kostlichen himmlischen spruch / vnnd die goͤttlich warnung vnsers Heylands / nit allein in alle Saͤl / Pallaͤst / herbergen vnd wirtsheüser da man maͤler haltet / sonder auch ein yeder in sein hertz / einschribe. Dann dieweil trunckenheit auff den heütigen tag bey allen staͤnden vnd geschlaͤchteren der menschen / bey hohen vnd nideren / bey weib vnd man / bey jungen vnd alten / so gar hat überhand genommen / So erfarend wir auch taͤglich alle die plaagen vnnd übel / die der Herr den truncknen troͤwet hat / Esaie am v. vnd xxviij.Capitel. Vnd ist übel zebesorgen / der tag deß Herren werde der truncknen vil überfallen vnd ergreiffen zuͦ jrem eignen verderben. Darumb wer oren hat zehoͤren der hoͤre.
956 Hie mag ich mich aber nit überheben eüwer lieb zuͦ erzellen die schoͤne leer vnd vermanung die der heilig S. Martin / Bischoff / (nit der zuͦ Turonen / sonder der) zuͦ Damiens / so zun zeiten deß Keisers Justiniani gelaͤbt / in seinem buͤchlin an Mironem den Künig in Gallicia von der maͤßigkeyt / bescheidenheyt / abbruch vnnd entziehung geschriben hat. Der spricht nun also / Hast du maß vnd bescheidenheit lieb / so schneid ab alles was überflüßig ist / vnnd stell deine begirden hindersich in ein winckel. Bedenck bey dir selb / was die natur erfordere vnd haben muͦß / nit was dein begird gelustet vnd gern hette. Leg deiner begird ein zaum ein / vnd ein maß / vnd wirff von dir alles das dir geliebet vnd dich gelustet / das ein heimlichen wollust mit jm bringt. Jß das du verdoͤwen moͤgist / Trinck nit das du truncken werdist. Biß nit ergeben an schlaͤck die du hast / vnd die du nit hast / die begaͤr auch nicht / Dein narung sol ring sein / Setz
950 Bescheydenheit vnd maß in allen dingen.
951 Trunckenheyt.
952 Pro.23.
953 Luc.16.
954 Luc.17.
955 Luc.21.
956 S.Martins leer on der maß vnd bescheidenheit.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Siegfried F. Müller: Erstellung der Transkription nach DTA-Richtlinien
(2014-03-16T11:00:00Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat
(2014-03-16T11:00:00Z)
BSB - Bayerische Staatsbibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Sign. 2 Hom. 44)
(2014-03-12T12:00:00Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |